Zyklon Belal trifft Reunion und Mauritius

Zyklon wütet im Indischen Ozean – Ausgangssperren auf 2 Inseln verhängt

Am Wochenende steuerte Zyklon Belal auf die Inseln La Réunion und Mauritius zu, die südöstlich von Madagaskar im Indischen Ozean liegen. Zuerst traf es das französische Überseedepartement La Reúnion, wo gestern nicht nur die starken Sturmböen Zerstörungen und Stromausfälle verursachten, sondern auch Überflutungen infolge von Starkregen entstanden. Ein Obdachloser kam ums Leben. Gut 100.000 Haushalte wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. In einigen Ortschaften wurden vorsorglich die Wasserleitungen gesperrt, sodass mehr als 50.000 Menschen kein frisches Trinkwasser hatten. Es wurden Ausgangssperren verhängt, und die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben. In den bekannten Wandergebieten der Cirques kam es zu Erdrutschen, da der aufgeweichte Boden die Wassermassen nicht mehr halten konnte.

Der tropische Wirbelsturm traf die Insel mit voller Wucht: Entlang der Küste wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h gemessen. Der Sturm verursachte hohe Wellen und eine gefährliche Brandung. Im Vulkangebirge der Insel erreichten die Winde 250 km/h Geschwindigkeit. Meteorologen warnten die Menschen eindringlich, zuhause zu bleiben und sich in Schutzräume und Keller zurückzuziehen.

Der französische Präsident Macron richtete ähnliche Apelle an die Bevölkerung. Die Regierung beorderte eine 150 Kopf starke Einsatzgruppe aus Mitgliedern des Zivilschutzes, Polizei und Energieunternehmen als Hilfe in das Katastrophengebiet auf La Réunion. Die Behörden verhängten bereits am Sonntagabend eine Ausgangssperre.

Heute Morgen wird der etwas abgeschwächte Sturm auf Mauritius erwartet. Bereits vor dem eigentlichen Landfall des Zyklons regnete es stark und es kam zu ersten Überflutungen. Bevölkerung und Urlauber wurden ebenfalls angewiesen, Schutz in festen Gebäuden zu suchen und diese nicht zu verlassen. Zudem sollte man sich mit Vorräten und Trinkwasser eindecken. Der Flughafen wurde gesperrt und alle Flüge gestrichen. Belal ist der stärkste Zyklon seit Jahren, so die Behörden auf Mauritius.

Auch anderswo heißt es Landunter. Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro kam es am Wochenende zu Unwetter mit Starkregen, der schwere Überflutungen verursachte. Mindestens 11 Menschen fanden den Tod.

Offenbar befindet sich immer noch extrem viel Wasserdampf in der Atmosphäre.

USA: Starker Wintersturm legt Teile des Landes lahm

Bombenzyklon im mittleren Westen – Unwetterwarnungen für die meisten Bundesstaaten

In den USA kam es zu einer weiteren Bombenzyklon-Entwicklung, die überwiegend den Norden, Mittleren Westen und die Great Plains betrifft, wo es bereits gestern zu starken Schneestürmen kam. Dennoch hat die rasante Entwicklung des Tiefdruckgebietes Auswirkungen auf die meisten US-Bundesstaaten und beschert den Menschen einen haten Wintersturm.

In 48 Bundesstaaten gibt es Unwetterwarnungen. Rund 120 Millionen Menschen waren von starken Wind- und Wintersturmwarnungen betroffen, während mehr als 5 Millionen Menschen Schneesturmwarnungen erhielten. Mindestens vier Todesfälle wurden mit dem Unwetter in Verbindung gebracht.

Dies stellt den ersten bedeutenden Ausbruch arktischer Kälte im Winter dar und wird sich voraussichtlich von den nördlichen Rocky Mountains und Plains südlich und östlich durch den Mittleren Westen ausbreiten. Extrem niedrige Temperaturen werden erwartet, mit Prognosen von bis zu minus 40 Grad Celsius in einigen Gebieten, was möglicherweise Rekorde brechen könnte.

