Südkorea von schweren Waldbränden getroffen

Südkorea kämpft mit größter Brandkatastrophe des Landes – Mindestens 28 Todesopfer

In Südkorea wüten schwere Waldbrände, die in kurzer Folge an mehr als 20 Stellen im ganzen Land ausgebrochen sind und eine Gesamtfläche von fast 1000 Quadratkilometern erfassten. Die Naturkatastrophe forderte bislang mindestens 28 Todesopfer, darunter drei Feuerwehrleute und ein Regierungsangestellter. Es wurden 37 Personen verletzt. Über 37.000 Menschen wurden zur Evakuierung gezwungen.

Der erste größere Brand brach am 21. März im Kreis Sancheong aus, gefolgt vom bislang größten Feuer im Kreis Uiseong. Dies führte zu umfangreichen Evakuierungen und dem großflächigen Einsatz von Feuerwehreinheiten. Als Reaktion auf den Notfall erklärte die Regierung mehrere Provinzen offiziell zu Katastrophengebieten.

Der amtierende Präsident Han Duck-soo bezeichnete die Waldbrände als die schlimmsten in der Geschichte Südkoreas. Vielerorts griffen die Brände auf besiedeltes Gebiet über und zerstörten nicht nur mehr als 2570 Gebäude, Fabriken und Geschäfte, sondern auch Kulturgüter. Besonders betroffen war der Gounsa-Tempel in Uiseong, von dem nur neun von 30 Gebäuden erhalten blieben. 30 Kulturdenkmäler wurden beschädigt, darunter ein 900 Jahre alter Ginkgobaum.

Angesichts der Bedrohung für das nationale Kulturerbe erhöhte der Korea Heritage Service am 25. März seine Katastrophenwarnstufe auf „ernst“. 15 historische Gegenstände, darunter zehn Nationalschätze, wurden aus gefährdeten Tempeln evakuiert. Evakuierungsanordnungen betrafen Byeongsan Seowon, das Hahoe Folk Village und den Daejeon-Tempel in Cheongsong. Eine große Wasserkanone wurde nach Hahoe entsandt.

Präsident Han Duck-soo führte einige Brände auf menschliches Fehlverhalten zurück. Die Regierung kündigte ein härteres Vorgehen gegen illegale Feuerquellen bzw. Brandstiftung an. Rund 1.600 Einsatzkräfte, 35 Hubschrauber und zahlreiche Fahrzeuge waren im Einsatz. Betroffene Provinzen wurden zu Katastrophengebieten erklärt, und finanzielle Hilfen in Höhe von 2,6 Milliarden Won bereitgestellt. Zudem gibt es eine große Spendenbereitschaft von Seiten koreanischer Prominenter.

Es gibt viel Kritik am Katastrophenmanagement Südkoreas und auch die Einsatzkräfte werden kritisiert. Sie sollen schlecht vorbereitet gewesen sein und unkoordiniert gehandelt haben. Einige der Todesopfer seien auf Fehlverhalten der Einsatzkräfte Zurückzuführen gewesen. Auch die Alarmstrukturen funktionierten nicht richtig: so kamen Warnungen zu spät oder enthielten unklare Anweisungen, die die Bevölkerung verwirrten.

Chronologie der Brände

21. März

  • Beginn des ersten größeren Brandes im Kreis Sancheong.

23. März

  • Feuer auf der Insel Mokdo, Ulju-gun, Ulsan, nach 1 Stunde und 50 Minuten gelöscht.

24. März

  • Waldbrand beschädigt die Raststätte Jeomgok an der Seosan-Yeongdeok-Schnellstraße.
  • Premierminister Han Duck-soo besucht das Integrierte Waldbrand-Kommandozentrum.

25. März

  • Nationale Feuerwehrbehörde erhöht Brandschutzstufe auf höchste Alarmstufe.
  • Gounsa-Tempel in Uiseong schwer beschädigt, Nationalschätze evakuiert.
  • Korea Heritage Service erlässt Krisenwarnung zum Schutz des Kulturerbes.

26. März

  • 104 Bewohner in Yeongdeok durch Küstenwache gerettet.
  • Absturz eines S-76-Löschhubschraubers in Uiseong.
  • Stromausfälle in Andong führen zu Wasserknappheit.

