Planet Erde: Starke Sonnenstürme häufiger als vermutet

Gefahr extrem starker Sonnenstürme (Flares) größer als bis jetzt angenommen – Massive Auswirkungen auf die Zivilisation möglich

In den vergangenen Monaten kam es auf der Erde zu einer Serie starker Sonnenstürme, die Polarlichter bis weit in die südlichen Breiten sichtbar machten. Einige dieser Sonnenstürme waren so intensiv, dass sie Satelliten störten und Kommunikationssysteme beeinträchtigten. Diese Zunahme steht im Zusammenhang mit dem 11-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne, der in diesem Jahr seinen Höhepunkt erreichte.

Sonnenstürme können jedoch noch wesentlich stärker ausfallen, wie das berühmte Carrington-Ereignis von 1859 zeigt. Damals beobachtete der britische Astronom Richard Carrington zwei helle Flecken auf der Sonne, bevor 17 Stunden später ein starker geomagnetischer Sturm begann. Polarlichter wurden bis in die Karibik gesichtet, und Telegrafenleitungen fielen aus oder entzündeten sich. Ein weiteres Beispiel ist der „New York Railroad Storm“ von 1921, der Telegrafenverbindungen zwischen New York und Chicago zerstörte. Noch extremer war ein vor etwa 14.300 Jahren stattgefundener Sonnensturm, der rund 200-mal stärker war als das Carrington-Ereignis. Ein solches Ereignis könnte die moderne Zivilisation erheblich zurückwerfen.

Bisher ging man davon aus, dass extrem starke Sonnenstürme äußerst selten sind. Eine aktuelle Studie, geleitet von Valeriy Vasilyev und veröffentlicht in Science, widerspricht jedoch dieser Annahme. Forschende am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen fanden heraus, dass Sterne mit ähnlichen Eigenschaften wie die Sonne etwa alle 100 Jahre sogenannte Superflares erzeugen können.

Das Fazit aus der Studie: Obwohl Sonneneruptionen nur selten die Erde treffen, scheint das Risiko für einen extrem starken Sonnensturm höher zu sein als bislang angenommen.

Studie zu den Sonneneruptionen von Vasilyev

Sonneneruptionen sind kurze, intensive Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung, die aus aktiven Regionen der Sonne stammen. Die Energie einer Sonneneruption kann etwa 1032 Erg betragen. Von anderen Sternen ist bekannt, dass sie Superflares generieren können, bei denen Energien von 1034 bis 1036 Erg freisetzen.

Die Forschungsarbeit von Vasilyev et al. untersuchte mithilfe von Daten des Weltraumteleskops Kepler Superflares, besonders energiereiche Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung, bei sonnenähnlichen Sternen. Aus der Analyse von 56.450 Sternen identifizierten die Forschenden 2.889 Superflares mit den oben genannten Energiefreisetzungen. Die Ergebnisse zeigen, dass solche Ereignisse bei sonnenähnlichen Sternen etwa einmal pro Jahrhundert auftreten.

Ein Erg ist eine sehr kleine Energiemenge und entspricht 10-7 Joule. Das ist in etwa die Energie die ein fallender Wassertropfen bei seinem Aufprall freisetzt. Dennoch wird in der Astronomie diese Einheit verwendet, weil sie große Energiemengen veranschaulichen kann. (Quelle: https://www.science.org/)


Katastrophale Auswirkungen eines Superflares und die Zivilisation

Die Auswirkungen eines Sonnensturms vom Ausmaß des Carrington-Ereignisses wären heute deutlich gravierender. Stromtransformatoren könnten zerstört werden, was zu monatelangen Stromausfällen führen könnte. Die hochgradig digitalisierte Infrastruktur wäre besonders gefährdet, da empfindliche Computerchips stark auf Strahlung und Spannungsschwankungen reagieren. In der Raumfahrt werden deshalb bewusst robuste, langsamere Prozessoren eingesetzt. Es wird klar, dass ein solches Ereignis Millionen von Menschen direkt betreffen könnte. Um solche Risiken zu minimieren, müssten Politiker auf redundante Systeme, analoge Notfallinfrastruktur und einen effektiven Katastrophenschutz setzen, der noch analoge Infrastrukturen bereithält. Doch in Ländern wie Deutschland, das schon bei der Verteidigung gegen irdische Gefahren unterfinanziert ist, erscheint dies derzeit eher utopisch.

