Marokko: Überflutungen fordern Menschenleben

Schwere Überflutungen in Marokko kosten mindestens 11 Menschen das Leben – Ein Ausländer unter den Opfern

Das nordafrikanische Marokko ist normalerweise für sein arides Klima und wüstenhafte Landschaften bekannt, doch derzeit herrscht dort Land unter, da ungewöhnlich heftige Niederschläge zu Überflutungen führten, von denen nicht nur Marokko betroffen ist, denn in mehreren Staaten nördlich der Sahara gibt es starke Regenfälle und Überflutungen, darrunter auch in Algerien.

Besonders stark traf es die Provinzen Tata, Tiznit und Errachidia, wo mindestens elf Menschen ums Leben kamen und neun weitere Personen vermisst werden. Eines der Todesopfer soll eine ausländische Staatsangehörigkeit gehabt haben, wobei noch unklar ist, ob es sich um einen Touristen handelt.

Laut offiziellen Angaben zerstörten die Überschwemmungen etwa 40 Häuser, beschädigten 93 Straßen und unterbrachen die Versorgung mit Strom, Wasser und Telefon in verschiedenen Dörfern. Es wurde darauf hingewiesen, dass das Niederschlagsvolumen, das innerhalb von zwei Tagen fiel, den jährlichen Durchschnitt für diese Regionen überstieg. In Ouarzazate beispielsweise wurden innerhalb von nur drei Stunden 47 Millimeter Regen gemessen.

Die marokkanischen Behörden berichteten von einem ungewöhnlichen Klimaphänomen, das die südlichen Regionen des Landes traf und für die schweren Überschwemmungen verantwortlich ist. Doch nicht nur der Süden Marokkos wurde von den Niederschlägen betroffen, auch in großen Teilen der nördlichen Sahara kam es in diesen Tagen zu starken Regenfällen. Ursache dafür ist die nordwärts gerichtete Verlagerung der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ), ein Bereich um den Äquator, wo Passatwinde aufeinandertreffen, was zu schwachen Winden und hoher Luftfeuchtigkeit führt. Diese Verschiebung der ITCZ, die in den letzten zehn Tagen um 1 bis 3 Grad (etwa 100 bis 300 Kilometer) erfolgte, könnte auch in unserer Region das Wetter beeinflussen und zu starken Regenfällen führen.

Diese ungewöhnlichen Wetterbedingungen führten zur Zerstörung von Infrastruktur und zur Unterbrechung lebenswichtiger Versorgungsleitungen. Auch der Süden Algeriens war von den starken Regenfällen betroffen.

Die betroffenen Gebiete in Marokko leiden seit mehreren Jahren unter einer anhaltenden Dürre, und die jüngsten Überschwemmungen haben die ohnehin durch Wassermangel belastete Region stark getroffen. Ende August lag der Wasserstand in den Staudämmen des Landes bei unter 28 Prozent der Kapazität.

Marokko hat die Folgen des Erdbebens vom 8. September 2023 nicht überwunden

Zusätzlich zu den Regenfällen trifft die Region des Atlasgebirges, die vor einem Jahr von einem schweren Erdbeben der Magnitude 6,8 erschüttert wurde, erneut ein schwerer Schlag. Damals starben mehr als 3000 Menschen, und die Bevölkerung leidet noch immer unter den Folgen des Erdbebens und der zerstörten Infrastruktur. Die starken Regenfälle verschlimmern die Situation der Menschen zusätzlich.

Überflutungen im Sudan fordern mehr als 50 Menschenleben

Die Situation im Sudan, das anders als Marokko nicht im Nordwesten, sondern im Osten Afrikas liegt, wird von Hilfsorganisationen als Desolat bezeichnet. Hier kam es bereits in der letzten Woche zu starken Überflutungen, in denen mehr als 50 Personen den Tod fanden. In dem vom Bürgerkrieg, Dürren und nun vom Hochwasser gezeichneten Staat droht eine humanitäre Katastrophe.

Schweiz: Erdrutsch schneidet Saastal ab

Unwetter löste Erdrutsch im Schweizer Kanton Wallis aus – Ort von Außenwelt abgeschnitten

Am Donnerstag ging im Schweizer Kanton Wallis ein Erdrutsch ab, der eine wichtige Zufahrtstraße zum Saastal blockiert und Anwohner und Urlauber von der Außenwelt abschneidet. Zu Gebäudeschäden ist es nicht gekommen.

