Waldbrände in Portugal: Brandstiftung vermutet

Im Herzen Portugals lodern wieder verheerende Waldbrände. Rund um den Ort Vila de Rei brennt es an mehreren Stellen. Mindestens 3 Feuer sollen zeitnahe ausgebrochen Sein, daher vermuten die Behörden Brandstiftung. In der Nacht waren bis zu 1500 Feuerwehrleute im Einsatz, mittlerweile sollen die meisten Brände unter Kontrolle sein und die Anzahl der Einsatzkräfte hat sich auf 1000 reduziert. Trotzdem sind noch mehrere Dörfer von den Flammen bedroht.

Starke Winde bei Temperaturen um 30 Grad erschweren die Löscharbeiten. Eine lang anhaltende Hitzeperiode mit Temperaturen um 40 Grad hatte Erde und Pflanzen zuvor ausgedörrt. Monokulturen mit gut brennbaren Eukalyptus-Bäumen leisten einen traurigen Beitrag zur aktuellen Situation.

Bereits vor 2 Jahren kam es bei Vila de Rei zu katastrophalen Waldbränden, die auf Ortschaften übergriffen. 64 Menschen wurden Opfer der Flammen. Auch jetzt brannten mehrere Häuser nieder und es wurden 20 Personen verletzt.

Monsun in Asien fordert zahlreiche Menschenleben

Im Süden Asiens fällt der diesjährige Monsun besonders stark aus. In Indien, Bangladesch, aber auch in Pakistan heißt es Land unter. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und es starben bis jetzt mindestens 270 Menschen. Manche quellen gehen von 350 Todesopfern aus. wie praktisch aus allen Erdteilen berichtet, wird das Klima immer extremer. So fällt auch dieses Jahr der Monsun besonders stark aus. Klimaforscher blicken besorgt in die Zukunft: Sie sehen ihre langjährigen Prognosen bestätigt. teilweise fallen die Klimaextreme stärker aus als vorhergesagt.

Überschwemmungen und Erdrutsche in Japan

Der japanische Südwesten erlebt starke Regenfälle, die Teile der Provinzen Fukuoka und Hiroshima überfluten. Der Regen kam im Gefolge von Taifun Dana, der zudem starke Winde mit sich brachte. Die lange anhaltenden Regenfälle weichten die Böden auf und es kam zu Hangrutsche. Bereits im letzten Jahr ereigneten sich ungewöhnlich starke Niederschläge. Als Reaktion auf die neuen Umstände in folge des Klimawandels, führte der japanische Katastrophenschutz nun eine 5. Stufe im Warnsystem für Naturkatastrophen ein.

Von Überflutungen, Ebola und Heuschrecken

Derzeit reißen die Meldungen über Klima bedingten Naturkatastrophen nicht ab. Zudem greift die Plage der Heuschrecken und ein tödliches Virus immer weiter um sich. Hier die Meldungen im Einzelnen:

Überflutungen in China und Indien

Nach lange anhaltender Trockenheit hält nun der jährliche Monsun Einzug in weiten Teilen Asiens. Die ausgedörrten Böden können die Wassermassen nicht aufnehmen und leiten diese direkt in die Flüsse ab, deren Pegel dramatisch angeschwollen sind. Außerdem kommt es zu starker Bodenerosion und Hangrutschungen. In Südostasien sind bisher mindestens 130 Menschen ums Leben gekommen. Alleine in China sind 670.000 Menschen von den Überflutungen betroffen. Zehntausende sind obdachlos geworden. In Indien sind sogar 4,5 Millionen Menschen direkt betroffen. Es gingen die stärksten Regenfälle seit Langem nieder. In Nepal starben bisher 65 Personen, in Bangladesch sind bis jetzt 16 Todesopfer zu beklagen. Dort trifft es die nördlichen Regionen besonders hart. Der Monsun in Südostasien ist ein jährliches Phänomen und dauert von Juni, oder Juli bis September. Die Regenfälle werden einerseits benötigt, andererseits richten sie zunehmend große Schäden an. Gründe für die Steigerung der Schäden finden sich viele und sind vom Menschen gemacht: Versiegelung von Bodenfläche, Verbauung von Flussläufen, Überbevölkerung und damit verbundene Abholzung und Bodenerosion. Gravierend wirkt auch der Klimawandel, der immer größere Regenmassen in die betroffenen Regionen bringt.