USA: Wintersturm trifft Kalifornien

Wintersturm trifft Kalifornien – San Francisco mit Tornadowarnung und Stromausfällen

Ein außergewöhnliches Sturmsystem hat am Wochenende große Teile der Westküste der USA heimgesucht, wobei Kalifornien besonders stark betroffen war. In Nordkalifornien traf ein starker atmosphärischer Fluss die Region und brachte neben heftigen Regenfällen und Überschwemmungen auch extreme Windböen und ein Tornado mit sich.

San Francisco erhielt seine erste Tornadowarnung überhaupt. Der Nationale Wetterdienst löste die Warnung aus, nachdem das Dopplerradar eine Rotation in einem starken Gewitter entdeckt hatte, das sich auf über eine Million Menschen in der Innenstadt zubewegte. Obwohl der Tornado letztlich nicht eintrat, verursachte das Gewitter Windböen von bis zu 134 km/h und lokale Überschwemmungen. Straßen und Unterführungen wurden überflutet, und am San Francisco International Airport wurde die viertstärkste Böe aller Zeiten gemessen. Tatsächlich wurde die Metropole im Jahr 2005 von einem Tornado heimgesucht, doch damals gab es keine Warnung davor.

Letztendlich bildete sich wenige Stunden später ein Tornado in Scotts Valley, das ca. 80 Kilometer südlich von San Francisco liegt. Es handelte sich um einen EF1-Tornado, der Fahrzeuge umwarf, Stromleitungen beschädigte und mehrere Menschen verletzte. Der Tornado erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 km/h und hinterließ eine etwa 30 Meter breite und 400 m lange Schneise der Zerstörung: Mehrere Dächer wurden abgedeckt und Fassadenteile durch die Luft geschleudert. Rund 20 Fahrzeuge wurden beschädigt. Mehrere verletzte Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Sturm beschädigte auch zahlreiche Stromleitungen, so dass in Kalifornien gut 200.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Ein immer wiederkehrendes Problem, da in den USA doch viele Stromleitungen an hölzernen Masten aufgehängt verlaufen.

Das Sturmsystem hatte auch Auswirkungen auf andere Teile der Westküste. In der Sierra Nevada führten starke Schneefälle zu Wintersturmwarnungen, mit bis zu 50 cm Neuschnee in höheren Lagen. Im Bundesstaat Washington erreichten Windböen entlang der Küste Geschwindigkeiten von bis zu 115 km/h, und über 90.000 Menschen waren von Stromausfällen betroffen. In tiefliegenden Gebieten drohten zudem Sturmfluten und erhebliche Schäden entlang der Küsten.

Das Wetterereignis war Teil eines größeren atmosphärischen Flusses, der bereits als dritter Sturm innerhalb einer Woche über die Westküste zog. Experten warnen, dass derartige Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten könnten, da sich das Klima weiter verändert.

Mayotte: Zyklon Chido verursachte Naturkatastrophe

Französisches Überseedepartement Mayotte im Indischen Ozean von Zyklon Chido verwüstet

Das Tropenparadies Mayotte gehört zum Archipel der Komoren, die zwischen Mosambik und Madagaskar im Indischen Ozean liegen. Die Insel stand hier bereits im Jahr 2019 aufgrund einer starken seismischen Aktivität in den News, die durch einen starken submarinen Vulkanausbruch ausgelöst wurde. Heute steht sie wieder im Fokus meiner Berichterstattung, da sie vom Zyklon Chido heimgesucht wurde.

Heute Morgen erreichte der Zyklon die Insel und Météo France rief die violette Alarmstufe aus. Hierbei handelt es sich um die höchste Unwetterwarnstufe, die bisher nur selten ausgerufen wurde. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen und Schutzräume aufzusuchen bzw. in den sichersten Raum des Gebäudes zu flüchten. Zudem wurden die Anwohner informiert, dass die Situation selbst für Rettungskräfte zu gefährlich sei und diese während des Sturms nicht ausrücken würden.

