Unwetter in Spanien kosten Menschenleben -News vom 04.09.23

Unwetter mit Starkregen verursachen Überflutungen in Madrid

In mehreren Regionen der iberischen Halbinsel gab es am Wochenende verheerende Unwetter mit Sturmböen und Starkregen. Regional fielen innerhalb weniger Stunden 140 Liter Regen. In einigen Berichten heißt es sogar, dass die Rekordmenge von 240 Litern Regen pro Quadratmetern niedergingen. Nach den Hitzewellen im Sommer sind die Böden ausgetrocknet und konnten die Wassermassen nicht aufnehmen. Auch die Kanalisationen waren überfordert. Flüsse verwandelten sich in reißende Ströme und traten über die Ufer. Es kam zu starken Überflutungen mit Springfluten, die große Zerstörungen anrichteten. Fahrzeuge wurden von den Wassermassen mitgerissen. In machen von ihnen saßen noch die Insassen, die sich nicht mehr retten konnten, und ertranken. In einem besonders dramatischen Fall gerieten Vater und Sohn mit ihrem Fahrzeug bei Navarra nahe Madrid in den Fluss Alberche. Während der Vater nur noch tot geborgen werden konnte, fanden Rettungskräfte den Jungen später unter einem Baum sitzend. Die Fluten rissen nicht nur Fahrzeuge mit, sondern brachten auch eine Brücke über den Fluss zum Einsturz. Heute Morgen sind in der besonders stark betroffenen Region Toledo spezialisierte Einsatzkräfte unterwegs und bergen Menschen, die auf ihren Hausdächern Zuflucht gesucht hatten.
In den Regionen Madrid, Kastilien und León, Kastilien-La Mancha, und für das Baskenland und La Rioja wurde die heute zweithöchste Katastrophen-Warnstufe „gelb“ ausgerufen. Auf Videos, die in den sozialen Medien geteilt werden, sind Szenen zu erkennen, wie man sie sonst eher in Katastrophenfilmen sieht: Wassermassen schießen durch enge Hausschluchten, Wasser dringt in U-Bahnen ein, Dächer werden abgedeckt. Dabei ist nicht nur das spanische Festland von den Unwettern betroffen, sondern auch die Balearen-Inseln und andere beliebte Urlaubsregionen am Mittelmeer. So kann man auch als Tourist schnell in die Unwetter gelangen und Opfer einer Naturkatastrophe werden. Heftige Unwetter gab es z. B. auch in Portugal, in Kroatien und Slowenien.

Zudem machen auch Meldungen über unwetterbedingte Naturkatastrophen von anderen Erdteilen die Runde. Besonders hervorgehoben werden starke Regenfälle in der Wüste des US-Amerikanischen Bundesstaates Nevada, wo das mehrtägige Musikfestival „Burning Man“ im Schlammchaos versank.

In den unwettergeplagten Regionen Europas gibt es noch keine Entwarnung: wir haben wieder eine Omega-Wetterlage, bei der ein großes Hochdruckgebiet über Deutschland von mehreren Tiefdruckgebieten umgeben ist. Das Wettersystem ist praktisch ortsstabil und unter den Tiefdruckgebieten drohen weiter heftige Unwetter mit Rekordniederschlägen.

Hurrikan richtet Schäden an – News vom 31.08.23

Hurrikan Idalia richtete Zerstörungen in Florida an

Wie erwartet, hatte Hurrikan Idalia gestern seinen Landfall in Florida und traf als Hurrikan der Kategorie 3 auf die Küste in der Region Big Bend. Sie gilt als relativ dünn besiedelt. Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h richteten dennoch Schäden an. Dächer wurden abgedeckt, Bäume und Strommasten knickten um. Für fast 440.000 Menschen in Florida und dem benachbarten Bundesstaat Georgia fiel der Strom aus: der Preis für günstige Überlandleitungen, wie sie in den USA typisch sind. Der starke Wind verursachte auch eine Sturmflut, die Teile der Küste unter Wasser setzt. Außerdem sorgten heftige Regenfälle für Überflutungen. Straßen verwandelten sich in Bäche, Keller liefen voll und Autos blieben im Wasser stecken oder wurden weggeschwemmt.

Für eine Schadensbilanz ist es noch zu früh. In einigen Regionen war es heute Früh noch zu gefährlich, um hinauszugehen und die Schäden zu inspizieren. Es gibt Stimmen, die den Hurrikan als einen der schlimmsten Wirbelstürme der letzten hundert Jahre bezeichnen, die diesen Teil Floridas getroffen haben.