Aus anderen Regionen der Welt werden ebenfalls starke Überflutungen gemeldet: Im kanadischen Toronto und Ontario heißt es nach starken Unwettern Land unter. In Saudi Arabien gab es lokale Überflutungen. Vor Korsika wütete heute eine Wasserhose. In Israel und in vielen arktischen Regionen ist es hingegen zu trocken und es kommt zu Waldbränden.

Fotos und Video findet ihr in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene„. Mein Dank gilt den fleißigen Mitgliedern (Daranya, Andrea, Nadine u.v.a.) dort, die zahlreiche Informationen zusammentragen.

Ebola im Kongo

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Grund hierfür ist die Ebola-Epidemie im Kongo. Diese gerät immer mehr außer Kontrolle: Erste Todesfälle wurden aus Goma gemeldet. Die Stadt liegt an der grenze zu Ruanda und hat auch touristische Bedeutung. Sie ist das Drehkreuz zu den Virunga-Vulkanen und den Berggorillas. Von hier aus könnte sich das tödliche Virus weiter verbreiten.

Heuschreckenplage in Saudi Arabien

Nach der Heuschreckenplage auf Sardinen, wird nun eine Invasion der Plagegeister in Saudi Arabien gemeldet. Erste Meldungen gab es bereits Anfang des Jahres, doch die Situation scheint sich nicht gebessert zu haben. Die Heuschrecken breiten sich immer weiter aus. Experten befürchten, dass sie Bald auch über Indien herfallen könnten.

Griechenland: Unwetter fordern Todesopfer

Heftige Unwetter über Griechenland forderten gestern 6 Todesopfer. Bei ihnen handelt es sich um Touristen, die ihre Ferien auf der Halbinsel Chalkidiki verbrachten. Mindestens 60 Personen wurden verletzt. Es dauerte nur wenige Minuten, bis das Chaos angerichtet war: Einer Hitzewelle mit Temperaturen von 40 Grad, folgten heftige Gewitter mit Sturmböen, Starkregen und Hagel. Zwei Touristen starben, als das Dach einer Taverne abgerissen wurde und auf sie landete. Ein Vater und seine Tochter wurden von einem umgestürzten Baum erschlagen. Ein älteres Ehepaar starb in seinem umgestürzten Wohnmobil. Es gab mehr als 500 Einsätze der Feuerwehr. Der Notstand wurde ausgerufen.

Louisiana bereitet sich auf Hurrikan vor

In den nächsten Stunden rechnet man im US-Bundesstaat Louisiana mit dem Landfall des Hurrikans „Barry“. Der tropische Sturm wird sich kurz vor der Küste voraussichtlich zu einem Hurrikan der Kategorie 1 entwickeln. Da er dann ein Wirbelsturm der schwächsten Kategorie sein wird, stellen die Winde weniger das Problem dar: die Gefahr liegt gerade in seiner geringen Windgeschwindigkeit: „Barry“ bewegt sich nur langsam fort, somit verweilt er recht lange über der Küstenregion und könnte sie mit seinen Regenmassen überfluten. Der Gouverneur von Louisiana rief den Notstand aus. Die Bevölkerung befindet sich entweder auf der Flucht, oder wappnet sich gegen die erwarteten Regenmassen. Mit dem Landfall wird zwischen Freitagabend und Samstag am Morgen gerechnet. Es könnte über das ganze Wochenende hinweg regnen. Starke Regenfälle gingen bereits in den letzten stunden nieder und sorgten für erste Überschwemmungen.

