Bosnien: Stromausfälle und Verkehrschaos durch Schneesturm

Bosnien kämpft mit den Folgen extremer Winterwetterlagen – 180.000 Haushalte ohne Strom

In Bosnien verursachte ein Wintersturm mit starken Schneefällen bei eisigen Temperaturen massive Stromausfälle und Verkehrschaos. Das öffentliche Leben kam kurz vor Weihnachten praktisch zum Stillstand: Am Montagmorgen fiel für rund 180.000 Haushalte der Strom aus. Bis zum Nachmittag konnte die Stromversorgung nur für gut zwei Drittel dieser Haushalte wiederhergestellt werden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass noch ca. 60.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Zum Glück schmorte die Weihnachtsgans noch nicht im Ofen.

Medienberichten zufolge traf es die Region Una-Sana im äußersten Nordwesten des Landes besonders schwer, aber auch Städte wie Tuzla im Nordosten, Zenica im Zentrum und zahlreiche Gebiete der Republik Srpska meldeten großflächige Stromausfälle. Dutzende Stromleitungen wurden beschädigt. Oft ist es bei solchen Ereignissen so, dass sich auf den Stromleitungen und Masten ein Schnee- und Eispanzer bildet, der aufgrund des hohen Gewichts die Leitungen und Masten beschädigt. Überdies könnten Bäume unter der Schneelast zusammengebrochen und gegen die Strommasten gestürzt sein.

Die Zahl der von den Stromausfällen betroffenen Haushalte schwankt je nach Quelle stark. In manchen Berichten ist von 130.000 betroffenen Haushalten die Rede.

In den Newstickern wird auch berichtet, dass Schulen aufgrund des Schneechaos geschlossen blieben. Scheinbar haben die armen Schüler in Bosnien noch keine Weihnachtsferien.

Vielerorts kam es zu Verkehrschaos und kleinere Gemeinden in Höhenlagen könnten sogar von der Außenwelt abgeschnitten worden sein.

Kemal Ganic, der Bildautor des Fotos oben, schrieb auf X: „Das wird langsam besorgniserregend, der Schnee hört nicht auf zu fallen. Wenn wir das überleben, werden wir weitermachen.“ Das Bild entstand in Vlašić und zeigt ein komplett eingeschneites Auto.

Zu einem starken Wintereinbruch kam es aber auch in anderen Balkanstaaten, etwa in Kroatien. Und selbst in Norditalien und Österreich und Süddeutschland schneite es in den Höhenlagen der Alpen stark, was viele Winterurlauber freuen dürfte, sofern sie aufgrund der Witterungsbedingten anreisen können.

Bosnien-Herzegowina, ein gebirgiges Land auf der Balkanhalbinsel, ist für seine raue Topografie bekannt, die bei extremen Wetterlagen wie starken Schneefällen oder Überschwemmungen schnell zu Problemen führen kann. Im Winter stellen die Dinarischen Alpen im Landesinneren häufig eine Wetterscheide dar, die Schneestürme und heftigen Frost begünstigt. Das Meteorologische Institut der Republik Srpska warnte, dass bis Dienstagabend in bergigen Regionen bis zu ein Meter Neuschnee fallen könnte.

Extremwetter ist in Bosnien-Herzegowina keine Seltenheit. Bereits im November führten Schneestürme in Bosnien und anderen Balkanländern zu Stromausfällen. Auch der Herbst brachte schwere Naturkatastrophen mit sich: Im Oktober starben 27 Menschen im Südwesten des Landes bei verheerenden Überschwemmungen, die durch sintflutartige Regenfälle ausgelöst wurden.

Solche Ereignisse verdeutlichen die Verwundbarkeit Bosnien-Herzegowinas gegenüber den Folgen von Naturkatastrophen. Die Kombination aus steilen Berghängen, dichten Flusstälern und oft unzureichender Infrastruktur macht das Land besonders anfällig für die Auswirkungen von Extremwetterlagen. Angesichts der sich häufenden Wetterextreme wächst der Druck auf die Regierung, langfristige Maßnahmen zur Anpassung und besseren Katastrophenvorsorge zu ergreifen.