Der Hurrikan bedingte eine Reihe interessanter Phänomene, die sich in den sozialen Netzwerken verbreiten. Darunter gibt es ein Video, dass sogenanntes Elmsfeuer zeigt, das ein Flugzeug befiel. In den überfluteten Straßen von Tampa wurden Welse und Haie gesichtet. Ein anderes Video zeigt kristallklares Wasser in einer Garage, die sich in einen Swimmingpool verwandelt hatte.

Im Vorfeld des Hurrikans warnte Floridas Gouverneur DeSantis die Bevölkerung vor die herannahende Naturkatastrophe: „Setzen sie ihr Leben nicht aufs Spiel, indem sie jetzt etwas Dummes tun“, ließ er gegenüber der Presse verlauten. US Präsident Joe Biden ließ sich mehrfach von der Chefin der Bundesbehörde für Katastrophenhilfe, Deanne Criswell, über den Stand der Dinge informieren. Bestimmt wird er in den nächsten Tagen das Katastrophengebiet besuchen und den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe versprechen. Stellt sich nur die Frage, ob sie auch ankommt? Die USA wird in immer kürzeren Zeitabständen von Naturkatastrophen heimgesucht, bei denen man oft einen Zusammenhang zum Klimawandel herstellen kann. Genauso ist es bei uns in Deutschland. Hier kommen die versprochenen Hilfen meistens jedoch weder schnell, noch unbürokratisch bei den Opfern an. So fühlen sich noch 2 Jahre nach der Ahrtal-Katastrophe viele betroffene im Stich gelassen.

Idalia schwächte sich inzwischen zu einem tropischen Sturm ab. Dabei ist der Wirbelsturm nicht der einzige, der Küstenbewohner verunsichert: Typhoon Saola hält aktuell auf Hong Kong zu und wird us in den nächsten Tagen bestimmt beschäftigen.

Neues vom Gletscherlauf auf Island

Am Grimsvötn entwässert die östliche Kaverne

In den vergangenen beiden Tagen thematisierte ich bereits den Gletscherlauf im isländischen Fluss Skafta, der durch Schmelzwasser des Vulkans Grimsvötn verursacht wird. Zur Diskussion stand, dass das Schmelzwasser aus 2 Kavernen unter dem Gletscher Vatnajökull stammen könnte. Die Wissenschaftler vom IMO unternahmen gestern einen Observierungsflug und konnten Indizien dafür sammeln, dass die östliche Kaverne (Eystri Skaftárketill) entwässert. Sie entdeckten ein recht großes Gebiet auf dem Gletscher, in dem sich die Eisdecke deutlich abgesenkt hat. Konzentrisch verlaufende Risse durchziehen das Gletschereis. Über der westlichen Kaverne wurde keine Absenkung der Eisdecke beobachtet. Dafür fanden die Forscher dort eine Schmelzwasserlagune vor. Außerdem sammelte sich entlang einer Eisklippe am Rand der Lagune Tephra an. Woher diese stammt, geht aus den Beschreibungen vom IMO nicht hervor. Wahrscheinlich ist es Material von einer der letzten Eruptionen des Grimsvötn, das im Eis abgelagert wurde und nun frei liegt.

Die Entwässerung der östlichen Caldera ist weniger günstig in Bezug auf ein steigendes Eruptionsrisiko des Grimsvötn-Vulkans, denn dieser Prozess steht im Verdacht, durch Druckentlastung Eruptionen triggern zu können, was in den letzten Jahrzehnten offenbar zwei Mal der Fall war. Hierfür muss der Vulkan aber für eine Eruption bereits ein. Das Gewicht des Wassers lastet auf den Vulkan und erhöht den Druck auf den Magmenkörper, der seinerseits unter Druck steht. Fließt das Schmelzwasser ab, verringert sich der Druck auf den Magmenkörper, wodurch in diesem Gas dekomprimiert wird und der Gasdruck im Magmenkörper steigt. Durch diesen Druckanstieg kann der finale Magmenaufstieg ausgelöst werden, sodass es zu einem Vulkanausbruch kommen kann.

Davon abgesehen, stellt ein Gletscherlauf für sich genommen schon eine Naturgefahr dar, doch es sieht so aus, als würde der aktuelle Gletscherlauf nicht eskalieren. Der maximale Wasserfluss belief sich bis jetzt bei ca. 750 Kubikmeter pro Sekunde. Heute Morgen lag er bei 640 Kubikmeter. Bis jetzt ist keine Infrastruktur in Gefahr.