Das flache Schwemmland um New Orleans liegt an der Mündung des Mississippi und ist besonders anfällig für Überflutungen. Weite Areale wurden dem Golf von Mexiko abgerungen, indem Dämme erreichtet wurden und Land trocken gelegt wurde. Gut 70% der Stadt liegen 1,6 m unter dem Meeresspiegel. Daher droht New Orleans nicht nur Überflutungsgefahr von oben: starke Winde können eine Sturmflut auslösen, bei der Meerwasser in das Mississippi-Delta gedrückt wird.

Unwetter und drohender Hurrikan

Norditalien wurde von einer Serie starker Unwetter heimgesucht. Besonders schlimm hat es die nördliche Adria getroffen. Im Badeort Milano Marittima erlitt eine Frau schwere Verletzungen. 200 Bäume wurden entwurzelt. Zwischen Rimini und Pescara wüteten Hagelstürme. 18 Personen wurden verletzt. Die Hagelkörner waren so groß wie Tennisbälle und hüpften auch so, was ihren Flug und die Landung unberechenbar machten. Eine Person wurde vom Blitz getroffen und verstarb. Viele Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Auch am Bodensee stürmte es heftig.

Diese Häufung von Unwettern mit extremen Hagel ist in der Tat sehr ungewöhnlich und eine besorgniserregende Entwicklung: die extreme Häufung der Unwetter und die enorme Größe der Hagelkörner belegen, dass sich besonders viele „Superzellen“ bilden. Hagelkörner entstehen nur in Gewitterwolken und je größer die Körner sind, desto turbulenter geht es in den Superzellen zu. In den oberen Wolkenteilen können Temperaturen bis zu -80 Grad Celsius herrschen, während es an der Wolkenbasis relativ warm sein kann. Superzellen sind auch die Geburtsorte von Tornados. Die Tornado-Gefahr ist somit ungewöhnlich hoch! Der Hagel verursacht zudem großen Sachschaden und stellt eine besondere Gefahr für Solarzellen dar.

Die extrem niedrigen Temperaturen in den oberen Wolkenschichten belegen auch eine nachhaltige Veränderung des Jetstreams. Es kommt immer häufiger zu Ausbrüchen polarer- und tropischer Luftmassen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich während des Sommers dauerhaft Omega-Wetterlagen etablieren. Wir blicken extremen Zeiten entgegen und zwar schneller, als bisher befürchtet wurde.

Tropensturm „Barry“ hält auf die Küste des US-Bundesstaates Louisiana zu. Er wird als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft und könnte sich zu einem „Bombenzyklon“ entwickeln, der ungeheure Regenmengen mit sich bringt. Es drohen starke Überflutungen in den Küstenregionen und könnte bis weit ins Landesinnere vordringen. Wettersimulationen zeigen, dass in der Höhe Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius herrschen, was für die Entwicklung eines Hurrikanes genauso bedeutend ist, wie für die Superzellen des italienischen Sturmtiefs.  Der Landfall „Barry“ könnte wieder bei New Orleans stattfinden: Jene Stadt, die im Jahr 2005 von Hurrikan Katrina heimgesucht und überflutet wurde.

Unwetter, Hochwasser und Waldbrände weltweit

In weiten Teilen der Welt scheint das Wetter außer Rand und Band zu sein. So kommen fast im Stundentakt Meldungen über Naturkatastrophen herein, die direkt oder indirekt mit den extremen Wetterlagen der letzten Monate in Verbindung stehen. Natürlich hat es bereits in früheren Jahren vergleichbare Katastrophen gegeben, doch die meisten Forscher gehen davon aus, dass der anthropogene Klimawandel mitverantwortlich für die aktuellen Ereignisse ist.

