Madrid: Schneechaos und Extremwetter

Wir leben in unruhigen Zeiten des Umbruchs und Wandels. Nicht nur Corona beeinflusst unsere Gesellschaft, sondern auch zunehmend extreme Wettersituationen: Madrid erlebte den stärksten Wintereinbruch der letzten 50 Jahre, in Sibirien ist es viel zu warm und in Australien wüten wieder Waldbrände.

Schneechaos in Madrid

Spanien erlebt dieser Tage den stärksten Wintereinbruch der letzten 50 Jahre, mit negativen Temperaturrekorden und viel Schneefall. In der Hauptstadt Madrid fielen bis zu 60 cm Neuschnee. Vier Menschen starben durch den extremen Wintereinbruch. Viele Autofahrer steckten über Nacht in den Schneemassen fest. Es entstand ein Verkehrschaos, von dem auch Zug- und Flugbetrieb betroffen waren. Sturmtief Filomena brachte zunächst eisige Temperaturen mit sich. So wurde in einem Ort 400 km von Madrid entfernt, ein neuer negativer Temperaturrekord aufgestellt: -35,8 Grad Celsius. Betrachtet man den letzten positiven Temperaturrekord von 47, 3 Grad, der im Jahr 2017 aufgestellt wurde, so kommt man auf eine Temperaturspanne von 83,1 Grad. Ein Wert den man ehr auf dem Mars vermuten würde, als auf der Erde. Solche extremen Temperaturspannen werden in Zukunft dank des Klimawandels zunehmen und stellen das Leben vor großen Herausforderungen.

Apropos Klimawandel: die ungewöhnliche Wetter-Situation kommt durch eine Störung der subpolaren Höhenwind-Zirkulation zustande. Da Aufgrund der globalen Klimaerwärmung die Stärke des Jetstreams abnimmt, kommt es immer häufiger zur Bildung ortsstabiler Hochdruckgebiete und Omega-Wetterlagen. Derzeit stört ein Hochdruckgebiet bei Island die normale Wetterzirkulation und lenkt polare Kaltluft über den Atlantik bis weit in den Süden. Bei den Azoren bildete sich so das Tiefdruckgebiet Filomena, dass in einem Wirbel nach Osten abgelenkt wurde und Spanien erreichen konnte. Aber nicht nur dort gab es einen Wintereinbruch. Bereits seit Dezember fällt in Norditalien ungewöhnlich viel Niederschlag. In den Alpen kommt er als Schnee, weiter südlich sorgt Regen für angespannte Hochwassersituation. Doch das Hoch im hohen Norden hat noch weitreichendere Folgen: am Südrand des Tiefdruckgebiets schließt sich wieder ein Hoch an, dass ungewöhnlich viel warme Luft aus Nordafrika bis nach Sibirien lenkt. Dort hat sich wieder eine ausgeprägte Wärmeanomalie etabliert. Im Durchschnitt ist es dort über 8 Grad zu warm.
Wie auch bereits im vergangenen Jahr, so brennt es auch in diesem Januar wieder heftig im Süden Australiens. Zuerst wüteten Brände auf Fraser Island, und nun sind Tausende Hektar Buschland bei Perth abgefackelt. Eigentlich rechnete man dieses Jahr mit starken Regenfällen, die durch das Klimaphänomen El Nina verursacht werden könnten. Doch von Regen ist bis jetzt keine Spur. Trockenes Wetter bei Temperaturen von über 40 Grad schaffen günstige Waldbrandbedingungen.