Hurrikan vor Landfall in Florida – News am 30.08.23

Hurrikan Idalia hält auf Floridas Küste zu – Evakuierungen angeordnet

Am Wochenende traf der Tropensturm „Idalia“ auf die Inseln der Karibik und richtete auf Kuba große Schäden an. Es kam zu Überflutungen, Zerstörungen durch umgestürzten Bäume, abgedeckte Dächer und Stromausfällen. 10.000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Todesopfer wurden aber nicht gemeldet. Auch der Südosten Mexikos wurde vom Wirbelsturm tangiert. Über der See des Golfs von Mexiko tankte das Sturmsystem ordentlich Energie aus dem warmen Meerwasser und entwickelte sich schnell von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan der Kategorie 3. In wenigen Stunden wird mit dem Landfall des Hurrikans in Florida gerechnet. Extrem stark gefährdet sind die Bereiche entlang der Golfküste. Bereits jetzt wurde der Notstand ausgerufen und Evakuierungen angeordnet. Betroffen sind mehr als 21 Millionen Menschen, nicht nur im US-Bundesstaat Florida, sondern auch in den Nachbarstaaten Georgia und South Carolina.

Besondere Sorge bereiten den Sicherheitskräften flach liegende Gebiete entlang der Küste, die sich zum Teil unter dem Meeresspiegel oder nur knapp darüber befinden. Hier könnten Deiche überspült werden oder brechen. Man rechnet mit Sturmfluten, die eine Höhe von 4,5 m haben könnten. In einigen Gemeinden gehen Polizisten von Haus zu Haus, um die Bewohner dazu aufzufordern, sich in Sicherheit zu bringen. Für Bewohner von Mobilheimen und Booten ist diese Aufforderung zwingend. Es wurden Notunterkünfte eingerichtet und die ansonsten mautpflichtigen Interstate-Autobahnen sind für alle offen. Geschlossen wurden dafür mehrere Flughäfen. Gut 5500 Nationalgardisten wurden mobilisiert und in das Krisengebiet geschickt. Man bereite sich also auf das Schlimmste vor.

Neben „Idalia“ braut sich weiter östlich bereits ein weiterer Hurrikan zusammen. Dieser Wirbelsturm wurde auf dem Namen „Franklin“ getauft.

Erstaunlicherweise ist „Idalia“ der erste Hurrikan vor Florida in der diesjährigen Saison, die von Juni bis November dauert. Dabei sind die Weltmeere dieses Jahr ungewöhnlich warm, was auch bei uns in Europa zu heftigen Unwettern führt. Ein Beispiel hierfür ist die Mittelmeerinsel Mallorca, die in den letzten Tagen von starken Unwettern heimgesucht wurde.

Aber auch abseits der Küstenregionen gab es starke Gewitter, die Überflutungen und Erdrutsche auslösten. Besonders stark traf es die Alpenregion. Auch die Slowakei wurde nicht verschont: ein Tornado wütete in der Stadt Podhájska.

Starke Unwetter in Deutschland am 27.08.23

Unwetter in Deutschland richteten Schäden an

In verschiedenen Regionen Deutschlands kam es in den letzten Tagen zu starken Unwettern, die Schäden anrichteten und Verletzte verursachten. Die Unwetter manifestierten sich in Form von Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel und richteten Überflutungen an, verursachten Hagelschlag und entwurzelten Bäume. Auch Blitze richteten Schäden an. So schlug heute Nacht ein Blitz in einem Haus der bayrischen Gemeinde Salzweg (Landkreis Passau) ein. Der Blitzschlag löste ein Feuer aus, das einen Schaden von mehr als 320.000 € verursachte. Der Hausbesitzer erlitt bei Löschversuchen Verletzungen, dennoch konnten sich alle Hausbewohner in Sicherheit bringen. Im Zuge des Unwetters über Niederbayern wurden Bäume entwurzelt, die Straßen blockierten und Fahrzeuge beschädigten. Starkregen überflutete Straßen und ließ Keller volllaufen. Die Feuerwehr musste 230 mal ausrücken.