Australien: Buschfeuer außer Kontrolle

Buschfeuer in Australien verbrannte 34.000 Hektar Land – Ort Halls Gap evakuiert

Am Dienstag ist im australischen Bundesstaat Victoria (Südostaustralien) ein Wald- und Buschfeuer ausgebrochen. Besonders betroffen ist der Grampians-Nationalpark, der ca. 240 Kilometer westlich von Melbourne liegt. Das Feuer geriet schnell außer Kontrolle und vernichtete bereits die Vegetation auf einer Fläche von 34.000 Hektar: Das entspricht einer Fläche von 340 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Das Stadtgebiet von München hat eine Fläche von 310 Quadratkilometern.

Das Copernicus Satellitenbild stammt vom Freitag, als noch nicht so viel Fläche verbrannt war. Es zeigt aber die große Rauchwolke, die sich weit ausbreitete und für etwaige Anwohner eine Gesundheitsbelastung darstellt.

Die Brandursache steht noch nicht 100-prozentig fest, doch die Behörden vermuten, dass das Feuer durch einen Blitzschlag ausgelöst wurde. Starke Winde bedingten eine rasche Ausbreitung der Feuerfront.

Obwohl die Feuerwehr mit rund 100 Löschfahrzeugen und 25 Flugzeugen  im Einsatz ist, bleibt die Lage außer Kontrolle. Ein Sprecher der Feuerwehr meinte gegenüber Pressevertretern, dass die kommenden Tage eine Herausforderung bleiben würden. Im Nationalpark gibt es noch genug trockene Vegetation, die den Flammen als Nahrung dienen könnte. Die Kleinstadt Halls Gap am Rand des Nationalparks, in der 495 Menschen leben, wurde inzwischen vorsorglich evakuiert.

Die Warnung erfolgt auch vor dem Hintergrund, dass Australien nach einigen ruhigeren Jahren nun in eine Buschfeuersaison mit besonders hohem Risiko eintritt. Die Waldbrandsaison im Südosten Australiens dauert von Oktober bis März und erreicht ihren Höhepunkt im Dezember bis Februar.

Ein erschreckendes Beispiel für die zerstörerische Kraft australischer Buschfeuer sind die „Schwarzen Sommer“-Brände der Saison 2019–2020. Diese katastrophalen Brände zerstörten eine Fläche von etwa 18,6 Millionen Hektar – das entspricht ungefähr der Größe der Türkei – und forderten 33 Menschenleben. Zusätzlich wurde geschätzt, dass allein diese Brände mehr als drei Milliarden Tiere – darunter Säugetiere, Vögel und Reptilien – getötet oder aus ihren Lebensräumen vertrieben haben. Der Verlust von Lebensräumen und die Zerstörung ganzer Ökosysteme sind noch heute spürbar. Experten gehen davon aus, dass einige Arten möglicherweise nie wieder vollständig zurückkehren werden. (Quelle Reuters)

Indien: Felssturz schneidet Autofahrer ab

Erdrutsch in Uttarakhand blockiert wichtige Nationalstraße – Fahrzeuge stecken fest

Im indischen Pithoragarh, Uttarakhand, hat ein massiver Erdrutsch die Nationalstraße Dharchula-Tawaghat blockiert, wodurch Dutzende Fahrzeuge auf beiden Seiten der Straße festsitzen. Ausgelöst durch Risse im Hügel brach ein großer Teil einer steilen Felswand plötzlich ein und schleuderte innerhalb weniger Sekunden eine riesige Staubwolke in die Luft. Ein Video dokumentiert das beeindruckende Ausmaß des Ereignisses.

Einsatzkräfte der Polizei und der Border Roads Organisation sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck daran, die Straße freizuräumen. Ein Bezirksrichter bestätigte gegenüber der lokalen Presse, dass die betroffene Strecke bald wieder für den Verkehr geöffnet werden soll.

Uttarakhands Ministerpräsident Pushkar Singh Dhami forderte die zuständigen Behörden auf, die Gesteinstrümmer so schnell wie möglich zu beseitigen und den Verkehr unverzüglich wiederherzustellen. Er betonte die Bedeutung schneller Maßnahmen, um die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung zu minimieren.

Der Bundesstaat Uttarakhand sieht sich durch den schnellen Ausbau von Infrastruktur zunehmend mit Erdrutschen konfrontiert. Allein während der Monsunzeit 2024 wurden 292 Erdrutsche gemeldet, bei denen mindestens 84 Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen waren die Distrikte Almora, Chamoli, und Dehradun.