Der Erdrutsch bzw. Murenabgang wurde durch ein Unwetter mit starken Regenfällen verursacht, bei denen über 100 Liter Regen auf den Quadratmeter fielen. Bereits im Juni und Juli hatten Unwetter erheblich größere Schäden im Wallis verursacht.

Im Saastal saßen etwa 2200 Touristen fest, die überwiegend aus der Schweiz stammen. Die Straße bleibt voraussichtlich bis Sonntag gesperrt. Als Reaktion auf die Situation haben die Behörden Evakuierungsflüge per Hubschrauber nach Stalden organisiert, die etwa 140 Franken pro Person kosten. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Das Angebot wurde zunächst nur schleppen angenommen, offensichtlich hatten die Urlauber keine Eile den Ort zu verlassen. Bis Samstagabend sollen aber etwa 550 Personen ausgeflogen worden sein.

Einige Menschen versuchten, das Tal zu Fuß zu verlassen, was laut dem Krisenstab die Sprengarbeiten zur Wiederherstellung der Straßenverbindung zusammen mit Schaulustigen behinderte. Dennoch konnten die Arbeiten zur Beseitigung der großen Felsbrocken erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Aufräumarbeiten an der Straße zwischen Stalden und Saas-Almagell dauern aber noch an. Einsatzkräfte sind mit schwerem Gerät vor Ort, um die Straße wieder befahrbar zu machen. Die vorbereitenden Maßnahmen, die bereits vor dem Unwetter getroffen wurden, halfen, größere Schäden zu vermeiden. Aufgrund früherer Unwetter hatte die Gemeinde präventive Maßnahmen ergriffen, um Überschwemmungen und größere Zerstörungen zu verhindern.

Das Saastal ist in diesem Jahr bereits zum vierten Mal von der Außenwelt abgeschnitten. Solche Sperrungen sind insbesondere in den Wintermonaten keine Seltenheit, wenn Lawinengefahr besteht.

Deutschland: Waldbrand am Brocken

Waldbrand am Brocken im Harz breitet sich nicht weiter aus

Zuerst die gute Nachricht: der massive Einsatz von Löschhubschraubern und Flugzeugen hat die weitere Ausbreitung der Flammen am Brocken im Harz gestoppt. Doch noch immer sind gut 150 Feuerwehrleute im Einsatz und die Löscharbeiten könnten sich noch über mehrere Tage hinziehen. Am höchsten Berg des Harzes, in Sachsen-Anhalt, wurden die Löschflüge über Nacht ausgesetzt, sollen jedoch am heutigen Morgen in größerem Umfang wieder aufgenommen werden. Acht Hubschrauber und vier Flugzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, das Maximum an Luftlöschmitteln, das über dem Brocken koordiniert werden kann. Erstmalig bei der Brandbekämpfung in Deutschland wurde dem Löschwasser ein Flammenhemmmittel beigemengt.

Zusätzlich arbeiten Feuerwehrleute am Boden, um Brandschutzstreifen anzulegen und den Wassertransport zu erleichtern. Ein Hubschrauberlandeplatz in Elend und ein Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf wurden eingerichtet. Der Einsatz wird voraussichtlich mehrere Tage dauern, da die Wetterbedingungen ungewiss sind. Niederschläge werden erst in der Nacht zum Montag erwartet, und starker Wind könnte die Situation verschlimmern.

Das Feuer erstreckt sich über eine Länge von 1.000 Metern, und die Ursache ist noch unklar. Am Freitag wurden vorsorglich 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert. Der Brockenweg, einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz, bleibt gesperrt. Für den nahegelegenen Ort Schierke besteht aktuell keine Gefahr, da der Wind die Feuerfront in eine andere Richtung treibt.

Vor zwei Jahren kam es an derselben Stelle bereits zu einem großen Waldbrand, der ebenfalls einen mehrtägigen Löscheinsatz erforderte. Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist derzeit besonders hoch, insbesondere im Norden des Landes kam es in letzter Zeit zu mehreren Bränden.