Besonders hart sind bereits die Gebiete der Großen Seen im Norden des Landes betroffen. In Chicago fiel so viel Schnee, dass das öffentliche Leben zum erliegen kam.

In Montana wurde eine Temperatur von minus 7 Grad Celsius gemessen, während es in Pompano Beach, Florida, 32 Grad waren. Diese großen Temperaturunterschiede begünstigen die Entwicklung eines Bombenzyklons.

Ein Skifahrer kam bei einer Lawine in Idaho ums Leben, während in Kalifornien ein 66-jähriger Skifahrer in einer Lawine in Tahoe starb.

Besonders betroffen vom Wintersturm ist der Flugverkehr, wo in den letzten Stunden Chaos herrschte: mehr als 2000 Flüge fielen aus. Tausende Maschinen hatten Verspätungen.

Im Mittleren Westen verursachten große Schneemengen Autobahnschäden und es kam zu Verkehrschaos. Zahlreiche Autofahrer saßen über Nacht auf den Autobahnen und Schnellstraßen fest. Ein 80-jähriger Mann starb in Minnesota, als sein Lastwagen auf dem Mille Lacs Lake durch das Eis brach.

Der Gouverneur von Louisiana hat den Ausnahmezustand erklärt und warnt vor winterlichen Bedingungen im Süden des Staates. In einigen Gebieten wird eine „winterliche Mischung“ erwartet, begleitet von Windkälte bis nahe dem Gefrierpunkt. Die Menschen werden aufgefordert, sich auf die widrigen Bedingungen vorzubereiten.

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Was ist ein Bombenzyklon?

Ein Bombenzyklon ist ein meteorologisches Phänomen, bei dem sich ein Sturmsystem sehr schnell intensiviert. Dies geschieht, wenn der Luftdruck im Zentrum des Tiefs innerhalb von 24 Stunden stark abfällt, typischerweise um 24 Millibar oder mehr.

Der Begriff „Bombe“ bezieht sich auf die schnelle Entwicklung und Stärkung des Sturms, ähnlich einem explosionsartigen Anstieg. Der Prozess der Bombengenese tritt oft in Verbindung mit der Wechselwirkung zwischen kalten und warmen Luftmassen auf. Wenn eine kaltluftreiche Luftmasse auf eine wärmere Luftmasse trifft, kann dies zu einem starken Temperaturunterschied führen und die Bildung eines intensiven Tiefdrucksystems fördern. Dieses Tiefdrucksystem kann dann zu einem Bombenzyklon werden.

Ein Bombenzyklon ist bekannt für seine Fähigkeit, starke Winde und extrem schlechtes Wetter zu erzeugen. Diese Ereignisse treten häufiger über dem Nordatlantik auf, insbesondere im Winter. Bombenzyklone können erhebliche Auswirkungen auf das Wetter in den betroffenen Regionen haben und zu schweren Sturmbedingungen, Schneefällen und starken Niederschlägen führen.

 

USA: Schwere Unwetter am 11.01.24

Unwetter an der US-Ostküste richten Überflutungen und Schäden an

In den letzten Tagen kam es zu einer Serie starker Unwetter, die vor allem im Osten der USA wüteten, aber auch der Westen blieb nicht verschont. Bisher forderten die Unwetter mindestens 5 Menschenleben. Das Spektrum der extremen Wetterphänomene reicht von Überflutungen im Nordosten, Stürmen und Tornados im Südosten und Schneestürmen in den westlichen Höhenlagen. Laut Wetterprognosen halten die Unwetter bis mindestens Freitag an.

Entlang der Ostküsten sind die großen Metropolen von Hochwasser bedroht. Grund hierfür waren heftige Schneefälle, die am Wochenende über die Region hinwegzogen. Als die Temperaturen stiegen, schmolz nicht nur der Schnee, sondern es kam zu weiteren Starkregenereignissen und Flüsse traten über die Ufer. So stehen inzwischen ganze Küstenregionen unter Wasser. Zudem gab es starke Sturmböen, die Bäume entwurzelten, Dächer abdeckten und Stromleitungen fällten. Alleine im Bundesstaat New York fiel der Strom für mehr als 160.000 Menschen aus.