Rekordtemperaturen und Waldbrände in Alaska, Kanada und Sibirien

Der US-Bundesstaat Alaska ist nicht gerade für seine phänomenalen Sommer mit Sonnenschein und milden Temperaturen bekannt. Das Gleiche gilt für die riesigen Gebiete der sibirischen Taiga. Doch in diesem Jahr sieht es komplett anders aus: Anhaltende Trockenheit und die wärmsten, jemals gemessenen Temperaturen in arktischen Regionen begünstigen riesige Wald- und Steppenbrände. Die meisten Feuer lodern unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit, da die betroffenen Gebiete fernab der Zivilisation liegen. Die Feuer werden oft nur via Satellit registriert und praktisch nicht bekämpft. Alleine in Alaska brannte es im Juni an 369 Stellen. Bei den arktischen Bränden wurden gut 50 Megatonnen Kohlendioxid freigesetzt, welches als Treibhausgas den Klimawandel beschleunigt. Mittlerweile wurden weitere Kipp-Punkte überschritten und immer mehr Forscher gehen davon aus, dass der Klimawandel zum Selbstläufer wird. Das soll heißen: Auch ohne weiteres Zutun des Menschen, ist die weitere Aufheizung der Atmosphäre unvermeidbar, da eine Reihe natürlicher Prozesse in Gang gesetzt wurden, die wir nicht mehr stoppen können.

Hochwasser und Unwetter in weiten Teilen der Welt

Während es an einigen Orten der Erde zu trocken und zu warm ist, sieht es in anderen Regionen genau umgekehrt aus. In Indien hat der lang erwartete Monsun eingesetzt und setzte ganze Landstriche unterwasser. Besonders schlimm hat es Mumbai getroffen. Gleiches lässt sich von China berichten. Hier heißt es in der Region Fujian Land unter. Die japanische Provinz Kagoshima wurde vom Taifun „Trami“ getroffen. es gab mindestens 80 Verletzte. Starkregen löste Hangrutsche aus. Aufgrund des schlechten Wetters gibt es derzeit auch keine aktuellen Meldungen über den Vulkan Sakurajima. In Sibirien stehen seit Wochen ganze Regionen unterwasser.

Unwetter in Europa

Nicht nur ferne Kontinente wurden von Unwettern heimgesucht, sondern auch der Mittelmeerraum. Schlimm traf es am Wochenende die Lagunenstadt Venedig. Dort ging ein heftiger Hagelsturm nieder. Das Gleiche geschah im spanischen Villanueva de Huerva. Dort und in Navarra regnete es so stark, dass Keller und Erdgeschosse überflutet wurden. In Valencia ging ebenfalls ein Hagelsturm nieder.

Für mich sieht es so aus, als würden sich gerade die Meldungen über schwere Hagelstürme extrem häufen. Dass kann teilweise daran liegen, dass früher über solche lokalen Ereignisse nicht international berichtet wurde. Allerdings wird es auch eine reale Häufung dieser Ereignisse geben. In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ findet ihr zahlreiche Videos zu den hier angesprochenen Ereignissen.

Hagelsturm in Guadalajara

In der mexikanischen Stadt Guadalajara legte ein ungewöhnlich starker Hagelsturm das öffentliche Leben lahm. In der Nacht zum Sonntag kam es zu so einem starken Hagelniederschlag, dass in einigen Stadtbezirken die Straßen von einer mächtigen Eisschicht bedeckt sind. Stellenweise sind die Eisfluten bis zu 1 Meter tief. Autos versanken in den Eismassen, Geschäfte wurden überflutet. Der Zivilschutz kam zum Einsatz.

Im Juni ist es in Guadalajara bis zu 29 Grad warm, allerdings herrscht Regenzeit. Trotzdem sind solche Hagelstürme selten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Zusammenhang zum anthropogenen Klimawandel besteht. Derzeit wird das Wetter im Westen Mexikos vom tropischen Sturmtief Alvin bestimmt.