Neapel: Großes Sinkloch nahe des Vesuvs

Heute morgen tat sich ein großes Sinkloch in Neapel auf. Es öffnete sich auf dem Parkplatz des Krankenhauses „Ospedale del Mare“. Der nachgebende Boden riss mehrere Fahrzeuge in die Tiefe. Der Grund für die Bildung des Sinkloches ist noch unklar. Über Personenschäden liegen noch keine Meldungen vor. Medienberichten zufolge hatte es nachts eine Explosion gegeben. Auf Fotos erkennt man Dampf aufsteigen. Das Krankenhaus liegt nur ca. 6000 m nordwestlich vom Vesuvgipfel und damit sogar noch im Randbereich der roten Evakuierungszone. Einen Zusammenhang mit vulkanischen Aktivitäten halte ich dennoch für unwahrscheinlich. Betrachtet man das Bild genauer, dann sieht man, dass Pfeiler aus dem Boden ragen. Es könnte also sein, dass sich unter dem Parkplatz ein Kellergeschoß befand und „nur“ die Decke eingestürzt ist.

Italienische Medien enthüllen nun den Grund für den Einsturz des Parkhauses:  In der Nacht hatte es eine Explosion gegeben. Der öffentlich-rechtlichen Radiosender Rai 1 berichtete, dass auch die Corona-Einrichtung des Krankenhauses evakuiert wurde. In der extra eingerichteten Einrichtung waren Coronainfizierte untergebracht, um sie von den anderen Patienten zu isolieren.

Nicht nur in Italien ist die Corona-Lage dramatisch. auch in China spitzt sie sich weiter zu. Nahe der chinesischen Hauptstadt wurden zwei Millionenmetropolen von der Außenwelt abgeriegelt. Innerhalb weniger Tage hatten sich dort mindesten 300 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Lage droht wieder außer Kontrolle zu geraten, wobei sich meiner Meinung nach, eine Pandemie kaum dauerhaft kontrollieren lässt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des Corona-Virus und klimatischen Schwankungen gibt. Ähnlich wie bei einer Grippe-Epidemie wird es saisonal bedingt sein. Insofern könnte ein warmer Sommer die Ausbreitung des Viruses bremsen.

Allerdings verursacht der Klimawandel weiter massive Probleme: Das letzte Jahr war in Europa das Wärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Weltweit betrachtet teilen sich 2020 und das bisherige Rekordjahr 2016 den ersten Platz. In Deutschland war es das zweit wärmste Jahr.

In Europa lagen die Temperaturen im Schnitt um 1,6 Grad höher als im Referenzzeitraum 1981-2010. Eingepreist ist darin dann schon ein Temperaturanstieg von ca. 0,6 Grad seit beginn der Industrialisierung. Insgesamt erwärmte sich Europa also seit 1880 um ca. 2,2 Grad!  Die globale Temperaturerhöhung in Bezug auf 1880 belief sich auf 1,25 Grad. Die Klimaerwärmung geht in den Polarregionen am schnellst voran und ist in hohen Breiten noch entsprechend groß. Zum Äquator hin ist der Wandel noch nicht so dramatisch.

Corona: 2. Verlängerung des Lockdowns

Corona-StatistikCorona hält die Welt weiter in Atem und seit meinem letzten Update zum Thema hat sich einiges getan! Die wichtigste Nachricht dürfte gewesen sein, dass man in vielen Ländern der Welt mit Impfungen begonnen hat. In Deutschland ist die Impfkampagne träge angelaufen, was mindestens zwei Gründe hat: es ist zu wenig Impfstoff vorhanden und die deutsche Bürokratie bremst die Aktion aus. Zunächst sollen alte Menschen über 80 Jahre geimpft werden. Das geschieht in Pflegeheimen, aber auch privat. Ein Problem liegt wohl darin, dass Call-Center überlastet sind und viele Impfwillige keinen Termin bekommen. Es dürfte sich über Monate hinziehen, bis durch die Impfungen genug Menschen immunisiert worden sind und so ein wesentlicher Rückgang der Infektionen erreicht wird. Für die aktuelle 2. Welle kommt das zu spät, denn sie wird mit steigenden Temperaturen im Frühjahr von alleine abflauen, so, wie es sich auch mit jeder Grippepandemie verhält.