Weiter im Süden machte vor allem der Wind Probleme. Heftige Stürme suchten den Osten heim, und in Alabama, North Carolina und Georgia starben nach vorläufigen Angaben 3 Menschenleben. An der Südküste in Florida bildeten sich Tornados, die große Schäden anrichteten.

In den Höhenlagen im Westen der USA ging es frostig zu und es ereigneten sich starke Schneefälle. Besonders in den Rocky Montanis und im Kaskadengebirge gibt es Schneestürme, die für Verkehrsbehinderungen sorgen. Es drohen Schneeverwehungen.

Da weite Teile der USA von den Unwettern betroffen sind, kam es praktisch landesweit zu Behinderungen im Flugverkehr und es mussten mehr als 1000 Flüge gestrichen werden. Sogar die Airforce Two von US-Vizepräsidentin Kamala Harris musste umgeleitet werden.

In den letzten Jahren breiteten sich in den USA während des Winters vermehrt Kältewellen aus. Obwohl es schon immer Schneestürme gab, sehen Wetterexperten in ihrer Zunahme ein Zeichen des Klimawandels. Durch einen schwächelnden Jetstream infolge einer Erwärmung der Stratosphäre können nordische Kaltluftmassen weiter in den Süden vordringen und so zu Wetterkapriolen führen.

Unwetter am Mittelmeer am 08.01.24

Unwetter in der Mittelmeerregion – Sizilien im Fokus des Geschehens

Für weite Teile des zentralen Mittelmeerraums liegt eine Unwetterwarnung vor. Die Gegend steht unter Einfluss des ausgeprägten Tiefdruckgebiets namens Charlotte, das neben stürmischen Winden starke Niederschläge im Gepäck hat. Besonders stark betroffen sind die italienischen Regionen an der Adriaküste und Sizilien, aber auch die Höhenlagen von Kalabrien und Apulien. Die Niederschläge, die in den Bergregionen als Schnee fallen, lösen Verkehrsbeeinträchtigungen aus und bergen die Gefahr, dass Erdrutsche entstehen. In Noto auf Sizilien kam es bereits zu einem Hagelsturm, der Bäume umstürzte, Dächer abdeckte und Fahrzeuge beschädigte.

Im sizilianischen Syrakus wütete ebenfalls ein Gewittersturm, der Schäden anrichtete und ein Verkehrschaos auslöste. Vor der Küste der Insel Ortigia bildete sich eine Wasserhose. Einen Tornadoverdacht gab es auf der Halbinsel Salento in Apulien.

Das Mittelmeer ist stark aufgewühlt. Bis zu 7 Meter hohe Wellen brandeten gegen Hafenanlagen und beschädigten Schiffe. Sogar Kreuzfahrtschiffe wurden beschädigt. Die Schifffahrt wurde und wird beeinträchtigt und Fähren stehen still.

Starke Regenfälle lösten in der Toskana Erdrutsche aus, die einige Straßen verschütteten. Auch aus dieser beliebten Urlaubsregion liegen Meldungen über Schäden und Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume und Überflutungen vor.

Das Tiefdruckgebiet bleibt auch in den nächsten Tagen aktiv und verlagert sich weiter ostwärts. So muss man auch in Griechenland und Slowenien mit Sturm und starken Niederschlägen rechnen. In Slowenien kam es bereits am Wochenende zu Starkregen, der die Pegel der Flüsse anschwellen ließ. Dabei geriet eine Gruppe von Höhlengehern in der Höhle Krizna Jama in Schwierigkeiten, die aufgrund des steigenden Pegels des Höhlenflusses von ihrem Rückweg abgeschnitten wurden. Eine Rettungsaktion wurde eingeleitet und es gelang inzwischen, die Eingeschlossenen mit dem Nötigsten zu versorgen.

Schneesturm traf New York

Nicht nur der Mittelmeerraum wurde von einem starken Wintersturm heimgesucht, sondern auch der Nordwesten der USA. Besonders stark betroffen war das Hudson Valley und Teile von New Jersey und brachte bis zu 30 cm Schnee mit sich. Die Gouverneurin Hochul warnt vor Verkehrsbeeinträchtigungen durch Schneematsch.