Der Wald am Brocken im Harz war vor dem Feuer stark von den Folgen des Klimawandels und Schädlingsbefall gezeichnet. Besonders die Fichtenwälder in der Region litten unter den extremen Dürreperioden der letzten Jahre, was sie anfällig für den Borkenkäfer machte. Dieser Schädlingsbefall führte dazu, dass viele Bäume abstarben, wodurch große Flächen des Waldes geschwächt und teilweise bereits abgestorben waren. Auf den Bildern zur Berichterstattung über den Waldbrand sieht man mehr Baumskelette als gesunde Bäume.

Vor dem Waldbrand gab es also bereits eine hohe Anfälligkeit für Brände, da die vertrockneten und toten Bäume als leicht entzündliches Material dienten. Diese Situation machte die Region besonders anfällig für Waldbrände, da sich Feuer in solchen ausgetrockneten Wäldern schneller ausbreiten kann.

Waldbrände als Folgen des Klimawandels

Der verheerende Waldbrand geht zumindest teilweise auf das Konto des Klimawandels, der bekanntermaßen einen anthropogenen Anteil hat. Allerdings ist es schwer genau zu beziffern, wie groß dieser Anteil ist, denn es gibt auch natürlich bedingte Phänomene, die Einfluss auf die Stabilität des Klimas haben und mit dem anthropogen verursachten Anteil interagieren und Wechselwirkungen hervorrufen. Nichtsdestotrotz erscheint es mir dringender denn je, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, die Rodung weiterer Waldflächen zu stoppen und die Meere nicht weiter zu vergiften. Doch ressourcenschonendes Handeln ist nicht „in“. Den Politikern der Ampel gelang es nicht, die Bevölkerung bei ihren Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen. Im Gegenteil, Zwangsmaßnahmen, in Form von Gesetzen vorgebracht, vergraulten den Bürger, anstatt ihn zu motivieren, und es wird immer klarer, dass Kompetenz und Menschenkenntnis bei den Verantwortlichen fehlen. Leider auch das Verständnis einfachster wirtschaftlicher Zusammenhänge: So äußerte sich Bundeskanzler Scholz gestern sinngemäß in Bezug auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, dass es Deutschland nicht gelingen wird, bei einer schrumpfenden Bevölkerung ohne Zuwanderung  dringend benötigest Wirtschaftswachstum zu generieren. Doch Wirtschaftswachstum muss es ja nur geben, wenn die Bevölkerung immer weiter wächst! Bei einer schrumpfenden Bevölkerung kann auch die Wirtschaftsleistung nachlassen. Überdies würde es helfen und vielen Menschen erst ermöglichen, positiv auf den Klimawandel einzuwirken, wenn auch die einkommensschwächeren Bürger vom Wirtschaftswachstum profitieren würden und die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklaffen würde. Das wäre zudem das beste Mittel, um ausufernde rechts- und linksextreme politische Gesinnungen gleich einem Waldbrand mit Löschmitteln einzudämmen. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch in all den anderen Staaten, in denen nicht nur die Wälder brennen.

Taifun Yagi trifft chinesische Insel hart

Extrem starker Taifun trifft auf chinesische Insel Hainan – große Zerstörungen drohen

Am 6. September traf Supertaifun Yagi, der stärkste Sturm Asiens in diesem Jahr, die Küste der chinesischen Insel Hainan. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 km/h brachte er heftige Regenfälle und Stürme mit sich, was zur Schließung von Schulen und zur Absage von Flügen in der Region führte.

Hongkong, Macau und Teile von Südchina waren stark betroffen. In Hongkong wurde die Börse geschlossen, der Schulbetrieb eingestellt, und 50 Flüge wurden annulliert. Die Stadt lockerte jedoch ihre Taifunwarnung, nachdem die Winde am Freitagmittag nachgelassen hatten. Dennoch bleiben starke Regenfälle eine Gefahr.

In Vietnam wurden vier Flughäfen, darunter der in Hanoi, für das Wochenende geschlossen, da Yagi auch das Land und Laos treffen soll.

Yagi ist nach dem atlantischen Hurrikan Beryl der zweitstärkste tropische Wirbelsturm des Jahres und der heftigste im Pazifik. Er verursachte bereits auf den Philippinen, wo er 16 Menschen tötete, große Zerstörungen, bevor er Hainan erreichte.

Der Taifun erinnert an Rammasun, der 2014 als Kategorie-5-Taifun Hainan traf und schwere Verluste verursachte. Hainan ist normalerweise seltener von solch starken Stürmen betroffen. Ordnet man Yagi auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala ein, hat er die zweithöchste Kategorie 4.