Bereits am Vortag gab es starke Gewitter und Sturmböen, die einer Festtagsgesellschaft in Kissing einen Strich durch ihre Feierlichkeiten machte: 12 Menschen wurden verletzt, als sie versuchten ein Festzelt festzuhalten, das sich im Aufbau befand. Sechs der Verletzten erlitten schwere Verletzungen und mussten ins Krankenhaus.
In Freisingen hieß es Landunter, als sich die Straßen in Bäche verwandelten. Auf der Medienplattform X twitterte ein Anwohner, dass er hätte Kajak in den Straßen fahren können.
Aber nicht nur Bayern wurde in den letzten Tagen von schweren Unwettern heimgesucht. In Baden-Württemberg kam es am Donnerstag sogar zu einem Todesopfer, als in Hechingen ein 62 Jahre alter Mann erschlagen wurde. Er übernachtete während des Unwetters in einem Zelt, auf das ein Baum stürzte. Der Tote wurde am Freitagmorgen von einer Spaziergängerin entdeckt. Allem Anschein nach, ereignete sich das Unglück nicht auf einem Campingplatz. Doch auch vor einem Campingplatz machten die Unwetter keinen Halt, denn bei Lindau am Bodensee mussten 900 Personen evakuiert werden, als ein Gewittersturm über die Gegend zog und unzählige Bäume entwurzelte. Dabei wurden etliche Wohnmobile beschädigt und es entstand hoher Sachschaden. Für die Einsatzkräfte vor Ort war es eine Premiere, denn sie mussten noch nie so viele Menschen in Sicherheit bringen.

Bereits am Donnerstag wüteten schwere Gewitter über dem Ruhgebiet und es kam vielerorts zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen. Es wurden auch Bäume entwurzelt. Tatsächlich bleibt Oberhausen- wo ich wohne- von den Unwettern verschont, während sie in den Nachbarstädten wüteten. Da hatte ich doch mal gutes Karma!

Die Unwetter entstanden durch den Zusammenstoß von warmen und kalten Luftmassen über Deutschland. Aktuell gibt es vom DWD noch Unwetterwarnungen für den Südosten der Republik.

Waldbrände und Klimawandel – News vom 24.08.23

Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Waldbrände und Klimawandel

Die Meldungen über verheerende Waldbrände auf der nördlichen Hemisphäre reißen diesen Sommer nicht ab: Zusätzlich zu Kanada, Hawaii, Teneriffa und Griechenland brennt es nun auch in der Türkei. In der Region Çanakkale wüten sie besonders stark. Im Westen der Türkei mussten bereits mehrere Ortschaften evakuiert werden. Auch die Meerenge der Dardanellen ist betroffen, da dort Löschflugzeuge operieren, die Wasser aus dem Mittelmeer zur Brandbekämpfung aufnehmen. Es gibt Bedenken bezüglich der Auswirkungen von massivem Salzwassereinsatz auf die Waldböden. Angesichts der aktuellen Katastrophe scheint dies jedoch eine geringere Sorge zu sein. In Griechenland breiten sich die Feuer ebenfalls weiter aus. Berichten zufolge litt gestern etwa 80% des Landes unter SMOG, der von den Waldbränden verursacht wird. In Kanada ist in einigen Regionen Regen vorhergesagt, was dazu beitragen könnte, die angespannte Waldbrandsituation etwas zu entschärfen. In Kanada sind derzeit mehr als 6000 Brände aktiv.

Eine neue Studie der World Weather Attribution Initiative (WWA) offenbart, dass die bisherigen Prognosen die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels deutlich unterschätzt haben. Nahezu jedes Klimamodell blieb mit seinen Vorhersagen weit hinter dem tatsächlichen Ausmaß an Extremwetterereignissen zurück, die wir derzeit erleben. Laut der Studie hat der Klimawandel Bedingungen geschaffen, die die Wahrscheinlichkeit für die gegenwärtige Waldbrandsituation in Kanada mehr als verdoppelt haben. Diese Bedingungen haben praktisch alle bisherigen Rekorde übertroffen: Der Mai war der wärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen und die Periode von Mai bis Juli war die wärmste seit 1940. Sie übertraf den bisherigen Rekord von 1998 um 0,8 °C. Die Luftfeuchtigkeit erreichte den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Dokumentation. Das Schmelzwasseraufkommen war das geringste seit 1950. All diese außergewöhnlichen Umstände haben letztendlich zu der Situation geführt, die die Waldbrände begünstigt hat. Die Waldbrände tragen ebenfalls zum Klimawandel bei, indem sie bislang etwa 350 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt haben – so viel wie Österreich in 17 Jahren emittiert. Mit jedem verschwindenden Baum verliert die Erde eine Waffe im Kampf gegen den Klimawandel.