Erdbeben könnte Felssturz begünstigt haben

Uttarakhand liegt in einer der tektonisch aktivsten Regionen der Erde, da es Teil des Himalaya-Gebirges ist, das durch die Kollision der Indischen und Eurasischen Platte vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden ist. Diese Plattenbewegung ist immer noch aktiv, weshalb die Region erdbebenanfällig ist und oft unter massiven geologischen Prozessen leidet. Eine der wichtigsten Störungszonen der Region ist der Main Central Thrust. Diese Störung markiert die Grenze zwischen den hochgradig metamorphisierten Gesteinen des Zentralhimalaya und den niedriggradig metamorphisierten Gesteinen des Lesser Himalaya.

Tatsächlich ereignete sich nördlich von diesem Störungssystem gestern Abend in 10 Kilometern Tiefe ein Erdbeben Mb 5,0. Das Epizentrum dieses Bebens lag in Nepal unweit der Grenze zum indischen Bundesstaat Uttarakhand und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erschütterung den Felssturz an der bereits destabilisierten Felswand triggerte.

Magdeburg: Nach dem Anschlag ist vor dem Anschlag

Acht Jahre nach Breitscheidplatz: Terroristischer Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

Wie ihr sicher schon aus den Medien erfahren habt, ereignete sich gestern Abend um 19:04 Uhr ein verheerender Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Ein Attentäter raste mit einem SUV über einen offenbar ungesicherten Weg zwischen den Verkaufsbuden und erfasste zahlreiche Passanten, die dichtgedrängt durch die Passage liefen. Ungehindert raste der wahnsinnige Täter auf einer Strecke von ca. 400 m durch die Menschenmenge und erfasste dabei zahlreiche Besucher des Weihnachtsmarktes. Zunächst war von einem Toten und 60 bis 80 Verletzten die Rede. Heute Morgen ist die Zahl der Todesopfer auf 4 gestiegen, darunter ein Kleinkind. Mehr als 200 Verletzte sollen gezählt worden sein. Einer der – oder sogar der – schrecklichste Vorfall dieser Art in Deutschland.

Die Tat wurde in einer Zeit durchgeführt, in der die Bürger dieses Landes sich auf eines der wichtigsten religiösen Feste unseres Kulturkreises freuen und vorbereiten. Doch wie konnte das passieren?

Was man über den Attentäter weiß

Bei dem Täter Taleb A. handelt es sich um einen arabischstämmigen Arzt im Alter von 50 Jahren, der bereits 2006 nach Deutschland kam. Der gut integrierte Arzt, passt so gar nicht in das Täterprofil bisheriger islamistischer Anschläge in Deutschland. Der Psychiater wohnte und arbeitete in Bernburg, einem Ort, der über 40 Kilometer von Magdeburg entfernt liegt. Trotzdem wusste er um die Sicherheitslücke am Magdeburger Weihnachtsmarkt. In der Bild-Zeitung heißt es, dass sich Taleb A. vom Islam abgewandt hatte, mit der AFD sympathisierte und sich selbst als radikaler Islamgegner bezeichnete. Was hat so einen Mann zu dieser Tat auf einem Weihnachtsmarkt veranlasst? War es eine Amokfahrt ohne islamistischen Hintergrund, oder wurde er von den Islamisten bekehrt oder unter Druck gesetzt? Wir wissen es noch nicht.

Mein Kommentar zum Anschlag

Eins macht der Vorfall klar: Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe! Der Anschlag geschah einen Tag nach dem 8. Jahrestag des islamistisch motivierten Terroranschlags auf dem Breitscheidplatz in Berlin, wo ein Attentäter mit einem LKW eine Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt verübte. Seitdem wurden die Weihnachtsmärkte besonders gesichert und vielerorts mit Barrikaden versehen. Warum die Zufahrt ungesichert war, durch die der Täter Zugang zum Weihnachtsmarkt fand, ist Gegenstand von Ermittlungen.

Tatsächlich zeigt das Attentat, wie groß die Bedrohungslage in Deutschland ist und wie ungeschützt unsere Zivilgesellschaft ist: Trotz Barrikaden und vergleichsweise hohem Polizeigebot nebst Taschenkontrollen lassen sich solche Anschläge nicht vermeiden. Dabei handelte es sich nach jetzigem Ermittlungsstand offenbar um einen Einzeltäter, dem es trotzdem gelang, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen.