Es wurde ausdrücklich vor dem Auge des Zyklons gewarnt und die Bevölkerung darauf hingewiesen, dass die kurze Wetterberuhigung und das Nachlassen des Sturms in seinem Auge trügerisch und nur von kurzer Dauer sei.

Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von 226 km/h und ließ in kurzer Zeit 200 Millimeter Niederschlag über die Insel prasseln. Videos zeigten die Kraft des Zyklons, der Hütten komplett zerstörte, Dächer abdeckte, Bäume zerrupfte und entwurzelte und die Stromversorgung teilweise lahmlegte. Zudem kam es zu Überflutungen. Hart traf es die ärmeren Stadtviertel, deren Bewohner mit der Zerstörung ihrer Hütten praktisch ihren ganzen Besitz verloren.

Tower und Abfertigungsgebäude des  kleinen Inselflughafens wurden beschädigt und der Flugverkehr eingestellt. Besonders betroffen waren Seefahrer und Fischer, die in den Zyklon gerieten. Boote im Hafen kenterten und selbst eine große Fähre wurde gegen die Kaimauer gedrückt und beschädigt.

Warum Zyklone immer stärker werden

Stürme wie Chido sind eng mit der Klimakrise verbunden. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass steigende Meerestemperaturen die Intensität tropischer Wirbelstürme erhöhen. Das warme Wasser dient als Energiequelle für Zyklone – je höher die Temperatur, desto stärker der Sturm. Durch den Anstieg des Meeresspiegels dringen Sturmfluten auch immer weiter ins Landesinnere von Küstengebieten vor, die Naturkatastrophen werden jährlich verheerender.

Deutschland: Von Dunkelflaute und Katastrophenschutz

Dunkelflaute: Stillstehende Windräder bei wenig Licht. © Karsten Würth, Unsplash-Lizenz

Deutschland in der Dunkelflaute – Stromausfälle drohen

Im Kampf gegen den Klimawandel setzt die deutsche Politik auf Dekarbonisierung durch Elektrifizierung. Ein kontrovers diskutiertes Unterfangen in Zeiten des Umbruchs, unter dem zusehends Industrie und Privathaushalte leiden, da die Energiepreise auf Dauerhoch stehen, die Inflation antreiben und die Wirtschaft abwürgen. Die weichenstellende Politik hat versagt, indem der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und das Heizungsgesetz beschlossen wurden, lange bevor die nötigen Infrastrukturen geschaffen wurden. Hinzu kam das endgültige Aus der letzten stromliefernden Atomkraftwerke, mitten in einer der größten Energiekrisen des Landes. Last but not least wurden in diesem Jahr weitere Kohlekraftwerke stillgelegt, mit der Folge, dass wir jetzt im Winter Dunkelflaute haben, da es weder genug Wind noch Sonne gibt, um grüne Energien zu erzeugen. Nun droht Stromknappheit und Verbraucher wurden aufgefordert, umsichtig mit Energie umzugehen. Der Industrie drohen Abschaltungen. Da die Fabriken Strom zukaufen müssen, der an der Börse gehandelt wird und dort die Preise explodierten, fahren manche Betriebe ihre Produktion freiwillig herunter: Bei Preisen von 1 € pro Kilowattstunde sind ihre Produkte nicht mehr konkurrenzfähig.

Nicht nur die deutsche Industrie leidet unter der Energieknappheit und teuren Preisen: da Deutschland Strom aus den Nachbarländern zukaufen muss schießen auch dort die Preise in die Höhe. So ist man nach Welt-Recherchen etwa in Schweden nicht gut auf Deutschland zu sprechen, da auch dort der Strom teurer und knapper wird.

Im Sommer gibt es das umgekehrte Problem: Zwar gibt es an einigen Tagen eine gute Balance zwischen Ökostromproduktion und Verbrauch bei niedrigen Börsenpreisen, doch an Tagen, an denen zu viel grüner Strom erzeugt wird, müssen deutsche Netzbetreiber den Strom ins Ausland verschenken oder sogar noch für seine Abnahme bezahlen, was wiederum die Preise treibt. Sowohl in Zeiten der Überproduktion als auch jetzt bei Dunkelflaute könnte es zum Kollaps der Stromversorgung kommen. Schlimmstenfalls werden Transformatoren und Netze beschädigt. mit der Folge, dass der Strom lange wegbleibt.