27. März

  • Regenfälle in Nord-Gyeongsang mit begrenzter Löschwirkung.
  • Luftqualität in Andong erreicht gesundheitsschädliches Niveau.

28. März

  • Vollständige Eindämmung der Waldbrände in Nord-Gyeongsang verkündet.

Spanien: Überflutungen nach Unwettern

Heftige Unwetter und Überschwemmungen in Spanien – Lage bleibt angespannt

Die Dürre, unter der Spanien jahrelang litt, scheint vorbei zu sein, das ist die gute Nachricht. Doch wie so oft wurde der Mangel durch einen Überfluss abgelöst und Spanien leidet regional seit Wochen unter Starkregen, der Hochwasser und Überflutungen verursacht. Zudem kommt es durch diese Phänomene verstärkt zu Erdrutschen und Erosion, denn die zuvor ausgetrockneten Böden können die Wassermassen nicht aufnehmen. Zurück bleiben zerstörte Böden und eine Landschaft die langfristig zur Wüste wird.

Von Hochwasser besonders betroffen ist die Kleinstadt Escalona südwestlich von Madrid, wo der Fluss Alberche den höchsten Wasserstand seit 40 Jahren erreichte. Mehrere Gemeinden wurden gewarnt, rund 100 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zusätzlich droht Wasser aus nahegelegenen Stauseen den Pegel weiter ansteigen zu lassen. Auch der Fluss Tajo führt große Wassermengen, was die Behörden besorgt.

Zu Wochenbeginn verursachte das Tief „Laurence“ bereits schwere Schäden in Andalusien und besonders in Murcia, wo mindestens drei Menschen ums Leben kamen. Nun ist vor allem Zentralspanien betroffen. In Madrid mussten Stadtautobahnen gesperrt werden, der Fluss Manzanares führt ungewöhnlich viel Wasser.

In Avila ist die Lage kritisch. Die Stadt gleicht stellenweise einer Seenlandschaft, Straßen und Gebäude stehen unter Wasser. Nach den späten Warnungen bei der Flutkatastrophe in Valencia vor fünf Monaten sind die Behörden alarmiert. Dort starben über 230 Menschen, und die Kritik an der Krisenbewältigung hält an.

Die Wetterdienste warnen weiter vor Niederschlägen und Meteorologen gaben bekannt, dass es der nasseste März seit Beginn der Aufzeichnungen ist. Das nächste Tiefdruckgebiet mit dem Namen „Martinho“ steht schon in den Startlöchern und könnte weitere starke Regenfälle, Schnee und später Hochwasser durch Schneeschmelze bringen.

Auch wenn die gefüllten Stauseen Landwirten Hoffnung geben, dass die Dürre endgültig vorbei sein könnte, überwiegt die Sorge: Die jüngsten Katastrophen zeigen, wie verwundbar Spanien gegenüber extremen Wetterereignissen ist.

Doch Spanien ist nicht die einzige Mittelmeerregion, die von Unwettern mit Starkregen heimgesucht wird. Auch der Norden Italiens ist Schauplatz starker Regenfälle. So kam es am Wochenende in Genua zu Unwettern und Überflutungen.

USA: Tornados forderten Freitagnacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetterfront generieren Gewitter und Tornados in den USA – Große Schäden und zahlreiche Todesopfer

Die gestern prognostizierte Sturmfront suchte in den letzten 24 Stunden mehrere US-Bundesstaaten im Mittleren Westen und Süden heim und generierte starke Unwetter mit Tornados, die Schneisen der Verwüstung hinterließen. Besonders hart traf es Bakersfield in Mississippi, wo ein Tornado mehrere Gebäude dem Erdboden gleichmachte und mindestens 10 Menschen tötete und mehrere Personen verletzte.

In Poplar Bluff traf ein Tornado die Stadt und tötete eine weitere Person, während mehrere Menschen verletzt wurden. Gebäude, darunter ein Supermarkt und ein Kindergarten, erlitten schwere Schäden.

Auch im US-Bundesstaat Arkansas kamen mindestens 3 Menschen infolge des Sturms ums Leben.

In Texas kam es zu einem Sandsturm, wodurch es zu schweren Verkehrsunfällen kam, die 3 weitere Todesopfer bedingten.