In Fort Lauderdale (US Bundesstaat Florida) kam es zu Zerstörungen infolge eines Unwetters mit Tornadoverdacht.

Schweden mit Kältewelle zum Jahresanfang

Thermometer fiel im Norden Schwedens bis auf -43,6 Grad – Kältester Winter seit 25 Jahren

Dass es trotz globaler Klimaerwärmung im Winter bitter kalt werden kann, erfahren gerade die Menschen im Norden Skandinaviens. Besonders in Nordschweden, aber auch im finnischen Lappland und im Norden Norwegens fiel das Thermometer auf unter -40 Grad Celsius. In der nordschwedischen Ortschaft Kvikkjokk wurden minus 43,6 Grad gemessen. Das war die tiefste Temperatur seit 25 Jahren. Doch so kalt es auch gewesen war, an den bisherigen Kälterekord der Region gelangten die Temperaturen nicht heran. Er wurde im Februar 1966 aufgestellt, als -52,6 Grad gemessen wurden. Solche Temperaturen sind lebensbedrohlich und ungeschützte Hautpartien sind im Nu erfroren. Man muss sogar aufpassen, dass nicht Lippen und Augenlieder gefrieren. Darüber hinaus können bei Temperaturen von unter minus 30 Grad Atembeschwerden auftreten. Zudem können sie zu erhöhtem Blutdruck, Kreislaufproblemen und Frostschäden führen.

Bereits die aktuellen Minusgrade können schnell gefährlich werden. Erfahrene Nordländer wissen mit der Kälte umzugehen, obwohl es Berichte gibt, in denen Rentierzüchter eingestehen, dass ihnen die eisigen Temperaturen Probleme bereiten. So fiel am schwedischen Polarkreis der Strom in gut 4000 Haushalten aus.

Probleme bereitet der harte Wintereinbruch, der durch ein Hochdruckgebiet verursacht wird, das auch Russland beeinflusst, auch in weiter südlich gelegenen Regionen, wo es nicht mehr ganz so kalt ist. Im Großraum Stockholm etwa, wo es nur halb so kalt war, kam es zum Verkehrskollaps, als knapp 1000 Fahrzeuge auf der Fernstraße E22 stecken blieben. Dort gesellten sich zu der Kälte Schnee und Eis. Die Fahrzeuge und ihre Insassen wurden unter teils großem logistischen Aufwand geborgen.

In einigen Regionen mussten Skilifte aus Sicherheitsgründen ihren Betrieb einstellen. Das Gleiche galt für einige Zugstrecken, da die niedrigen Temperaturen die Eisenbahnschienen spröde werden ließen und diese zu Brechen drohten.

Bei uns gelangt der Nordosten der Republik auch unter diesen Hochdruckeinfluss, und es würde für dieses Wochenende ein Temperatursturz vorhergesagt. Für die vom Hochwasser betroffenen Gebiete ist das nur bedingt eine gute Nachricht: Einerseits soll es zu regnen aufhören, andererseits gefriert das Wasser auf den gefluteten Flächen, was zu weiteren Problemen führen kann. Besonders wenn bereits das Mauerwerk von Häusern feucht ist und gefriert, drohen Gebäudeschäden durch Frostsprengung.

2023 war das Jahr der Wetterextreme

Im vergangenen Jahr war es in Deutschland zu warm und zum Schluss zu feucht

Das frisch vergangene Jahr war nicht nur global betrachtet das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnung im Jahr 1881, sondern auch das wärmste Jahr in Deutschland. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10,6 Grad Celsius stellte das Jahr einen Temperaturrekord auf. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 lagen die Temperaturen 2023 im Durchschnitt um 2,4 Grad höher. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, um wieviel Grad sich die Temperatur seit 1881 erhöhte? Damals lag die Durchschnittstemperatur bei 7,8 Grad, also sind wir inzwischen bei einer Temperaturerhöhung von 2,8 Grad angekommen. Das macht es in meinen Augen extrem schwierig, die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, selbst wenn dieses Jahr ein Extremjahr war.

