Mit der Mutation von EHEC haben wir den jüngsten Beweis: die Evolution geht weiter! Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) entschlüsselten in Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen das Erbgut des EHEC-Bakteriums. Demnach handelt es sich um einen neuen Erreger, der vermutlich aus der Verschmelzung von zwei bereits bekannten Versionen des EHEC Erregers hervorgegangen ist. Einer dieser Erreger soll aus Ostafrika kommen. Der Infektionsweg auf dem das Bakterium die Menschen infiziert ist scheinbar weiterhin unklar. Die Gurken aus Spanien waren es scheinbar nicht.
Die Erkrankung scheint sich global auszubreiten. Erste Infektionen aus den USA wurden gemeldet. Die Krankheit könnte zu einer Pandemie werden.
Die ersten EHEC-Infektionen sind Anfang Mai in Deutschland aufgetaucht. Das Bakterium kommt ursprünglich in den Därmen von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen vor, die aber nicht erkranken. Erst wenn das Bakterium auf Menschen übertragen wird verursacht es die Durchfall-Erkrankung. Normalerweise verläuft diese Erkrankung weniger problematisch, doch die neue Mutation des Erregers verursacht in 15 – 20% der Fälle Komplikationen in Form des Hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). Dieses kann zum Zerfall des Blutplasmas und Nierenversagen führen. In bisher 18 Fällen starben die Patienten daran.
Das EHEC-Bakterium produziert Zellgifte. Diese docken an die Endothelzellen der Blutgefäße an und verändern diese. Vom Immunsystem werden die veränderten Endothelzellen nun als Erreger angesehen und es werden „Killerzellen“ losgeschickt, um die veränderten körpereigenen Endothelzellen zu bekämpfen. Dadurch entstehen besonders in den Nieren Blutgerinnsel, wodurch diese versagen.
Ich habe heute Morgen mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hatte die Idee, dass der Erreger vielleicht mit den Staubstürmen der letzten Wochen von den -vorher gegüllten- Äckern aufgewirbelt und verteilt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war am 8.April in der Nähe von Rostock ein schwerer Sandsturm und nochmal welche Mitte Mai, als die Epidemie bis in die Schlagzeilen vordrang. In Medienberichten sah man Aufnahmen, wie Bauern die Staubtrockenen und sturmgepeitschten Äcker befeuchteten, um den Staub zu binden. Ob dazu Wasser, oder Gülle verwendet wurde, war nicht zu sehen. Klar ist aber, dass Äcker zu dieser Jahreszeit gegüllt werden. Evtl. ist sogar ein Aerosol mit dem Erreger entstanden. Die feinen Partikel könnten mit dem Wind weite Strecken zurücklegen und z.B. auf Lebensmitteln abgelagert werden und so in die Nahrungskette gelangen.
Was haltet ihr von dieser Hypothese? Ich finde sie gar nicht mal so abwegig. Allerdings weiß ich nicht, wie lange sich der EHEC-Erreger im Staub halten kann.
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