Bevölkerungsschutz empfiehlt Vorbereitung auf Notlagen

Dem nicht genug, berichten Medien darüber, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz den Hinweis erneuert hat, dass sich auch Privathaushalte auf Stromausfälle vorbereiten sollten. Als Grund wurden nicht die Dunkelflaute genannt, sondern hybride Angriffe von Schurkenstaaten wie Russland, China und Iran. Immer häufiger kommt es aus diesen und weiteren Ländern zu Hackerangriffen auf die öffentliche Infrastruktur Deutschlands. Sollten sie Erfolg haben, könnten künstlich herbeigeführte Computerstörungen Infrastrukturen lahmlegen und Stromausfälle herbeiführen. Aus diesem Grund sollte sich jeder Haushalt auf Notlagen vorbereiten und Vorräte anlegen, um mindestens für 72 Stunden autark agieren können.

Eine sinnvolle Empfehlung, denn auch abseits von Dunkelflaute, Hackerangriffen und Sabotageakten können Stromausfälle und Notlagen infolge von Naturkatastrophen auftreten. Eine meist unterschätzte Gefahr sind etwa Blackouts durch Sonnenstürme.

Indonesien: Erdrutsche nach starken Regenfällen

Starke Regenfälle lösten Erdrutsch auf Java in Indonesien aus – Tausende evakuiert

Auf der indonesischen Insel Java kam es nach starken Regenfällen zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen, von denen fast 21.000 Menschen betroffen sind. Laut offiziellen Angaben starben mindestens 10 Personen. Zwei Menschen gelten als vermisst. Zudem mussten 3464 Personen evakuiert werden. Die Evakuierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen, so dass sich die Zahl der Evakuierten noch erhöhen wird.

Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde Indonesiens (BNPB) traf es mehrere Gebiete im Landkreis Sukabumi im Westen von Java besonders schlimm. Erdrutsche und Schlammlawinen beschädigten fast 4000 Gebäude, die Hälfte davon schwer. In einigen der zerstörten oder beschädigten Häuser befanden sich noch ihre Bewohner.

Doch nicht nur Gebäude wurden beschädigt, sondern auch Straßen und Brücken. Obwohl die Landeshauptstadt Jakarta nur 170 Kilometer entfernt liegt, herrschen im bergigen Westen Javas dörfische Strukturen vor. Die Verbindung zur Außenwelt verläuft über wenige Straßen deren Zerstörung schnell zur Isolation der Gemeinden führt, die dann nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.

Die Einsatzkräfte haben beschlossen, die Notfalleinsatzfrist bis zum 17. Dezember 2024 zu verlängern. Angesichts der Entscheidung zur Verlängerung der Notlagezeit inspizierte der Chef der BNPB am Mittwoch Sukabumi. Sein Besuch begann mit einer Inspektion des Logistiklagers im Büro der Regionalen Katastrophenschutzbehörde (BPBD) von Sukabumi. Dabei stellte er sicher, dass genügend Vorräte vorhanden sind, um die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu decken. Anschließend setzte er seinen Arbeitsbesuch mit der Inspektion eines Flüchtlingslagers im Hauptbüro des Dorfes Nangerang, Bezirk Jampangtangah, fort. Für die Anfahrt nutzte er Zweiräder. Vor Ort sprach er mit den Betroffenen, führte Dialoge und hörte sich ihre Anliegen an.

Der Besuch des BNPB-Chefs endete mit einer symbolischen Übergabe von Hilfsgütern sowie Gesprächen und Fotos mit den Flüchtlingen.

Auf Java ist Regenzeit und Überflutungen und Erdrutsche kommen zu dieser Jahreszeit nicht selten vor. Besonders in bergigen Regionen kommt es dann zu den beschriebenen Erdrutschen und Schlammlawinen. Viele der Berge Westjavas sind vulkanischen Ursprungs: Mount Gede und Papandayan sind nur zwei von ihnen. Im Falle von Eruptionen bilden sich hier auch Lahare.