Corona-Lockdown in der Verlängerung

Gestern wurde -wenig überraschend- der Lockdown zum 2. Mal verlängert und verschärft. Sehr wahrscheinlich dürfte es nicht die letzte Verlängerung gewesen sein. Die bisherigen Maßnahmen konnten die täglichen Neuinfektionen nur wenig reduzieren. Vielerorts liegt die 7-Tages Inzidenz bei über 150. Vom Ziel der Politiker, diese Zahl auf 50 zu drücken ist man als sehr weit entfernt. Die Politiker werden von Wissenschaftlern beraten, die ihre Empfehlungen zu den Lockdown-Maßnahmen aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse geben, mit denen sie Modelle zum Infektionsgeschehen generieren. Und das ist ein Umstand, der mich persönlich ziemlich enttäuscht: obwohl das Virus seit einem Jahr grassiert scheinen die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf das Infektionsgeschehen gering zu sein. Bisher konnte selbst die Rolle der Schulen nicht geklärt werden und die Studien zum Thema, ob- und wie Kinder das Virus verbreiten sind widersprüchlich. Logische Überlegungen lassen eigentlich den Schluss zu, dass die Rolle der Schulen nicht so groß sein kann, denn die Schüler befinden sich bereits seit 4 Wochen in den Ferien, ohne dass die Zahl der Neuinfektionen signifikant gedrückt worden ist. Eine ähnliche Rolle kommt wohl dem Einzelhandel und der Gastronomie zu. Letztere ist bereits seit Anfang November geschlossen. In der 2. Verlängerung des Lockdowns wurde nun auch die persönliche Bewegungsfreiheit von Leuten aus Regionen mit einer 7-Tages-Inzidenz von mehr als 200 beschränkt. Man reagiert so auf Tagesausflügler, die mit ihren Familien zum Rodeln gefahren sind. Auch diese Maßnahme kann ich nicht nachvollziehen: Es gibt absolut keine Hinweise darauf, dass es überhaupt Superspreader-Ereignisse im Freien gegeben hat, vielleicht mit Ausnahme von überfüllten Stadien, ganz zu Beginn der Pandemie. Bei mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass Wissenschaftler und Politiker ahnungslos im Dunklen rumtappen.

Ort der Infektionen

Immer klarer hingegen ist, dass die allermeisten Infektionen sehr wahrscheinlich vom Arbeitsplatz in die Familien eingetragen werden. Ein Umstand, der von Politikern und Medien ignoriert und totgeschwiegen wird! Denn nachdem Schulen, Einzelhandel, Gastronomie und jegliche Arten von Veranstaltungen und öffentlichen Versammlungen geschlossen, verboten und tabu sind, bleibt das als einziger Infektionstreiber übrig. Natürlich mit Ausnahme von Infektionen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erworben werden. Dort ist es nicht gelungen das Virus unter Kontrolle zu bringen. AHA-Regeln scheinen nur begrenzte Wirksamkeit zu haben und es sind immer noch nicht ausreichende ffp-Virenschutzmasken vorhanden. Von Filtern in Klimaanlagen und entsprechenden Belüftungssystemen ganz zu schweigen. Selbstredend hat man es auch nicht hinbekommen, die Belegung der Pflegeeinrichtungen zu reduzieren und mehr Personal einzustellen. Der Sommer wurde tatenlos verschenkt und man beschränkte sich darauf Reisen zu erschweren.

Warum kein harter Lockdown?

In Deutschland spricht man immer von einem harten Lockdown, doch tatsächlich ist es immer noch ein überwiegend privater Lockdown. Erst wenn sämtliche Betriebe geschlossen werden, kann das Infektionsgeschehen maßgeblich gedrückt werden. Hier hat man die Chance vertan, über die Weihnachtsfeiertage in einen echten harten Lockdown zu gehen, so wie es die Länder bereits im November taten, die mit ihren Maßnahmen wenigstens kurzzeitig erfolgreich waren. So ein Lockdown ist in Deutschland allerdings nicht gerne gesehen, da das massive Verdienst- und Steuerausfälle mit sich bringen würden. So wird nun das private Leben maßgeblich eingeschränkt, während man noch schön seinen Pflichten nachgehen darf.