Landwirte in der Region sind in Sorge. In Guangdong versuchen Bauern, ihre Pflanzen vor den Stürmen zu schützen.

Taifune, wie Hurrikane, entstehen über warmen tropischen Meeren, wenn die Meerestemperaturen über 26,5 °C liegen. Warme, feuchte Luft steigt auf und kondensiert in der Atmosphäre, wodurch Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Energie treibt den Sturm an. Gleichzeitig strömt Luft von umliegenden Gebieten nach, um das Vakuum zu füllen, das durch die aufsteigende Luft entsteht. Dieser Zyklus wiederholt sich, wodurch der Druck im Zentrum des Systems, dem sogenannten Auge, weiter sinkt und die Windgeschwindigkeiten ansteigen. Die stärksten Taifune, mit Windgeschwindigkeiten über 194 km/h, werden als Supertaifune bezeichnet. Diese Einteilung ähnelt der Hurrikan-Skala, aber unterschiedliche Regionen haben teilweise leicht abweichende Klassifikationen.

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Taifune durch den Klimawandel und die Erwärmung der Ozeane immer intensiver werden. Yagi, benannt nach dem japanischen Wort für Ziege, verstärkte sich zu einem Supertaifun und bleibt in den nächsten Tagen eine ernsthafte Bedrohung für Südchina und Vietnam.

Deutschland: Unwetter in Baden Württemberg und Niedersachsen

Starke Unwetter ließen in Baden Württemberg Keller volllaufen

In mehreren Regionen von Baden Württemberg wüteten Unwetter mit Starkregen, Hagel und Windböen, so dass Bäume umstürzten, Äste abbrachen und Straßen und Keller überflutet wurden. Größere Zerstörungen oder Menschenopfer wurden nicht gemeldet. Dennoch waren Polizei und Feuerwehr gefordert und pausenlos im Einsatz. In Reutlingen führte ein umgestürzter Baum zu einer Straßensperrung. In Ettlingen musste ein Musikfestival wegen eines Gewitters zeitweise unterbrochen werden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor den Unwettern gewarnt: in 14 Landkreisen stand die Alarmstufe auf Rot. Es wurden Niederschlagsmengen mit 25 l/m² und 40 l/m² pro Stunde erwartet, dazu Sturmböen mir Geschwindigkeiten bis  zu 75 km/h. Mit weiteren Gewittern muss auch heute gerechnet werden.

Unwetter im niedersächsischen Landkreis Oldenburg

Bereits am Vortag wurden starke Unwettern im Norden der Republik gemeldet. Hier traf es den Landkreis Oldenburg besonders hat: Sturmböen entwurzelten zahlreiche Bäume, so dass es zu größeren Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kam.

Die Feuerwehrmusste zu über 100 Einsätzen ausrücken. Besonders viele Einsätze gab es in den Gemeinden Hatten, Hude und Wardenburg. Die Einsatzkräfte mussten vor allem umgestürzte Bäume beseitigen, überflutete Straßen und vollgelaufene Keller leerpumpen. Aufgrund der hohen Anzahl an Notrufen richteten die Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden Führungsstellen ein, um die Koordination der Einsätze zu gewährleisten.

In Sandkrug mussten mehrere Straßen, darunter auch Hauptverkehrswege, wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. In Hude traf ein umgestürzter Baum einen fahrenden Zug, was die Fahrgäste zum Umsteigen auf einen Ersatzzug zwang. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Eine Gasleitung wurde ebenfalls durch einen entwurzelten Baum beschädigt, doch für die Bevölkerung bestand keine Gefahr, und die Reparaturen wurden sofort begonnen. In Wardenburg lief eine Tiefgarage voll Wasser, was zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr führte.

Ein besonders kritischer Vorfall ereignete sich auf der Holler Landstraße in Hude, wo umgestürzte Bäume einen Lastwagen blockierten. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus dem Fahrzeug retten. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls im Einsatz, um Wassermassen von Geschäftsgebäuden fernzuhalten. Privatpersonen und Landwirte unterstützten die Aufräumarbeiten mit Radladern und Traktoren.

Aktuell gibt der DWD nur eine Unwetterwarnung für die Region Nordhorn heraus, wo mit starken Gewittern gerechnet werden muss. Die Meteorologen sagen das letzten Sommerwochenende voraus. Ab nächster Woche soll es sich landesweit abkühlen.