Da der Sturm nachts wütete, war die Situation besonders gefährlich: In der Dunkelheit ist das Schutzsuchen schwierig und wer sich im Freien aufhält, kann umherfliegenden Trümmern evtl. nicht ausweichen, da er sie nicht kommen sieht. Auch die Schadenserfassung konnte erst mit Einsetzen der Dämmerung richtig starten.

Das Sturmsystem reichte von Wisconsin bis Mississippi und sorgte für heftige Gewitter. Für 400.000 Haushalte fiel der Strom aus. Starke Sturmböen forderten auch im Mittleren Westen Todesopfer.

Während Einsatzkräfte von Feuerwehr und Zivilschutz am Samstag die Schäden begutachteten, gewann das Sturmsystem erneut an Stärke und wird voraussichtlich den Südosten der USA treffen. Dort drohen in der Nacht auf Sonntag weitere schwere Gewitter und lebensbedrohliche Tornados. Bisher wurden mindestens 22 Tornados in den zentralen und südlichen USA registriert.

Über 130 Waldbrände in Oklahoma

Neben den Tornados wüten auch Brände im Süden der USA. In Oklahoma und Texas breiteten sich über 130 Feuer rasant aus, angefacht durch starke Winde und trockene Bedingungen. In mehreren Gebieten wurden Evakuierungen angeordnet.

Am Anfang der Tornadosaison -sie starte in der betroffenen Region im März- ist eine so starke Tornadoserie vergleichsweise ungewöhnlich. Die meisten Tornados treten im Frühling und Frühsommer auf, wenn warme, feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko auf kalte Luft aus Kanada trifft. Im Herbst gibt es in Teilen des Südostens ebenfalls eine zweite kleinere Tornadosaison.

Update 16.03.25: Es traten weitere verheerende Tornados auf, die große Zerstörungen anrichteten. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 36.

Italien: Starkregen verursacht Überflutungen in der Toskana

Alarmstufe Rot in der Toskana: Hochwasser und Erdrutsche entlang des Flusses Arno

Die italienischen Provinzen Toskana und Emilia-Romagna wurden seit gestern von einer schweren Unwetterwelle heimgesucht, die zu weitreichenden Überschwemmungen und Erdrutschen geführt hat. Die Katastrophenschutzbehörde hatte bereits frühzeitig die höchste Warnstufe ausgegeben, um die Bevölkerung auf die bevorstehenden Wassermassen vorzubereiten. Besonders betroffen waren die Provinzen Florenz, Prato, Pistoia und Pisa, wo der Arno in der Nacht vom 14. auf den 15. März über die Ufer zu treten drohte.

Besonders dramatisch war die Lage in Florenz, wo der Arno mitten durch die Altstadt der Renaissance verläuft und sehr hohe Pegelstände erreichte. Doch zum Glück wirkte der Hochwasserschutz und die Behörden hatten frühzeitig damit begonnen, Überflutungsflächen vor der Stadt freizugeben und volllaufen zu lassen. Somit konnte das Schlimmste in der Altstadt von Florenz verhindert werden. Weniger Glück hatte man im nördlich gelegenen Stadtteil Sesto Fiorentino, wo ein Zufluss des Arno in einen reißenden Strom verwandelt wurde, der über die Ufer trat und große Teile des Stadtteils überflutete. Videos zeigen, wie schlammige Fluten die Straßen überschwemmten und Autos mit sich rissen.

In Pisa, das nicht nur wegen seines schiefen Turms bekannt ist, sondern auch wegen seiner Arno-Mündung ins Tyrrhenische Meer, stand das Wasser des Flusses bis wenige Zentimeter unterhalb der Kronen jener Mauern, die den Fluss durch die Altstadt leiten. Der Arno-Pegel stabilisierte sich bei 4,8 Metern.

In Florenz und Pisa wurden Brücken für den Verkehr gesperrt und kommerzielle Aktivitäten eingestellt. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen. Auch mehrere wichtige Landstraßen außerhalb der Städte wurden für den Verkehr gesperrt.