Sind die Maßnahmen überhaupt verhältnismäßig?

Diese Frage sollte immer wieder gestellt werden, denn unser aller Grundrechte werden auf massivster und noch nie dagewesener Art und Weise verletzt, wenigstens, seitdem die Bundesrepublik Deutschland besteht! Was sind diese demokratischen Grundrechte wert, wenn sie einfach so außer Kraft gesetzt werden können? Als Rechtfertigung werden die hohen Todesraten und eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens herangezogen. Ganz klar: es sterben zahlreiche Menschen an Corona! Die Statistiken zur Übersterblichkeit sind erst bis Ende November ausgewertet, wobei man berücksichtigen muss, dass es einen deutlichen Anstieg der Sterberate im Dezember geben hat. Die blaue Linie der Grafik stellt den Durchschnitt der Sterblichkeit der Jahre 2016-2019 dar. Die rote Linie die Todeszahlen von 2020. Der Bereich zwischen der roten Linie und der blauen Durchschnittslinie stellt die Zahl der Menschen dar, die an (und nicht nur mit) Corona gestorben sind. Die blaue Fläche, mit dem Peak in der KW 10, kam durch die Übersterblichkeit infolge der Grippe-Epidemie 2017-18 zustande. Wahrscheinlich wird die Dezember-Sterblichkeit 2020 einen ähnlich hohen Peak in der finalen Statistik einnehmen. Und kristallklar, ohne die Maßnahmen wären mehr Menschen gestorben. Ob das allerdings diese drastischen Einschnitte in die Rechte eines jeden -besonders über so lange Zeiträume- rechtfertigt, muss jeder für sich selbst beantworten. Nicht zu vergessen sind die massiven -ungleich verteilten- wirtschaftlichen Folgen. Verweist man auf die Ethik, dann stelle ich mir natürlich die Frage, warum man nicht bei früheren Grippewellen und Pandemien versucht hat, die Todesrate so niedrig wie möglich zu halten? Ober müssen wir von nun an immer mit Lockdowns und Einschränkungen rechnen, wenn überdurchschnittlich viele Menschen sterben? Und wie sieht es mit den seit langem eingepreisten Todesfällen aus, die vermeidbar gewesen wären? Nach wie vor stirbt die Mehrheit der Menschen an Herzkreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Krebs. Viele dieser Erkrankungen finden ihre Ursache in äußeren Einflüssen, die mit gutem Willen vermeidbar wären! Warum werden da nicht konsequent Tabak, Alkohol und Zucker verboten? Warum ist Sport nicht verpflichtend und warum wird so wenig gegen Umweltverschmutzung getan?

Norwegen: Erdrutscht reißt Häuser in Abgrund

Gestern Morgen um 4:00 Uhr ereignete sich ein großer Erdrutsch in Norwegen. Im Ort Ask, gut 40 Kilometer nordöstlich von Oslo, begann der Boden auf einer Länge von 700 Metern und einer Breite von 300 Metern zu rutschen und riss dabei mehrere bewohnte Häuser mit sich. 12 Personen wurden am Abend vermisst. In der Nacht tauchten 2 Vermisste auf. 10 Menschen erlitten Verletzungen. Die Bergungsarbeiten dauern an und der Ort wurde zum größten Teil evakuiert. Bis zum Abend konnten Rettungskräfte das abgerutschte Areal nicht betreten, da es immer noch Bodenbewegungen gab und Häuser einstürzten.

Mehrere Bewohner der abgerutschten Häuser berichteten, dass sie aus dem Schlaf gerissen wurden, als ihre Häuser anfingen sich zu bewegen. Sie beschreiben, dass die Gebäude zunächst stark zitterten und dann an Fahrt zunahmen. Bei der Polizei gingen telefonische Hilferufe ein, noch während sich die Gebäude im Rutschen befanden.