In Deutschland war jeder Monat zu warm, und obwohl man im Frühsommer lokal über eine Dürre klagte, war das Jahr 2023 im Ganzen ein ungewöhnlich feuchtes Jahr. Besonders die heftigen Regenfälle im November und Dezember trugen dazu bei, dass man 2023 als ein überdurchschnittlich niederschlagreiches Jahr bezeichnen kann. Nach vorläufigen Angaben des DWDs wurden durchschnittlich 958 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, was einem Anstieg von über einem Fünftel im Vergleich zu früheren Perioden entspricht. Damit könnte 2023 in Bezug auf die Niederschlagsmengen auf Platz 6 seit 1881 landen.

Die starken Niederschläge manifestierten sich im Dezember in zahlreichen Überflutungen, die sich bis in den Januar 2024 fortsetzen. Zwar kam es in den letzten Tagen vielerorts zu einer leichten Entspannung der Hochwassersituation, doch für die nächsten Tage ist regional Dauerregen angesagt, der die Hochwasserlage wieder verstärken dürfte. Vom Regen besonders betroffen sind Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz. Aber auch für Niedersachsen wurde ergiebiger Regen vorhergesagt. Dort ist die Hochwasserlage am dramatischsten: Viele Deiche sind bis zum Kern durchgeweicht und drohen den Wassermassen nachzugeben, besonders, wenn die Pegel der Flüsse wieder steigen.

In den Kommunen und Ländern werden politische Stimmen laut, die einen besseren Hochwasserschutz fordern. Zudem diskutiert man darüber, den Katastrophenschutz auszubauen und mobile Einsatzkräfte aufzustocken. Solche Gedanken und Absichtserklärungen gibt es in angespannten Zeiten immer, doch meistens verpuffen sie nach einigen Monaten wieder, wenn man feststellt, dass das Geld kostet, das man nicht hat.

In diesem Sinne bin ich auch gespannt, ob denn das Geld der CO2-Steuer, die man uns als Bepreisung schmackhaft machen will, auch dem Kampf gegen den Klimawandel zugutekommen wird, oder ob das Geld in anderen Haushaltslöchern verschwinden wird. Anders als man uns gerne schmackhaft machen möchte, sind Steuern ja nicht zweckgebunden.

Großbritannien: Sturm verursacht Tornado bei Manchester

Sturmtief Gerrit bringt mutmaßlich Tornado hervor – Zerstörungen bei Manchester

Heute Nacht wurde der Großraum Manchester sehr wahrscheinlich von einem Tornado heimgesucht. Wahrscheinlich, weil starke Winde an ca. 100 Gebäuden Schäden verursachten, von denen überwiegend die Dächer betroffen sind, doch niemand genau sehen konnte, ob es sich tatsächlich um einen Tornado gehandelt hatte. So hat sich der britische Wetterdienst Met Office noch nicht auf einen Tornado als Verursacher der Schäden festlegen wollen. Die Art der Schäden sprechen allerdings dafür. Der vermeintliche Tornado ging aus dem Sturmtief Gerrit hervor, das auch in anderen Teilen des Landes Schäden und Verkehrsbeeinträchtigungen mit sich brachte. Neben starken Winden und Starkregen kam es in schottischen Höhenlagen zu starken Schneefällen. Örtlich fiel der Strom aus und es kam zu Störungen im Bahnverkehr. Am Londoner Flughafen Heathrow wurde zeitweise der Flugbetrieb eingestellt. Bevor der Flugverkehr eingestellt wurde, kämpften landende Flugzeuge gegen die starken Seitenwinde an und es kam in mancher Maschine zu spannenden Szenen. Auch der Flughafen von Bristol war davon betroffen.

Die Meteorologen haben Windgeschwindigkeiten von bis zu 128 km/h gemessen, womit die stärkste Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala erreicht wurde, und Gerrit darf sich Orkan nennen.

Heute Vormittag kämpfte man vielerorts noch mit den Folgen des nächtlichen Orkans und die Verkehrsbetriebe nahmen nur langsam wieder ihren Dienst auf.