Auch der deutsche Meteorologe und Klimawandelexperte Latif erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, dass es eine völlig neue Dimension sei, dass Waldbrände auch in Deutschland immer häufiger außer Kontrolle geraten. Als Grund für die zunehmend heftigen Waldbrände nannte er Hitzewellen mit begleitenden Dürreperioden und immer schneller austrocknenden Böden.

Waldbrände in Griechenland- News vom 22.08.23

Waldbrände in Griechenland breiten sich aus – Feuerwehr macht grausige Entdeckung

Nachdem ich in den letzten Tagen von den verheerenden Waldbränden in Kanada und auf Hawaii und Teneriffa berichtet habe, stehen nun Waldbrände in Griechenland im Fokus der Berichterstattung. Wie die Newsagenturen melden, wurden innerhalb von 24 Stunden 60 neue Brände von den Feuerwehren festgestellt. Die meisten Feuer konnten schnell gelöscht werden, doch mindestens 5 Brandstellen entwickelten sich rasend schnell zu ausgedehnten Waldbränden und gerieten außer Kontrolle. In der Nähe der Mittelmeerstadt Alexandroupolis, die unweit der türkischen Grenze und Istanbul liegt, mussten mehrere Ortschaften und ein Krankenhaus evakuiert werden. Grund für die Waldbrände könnte wieder Brandstiftung sein, aber sie werden durch lang anhaltende Trockenheit begünstigt und breiten sich durch starke Winde schnell aus.

Die griechischen Einsatzkräfte werden von internationalen Teams und Gerätschaften unterstützt. So kommen Löschflugzeuge aus Zypern und Brandbekämpfer aus Rumänien zum Einsatz. Weitere Mannschaften und Ausrüstung sind auf dem Weg, darunter weitere Löschflugzeuge. Zwei von ihnen kommen aus Deutschland.

Auch direkt an der türkischen Grenze im Osten Griechenlands wüten Waldbrände. Hier ist der Nationalpark Dadia besonders stark betroffen. Dort machten Feuerwehrleuten den grausigen Fund von 18 verbrannten Menschen. Die Leichen wurden in einer abgebrannten Waldhütte gefunden. Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios meinte in einem Statement mit dem griechischen Sender ERT, dass es sich vermutlich um illegale Migranten handelt, da ansonsten niemand vermisst wird. Die Identität der Brandopfer festzustellen, wird wohl eine Herausforderung werden.

Erst kürzlich war die Leiche eines weiteren mutmaßlichen Migranten entdeckt worden. Als Todesursache fanden die Ermittler eine Rauchvergiftung heraus. Man vermutet, dass die Migranten im Schutz des Waldes über die türkische Grenze nach Griechenland kamen. In diesem Fall eine Flucht ohne Widerkehr. Eine Sicherung der Grenze scheint unabdingbar zu sein, aber auch sehr schwierig. Ein Unterfangen, das durch die Waldbrände nicht erleichtert wird.

Nicht nur auf dem griechischen Festland brennt es, sondern auch auf der zweitgrößten Insel Griechenlands: in Euböa sind zwei Ortschaften bedroht. Zudem kam es zu Stromausfällen.

Naturkatastrophen-News 21.08.23: Waldbrände

Waldbrände in Kanada und auf Teneriffa

Heute habe ich die beiden Waldbrandgebiete in Kanada und auf Teneriffa, die für große mediale Aufmerksamkeit sorgen, genauer unter die Lupe genommen und habe sie via dem Sentinel-Programm untersucht, das ich auch für die Wärmedetektion an Vulkanen verwende. Im Infrarot-Lichtspektrum sieht man sehr schön die Flammenfronten und die abgebrannten Gebiete. Im normalen Licht sieht man die Rauchschwaden, die über große Strecken hin sichtbar sind. Besonders die Waldbrände in Kanada verursachen in einem großen Areal Luftverschmutzung.

Auf der Kanareninsel Teneriffa sind inzwischen fast 12.000 Hektar Wald und Macchia abgebrannt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit 1800 MW Leistung. Wer die Insel kennt, wird den Verlust an so großen Waldflächen zutiefst bedauern. Zwar ist in den Medien meistens davon die Rede, dass die Situation eskalieren könnte und Gebäude bedroht werden könnten, doch den Verlust an Waldflächen finde ich weitaus dramatischer, denn es dauert weitaus länger, bis Bäume nachgewachsen sind, als dass Häuser wiederaufgebaut werden. Natürlich ist es klar, dass betroffene Hauseigentümer das anders sehen. Kohlendioxid-speichernde Wälder sind unser besten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

Nicht nur auf Teneriffa verschwinden unzählige Bäume, sondern auch in Kanada. Im gesamten Land wurden mehr als 1100 Waldbrände gemeldet. Zwei Großbrände haben sich in der Nähe des Sees Shuswap (kanadische Nordwestterritorien) zu einem einzigen Waldbrand vereinigt. Dort stehen 41.000 Hektar Wald in Flammen bzw. sind abgebrannt. 35.000 Menschen mussten evakuiert werden. 30.000 könnten noch folgen. Hunderte Häuser sind den Bränden zum Opfer gefallen.