Klimawandel: 2024 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Das Jahr 2024 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen – 1,5 Grad Marke wohl geknackt

Obwohl das zu Ende gehende Jahr 2024 in Deutschland überdurchschnittlich nass war und der Sommer bestenfalls als durchwachsen bezeichnet werden konnte, steuern wir global betrachtet auf einen neuen Wärmerekord zu. Laut dem europäischen Klimawandeldienst Copernicus lag die globale Durchschnittstemperatur bei 14,1 Grad Celsius und übertraf den vorindustriellen Referenzwert der Periode 1850–1900 um fast 1,6 Grad. Bereits im letzten Jahr wurde ein Rekord aufgestellt, bei dem die globale Durchschnittstemperatur um 1,498 Grad höher war. Die magische 1,5-Grad-Marke, die man laut Pariser Klimaabkommen nicht überschreiten wollte, wird in diesem Jahr also überschritten werden. Einige Optimisten reden sich das Überschreiten dieses selbst gesetzten Grenzwertes schön, indem sie meinen, dass man das Ziel hatte, bis zum Ende des Jahrhunderts diese Marke nicht zu überschreiten. Soll heißen, dass sie auf dem Weg dahin ruhig mal überschritten werden dürfte. Gescheitert ist man laut dieser Einschätzung also noch nicht. Realisten bewerten die Lage allerdings weniger optimistisch und gehen davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts die globale Durchschnittstemperatur um 2,5 bis 3 Grad über dem Referenzwert liegen werden.

Klimaforscher sehen weiterhin einen quasi ungebremsten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase als Hauptursache für den Temperaturanstieg, der viel schneller voranschreitet, als die Klimamodelle berechneten. Doch es gibt auch Forschungsergebnisse, die weitere Gründe sehen: Vulkanausbrüche, erhöhte Sonnenaktivität, das Klimaphänomen El Niño und weniger Feinstaub in der Luft könnten das Klima außerplanmäßig beeinflussen. Eine neue Studie soll zeigen, dass es auch zu geringerer Wolkenbildung kam.

Die Rekordtemperaturen und die weltweit sichtbaren Auswirkungen unterstreichen die Dringlichkeit ambitionierter Klimaschutzmaßnahmen. Wissenschaftler betonen, dass die Verlangsamung der Erderwärmung nur durch globale Anstrengungen erreichbar ist. Dass dies aber nur erreicht werden kann, wenn man Maßnahmen trifft, die den Bürger auch mitnehmen und nicht gegen ihn arbeiten, sieht man wohl nirgends besser als in Deutschland, das im 3. Jahr in Folge in einer Stagnation oder sogar Rezession der wirtschaftlichen Entwicklung feststeckt. Es bringt nichts, ein Gesetz nach dem anderen zu verabschieden, ohne Infrastrukturen zu schaffen, und dafür aber den Bürger zu entmündigen und bis ins kleinste Detail zu bevormunden. Zum Schluss entscheidet der Bürger u.a. über sein Konsumverhalten, den Kurs, wohin es geht.

USA: Waldbrand bei Malibu

Wald- und Buschfeuer bei Malibu zwingt Anwohner zur Flucht – Auch Prominente betroffen

Das kalifornische Malibu liegt im Norden der Bucht von Los Angeles und dürfte vielen Deutschen noch als Schauplatz von Serien wie „Baywatch“ bekannt sein. Doch jetzt wird der Ort mit seinem bekannten Strand von Flammen eines schnell um sich greifenden Wald- und Buschfeuers heimgesucht, das am Montagabend ausbrach. Das sogenannte Franklin-Feuer breitet sich mit rasender Geschwindigkeit über die Hügel vor dem Küstenort aus: Bis zu 105 km/h schnelle Winde treiben die Flammen vor sich her, so dass zeitweise eine 5 Fußballfelder große Fläche pro Minute von den Flammen verschlungen wurde. In den lokalen Medien und in sozialen Netzwerken berichten Anwohner darüber, wie sie aus dem Fenster blickten, die sich schnell ausbreitenden Flammen erspähten und sofort die Flucht ergreifen mussten, ohne auch nur das Nötigste (Fluchttasche) packen zu können. Dabei griffen die Flammen bereits auf die ersten Häuser über und brannten mindestens 7 Gebäude ab.