In den letzten Wochen gelang es den Sicherheitsbehörden zwar, mehrere geplante Anschläge zu vereiteln, die Hinweise darauf kamen aber von ausländischen (meistens US-amerikanischen) Geheimdiensten. Ein Grund dafür, dass der deutsche Geheimdienst BND solchen Anschlagsplänen nur selten selbst auf die Spur kommt, liegt in absurd hohen Datenschutzbestimmungen, die den Diensten ihre Arbeit erschweren bis unmöglich machen. Abstrus in einer Zeit, in der praktisch jeder Bürger seine Daten für Apps auf dem Smartphone freigibt und Gemini, Siri, Bixbi, Alexa und Co. gestattet, alles, was gesprochen wird, mitzuhören, aufzuzeichnen und zu analysieren! Vermutlich haben amerikanische Geheimdienste Zugriff auf diese Daten.

Reformierung des Islams nötig

Absurd ist auch die Symbolpolitik, die von unseren Regierenden betrieben wird: Da werden Waffenverbotszonen und Messerverbote eingerichtet, die vielleicht Messerstechereien zwischen Streitenden, Banden und Kriminellen reduzieren, aber keine unbescholtenen Bürger vor Terrorakten schützen. Es wird von verstärkten Abschiebungen oder Kontrollen an den EU-Außengrenzen gesprochen, doch nichts von dem wurde bislang umgesetzt. Stattdessen wurden und werden Staatsgrenzen für obsolet erklärt und Millionen irreguläre Migranten ins Land gelassen, ohne dass man etwas über ihre Identität und ihren Werdegang wüsste. Unter den sicherlich zum größten Teil harmlosen Flüchtlingen gesellten sich leider auch Schwerstverbrecher und Massenmörder des IS. Und selbst bislang unbescholtene Menschen radikalisierten sich, insbesondere, wenn sie in Deutschland eine Enttäuschung erlitten, wenn z.B. Asylanträge abgelehnt wurden.

Solange der Islam nicht reformiert wird, der Koran das Töten Ungläubiger vorschreibt und auf Attentäter Jungfrauen im Paradies warten, wird es immer geisteskranke und größenwahnsinnige Machthaber geben, die die Irrgläubigen manipulieren und für ihre Zwecke einspannen. Dieser Fakt gilt, auch wenn sich herausstellen sollte, dass der Täter des aktuellen Anschlags nicht islamistisch motiviert gewesen sein sollte.

Mehr Geld für Sicherheitskräfte

Ohne dass Grenzen wieder an Bedeutung gewinnen und ohne dass man auf Bildung setzt und nur so viele Menschen im Land aufnimmt, wie man integrieren (sofern der Wille da ist) und würdig behandeln kann, werden sich die bestehenden Probleme nicht lösen lassen. Zugleich muss mehr Wert auf Sicherheit gelegt werden und mehr Gelder für Polizei, Bundeswehr und Katastrophenschutz bereitgestellt werden.

Die EU sehe ich in vielen Belangen als gescheitert an. Hier kann es nur Fortschritte geben, wenn es mal die Vereinigten Staaten von Europa geben sollte. Doch der Verzicht auf Souveränität einzelner Staaten würde wiederum eine Vielzahl Politiker obsolet machen. Etwas, das in Regierungskreisen sicher unerwünscht ist.

Durch das Versagen der Politiker der Mitte erstarken die politischen Ränder und Parteien wie AFD und BSW gewinnen deutlich an Zuspruch. Meistens wohl aus Protest und weniger aus Überzeugung der Wähler. Dabei ist das Versagen vielfältig und betrifft nicht nur eine Asylpolitik, wie sie von den Vätern unseres Grundgesetzes bestimmt niemals angedacht wurde, sondern auch die Wirtschafts-, Bildungs-, Verteidigungs-, Sozial- und Klimapolitik. Letztendlich werden darunter alle leiden, insbesondere die regulären Migranten, die unser Land definitiv braucht.

Eine 100-prozentige Sicherheit wird es nie geben, aber so unsicher, wie es seit 2015 in Deutschland geworden ist, war es seit der Nachkriegszeit nicht mehr. Neben der islamistisch motivierten Terrorgefahr sehen wir uns mit dem alten Feind Russland konfrontiert. Hinzu kommen neue Bedrohungen, etwa aus China und der arabischen Welt, sowie eine Zunahme von Naturkatastrophen infolge des Klimawandels. Es gibt einiges zu tun!