Die Waldbrände in Kanada sind die schlimmsten seit Beginn der systematischen Dokumentation um 1900. Nicht alle Feuer sind natürlichen Ursprungs, denn oft steckt dahinter Brandstiftung. entweder aus Dummheit oder mit Absicht. Gerade in Bezug auf Teneriffa ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Hier sind es oft Grundstückspekulanten, die hoffen, günstiges Bauland zu bekommen, wenn der geschützte Wald abgebrannt ist. Dass die Wälder so gut brennen, ist teilweise extremer Trockenheit geschuldet. Besonders mit Blick auf Kanada verwundert diese Dürre, denn auf den Satellitenfotos erkennt man unzählige Gewässer, die auf ein sonst nicht auf ein arides Klima schließen lassen. Ausgerechnet der August ist dort normalerweise der niederschlagsreichste Monat. Dennoch fällt dort im Jahresdurchschnitt weniger Regen als bei uns.

Die Seenlandschaft der kanadischen Nordwestterritorien ist hauptsächlich durch geologische Prozesse der letzten Eiszeit, auch als letzte Kaltzeit oder Weichsel-Kaltzeit bekannt, geformt worden. Diese Periode begann vor etwa 110.000 Jahren und endete vor etwa 12.000 Jahren. Während dieser Zeit war Nordamerika von mächtigen Gletschern bedeckt, die große Teile des Landes mit Eis überzogen.

Hurrikan trifft Baja California und Kalifornien

Zum zweiten Mal steht heute der US-Bundesstaat Kalifornien in den News, jetzt nicht wegen einem Erdbeben, sondern aufgrund von Überflutungen.

Hurrikan Hilary verursacht Schäden in Kalifornien

Wie prognostiziert traf Hurrikan Hilary gestern auf die Küste des mexikanischen Bundesstaates Baja California und zog dann -zu einem Tropensturm abgeschwächt- in Richtung des US-Bundesstaates Kalifornien weiter. Dort richtete der Tropensturm starke Überschwemmungen an. Er erreichte Südkalifornien kurz nachdem die Region vom untern erwähnten Erdbeben der Magnitude 5,1 gerockt wurde. Für die Bewohner der Region war das bestimmt ein spannender Nachmittag, auf den sie bestimmt gerne verzichtet hätten.

Gavin Newsom, der Gouverneur Kaliforniens, verhängte über die betroffene Region den Notstand und warnte die Menschen eindringlich: „Wenn Sie denken, dass der Himmel klar ist und ich rausgehen und joggen oder spazieren gehen kann – seien Sie einfach vorsichtig und warten Sie bis morgen Abend um diese Zeit.“ Heute blieben Schulen und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Die Wetterdienste warnten vor heftigen Gewittern mit Sturmböen und Starkregen. Außerdem bestand die Gefahr von Erdrutschen und Schlammlawinen. Über das Auftreten dieser beiden Phänomene liegen nun erste Meldungen vor. So entstand eine Schlammlawine in der Gemeinde Forrest Falls. Bereits gestern Abend traten erste Flüsse über die Ufer. Offenbar hörten auch nicht alle Menschen die Warnungen, denn im Süden Kaliforniens mussten insgesamt 11 Menschen aus zwei verschiedenen Flüssen gerettet werden, die vom Hochwasser überrascht wurden.

Auf der mexikanischen Halbinsel Baja California traf der Hurrikan zuerst ein und forderte mindestens 2 Todesopfer. Lokale Medien berichteten, dass in der Stadt Mulegé (Baja California Sur) eine Person starb, als sie versuchte einen Fluss zu überqueren. Im Nordwesten Mexikos kam ein Mann ums Leben, als sein Lieferwagen in der Stadt Navolato von einer Sturzflut erfasst wurde. Der Fahrer wurde aus dem Wagen gerissen und in einiger Entfernung zum Autowrack vorgefunden.