Unter den Flüchtenden befinden sich auch viele Prominente, die in den Hügeln um Malibu leben. Darunter Cher und Dick van Dyke oder Mark Hamill, dem Luke Skywalker aus den ersten Starwars-Filmen. Er weigerte sich den Evakuierungsanordnungen -von denen über 18.000 Menschen in 8000 Gebäuden betroffen sind- zu folgen und verbarrikadierte sich zuhause.

Ähnlich ging es studierenden auf dem Campus der Universität, die von den Flammen eingeschlossen wurden und nicht mehr flüchten konnte. Sie verbrachten die Nacht in der Bibliothek, wo zu allem Überfluss auch noch der Strom ausfiel. Mit diesem Problem stand man allerdings nicht alleine da, denn knapp 30.000 Haushalte sind in der Gegend von Stromausfällen betroffen.

Aufnahmen zeigen, wie Anwohner der Villen in den Hügeln von Malibu verzweifelt versuchen auf ihre Anwesen übergreifende Flammen mit Wasser zu löschen, das sie aus ihren Pools schöpften. Andere Bilder belegen, etwa den Funkenflug durch die starken Winde, die auch Palmen der Alleen abseits der Flammenfront entzünden, oder zeigen Häuser, die von Flammen umzingelt sind.

Ich selbst besuchte im Sommer Malibu und dachte mir bei der Anfahrt auf den Ort, die über die Malibu Canyon Road erfolgte, die durch eben jene Hügel führte, deren Buschwerk nun in Flammen steht, dass man hier im Falle einer Naturkatastrophe buchstäblich in der Falle sitzt. Der langgestreckte Ort schmiegt sich entlang der Küste und ist im Süden vom Ozean und im Norden von den teils steilen und unzugänglichen Hügeln flankiert, durch die es nur wenige größere Straßen gibt. Auch im Falle von Erdbeben, Tsunamis und Hangrutschungen ist man hier schnell vom Verkehr abgeschnitten, insbesondere wenn die Küstenstraße nicht passierbar sein sollte.

Für die Jahreszeit ist es im Süden Kaliforniens viel zu heiß und trocken. Meteorologen sagen zudem, dass sich die Niederschlags- und Windmuster langfristig geändert hätten und machen den Klimawandel dafür verantwortlich. Selbst wenn es bald zu regnen anfangen sollte, dürfte man sich darüber in Malibu kaum noch freuen, denn die nun vegetationslosen Hügel mit der verbrannten Erde dürften kaum in der Lage sein, große Wassermengen zu speichern: Es drohen Erdrutsche und Schlammlawinen.

Großbritannien: Orkan Darragh verursacht Verkehrschaos

Orkan Darragh zog über Großbritannien und Irland hinweg – Verkehrschaos und Stromausfälle

Die Britischen Inseln und Irland wurden erneut von einem starken Sturm heimgesucht, der Schäden anrichtete, Stromausfälle verursachte und ein fast landesweites Verkehrschaos zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft auslöste.

Das Sturmtief Darragh zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h über das Inselreich hinweg, womit es Orkanstärke erreichte. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe „Rot“ aus und forderten die Menschen auf, in ihren Häusern Schutz zu suchen und ihre Smartphones bereit zu halten, damit sie Informationen zum Unwetter empfangen konnten. Vielerorts kam es zu Stromausfällen, weswegen Radios und Fernseher ausfielen. Neben dem Wind kam es zu Starkregen, der ebenfalls Probleme verursachte, indem Straßen und Keller überflutet wurden.

Die Stromausfälle waren in Irland am größten: Dort waren 400.000 Haushalte ohne Strom. In Großbritannien kam man besser weg, aber es waren dennoch mehrere Zehntausend Haushalte betroffen.

Der Orkan sorgte landesweit für Verkehrschaos, was zu erheblichen Reiseproblemen führt. Hunderte Flüge wurden gestrichen, viele Zugstrecken sind gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, und zahlreiche Fährverbindungen mussten abgesagt werden. Natürlich war auch der Autoverkehr betroffen, da unzählige Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert wurden.

Einschränkungen im Bahnverkehr

Der Bahnverkehr in Großbritannien ist massiv beeinträchtigt, und Reisende werden dringend aufgefordert, ihre Pläne zu überdenken oder möglichst ganz auf Fahrten zu verzichten. Zahlreiche Strecken der Great Western Railway (GWR) sind gesperrt, darunter Plymouth–Penzance und Cardiff–Swansea. Zudem sorgen Geschwindigkeitsbegrenzungen für Verspätungen von bis zu 45 Minuten. Kaum eine Strecke die nicht betroffen ist.