Auch in Livorno herrschte höchste Alarmbereitschaft. Die Behörden überwachten kontinuierlich den Pegel des Scolmatore-Kanals, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Schleusentore wurden geöffnet, was zur Evakuierung mehrerer Familien in Stagno (Collesalvetti) führte. Durch die Wasserableitung durch den Scolmatore-Kanal verlangsamte sich der Pegelanstieg, nachdem die Schleusen geöffnet worden waren. Dies wurde als Zeichen gewertet, dass die Schutzmaßnahmen griffen.

Die Unwetter haben die Toskana vor eine große Herausforderung gestellt, doch dank des beherzten Einsatzes von Behörden, Einsatzkräften und freiwilligen Helfern konnte Schlimmeres verhindert werden. Während sich die Pegelstände langsam stabilisieren, bleibt die Lage weiterhin angespannt. Die nächsten Tage werden zeigen, wie gut die Schutzmaßnahmen langfristig greifen und welche Aufräumarbeiten nun notwendig sind.

USA: Gefahr starker Unwetter hoch

Starkes Sturmsystem bedroht zahlreiche US-Bundesstaaten – Gefahr von multiplen Naturkatastrophen hoch

Auf 17 US-Bundesstaaten im Mittleren Osten zieht ein gewaltiges Sturmsystem zu, das 100 Millionen Menschen mit Tornados, Starkregen, Hagelschlag und Schneestürmen bedroht. Es drohen multiple Naturkatastrophen wie Überflutungen und Erdrutsche. Einige Wetterdienste sehen für den Süden eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Arkansas, Missouri, Illinois, Iowa, Kentucky, Mississippi und Tennessee. Die größte Tornadogefahr besteht entlang der Tornado Alley in Arkansas und Missouri, doch auch angrenzende Regionen sind gefährdet. Experten prognostizieren bis zu zwei Dutzend Tornados. Zusätzlich drohen Golfball-große Hagelkörner und heftige Gewitter.

Am Samstag verstärkt sich das Unwetter voraussichtlich in Louisiana, Mississippi, Alabama, Tennessee und Florida mit heftigen Gewittern und orkanartigen Böen. Starke Winde bedrohen Städte wie St. Louis, Chicago, Nashville und Atlanta. Tornadowarnungen bleiben bis Samstagabend bestehen.

Bis Sonntag erreicht der Sturm die Ostküste, mit starken Winden und anhaltendem Regen von Florida bis Massachusetts. In Georgia, den Carolinas, Virginia und Pennsylvania drohen Sturzfluten, während Sturmböen von bis zu 105 km/h den Verkehr behindern könnten. Es wird erwartet, dass Bäume entwurzeln und Strommasten umknicken.

Hohe Waldbrandgefahr im Westen

In den südwestlichen vom Sturm bedrohten Bundesstaaten – vor allem in Texas und New Mexico – besteht extreme Brandgefahr. Starke Winde von bis zu 130 km/h könnten Feuer über große Entfernungen ausbreiten.

Schneesturmgefahr in den nördlichen USA

Neben Tornados und Überschwemmungen drohen heftige Schneefälle. In den Rocky Mountains und den nördlichen Ebenen könnten bis zu 30 cm Schnee fallen. Besonders betroffen sind die Dakotas und Minnesota, wo blizzardartige Bedingungen herrschen könnten. Wichtige Highways und Interstates könnten unpassierbar werden.

Polarwirbel-Kollaps verschärft Wetterextreme

Meteorologen warnen, dass ein „Kollaps des Polarwirbels“ das winterliche Wetter weiter verstärken könnte. Kalte Polarluft könnte sich weit nach Süden ausbreiten und in den kommenden Wochen für weitere Winterstürme sorgen.

Der kollabierte Polarwirbel beschert uns in Deutschland auch das kalte Winter nachdem es in der letzten Woche bereits ein paar frühlingshafte Tage gab. In Folge des Klimawandels verlieren die klassischen Jahreszeiten immer mehr an Bedeutung, dafür wir das Wetter verstärkt vom gestörten Höhenwindsystem geprägt, was zudem längerfristige Wettervorhersagen schwierig macht und immer häufiger für Fehlprognosen sorgt.

Experten prognostizieren für 2025 über 1.400 Tornados in den USA – deutlich über dem historischen Durchschnitt. Die kommenden Tage könnten eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres markieren.