Bereits im Juni 2020 kam es in Norwegen zu einem ähnlichen Ereignis. Damals waren in der Kommune Alta 8 Häuser zerstört worden, als der Boden abrutschte. Dort wurden die Bewohner der Häuser von einem lauten Knall aufgeschreckt und sie konnten sich noch in Sicherheit bringen. Ein Video dokumentierte den Erdrutsch.

Die genaue Ursache für die Katastrophe in Ask ist noch nicht geklärt. Wahrscheinlich wurde der Erdrutsch durch lang anhaltende Regenfälle getriggert. Der Untergrund der Region besteht aus Quickton, der sich durch die Regenmassen vollgesogen haben könnte. Dadurch könnte der Boden aufgequollen sein und seine Scherfestigkeit verloren haben. Zudem kann sich Wasser in tonhaltigen Böden stauen und besonders unter Frosteinwirkung ausdehnen. Normalerweise bedürften solche Böden eine Drainage, damit überflüssiges Wasser abgeführt werden kann. Untersuchungen werden zeigen müssen, ob hier eine entsprechende Entwässerung vor Bebauung des hügligen Geländes eingebracht wurde. Mehrere Geologen reisten nach Ask und nahmen ihre Untersuchungsarbeiten auf.

Corona: Neue Virusvariante

Das Coronavirus ist mutiert! Die neue Variante soll um 70% infektiöser sein als die Variante der 2. Welle. Mutierte Viren wurden in Südafrika und in England festgestellt und auch einmal in den Niederlanden nachgewiesen. Dort gilt nun ein Landeverbot für Flugzeuge aus England. Was die Mutation des Virus für die Impfung mit den jüngst entwickelten Vakzinen bedeutet ist noch unklar. Während der britische Premier sagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass der neue Impfstoff gegen die Mutation nicht wirken würde (obwohl es generell zu früh ist, um eine Wirkung der bisherigen Impfungen festzustellen), sind sich diesbezüglich britische Virologen nicht so sicher. Laut einem Medienbericht schrieben sie dazu, dass die neue Variante besonders viele Mutationen im Bereich der Spike-Proteine habe, auf die sich das Vakzin von Biontech konzentriere. Es könnte durchaus sein, dass das aktuelle Vakzin nicht mehr wirke.

Generell mutieren Viren schnell, was auch die Entwicklung von Impfstoffen so schwierig macht. Gegen die saisonale Grippe muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff her und das HI-Virus mutiert so schnell, dass man bisher überhaupt kein Vakzin entwickeln konnte. Wenn wir Pech haben, bleibt uns nichts anders übrig, als zu lernen mit dem Virus zu leben. Bisher ist auch völlig unklar, wie lange eine Immunisierung vorhält, sei es durch eine Impfung, oder durch eine überstandene Infektion. Allerdings gibt es auch Forscher die behaupten, dass viele Menschen eine Grundimmunisierung aufgrund vorherigen Kontakts mit einem anderen Coronavirus haben.

Nicht nur in London ist die Lage wieder schlimmer geworden, sondern auch in einigen asiatischen Ländern, die bis jetzt von der 2. Welle weitestgehend verschont geblieben sind. So steigen die Fallzahlen in Japan und Korea. Nur China gibt sich souverän. Dort wurden heute 138 Fälle gemeldet.

Greift der härtere Lockdown?

Heute Morgen wurden in Deutschland 22.771 Neuinfektionen gemeldet. Für einen Sonntag ist das ein neuer Rekord. Aufgrund der Inkubationszeit werden das allerdings Infektionen gewesen sein, die bereits vor einer Woche übertragen wurden. Noch ist es zu früh um eine Wirkung des härteren Lockdowns vom Mittwoch feststellen zu können. In einer Woche sollten wir schlauer sein!