Extremtemperaturen und Waldbände in Deutschland und Europa

Dass die Wetterextreme in Europa und Deutschland mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängen, bezweifeln nur noch wenige Wissenschaftler. So wurde am Wochenende der neue Temperaturrekord vom Mittwoch bereits wieder übertroffen:  In Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt wurden am Sonntag 39,6 Grad gemessen. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung war es in einem Juni heißer. Noch extremer waren die Temperaturen in Frankreich: Im Ort Gallargues-le-Montueux wurden am 28. Juni 45,8 Grad gemessen. Damit wurde der bisherige Hitzerekord um 1,7 Grad überboten. In 4 Departments wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Auch in Spanien herrschten extreme Temperaturen. Dort starben mehrere Personen aufgrund der Hitze.

In Deutschland kam es zu mehreren Wald- und Feldbränden. Besonders schlimm betroffen ist die Region um den Ort Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort brennen ca. 430 Hektar Wald in einem alten Truppenübungsplatz. Dort wird auch noch alte Munition vermutet, was die Löscharbeiten erschwert. Das Dorf Trebs wurde inzwischen evakuiert. so etwas kam in Deutschland bisher selten vor.

Bei Lübeck wurde die Autobahn A 1 wegen Hitzeschäden gesperrt. Zudem wurde eine Unwetterwarnung für Teile von Nord- und Süddeutschland herausgegeben. Im Hitze geplagten Frankreich entstand eine Superzelle, die schwere Gewitter und evtl. sogar Tornados mit in den Südwesten Deutschlands bringen könnte.

Überflutungen in Russland

In der sibirischen Region um Irkutsk kam es Ende letzter Woche zu schweren Überflutungen: lang anhaltender Regen ließ mehrere Flüsse über die Ufer treten. Es wurden 20 Ortschaften überflutet. 2500 Häuser stehen unter Wasser. Mindestens 5 Menschen starben in den Fluten.

Besucht auch unsere FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene„. Dort findet ihr viele Fotos und Videos rund ums Thema.

Spanien: Verheerende Waldbrände

In der spanischen Region Ribera d’Ebre wütet der schlimmste Waldbrand Kataloniens seit 20 Jahren. Das bis jetzt unkontrollierbare Feuer erstreckt sich über 5.500 Hektar. Die Feuerwehr hat die Hilfe des Militärs angefordert. Das Feuer begann am Mittwochabend und breitete sich schnell aus. Neben einer großen Waldfläche brannte ein Bauernhof nieder. 200 Lämmer wurden Opfer der Flammen. Nach aktuellen Prognosen könnte sich das Feuer weiter ausbreiten und bald 20.000 Hektar vernichten.

Die Waldbrände wurden durch die anhaltende Sommerhitze und ausbleibenden Niederschlägen begünstigt: während die Hitzewelle bei uns erst einmal beendet zu sein scheint, herrschen in Frankreich und Spanien Temperaturen von bis zu 43 Grad.

Inzwischen äußern sich Klimaforscher immer beunruhigter, ob des Zustandes des Jetstreams. Die Höhenwinde verlagern sich mehr und mehr und es gibt Befürchtungen, dass die Veränderungen des Jetstreams dauerhaft werden. Es kommt immer mehr zu Omega-Wetterlagen, bei denen ein Hochdruckgebiet von 2 Tiefdruckgebieten flankiert wird. Das System ist relativ Orts stabil und beschert uns in Mitteleuropa heiße und trockene Sommer. So wurde vorgestern ein neuer Wärmerekord für Deutschland aufgestellt: 38,6 Grad. Noch nie war es seit Beginn der Wetteraufzeichnung in einem Juni heißer als dieses Jahr.

Permafrost: Methangas-Ausstoß weitaus höher als berechnet

Sorgen bereitet nicht nur der Jetstream, sondern auch der Methan-Ausstoß aus den Permafrost-Regionen. Vladimir Romanovsky, Geophysik-Professor an der Uni Fairbanks, kehrte jüngst mit seinem Team aus der kanadischen Permafrost-Region zurück. Die Forscher entdeckten, dass der Permafrost bereits jetzt so weit aufgetaut ist, wie es laut Klimamodellen erst  in 70 Jahren der Fall sein dürfte. Demnach ist es jetzt heißer, als es jemals in den letzten 5000 Jahren der Fall war. Mit dem Schmelzen des Permafrostbodens wird auch viel Methan freigesetzt, was ein potenteres Treibhausgas als Kohlenstoffdioxid ist. Der Klimawandel könnte sich viel schneller vollziehen, als befürchtet.