Die starken Regenfälle ließen mehrere Flüsse über die Ufer treten und lösten Überflutungen aus. Allein für England gab es 146 Hochwasserwarnungen. Doch am schlimmsten traf es Schottland, wo mehrere Hauptverkehrsstraßen durch die Polizei gesperrt werden mussten.

Die Ausläufer von Gerrit erreichen den Nordwesten Deutschland morgen und bringen neben Sturmböen auch starke Niederschläge mit sich. Es trifft ausgerechnet die Gebiete, die weiterhin mit einer angespannten Hochwassersituation zu kämpfen haben.

Dieses Jahr war – global betrachtet – nicht nur eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Klimaaufzeichnungen, sondern auch eins mit einer erschreckend hohen Schadensbilanz infolge von Stürmen und Überflutungen.

Übrigens, Tornados sind in England relativ selten, besonders im Vergleich zu Regionen wie den zentralen und südlichen Teilen der Vereinigten Staaten, die als Tornado-Allee bekannt sind. Wenn Tornados in England auftreten, dann normalerweise im Frühsommer. Während der Wintermonate sind sie besonders selten.

Hochwasser und Überflutungen in Deutschland am 28.12.23

Während sich in einigen Hochwassergebieten Deutschlands die kritische Lage etwas entspannte, herrscht vielerorts noch Alarmstimmung und es drohen weitere Überflutungen.

Besonders angespannt ist die Situation im niedersächsischen Sarstedt, wo das Hochwasser eine akute Bedrohung darstellt. Die Behörden rund um die Talsperren in der Landesmitte geben noch keine Entwarnung. Einige Talsperren, wie die Okertalsperre und die Innerstetalsperre im Harz, sind bereits übervoll. Dies führt dazu, dass vermehrt Wasser in die umliegenden Flüsse abgeleitet werden muss. Städte wie Goslar oder Braunschweig haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen, doch bisher kam es noch nicht zu Überflutungen. Entlang einiger Flüsse sind die Deiche allerdings völlig durchnässt und aufgeweicht, und die Wasserpegel erreichten die Deichkronen. Die Deiche wurden mit Sandsäcken erhöht und verstärkt. Besonders betroffen ist hier der Fluss Aller. Im Ort Lilienthal bei Bremen kam es entlang der Wörpe zu Deichrissen, die mittlerweile gesichert werden konnten. Im Bremer Stadtteil Borgfeld wurden allerdings einige Straßen überflutet und Häuser von Wasser eingeschlossen. Vor allem ältere Bewohner der Region wurden bereits aufgefordert sich in Sicherheut zu bringen.

An anderen Flüssen, wie der Weser, gibt es Anzeichen für eine leichte Entspannung. In Hameln und Rinteln steigen die Wasserstände derzeit nicht weiter an. In manchen Gebieten konnten evakuierte Bewohner wieder zurückkehren.

Niedersachsens Ministerpräsident lobte das Engagement der Helfer und die Schutzmaßnahmen in den Regionen, warnte jedoch davor, dass das Hochwasser noch nicht vorbei sei. An der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegelstände weiter an, vor allem aufgrund von starken Regenfällen und der Schneeschmelze im Riesengebirge. In Dresden wird der höchste Wasserstand erwartet, was zur Ausrufung von Alarmstufe 3 geführt hat. Trotzdem äußerte sich die Feuerwehr zuversichtlich und betonte, dass sie die Lage im Griff habe.

In Sachsen-Anhalt bleibt die Lage um die Talsperre Kelbra kritisch, und die Hochwasservorhersagezentrale prognostiziert anhaltend hohe Pegelstände. Maßnahmen zur Ableitung von Wasser werden ergriffen, um die Situation im Raum Magdeburg zu mildern.

In Thüringen und Nordrhein-Westfalen bleiben die Pegelstände hoch, während die Regionen sich auf weiteren Regen vorbereiten müssen. Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen sind weiterhin in Kraft, da die Lage weiterhin angespannt ist und eine neuerliche Regenperiode erwartet wird.