Waldbrand nahe brasilianischer Hauptstadt

Massiver Waldbrand nahe Brasilia zerstörte 20 Prozent des Nationalwaldes

Am Montag war ein verheerender Waldbrand in einem 5.600 Hektar großen Nationalwald nahe der brasilianischen Hauptstadt Brasilia ausgebrochen. Zwei Tage lang loderten die Flammen, bevor es der Feuerwehr gestern gelang das Feuer einzudämmen. Bis dahin waren gut 20% des Waldes abgefackelt. Als Brandursache wird Brandstiftung vermutet.  Aufgrund der Trockenzeit und hohen Temperaturen konnten sich die Flammen schnell ausbreiten.

Der Nationalwald von Brasília  schützt die Wasserquellen, die 70 % des städtischen Trinkwassers liefern. Daher wird der Verlust der Waldflächen als besonders dramatisch für das lokale Ökosystem angesehen.

Gegenüber den Nachrichtenagenturen erklärte ein Sprecher der Nationalwaldverwaltung, dass man drei der vier Brände unter Kontrolle habe und hoffe, das Feuer bis zum Ende des Tages komplett zu löschen. Der Sprecher fügte hinzu, dass zwar Brandstiftung als Umweltverbrechen vermutet wird, aber noch nicht geklärt ist, ob es absichtlich geschah. Drei verdächtige Personen wurden in der Nähe des Brandherdes gesehen.

Feuerwehrleute kämpften darum, das Feuer davon abzuhalten, sich auf benachbarte Obstgärten auszubreiten, in denen Tomaten und Blumen angebaut werden. Starke Winde gestalteten das aber schwierig, denn der der Wind trieb die Flammen in Richtung der Felder und es gab weit reichenden Funkenflug.

Der Wald wurde bereits 2022 unter der Regierung des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro um fast die Hälfte verkleinert, um Platz für städtische Entwicklungen zu schaffen. Gleichzeitig wurde die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes gefördert, da Umweltauflagen gelockert wurden. Eine Rekorddürre im Amazonasgebiet führte im August zu der höchsten Anzahl an Bränden seit 2010, wie am Sonntag veröffentlichte Regierungsdaten zeigen.

Die schwachen Regenfälle des vergangenen Jahres, verstärkt durch das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel, haben den Amazonas-Regenwald besonders anfällig für Brände in diesem Jahr gemacht.

Waldbrände in Oregon und Nordkalifornien

Nicht nur in Brasilien brennt es, sondern auch an vielen anderen Lokationen von Süd- und Nordamerika. Im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon zerstörte das Rail-Bridge-Fire bereits Wald- und Grasflächen auf fast 83.000 Acer.

In Nordkalifornien ist ein Waldbrand bei Sierra Brooks außer Kontrolle geraten. Dort mussten hunderte Bewohner von Häusern in Außenbezirken des Ortes vor den Flammen fliehen. Weiter im Süden herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad und die Waldbrandgefahr ist hoch. So rechnet man mit weiteren Feuern.

Starke Unwetter in Deutschland und Anderswo

Unwetter überfluteten Straßen im Westen Deutschlands

Seit Montagabend ziehen schwere Unwetter mit Starkregen und Gewittern über Teile Deutschlands. Tiefdruckgebiete überqueren die Republik von Südwesten und brachten zuerst am Niederrhein und in Teilen des Rheinlands enorme Wassermassen mit sich. Besonders in Dinslaken wurden Senken überflutet, sodass einige Straßen unpassierbar wurden. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz, um vollgelaufene Keller abzupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Stark betroffen waren auch Wesel, Hünxe und Voerde. Ein Blitzeinschlag in Xanten führte zu einem Kurzschluss in einem Stromkasten. Bei mir im benachbarten Oberhausen tobte ein starkes Gewitter, und ein Blitz schlug direkt über meinem Haus ein, sodass ich erschrak, als der Donner die Fensterscheiben klirren ließ.

In Ratingen verursachte die kreisende Gewitterzelle zahlreiche Wasserschäden, und die Feuerwehr war mit rund 120 Einsätzen stark gefordert. Besonders hart traf es die Stadtteile Lintorf und Breitscheid. Mehrere kleine Bäche schwollen an und traten über die Ufer. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht bewältigen, sodass in einigen Straßen Wasser aus den Gullys schoss.