Argentinien: Starkregen setzt Bahía Blanca unter Wasser

Starkregen überflutet Bahía Blanca in Argentinien – Behörden sprechen von Regen mit historischen Ausmaßen

Am Wochenende kam es in Teilen Argentiniens zu extrem starken Niederschlägen, die besonders in der Provinz Buenos Aires eine verheerende Katastrophe verursachten. Die Küstenstadt Bahía Blanca wurde überflutet, mindestens 16 Menschen kamen in den Fluten ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

In der 350.000 Einwohner zählenden Stadt wurden 300 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen – das entspricht gut einem Viertel der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge der Region. Infolge der sintflutartigen Regenfälle verwandelten sich Straßen in reißende Ströme, die Autos mitrissen. Keller liefen voll, und selbst das zentrale José-Penna-Krankenhaus musste evakuiert werden.

Die Schäden an der Infrastruktur sind erheblich: Brücken, Straßen sowie Strom- und Wasserleitungen wurden zerstört. Tausende Menschen stehen ohne Strom und Wasser da. Zudem mussten zahlreiche Bewohner ihre Häuser verlassen und in Notunterkünften Schutz suchen. Besonders dramatisch war die Situation im Krankenhaus, wo selbst Intensivpatienten und Neugeborene evakuiert werden mussten.

Während die Aufräumarbeiten begonnen haben und Schlamm sowie Schutt aus den Straßen beseitigt werden, bleibt die Angst vor weiteren Regenfällen bestehen.

Wissenschaftler warnen, dass Extremwetterereignisse weltweit zunehmen und durch den Klimawandel verstärkt werden.

Viele Stadtbewohner fragen sich, warum es keine besseren Warnsysteme gibt und weshalb die Infrastruktur dem Unwetter nicht standhalten konnte. Experten kritisieren seit Jahren, dass viele Städte unzureichend auf Extremwetter vorbereitet sind. Es scheint unabdingbar, mehr in den Katastrophenschutz zu investieren und Städte so umzugestalten, dass sie extremen Wettersituationen besser standhalten können. Diese Problematik betrifft nicht nur Argentinien – auch Deutschland steht vor ähnlichen Herausforderungen. Frankreich geht mit gutem Beispiel voran und hat beschlossen, das Land bis zum Ende des Jahrhunderts auf einen klimawandelbedingten Temperaturanstieg von vier Grad vorzubereiten. Es bleibt abzuwarten, ob es bei dieser Absichtserklärung bleibt oder konkrete Maßnahmen folgen.

USA: Waldbrand verursacht Ausnahmezustand auf Long Island

Waldbrände im US-Bundesstaat New York löst Ausnahmezustand aus – Long Island besonders betroffen

In einigen Gebieten der US-Ostküste herrscht aktuell eine große Trockenheit. Sie begünstigt das Entstehen von Waldbränden, die in Kombination mit starken Winden gestern dazu führten, dass sich die Feuerfronten von vier Waldbränden auf Long Island bei New York City schnell ausbreiteten. Während drei der Brände inzwischen eingedämmt werden konnten, ist einer weiterhin außer Kontrolle und zerstörte mehrere Gebäude nahe eines Militärflughafens. Gouverneurin Kathy Hochul rief den Ausnahmezustand aus.

Long Island ist vielen Deutschen sicherlich aus amerikanischen Spielfilmen als Wohnort der Reichen von New York bekannt. Die etwa 190 Kilometer lange Insel wird durch den East River von Manhattan und dem Rest von New York City getrennt und zählt zu den dicht besiedelten Inseln der USA. Die Hamptons sind eine wohlhabende Region im Osten von Long Island, die für ihre luxuriösen Anwesen mit Strandblick bekannt ist. Ausgerechnet am Rand dieser Region entstanden die vier Brände und sorgten für Besorgnis unter den Anwohnern, insbesondere nach den Dramen, die sich im Januar in Malibu bei Los Angeles abspielten. In diesem Zusammenhang darf über die Ursache der Brände spekuliert werden – möglicherweise handelt es sich um Brandstiftung.