Flugverkehr im Ausnahmezustand

Auch den Flugverkehr traf es hart mit zahlreichen gestrichenen oder umgeleiteten Flügen. Am Londoner Flughafen Heathrow wurden über 100 Kurzstreckenflüge der British Airways gestrichen, während Transatlantikflüge nach Brüssel umgeleitet wurden. In Manchester mussten Flüge, wie etwa ein Etihad-Flug aus Abu Dhabi, stundenlang kreisen oder wurden nach Frankfurt umgeleitet. Am Flughafen Bristol fielen ebenfalls Dutzende Flüge aus. Piloten, die sich trotzdem zu einer Landung auf einem sturmumtosten Flughafen entschieden, mussten ihr ganzes Können aufwarten, um die Flugzeuge bei starkem Seitenwind zu landen.

Fährverbindungen gestoppt

Auch auf See gibt es massive Einschränkungen. Alle Abfahrten von P&O Ferries und Stena Line zwischen Cairnryan und Larne bzw. Belfast wurden abgesagt. Die Schottische Westinseln sind praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.

Reisende sollten ihre Pläne flexibel gestalten und aktuelle Verkehrsmeldungen beachten.

Kongo: Unbekannte Krankheit verursacht zahlreiche Todesfälle

Unbekannte Krankheit verursacht im Kongo mindesten 67 Todesfälle in 2 Wochen – Neue Seuche könnte drohen

Aus der Demokratischen Republik Kongo kommen selten gute Nachrichten, so leider auch heute: Durch die Newsticker der Presseagenturen laufen Meldungen, dass dort eine bisher unbekannte Krankheit ausgebrochen ist, die innerhalb von 2 Wochen mindestens 67 Todesopfer forderte. Einige Medien berichten, dass es mehr als doppelt so viele Opfer geben soll. Hunderte Menschen gelten als infiziert. Unter den Infizierten und Todesopfern befinden sich überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Die Krankheit soll grippeähnliche Symptome verursachen, somit liegt die Vermutung nahe, dass sie sich auch ähnlich wie Grippeerreger über die Luft ausbreitet und vor allem Atemwege befällt. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Fieber, Atemprobleme und Blutarmut, was zur Schwächung des Patienten führt. Es gibt bis jetzt keine genaueren Beschreibungen zum Krankheitserreger und auch nicht darüber, wie die Krankheit diagnostiziert wird.

Laut Medienberichten sollen vor allem die Regionen Kwango und Panzi betroffen sein, die allerdings weit auseinanderliegen. Während es sich bei Kwango um eine Provinz im Südwesten des Landes handelt, ist Panzi laut Google Maps ein Stadtteil von Bukavu am Südende des Kivusees, einer Region, in der auch die bekannten Virungavulkane liegen. Sollten die Informationen und Lokationen stimmen, dann hat sich die Krankheit bereits über eine große Region verteilt und ist dabei, eine Seuche zu werden, die sich zu einer Epidemie entwickeln könnte. 376 Menschen gelten aktuell als erkrankt. In Panzi wird die Lage als sehr ernst beschrieben: Unter der Bevölkerung geht die Angst um und viele Menschen würden ihre Häuser aus Angst vor Ansteckung nicht mehr verlassen.

Im Kongo gerät das Gesundheitswesen sowieso schon wegen des Ausbruchs von MPOX an die Grenzen. Hierbei handelt es sich um die früher als „Affenpocken“ bezeichnete Infektionskrankheit, die mit den Pocken verwandt ist, die früher eine hohe Sterblichkeit bedingten. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde man auch bei uns gegen Pocken geimpft. Im Kongo wurden bereits 47.000 Fälle registriert, wobei man eine hohe Dunkelziffer vermutet. Der Pockenerreger verbreitet sich überwiegend über Schmierinfektion bei engem Körperkontakt.

Apropos Seuchen: Laut einem US-Bericht soll eine neue Studie nachgewiesen haben, dass die Corona-Viren aller Wahrscheinlichkeit nach aus einem chinesischen Forschungslabor stammen.