Trotzdem oder gerade deswegen, wünsche ich allen Lesern von Vnet schon jetzt eine friedliche Weihnachtszeit und viel Kraft für das Jahr 2025!

Update 15:00 Uhr: Mittlerweile wurde mehr über den Amokfahrer Taleb A. bekannt: Während der Tatzeit soll er unter Drogeneinfluss gestanden haben und er war seit längerem krankgeschrieben. In den Sozialen Medien ist er bereits seit dem Frühjahr aufgefallen, indem er immer radikalere antiislamistische Äußerungen von sich gab. Er machte die deutschen Sicherheitsbehörden für islamistische Anschläge mitverantwortlich. Offenbar entwickelte sich diese Meinung zur Psychose, deren Folge der Anschlag sein könnte. Tatsächlich hat er ja eklatante Sicherheitslücken aufgezeigt, allerdings zu einem schrecklichen Preis. Eine der Sicherheitslücken liegt in der Untätigkeit von Ermittlungsbehörden und Justiz begründet, denn Welt-Berichten zufolge lagen Anzeigen gegen ihn vor.

Zyklon Chido traf nach Mayotte auch Mosambik

Zyklon richtet schwere Verwüstungen in Mosambik und Mayotte an – Zahlreiche Todesopfer

Nachdem Zyklon Chido bereits am Samstag auf der Komoreninsel Mayotte wütete und dort große Zerstörungen anrichtete, erreichte er gestern das ostafrikanische Mosambik und hinterließ ebenfalls ein Bild der Zerstörung. Der Wirbelsturm traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h auf die Küste und sorgte zudem innerhalb von 24 Stunden für 250 Liter Regen pro Quadratmeter.

Ersten Einschätzungen zufolge starben in Mosambik mindestens 31 Menschen. Die meisten Opfer gab es in der Provinz Cabo Delgado, die an der Küste liegt. Hier kamen 28 Menschen um. Aus den Provinzen Nampula und Niassa kamen Meldungen von 3 Todesopfern. Insgesamt erlitten mehr als 300 Personen Verletzungen. Da die Lage noch unübersichtlich ist, könnten die Opferzahlen weiter steigen.

Der Zyklon verursachte auch hohen Sachschaden und zerstörte 23.600 Häuser und 170 Fischerboote. Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, obwohl es reich an Rohstoffen ist. Daher dürften sich die Schäden auf die Bevölkerung noch dramatischer auswirken, als es in reicheren Ländern der Fall wäre.

Tatsächlich ist Mosambik nicht das einzige Land, das unter dem Zyklon gelitten hat: Wie bereits am Samstag berichtet, richtete Chido auch auf der Insel Mayotte große Schäden an und traf auch hier die Ärmsten am härtesten: Bis jetzt wurden 21 Todesopfer bestätigt, doch wenn man sich die Bilder der Zerstörungen anguckt, vermutet man, dass sich unter den Haustrümmern in den Slums noch weitere Tote verbergen werden. 1400 Personen wurden verletzt. Gut 70% der Bauten auf Mayotte sind unbewohnbar geworden.

Strom, Wasser und Telekommunikation gibt es auf Mayotte nicht mehr. Das Rote Kreuz berichtet, dass es den Kontakt zu 200 Helfern auf der Insel verloren hat. Flugzeuge und Schiffe sollen nun das Nötigste zu der Insel bringen. Auch eine Notfallklinik will man errichten. Die Hilfen laufen nur schleppend an.

Mayotte ist ein französisches Überseedepartment und der französische Präsident Macron kündigte seinen Besuch auf der Insel an.

Planet Erde: Starke Sonnenstürme häufiger als vermutet

Gefahr extrem starker Sonnenstürme (Flares) größer als bis jetzt angenommen – Massive Auswirkungen auf die Zivilisation möglich

In den vergangenen Monaten kam es auf der Erde zu einer Serie starker Sonnenstürme, die Polarlichter bis weit in die südlichen Breiten sichtbar machten. Einige dieser Sonnenstürme waren so intensiv, dass sie Satelliten störten und Kommunikationssysteme beeinträchtigten. Diese Zunahme steht im Zusammenhang mit dem 11-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne, der in diesem Jahr seinen Höhepunkt erreichte.