Fidschi: Zyklon verursacht Verwüstungen

Gestern wurde Fidschi vom Zyklon Yasin getroffen und stark verwüstet. Es war der schlimmste Wirbelsturm in der Gesichte des Archipels. Yasin entwickelte sich rasant zu einem Zyklon der stärksten Kategorie 5 und übertraf die Prognosen in Bezug auf die Windgeschwindigkeiten enorm: statt mit den erwarteten Windgeschwindigkeiten von 280 km/h wütete Yasin mit 345 km/h schnellen Winden. Die stärksten irdischen Winde, die jemals gemessen wurden, brachten es auf 408 km/h.

Entsprechend groß fielen die Zerstörungen aus, die Yasin über Fidschi brachte. Ganze Ortschaften wurden ausradiert. Mindestens 4 Menschen starben. 24.000 wurden in Notunterkünften untergebracht. Die Schäden belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen USD. Auf den 300 Inseln des Archipels leben ca. 883.000 Menschen. 95% von ihnen wurden vom Zyklon beeinflusst.

Ozonloch größer als jemals zuvor

Im Zuge der globalen Erwärmung drohen immer stärkere Stürme. Gerade jetzt ist das Wasser im Ostpazifik sehr warm. Im äquatorialen Westpazifik ist es hingegen ungewöhnlich kalt. Schuld an diesem Temperaturgefälle ist die Klima-Anomalie El Nina. Sie wirbelt so einiges durcheinander und wurde hier schon öfters zitiert. Tatsächlich bedingt sie noch eine weiter Anomalie: Das Antarktische Ozonloch! Es ist größer denn je, obwohl es sich in den letzten Jahren fast geschlossen hatte. Das Ozonloch wird von Treibgasen wie FCKW und Brom verursacht. Seitdem viele dieser Treibgase verboten wurden, erholte sich das Ozon wieder und das Loch begann sich zu schließen. Doch durch El Nina wurde nicht nur die Meereszirkulation gestört, sondern auch die Luftströmungen. Sie kamen in der Südpolarregion fast zum erliegen, so dass sich dort die gefährlichen Gase in der Stratosphäre sammeln konnten und das Ozon wieder abbauten.

Temperatur-Anomalien nehmen zu

Ein Blick auf die Weltkarte mit den Wärmeanomalien enthüllt, dass es in subpolaren Breiten der Nordhalbkugel wieder viel zu warm ist: um bis zu 8 Grad! Die Temperaturen bewegen sich zwar im Minusbereich, aber da es bei weitem nicht mehr so kalt wird wie früher, gefriert der Permafrostboden auch nicht mehr so tief und taut im Sommer immer schneller. Sehr wahrscheinlich ist hier bald ein weiterer Kipppunkt überschritten.

Auf der Grafik erkennt man auch sehr schön das kalte Wasser im Westpazifik.

USA: Schwerer Wintersturm

Teile der US-Ostküste werden aktuell von einem starken Wintersturm heimgesucht. In 14 Bundesstaaten wurde eine Warnung herausgegeben, von der mehr als 60 Millionen Menschen betroffen sind. Besonders schlimm traf es bereits Pennsylvania: auf einer eisglatten Interstate-Autobahn krachten 80 Fahrzeuge ineinander. Bei der Massenkarambolage starben 2 Menschen. 50.000 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Für New York wurde starker Schneefall prognostiziert. Es könnte mehr Schnee fallen, als im ganzen letzten Winter. Damit droht ein Verkehrschaos in der Millionenmetropole, die bereits im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie still stand. Zu Unterrichtsausfällen an Schulen wird es wegen dem Sturm nicht kommen, da sich die Schüler im digitalen Unterricht zuhause befinden.