Überflutungen, nicht nur in Deutschland

Hochwasserlage in Deutschland bleibt angespannt und verschärft sich regional

Zu Weihnachten gibt es in vielen verschiedenen Erdteilen starke Überflutungen, die durch langanhaltende Regenfälle verursacht wurden. Am meisten interessieren uns natürlich die Überflutungen in unserem eigenen Land, und die Hochwassersituation ist in vielen Orten mehr als angespannt, wobei sich die Situation im Süden der Republik aktuell etwas entspannt hat. Dramatisch ist allerdings die Lage im thüringischen Windehausen im Kreis Nordhausen. Der Ort wurde gestern Abend evakuiert und darf nicht betreten werden. Im Harz sind die Talsperren voll und beginnen überzulaufen bzw. es wird Wasser zur Entlastung der Talsperren abgeleitet, um die Staudämme zu entlasten und ein unkontrolliertes Überlaufen zu verhindern. Das belastet natürlich die abführenden Flussläufe, die über die Ufer treten. Besonders betroffen ist die Okertalsperre, wo bereits der Wasserablass eingeleitet wurde. Heute Abend soll eine Flutwelle das niedersächsische Braunschweig erreichen. Hierdurch fließt der Fluss Oker. Wegen der drohenden Flut hat die Stadt mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt.

In den benachbarten Niederlanden ist die Hochwasserlage ebenfalls angespannt und man rechnet mit einer Verschärfung der Situation in den nächsten Tagen. Besonders betroffen sind die Regionen Overijssel und Gelderland. Zahlreiche Wiesen und Äcker wurden überflutet, genauso Straßen und Keller.

Außerhalb von Europa sind besonders Teile von Thailand und Australien von Überflutungen betroffen. Im Süden Thailands  leiden Zehntausende Menschen unter den Wassermassen, die Straßen und Eisenbahnen überfluteten, Schulen zur Schließung zwangen und einige Bewohner in ihren Häusern eingeschlossen zurückließen.

In Australien wurden die Bewohner von Queensland und Teilen von New South Wales (NSW) vor Unwettern gewarnt, darunter Hagel, starker Regen und mögliche Sturzfluten. Das Bureau of Meteorology gab Gewitterwarnungen heraus, bedingt durch eine sich ostwärts verlagerndes Sturmtief.

Aufräumarbeiten nach dem ehemaligen tropischen Wirbelsturm Jasper und den Überschwemmungen in Teilen von Queensland und NSW wurden fortgesetzt.

In New South Wales lösten Sturzfluten, Hagel und starker Regen zahlreiche Rettungseinsätze und mehr als 600 Hilferufe aus. Die Einsatzkräfte retteten Menschen aus überfluteten Fahrzeugen und halfen bei Aufräumarbeiten in verschiedenen Regionen, darunter Sydney und Illawarra.

Die heftigen Stürme führten zu Stromausfällen in Queensland und Victoria. Die Rettungsdienste arbeiteten über die Feiertage, um die Sicherheit zu gewährleisten und Gemeinden zu unterstützen. Premierminister Chris Minns dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz und lobte ihre harte Arbeit.

Der Flugverkehr am Flughafen Sydney war beeinträchtigt, und einige Flüge wurden gestrichen.

Bei uns in Deutschland muss man sich regional auf weiteren Regen einstellen, was die Hochwassersituation weiter verstärken könnte. Bis zum Jahresende bleibt es viel zu warm für die Jahreszeit. Erste Wettermodelle zeigen aber, dass im Januar der Winter zurückkommen könnte: Der Polarwirbel ist derzeit sehr instabil und es könnte sogar zu einem Arctic Outbreak kommen. In der Schweiz war es übrigens dieses Jahr viel zu warm und es sieht nach dem wärmsten Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnung aus.

Ein Gutes hat der lang anhaltende Regen bei uns allerdings: Nach den Dürrejahren beginnt auch der Grundwasserspiegel wieder zu steigen und erholt sich, wobei es natürlich auch teilweise zu viel des Guten ist und Keller auch abseits von Gewässern volllaufen können, weil der Grundwasserspiegel so hoch ansteigt.