Sonnenstürme können jedoch noch wesentlich stärker ausfallen, wie das berühmte Carrington-Ereignis von 1859 zeigt. Damals beobachtete der britische Astronom Richard Carrington zwei helle Flecken auf der Sonne, bevor 17 Stunden später ein starker geomagnetischer Sturm begann. Polarlichter wurden bis in die Karibik gesichtet, und Telegrafenleitungen fielen aus oder entzündeten sich. Ein weiteres Beispiel ist der „New York Railroad Storm“ von 1921, der Telegrafenverbindungen zwischen New York und Chicago zerstörte. Noch extremer war ein vor etwa 14.300 Jahren stattgefundener Sonnensturm, der rund 200-mal stärker war als das Carrington-Ereignis. Ein solches Ereignis könnte die moderne Zivilisation erheblich zurückwerfen.

Bisher ging man davon aus, dass extrem starke Sonnenstürme äußerst selten sind. Eine aktuelle Studie, geleitet von Valeriy Vasilyev und veröffentlicht in Science, widerspricht jedoch dieser Annahme. Forschende am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen fanden heraus, dass Sterne mit ähnlichen Eigenschaften wie die Sonne etwa alle 100 Jahre sogenannte Superflares erzeugen können.

Das Fazit aus der Studie: Obwohl Sonneneruptionen nur selten die Erde treffen, scheint das Risiko für einen extrem starken Sonnensturm höher zu sein als bislang angenommen.

Studie zu den Sonneneruptionen von Vasilyev

Sonneneruptionen sind kurze, intensive Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung, die aus aktiven Regionen der Sonne stammen. Die Energie einer Sonneneruption kann etwa 1032 Erg betragen. Von anderen Sternen ist bekannt, dass sie Superflares generieren können, bei denen Energien von 1034 bis 1036 Erg freisetzen.

Die Forschungsarbeit von Vasilyev et al. untersuchte mithilfe von Daten des Weltraumteleskops Kepler Superflares, besonders energiereiche Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung, bei sonnenähnlichen Sternen. Aus der Analyse von 56.450 Sternen identifizierten die Forschenden 2.889 Superflares mit den oben genannten Energiefreisetzungen. Die Ergebnisse zeigen, dass solche Ereignisse bei sonnenähnlichen Sternen etwa einmal pro Jahrhundert auftreten.

Ein Erg ist eine sehr kleine Energiemenge und entspricht 10-7 Joule. Das ist in etwa die Energie die ein fallender Wassertropfen bei seinem Aufprall freisetzt. Dennoch wird in der Astronomie diese Einheit verwendet, weil sie große Energiemengen veranschaulichen kann. (Quelle: https://www.science.org/)


Katastrophale Auswirkungen eines Superflares und die Zivilisation

Die Auswirkungen eines Sonnensturms vom Ausmaß des Carrington-Ereignisses wären heute deutlich gravierender. Stromtransformatoren könnten zerstört werden, was zu monatelangen Stromausfällen führen könnte. Die hochgradig digitalisierte Infrastruktur wäre besonders gefährdet, da empfindliche Computerchips stark auf Strahlung und Spannungsschwankungen reagieren. In der Raumfahrt werden deshalb bewusst robuste, langsamere Prozessoren eingesetzt. Es wird klar, dass ein solches Ereignis Millionen von Menschen direkt betreffen könnte. Um solche Risiken zu minimieren, müssten Politiker auf redundante Systeme, analoge Notfallinfrastruktur und einen effektiven Katastrophenschutz setzen, der noch analoge Infrastrukturen bereithält. Doch in Ländern wie Deutschland, das schon bei der Verteidigung gegen irdische Gefahren unterfinanziert ist, erscheint dies derzeit eher utopisch.

USA: Wintersturm trifft Kalifornien

Wintersturm trifft Kalifornien – San Francisco mit Tornadowarnung und Stromausfällen

Ein außergewöhnliches Sturmsystem hat am Wochenende große Teile der Westküste der USA heimgesucht, wobei Kalifornien besonders stark betroffen war. In Nordkalifornien traf ein starker atmosphärischer Fluss die Region und brachte neben heftigen Regenfällen und Überschwemmungen auch extreme Windböen und ein Tornado mit sich.