Corona und kein Ende

Das Thema Corona beschäftigt die Welt weiterhin. Nicht nur in den USA, sondern weltweit. Allerdings gelten die USA in den Medien als Negativ-Beispiel im Umgang mit der Pandemie: seit Beginn der Seuche infizierten sich in den USA fast 17 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus. Ist das tatsächlich ein weltweiter Negativrekord? In keinem anderen Staat der Erde gibt es so viele offiziell gemeldeten Fälle, wie in den USA. Allerdings muss man bedenken, dass dort 330 Millionen Menschen leben. Entsprechend infizierten sich ca. 5% der Bevölkerung mit dem Virus. In Europa infizierten sich bisher ca. 16 Millionen Menschen mit dem Virus. Die zu Europa gehörenden Gebiete von Russland und Türkei nicht mitgerechnet. In der EU leben ca. 447 Millionen Menschen. Demnach waren ca. 3,7% der Bevölkerung infiziert gewesen. Man sieh, dass die USA schon vor Europa liegt, allerdings sind die Anti-Corona-Strategien in Europa auch nicht so viel erfolgreicher, als in den USA.  In Bezug auf Deutschland finde ich es spannend zu verfolgen, ob der „harte“ Lockdown nun den gewünschten Erfolg bringen wird, die Inzidenz auf unter 50 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Bürger zu drücken. Ich befürchte, dass wir uns letztendlich bis zum Frühjahr in einem stetigen Teillockdown befinden werden. Die anvisierten Impfungen werden ihre gesellschaftliche Wirkung voraussichtlich erst im nächsten Herbst richtig entfalten können. Aber immerhin: ein Silberstreif am Horizont!

Wirbelsturm zieht auf Fidschi zu

Das Archipel von Fidschi wird von einem starken Zyklon der Kategorie „5“ bedroht. Der Zyklon mit dem Namen Yasa bringt Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit sich. Außerdem ist mit extremen Regenfällen zu rechnen. Der Landfall wird für Donnerstag erwartet. Der Zyklon entwickelte sich innerhalb eines Tages von einem Sturm der Kategorie „1“ zu einem Kategorie „5“ Monster. Das zeigt, wie aufgeheizt der Pazifik ist.

Weitere Infos und zahlreiche Medien zu Naturkatastrophen und Naturphänomenen findet ihr in unserer Fb-Gruppe.

Alpenraum: Schneechaos und Überschwemmungen

Der Alpenraum wird derzeit von einem Wetterchaos größeren Ausmaßes heimgesucht. In den Höhenlagen fiel über das Wochenende sehr viel Schnee. Südlich der Alpen kamen die Niederschläge als Regen daher und sorgten für Überschwemmungen. Damit einhergehend kam es zu Erdrutschen.

Die Wetterdienste meldeten, dass regional mehr als 400 L Wasser auf den Quadratmeter niedergingen. Teils in Form von Schnee, teils als Regen. In manchen Gebieten fielen zwischen 2 und 3 m Neuschnee. Der Brennerpass zwischen Österreich und Italien musste für den Zugverkehr gesperrt werden. Auch die Autobahn war betroffen und der Verkehr lief nur noch mit Einschränkungen. Viele andere Pässe waren unpassierbar, oder nur mit Schneeketten befahrbar. In der Schweiz kam es ebenfalls zu Einschränkungen.

Im österreichischen Prägraten wurden vier Häuser und ein Fahrzeug beschädigt, als am Samstag ein Schneebrett abging.

Heute beruhigte sich das Wetter etwas, doch bereits morgen soll ein neues Tief über die Alpen herfallen: es wird nochmals mit 1 m Neuschnee gerechnet, was die Lawinengefahr weiter verschärfen dürfte. Bereits jetzt gilt in vielen Orten die höchste Alarmstufe 5.

Murenabgang in Italien

Südlich der italienischen Alpen regnete es soviel, dass es zu Erdrutschen und Murenabgängen kam. Ein Abgang in Naturns hätte beinahe zu einer Katastrophe geführt: dort floss eine Mure zwischen einem Wohnhaus und einer Garage, wobei die Garage zerstört wurde, das Wohnhaus aber nicht.