In Duisburg führte das Gewitter zu Dutzenden Einsätzen, darunter ein Dachstuhlbrand in Huckingen, der durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde. Zudem mussten Menschen aus überfluteten Fahrzeugen befreit werden. Insgesamt waren in Duisburg 250 Einsatzkräfte im Einsatz, darunter viele freiwillige Feuerwehrleute.

Weitere Unwetterschäden wurden aus Bergisch-Gladbach gemeldet, wo ein Baum auf einen Radfahrer stürzte, der leicht verletzt wurde, sowie aus Dortmund, wo ein Blitz in ein Wohnhaus einschlug und zwei Personen leicht verletzt wurden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Morgen vor Starkregen und Sturmböen gewarnt. Trotz der am Abend aufgehobenen Unwetterwarnung richtete der Regen erhebliche Schäden an. Vor dem Unwetter herrschten in NRW sommerliche Temperaturen.

Im Osten Deutschlands ist es weiterhin sehr warm, und es wird vor einer hohen Hitzebelastung gewarnt. Im Westen und Norden sind weitere Unwetter möglich.

Plötzliches Unwetter in Rom

Doch nicht nur Deutschland wurde von Unwettern heimgesucht. Gestern kam es in der italienischen Hauptstadt Rom zu einem unerwarteten Unwetter mit Starkregen: Auf den Quadratmeter fielen in kürzester Zeit bis zu 60 Liter Regen – etwa so viel wie sonst im ganzen Monat September. Auch hier wurden Straßen und Plätze überflutet, und die Feuerwehr musste vollgelaufene Keller abpumpen.

Grund für die Unwetter ist der Zusammenprall von kalten und warmen Luftmassen über Deutschland entlang einer Tiefdruckrinne, die vom Mittelmeer kommend über Südfrankreich bis nach Skandinavien erstreckt. Dabei kam es auf Mallorca ebenfalls zu Unwettern.

Anthropogener Klimawandel und die Energiewende

Im Allgemeinen wird der anthropogene Klimawandel für die weltweite Zunahme von Extremwetterereignissen verantwortlich gemacht. Welchen Anteil natürliche Wetterphänomene daran haben, bleibt unklar. Hier könnte sich die Hunga-Tonga-Ha’apai-Eruption vom Januar 2022 auswirken, die nachweislich die Stratosphäre abgekühlt hat, sowie die hohe Sonnenaktivität.

Apropos Sonnenaktivität: Wie schlecht die deutsche Energiewende vorbereitet war, zeigt sich daran, dass in den Sommermonaten plötzlich zu viel Solarstrom vorhanden ist, was zu überlasteten Stromnetzen führt. Der Solarstrom muss kostenpflichtig ins Ausland abgeleitet werden, um einen Netzkollaps zu verhindern. Nun fordert die Stromwirtschaft, die Einspeisevergütungen für private Solaranlagenbetreiber zu kürzen. Es wird sogar diskutiert, die Einspeisung von Strom großer privater Solaranlagen kostenpflichtig zu machen. Solche Maßnahmen könnten die Energiewende genauso ausbremsen wie das Heizungsgesetz den Verkauf von Wärmepumpen und die Streichung der E-Autoprämie den Absatz von Elektrofahrzeugen. Deutsche Politiker und Unternehmen scheinen nicht in der Lage zu sein, diese Herausforderungen zu meistern. Grundvoraussetzung für Veränderungen ist eine massive Senkung der Strompreise (wenigstens im Sommer). Dadurch könnte der Verbrauch steigen, und die Menschen wären motiviert, in Wärmepumpen zu investieren und Elektroautos zu kaufen, vorausgesetzt, die Infrastruktur wird entsprechend ausgebaut. Doch letztendlich könnte sich der Staat dies nicht leisten, da ein nicht unerheblicher Anteil der Steuereinnahmen über Sprit- und Energiesteuern fließt, die oftmals nicht als solche zu erkennen sind, da sie unter dem Deckmantel von Ökoabgaben laufen.