Hitzewelle legt Indien lahm

In Teilen von Indien herrscht eine Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius. Vielerorts droht der Hitzekollaps. Innerhalb von 2 Tagen sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Es herrscht Dürre und Wasserknappheit.

Hitzewellen sind auf dem indischen Subkontinent nicht ungewöhnlich, doch in den letzten Jahren werden die Temperaturen immer extremer. Es ist so heiß, dass Asphalt schmilzt. Örtlich wurden Temperaturen von 50,8 Grad gemessen. Die Temperaturen lagen damit nur wenig unter dem bisherigen Hitzerekord von 51 Grad, der vor 3 Jahren eingestellt wurde. Zudem herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als 60 Jahren.

In der Hauptstadt Delhi wurden die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung gemessen. Am schlimmsten betroffen ist die Region Gaya: Es wurden Ausgangssperren verhängt und die Bewohner dürfen tagsüber nur in Notfällen die Wohnungen verlassen. Mittags dürfen zudem keine anstrengenden Arbeiten im Freien ausgeführt werden. Trinkwasser ist Mangelware und man versorgt die Bevölkerung via Tanklastwagen. An den Ausgabestellen kommt es zu Auseinandersetzungen, einige davon Enden im tödlichen Streit. Daher werden die Tankwagen mittlerweile von der Polizei eskortiert. Von der Wasserknappheit sind gut 600 Millionen Menschen betroffen. Das ist die Hälfte der Bevölkerung. Durch die Dürre drohen zudem Missernten.

Hitzewellen gibt es in Indien regelmäßig. Die heißesten Monate des Jahres sind die kurz vor Beginn des Monsun-Regens. Dann ist auch die Trockenheit am ausgeprägtesten. Doch obwohl Hitzewellen nichts ungewöhnliches sind, werden sie im Zuge des globalen Klimawandels immer extremer: 11 der heißesten Sommer Indiens fanden in den letzten 15 Jahren statt! Dieser Trend deckt sich mit den globalen Beobachtungen.

Die Klimamodelle für zukünftige Entwicklungen sagen nichts Positives voraus: Das Wetter wird immer extremer. Die Hitzewellen werden häufiger auftreten, die Temperaturen weiter steigen. Zudem breiten sie sich weiter in den Süden aus, der bisher weniger betroffen war. Nach der Hitze kommt der Regen. Auch der Monsun wird stärker und es drohen noch mehr Flutkatastrophen. Das Paradoxe daran: obwohl es dann genug Wasser gibt, vermischt es sich bei Überflutungen mit den Fäkalien der Kanalisation. Es drohen Seuchen wie Cholera.

Wie schon so manche düstere Prognose vorhersagte: die nächsten Kriege werden um sauberes Trinkwasser geführt werden. Dabei muss es nicht einmal zu internationalen Streitigkeiten kommen, sondern zu regionalen Aufständen. Streit ums Wasser gibt es ja bereits jetzt.

Hitzewelle droht Europa

Nicht nur in Indien kann es heiß: Europa und Deutschland geraten unter Einfluss von Hochdruck-Luftströmungen aus der Sahara. Ab Mitte nächster Woche könnte es bei uns Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius geben. Noch sind die Vorhersagen ungenau, doch in den nächsten Tagen sollte es sich raus stellen, ob die Wettermodelle ins Schwarze treffen.