San Francisco erhielt seine erste Tornadowarnung überhaupt. Der Nationale Wetterdienst löste die Warnung aus, nachdem das Dopplerradar eine Rotation in einem starken Gewitter entdeckt hatte, das sich auf über eine Million Menschen in der Innenstadt zubewegte. Obwohl der Tornado letztlich nicht eintrat, verursachte das Gewitter Windböen von bis zu 134 km/h und lokale Überschwemmungen. Straßen und Unterführungen wurden überflutet, und am San Francisco International Airport wurde die viertstärkste Böe aller Zeiten gemessen. Tatsächlich wurde die Metropole im Jahr 2005 von einem Tornado heimgesucht, doch damals gab es keine Warnung davor.

Letztendlich bildete sich wenige Stunden später ein Tornado in Scotts Valley, das ca. 80 Kilometer südlich von San Francisco liegt. Es handelte sich um einen EF1-Tornado, der Fahrzeuge umwarf, Stromleitungen beschädigte und mehrere Menschen verletzte. Der Tornado erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 km/h und hinterließ eine etwa 30 Meter breite und 400 m lange Schneise der Zerstörung: Mehrere Dächer wurden abgedeckt und Fassadenteile durch die Luft geschleudert. Rund 20 Fahrzeuge wurden beschädigt. Mehrere verletzte Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Sturm beschädigte auch zahlreiche Stromleitungen, so dass in Kalifornien gut 200.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Ein immer wiederkehrendes Problem, da in den USA doch viele Stromleitungen an hölzernen Masten aufgehängt verlaufen.

Das Sturmsystem hatte auch Auswirkungen auf andere Teile der Westküste. In der Sierra Nevada führten starke Schneefälle zu Wintersturmwarnungen, mit bis zu 50 cm Neuschnee in höheren Lagen. Im Bundesstaat Washington erreichten Windböen entlang der Küste Geschwindigkeiten von bis zu 115 km/h, und über 90.000 Menschen waren von Stromausfällen betroffen. In tiefliegenden Gebieten drohten zudem Sturmfluten und erhebliche Schäden entlang der Küsten.

Das Wetterereignis war Teil eines größeren atmosphärischen Flusses, der bereits als dritter Sturm innerhalb einer Woche über die Westküste zog. Experten warnen, dass derartige Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten könnten, da sich das Klima weiter verändert.

Mayotte: Zyklon Chido verursachte Naturkatastrophe

Französisches Überseedepartement Mayotte im Indischen Ozean von Zyklon Chido verwüstet

Das Tropenparadies Mayotte gehört zum Archipel der Komoren, die zwischen Mosambik und Madagaskar im Indischen Ozean liegen. Die Insel stand hier bereits im Jahr 2019 aufgrund einer starken seismischen Aktivität in den News, die durch einen starken submarinen Vulkanausbruch ausgelöst wurde. Heute steht sie wieder im Fokus meiner Berichterstattung, da sie vom Zyklon Chido heimgesucht wurde.

Heute Morgen erreichte der Zyklon die Insel und Météo France rief die violette Alarmstufe aus. Hierbei handelt es sich um die höchste Unwetterwarnstufe, die bisher nur selten ausgerufen wurde. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen und Schutzräume aufzusuchen bzw. in den sichersten Raum des Gebäudes zu flüchten. Zudem wurden die Anwohner informiert, dass die Situation selbst für Rettungskräfte zu gefährlich sei und diese während des Sturms nicht ausrücken würden.

Es wurde ausdrücklich vor dem Auge des Zyklons gewarnt und die Bevölkerung darauf hingewiesen, dass die kurze Wetterberuhigung und das Nachlassen des Sturms in seinem Auge trügerisch und nur von kurzer Dauer sei.

Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von 226 km/h und ließ in kurzer Zeit 200 Millimeter Niederschlag über die Insel prasseln. Videos zeigten die Kraft des Zyklons, der Hütten komplett zerstörte, Dächer abdeckte, Bäume zerrupfte und entwurzelte und die Stromversorgung teilweise lahmlegte. Zudem kam es zu Überflutungen. Hart traf es die ärmeren Stadtviertel, deren Bewohner mit der Zerstörung ihrer Hütten praktisch ihren ganzen Besitz verloren.

Tower und Abfertigungsgebäude des  kleinen Inselflughafens wurden beschädigt und der Flugverkehr eingestellt. Besonders betroffen waren Seefahrer und Fischer, die in den Zyklon gerieten. Boote im Hafen kenterten und selbst eine große Fähre wurde gegen die Kaimauer gedrückt und beschädigt.