Ich zweifle immer mehr an den Fähigkeiten der Regierenden: Man kann jahrzehntelang gewachsene Strukturen nicht in einer Legislaturperiode umkrempeln, sondern es bedarf jahrelanger Umstrukturierungsmaßnahmen, deren Finanzierung nachhaltig sichergestellt sein muss. Mit einer strikt einzuhaltenden Schuldenbremse funktioniert das bestimmt nicht.

Deutschland: 32 bestätigte Tornados in 2024

Bis Anfang September gab es 32 Tornados in Deutschland – Einige richteten große Schäden an

Deutschland hat im Jahr 2024 bisher 32 bestätigte Tornados erlebt, was auf ein eher durchschnittliches Jahr für diese extremen Wetterereignisse hindeutet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt an, dass der Mittelwert der vergangenen Jahre bei etwa 45 Tornados liegt, wobei die Spannweite zwischen 20 und 60 pro Jahr liegt. Es ist jedoch möglich, dass die endgültige Zahl für dieses Jahr noch höher ausfällt, da noch einige Verdachtsfälle ausstehen, die untersucht werden müssen. Diese Überprüfung erfolgt in der Regel im Frühjahr des Folgejahres, wenn die Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland die Verdachtsfälle genauer analysiert.

Der zerstörerischste Tornado, der 2024 in Deutschland auftrat, traf am 29. Mai die Stadt Hagen. Hier wurde eine Kirchturmspitze abgerissen und auf die Straße geschleudert. Auch andere Gebäude und Fahrzeuge wurden beschädigt. Zuerst herrschte Unsicherheit, ob es tatsächlich ein Tornado war oder ob es sich um ein Microburst gehandelt hatte. Inzwischen wurde der Tornadoverdacht bestätigt.

Die Experten betonen, dass die Zahl der Tornados in Deutschland von Jahr zu Jahr stark schwankt und von den jeweiligen Wetterbedingungen abhängt. Es ist schwierig, einen klaren Trend zu erkennen, ob die Tornadohäufigkeit zunimmt oder abnimmt oder einfach gleich b0elibt. Dies liegt daran, dass die Zusammenhänge, die zur Entstehung von Tornados führen, äußerst komplex sind. Auch wenn Deutschland im Zuge des Klimawandels häufiger Extremwetterereignisse erlebt, lässt sich aus einer Temperaturzunahme nicht direkt auf eine Zunahme der Tornadofälle schließen. Die Analyse von Tornados erfordert oft eine Vorort-Untersuchung der Schadensmuster, um mit Sicherheit festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat oder um andere Wetterphänomene wie Fallwinde.

Dieser komplexe und unvorhersehbare Charakter der Tornadohäufigkeit macht es schwierig, langfristige Prognosen zu treffen. Während Tornados in Deutschland eher selten und meist weniger stark als in anderen Teilen der Welt sind, bleiben sie ein ernstzunehmendes Wetterphänomen, das weiterhin genau beobachtet wird.

Obwohl Tornados in Deutschland also doch eher ein Randphänomen darstellen, kann es nicht schaden. Wenn man weiß, wie man sich richtig verhält, sollte man einmal in einen Tornado geraten. Das muss ja nicht in Deutschland sein, sondern könnte ja auch im Urlaub passieren. Hält man sich im Freien auf und der Tornado ist noch ein gutes Stück entfernt, sollte man sein Heil in der Flucht suchen oder in stabile Steingebäude flüchten. Am besten findet man in Kellerräumen Schutz. Dachgeschosse sind zu meiden. Wer keinen Keller hat, der sollte sich im Kern des Gebäudes fernab von Fenstern aufhalten. Fensterlose Flure und Badewannen scheinen die besten Schutzmöglichkeiten zu bieten. Autos bieten hingegen wenig Schutz, denn sie könnten von einem Tornado umhergewirbelt werden.

Klimawandel: Prognosen könnten stark daneben liegen

Neue Studie zum globalen Temperaturanstieg zeichnet düstere Prognose

Eine neue Studie niederländischer Forscher stellt bisherige Prognosen zur Klimaentwicklung aufgrund der durch den Menschen in die Atmosphäre eingebrachten Treibhausgase infrage. Demnach könnte der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur deutlich stärker ausfallen als bisher berechnet.