Wintereinbruch auf Mallorca

Das winterliche Wetter macht selbst vor Mallorca nicht halt: dort fiel die Schneefallgrenze auf unter 800 m. Im bergigen Insel-Inneren kam es zu Schneefällen.

Schuld an den ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch in Europa könnte eine Klima-Anomalie im Pazifik sein: El Nina beschert der Westküste Amerikas kälteres Wasser und die Höhenwinde ändern sich. Das kann sich bis nach Europa auswirken und schneereiche Winter mit sich bringen. Einige Meteorologen warnten bereits vor einigen Wochen davor. Zuletzt hatten wir eine vergleichbare Wettersituation im Winter 2010/2011, der auch bei uns ungewöhnlich schneereich war.

Klimakatastrophe: Von Kipppunkten und gesprengten Prognosen

Die schlechten Nachrichten in Bezug auf den Klimawandel reißen nicht ab. Diese Woche beherrschten 2 Studien die Schlagzeilen der Medien, welche verdeutlichen, dass die bisherigen Klimamodelle und Prognosen von den tatsächlichen Ereignissen überrollt werden. Forscher der Universitäten Göteburg und der Chonnam Nationaluniversität Korea untersuchten die klimatischen Veränderungen in Asien, insbesondere die der Mongolei. Sie fanden Indizien dafür, dass sich das Klima dort bereits irreversibel veränderte und Kipppunkte offenbar überschritten wurden. Das soll heißen: selbst wenn wir jetzt den Ausstoß an Treibhausgasen massiv einschränken würden, wären die Veränderungen nicht mehr umkehrbar. Wahrscheinlich würde sich das Klima weiterhin dem aktuellen Trend entsprechend verändern: in den letzten 20 Jahren gab es eine starke Zunahme von Hitzeperioden und Dürren. In den Wüsten und Steppen Zentralasiens herrscht sowieso bereits ein arides Klima vor und die Trockenheit wird durch den Klimawandel verstärkt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis aus den Steppen Wüsten werden und der Lebensraum für Mensch und Tier verloren ist. Die Forscher untersuchten die Wachstumsringe von Bäumen und konnten so das Klima der letzten 260 Jahre rekonstruieren. Früher waren Hitzewellen immer an Perioden mit erhöhtem Niederschlag gekoppelt. Die Bodenfeuchte konnte die Hitze dann mildern. Heute bleiben die Niederschläge aber aus und der Boden bleibt trocken. Durch diesen Rückkopplungeffekt wird die Hitzewelle verstärkt und es stellt sich ein neues Gleichgewicht mit höheren Durchschnittstemperaturen ein. Dieses ändert sich auch dann nicht mehr, wenn weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Durch das Überschreiten dieses Kipppunktes, könnten andere Systeme ebenfalls nachhaltig verändert werden.

Auftauen des Permafrostbodens in Alaska

Eines dieser Systeme ist der Permafrostboden, den man in weiten Teilen Nordasiens und Nordamerikas findet. Hier ergab eine neue Studie, die von Forschern des Alfred-Wegener-Institut durchgeführt wurde, dass im Westen Alaskas, durch das Schmelzen des Permafrostbodens, 10 Mal so viele Schmelzwasserseen entstanden, wie es normalerweise der Fall ist. Klimamodelle hatten ein vergleichbares Tauen des Permafrostbodens für das Jahr 2060 vorausgesagt. Grund hierfür war ein schneereicher, aber warmer Winter und ein viel zu warmer Sommer. Ein Trend, der sich zu bestätigen scheint, ist, dass die Durchschnittstemperaturen in der Arktis viel schneller steigen als berechnet. In Bezug auf den Permafrostboden ist das besonders tragisch: durch sein Schmelzen verfault die organische Substanz im Boden, was Unmengen Methan und Kohlendioxid freisetzt. Die Treibhausgase sammeln sich in der Atmosphäre, was zu weiter steigenden Temperaturen führen wird. Der Klimawandel schaltet einen Turbo ein!