Warum Zyklone immer stärker werden

Stürme wie Chido sind eng mit der Klimakrise verbunden. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass steigende Meerestemperaturen die Intensität tropischer Wirbelstürme erhöhen. Das warme Wasser dient als Energiequelle für Zyklone – je höher die Temperatur, desto stärker der Sturm. Durch den Anstieg des Meeresspiegels dringen Sturmfluten auch immer weiter ins Landesinnere von Küstengebieten vor, die Naturkatastrophen werden jährlich verheerender.

Deutschland: Von Dunkelflaute und Katastrophenschutz

Dunkelflaute: Stillstehende Windräder bei wenig Licht. © Karsten Würth, Unsplash-Lizenz

Deutschland in der Dunkelflaute – Stromausfälle drohen

Im Kampf gegen den Klimawandel setzt die deutsche Politik auf Dekarbonisierung durch Elektrifizierung. Ein kontrovers diskutiertes Unterfangen in Zeiten des Umbruchs, unter dem zusehends Industrie und Privathaushalte leiden, da die Energiepreise auf Dauerhoch stehen, die Inflation antreiben und die Wirtschaft abwürgen. Die weichenstellende Politik hat versagt, indem der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und das Heizungsgesetz beschlossen wurden, lange bevor die nötigen Infrastrukturen geschaffen wurden. Hinzu kam das endgültige Aus der letzten stromliefernden Atomkraftwerke, mitten in einer der größten Energiekrisen des Landes. Last but not least wurden in diesem Jahr weitere Kohlekraftwerke stillgelegt, mit der Folge, dass wir jetzt im Winter Dunkelflaute haben, da es weder genug Wind noch Sonne gibt, um grüne Energien zu erzeugen. Nun droht Stromknappheit und Verbraucher wurden aufgefordert, umsichtig mit Energie umzugehen. Der Industrie drohen Abschaltungen. Da die Fabriken Strom zukaufen müssen, der an der Börse gehandelt wird und dort die Preise explodierten, fahren manche Betriebe ihre Produktion freiwillig herunter: Bei Preisen von 1 € pro Kilowattstunde sind ihre Produkte nicht mehr konkurrenzfähig.

Nicht nur die deutsche Industrie leidet unter der Energieknappheit und teuren Preisen: da Deutschland Strom aus den Nachbarländern zukaufen muss schießen auch dort die Preise in die Höhe. So ist man nach Welt-Recherchen etwa in Schweden nicht gut auf Deutschland zu sprechen, da auch dort der Strom teurer und knapper wird.

Im Sommer gibt es das umgekehrte Problem: Zwar gibt es an einigen Tagen eine gute Balance zwischen Ökostromproduktion und Verbrauch bei niedrigen Börsenpreisen, doch an Tagen, an denen zu viel grüner Strom erzeugt wird, müssen deutsche Netzbetreiber den Strom ins Ausland verschenken oder sogar noch für seine Abnahme bezahlen, was wiederum die Preise treibt. Sowohl in Zeiten der Überproduktion als auch jetzt bei Dunkelflaute könnte es zum Kollaps der Stromversorgung kommen. Schlimmstenfalls werden Transformatoren und Netze beschädigt. mit der Folge, dass der Strom lange wegbleibt.

Bevölkerungsschutz empfiehlt Vorbereitung auf Notlagen

Dem nicht genug, berichten Medien darüber, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz den Hinweis erneuert hat, dass sich auch Privathaushalte auf Stromausfälle vorbereiten sollten. Als Grund wurden nicht die Dunkelflaute genannt, sondern hybride Angriffe von Schurkenstaaten wie Russland, China und Iran. Immer häufiger kommt es aus diesen und weiteren Ländern zu Hackerangriffen auf die öffentliche Infrastruktur Deutschlands. Sollten sie Erfolg haben, könnten künstlich herbeigeführte Computerstörungen Infrastrukturen lahmlegen und Stromausfälle herbeiführen. Aus diesem Grund sollte sich jeder Haushalt auf Notlagen vorbereiten und Vorräte anlegen, um mindestens für 72 Stunden autark agieren können.

Eine sinnvolle Empfehlung, denn auch abseits von Dunkelflaute, Hackerangriffen und Sabotageakten können Stromausfälle und Notlagen infolge von Naturkatastrophen auftreten. Eine meist unterschätzte Gefahr sind etwa Blackouts durch Sonnenstürme.