Stromausfall in Südamerika und eine Anomalie des Erdmagnetfeldes

Am Sonntag gab es einen noch nie dagewesenen Blackout in großen Teilen des südamerikanischen Stromnetzes:  In ganz Uruguay und in weiten Teilen von  Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay kam es zu massiven Stromausfällen. Als Ursache wurde ein Fehler im argentinischen elektrischen Verbindungssystem ermittelt, der nach einigen Stunden behoben werden konnte. Doch der Grund für den Ausfall des Systems ist weiterhin unklar.

Es war 7.07 Uhr Ortszeit, als der Strom kurz vor Sonnenaufgang ausfiel. Für mehr als 48 Millionen Bewohner Südamerikas war es, als würde die Zivilisation abrupt enden: kurz vor Sonnenaufgang war es noch kalt und die Heizungen gingen aus. Auf der Südhalbkugel beginnt nun der Winter und vielerorts wird mit Strom geheizt. Das Licht ging aus, Aufzüge blieben stecken, Züge und U-Bahnen blieben abrupt stehen, Verkehrsampeln streikten, ebenso die Zapfsäulen der Tankstellen. Zum Glück ereignete sich der Blackout an einem Sonntag, und nicht während des Berufsverkehrs an einem Werktag. Das Chaos wäre perfekt gewesen! Es dauerte bis zum Abend, bis der Strom wieder floss. Bemerkenswert ist, dass das chilenische Stromnetz unabhängig von dem Verbundsystem der anderen Länder ausfiel und zwar etwas früher als anderswo. Somit waren von der Störung 2 Systeme gleichzeitig betroffen und die Störung schien sich von Westen nach Osten auszubreiten.

Südatlantische Anomalie des Erdmagnetfeldes als Ursache des Blackouts?

Nun wäre es kein Thema für diesen Blog, wenn nicht eine natürliche Ursache als Auslöser der staatenübergreifenden Störung möglich gewesen wäre. In vielen Medien wurde bisher darüber spekuliert, ob das Stromnetz durch einen Hacker-Angriff lahm gelegt wurde, oder ob es einfach der maroden Infrastruktur und Überlastung des Stromnetzes geschuldet war. Natürlich bedingte Phänomene können allerdings auch zu einem so gigantischen Blackout führen. Sie gehen einher mit der Störung des Erdmagnetfeldes, was zu Überspannungen führen kann. Ein massiver Solarsturm löst nicht nur Polarlichter aus, sondern könnte das Erdmagnetfeld stark beeinträchtigen und hat in der Vergangenheit bereits kleinere Blackouts hervorgerufen. Allerdings wurde in den letzten Tagen kein massiver Solarsturm ausgemacht. Auf der Sonne war soweit alles ruhig und den letzten größeren geomagnetischen Sturm gab es vor einem Monat. Trotzdem ist die betroffene Region Südamerikas besonders Anfällig für solche Störungen, denn sie liegt mitten in der Südatlantischen Anomalie des Erdmagnetfeldes. Seit Jahren wird über teilen Südamerikas und dem Atlantik eine signifikante Abschwächung der Feldstärke des Magnetfeldes beobachtet. Es kommt zu zahlreichen Störungen der Satelliten, sobald die Sonnenaktivität hoch ist. Bisher wird es unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, ob die Anomalie des Erdmagnetfeldes eine Anzeichen eines bevorstehenden Polsprungs ist. Einige Studien weisen darauf hin, dass es auch früher bereits Abschwächungen des Erdmagnetfeldes gab, ohne dass es zwingend zu einem Polsprung kam. Dieses Phänomen wird Laschamp-Ereignis genannt. Bei einem Polsprung kehrt sich die Polarität des Erdmagnetfeldes um. In der Übergangszeit könnte es komplett kollabieren, so dass die Erdoberfläche vermehrt mit kosmischer Strahlung bombardiert wird. Allerdings gab es am Sonntag offenbar keinen stärkeren Solarsturm, so dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Abschwächung des Erdmagnetfeldes über Südamerika und dem Blackout nicht nachgewiesen werden kann. Es bleibt also weiterhin Raum für Spekulationen.