Die Studie unter der Leitung des Geochemikers Professor Jaap Sinninghe Damsté von der Universität Utrecht, an der auch Forscher aus Bristol und vom NIOZ-Institut beteiligt waren, basiert auf der Untersuchung eines Bohrkerns, der den Meeresbodensedimenten vor der kalifornischen Küste entnommen wurde. Die sauerstoffarmen Bedingungen am Meeresboden führten zu einer außergewöhnlich guten Konservierung organischer Stoffe im Sediment, das vor langer Zeit abgelagert wurde und somit einen Blick in die Klimageschichte längst vergangener Zeiten ermöglicht. Analysen der organischen Substanzen ermöglichten es, die damaligen Meerestemperaturen im Verhältnis zur Kohlendioxidkonzentration genau zu rekonstruieren.

Durch die Anwendung einer besonderen Analysemethode, die als TEX86 bezeichnet wird, konnte man die Temperaturen der oberen Wasserschichten der Ozeane nachvollziehen. Das Analyseverfahren stützt sich auf marine Mikroorganismen (Archaeen), in deren Zellmembranen Substanzen gespeichert sind, deren chemische Zusammensetzung temperaturabhängig variiert. Zusätzlich entdeckte man in erhaltenen Zellen von Algen Chlorophyll und Cholesterin, die Rückschlüsse auf die damalige Kohlendioxidkonzentration ermöglichten.

Die Daten zeigen, dass die Kohlendioxid-Konzentration in den letzten 15 Millionen Jahren von etwa 650 ppm auf 280 ppm kurz vor der Industrialisierung gesunken ist. Durch die massive Verbrennung fossiler Rohstoffe ist die Kohlendioxid-Konzentration seitdem wieder auf über 400 ppm gestiegen. In der Periode des starken Kohlendioxidabfalls durchlebte die erde mehrere Kaltzeiten.

Professor Damsté warnt, dass die Forschungsergebnisse verdeutlichen, was passieren könnte, wenn die Kohlendioxid-Emissionen weiter drastisch steigen und meint, dass der Einfluss von Kohlendioxid-Emissionen auf die Temperatur stärker sein könnte, als bisher angenommen. Insbesondere die eher konservativen Schätzungen des Weltklimarates müssten demnach korrigiert werden. Einige neuere Klimamodelle deuten jedoch auf ähnlich dramatische Szenarien hin, wie sie die neue Studie zeichnen und die globalen Temperaturen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts um 7 bis 14 Grad steigen, wenn sich der Kohlendioxidgehalt der Luft verdoppeln würde. Diese Schätzungen liegen deutlich über dem bisherigen Worst-Case-Szenario von einem Temperaturanstieg von 4 bis 6 Grad. Die Studie erschien übrigens bei nature.com.

Klimakatastrophe während der Paläozän-Eozän-Grenze

Doch was die Studie schuldig bleibt, ist eine Antwort auf die Frage, wie die Welt dann aussehen wird. Aus den Daten geht hervor, dass es vor 15 Millionen Jahren bereits eine Heißzeit gab, und auch von der Paläozän-Eozän-Grenze ist bekannt, dass die Durchschnittstemperaturen innerhalb weniger Jahrtausende von 18 auf mindestens 24 Grad stiegen, wobei neuere Studien von noch höheren Temperaturen ausgehen. Damals soll es allerdings gut 4000 Jahre gedauert haben, bis dieser extreme Temperaturanstieg vollzogen war. Die Temperaturen blieben für 170.000 bis 200.000 Jahre erhöht. Was waren die Folgen? Die Ozeantemperaturen stiegen dramatisch an und erreichten in den Tropen 40 Grad Celsius. Die Ozeane kippten, und die Klimazonen verlagerten sich. Die Polregionen waren eisfrei, und Meeresbewohner migrierten in die Gewässer jenseits der Polarkreise, wo das Wasser im Schnitt bis zu 27 Grad warm war. Auch die Niederschlagsmengen veränderten sich: Obwohl viel Wasser aus den überhitzten Ozeanen verdunstete, herrschte vielerorts ein arides Klima, und es kam zu Verwüstungen. Die Landmassen in den polaren Regionen nahmen den Platz der Tropen ein. Da sich das Klima über mehrere Jahrtausende erwärmte, hatten Pflanzen und Tiere Zeit zu migrieren, was bei dem aktuellen anthropogen verursachten Klimawandel nicht der Fall sein wird. So könnte das Massensterben, das es auch vor fast 59 Millionen Jahren gab, diesmal noch größer ausfallen als damals.