Starke Winde fachten die Flammen an, wodurch dichter Rauch aufstieg. Infolgedessen wurde ein Militärstützpunkt evakuiert und eine wichtige Autobahn gesperrt. Die Feuer wüteten in Center Moriches, East Moriches, Eastport und Westhampton. Bereits kurz nach 13 Uhr breitete sich dichter Rauch über das East End von Long Island aus und bedrohte Wohngebiete.

Zwei Geschäftsgebäude wurden beschädigt, Wohnhäuser blieben jedoch verschont. Ein Feuerwehrmann erlitt Gesichtsverbrennungen und wurde ins Krankenhaus geflogen.

Gouverneurin Kathy Hochul sicherte staatliche Unterstützung für die Brandbekämpfung in den Pine Barrens zu – einem Waldgebiet mit mehreren Pendlerstädten östlich von New York City. Sie erklärte, dass Evakuierungen in Westhampton notwendig seien und weitere nicht ausgeschlossen werden könnten.

Australien von starkem Zyklon bedroht

Starker Zyklon hält auf die Ostküste Australiens zu und kommt nur langsam voran

Millionen Menschen an der Ostküste Australiens bereiten sich auf Zyklon Alfred vor, den stärksten tropischen Wirbelsturm der Region seit mehr als 50 Jahren. Der Sturm wird am frühen Samstag auf Land treffen und mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 Kilometern pro Stunde nach Westen ziehen. Besonders betroffen ist Brisbane mit 2,5 Millionen Einwohnern.

Ungewöhnlich ist, dass Alfred sich südlicher als gewöhnlich gebildet hat, was den Behörden mehr Zeit für Warnungen gab. Außerdem kommt er nur langsam voran, so dass man von einem Jahrhundertzyklon mit Verspätung sprechen kann. Ob die Deutsche Bahn hier involviert ist? Am Freitagabend (Ortszeit) befand sich der Zyklon rund 105 Kilometer östlich von Brisbane.

Hohe Wellen, darunter eine Rekordwelle von 12,3 Metern an der Gold Coast, bedrohen die Küstengebiete. Die Stadtverwaltung verhängte Geldstrafen für Personen, die sich der gefährlichen Brandung nähern. Ein Grund für eine Annäherung an die gefährliche Brandung könnten Versuche sein, diese zu surfen. Wie man auf dem Bild sieht, ist diese Maßnahme von wenig Erfolg gekrönt.

Zehntausende Menschen in Queensland und New South Wales waren bereits am Freitag ohne Strom. Rettungskräfte erhielten über 1.800 Notrufe und führten mehrere Hochwasserrettungen durch. Die Behörden warnen vor Sturmfluten, Windböen und Niederschlägen von bis zu rekordverdächtigen 500 Millimetern.

In den letzten Jahren ist eine dramatische Verstärkung der Niederschlagsmengen infolge von Sturmereignissen zu beobachten. Das kommt zum einen daher, dass durch die hohen Ozeantemperaturen mehr Wasser verdunstet, zum anderen, weil sich die Stürme selbst langsamer als früher bewegen. So verweilen sie lange über einer Region, wo sie abregnen.

In Vorbereitung auf den Sturm wurden Schulen geschlossen, der öffentliche Nahverkehr eingestellt und viele Geschäfte geschlossen. Viele Geschäftsbetreiber verbarrikadieren ihre Schaufenster. Die Verbraucher hingegen neigen zu Hamsterkäufen, so dass vor allem Lebensmittelregale leergefegt wurden.

Experten erwarten die schwersten Auswirkungen südlich des Sturmzentrums, von der Gold Coast bis ins nördliche New South Wales. Besonders bedroht sind Gebiete mit Sturmfluten, hohen Wellen und Küstenerosion.

Der letzte vergleichbare Zyklon war Zoe, der im Jahr 1974 Australien traf. Seitdem hat sich die Bevölkerung Brisbanes mehr als verdoppelt. Modellrechnungen zeigen, dass bis zu 20.000 Grundstücke in Brisbane von Überschwemmungen betroffen sein könnten. Die Strände wurden geschlossen, und es gilt die erste offizielle Zyklonwarnung für New South Wales seit 1990.

Update: Der Zyklon schwächte sich am Samstag kurz vor seinem Landfall ab und traf die Küste als tropischer Sturm. Trotzdem kam es zu Überflutungen und mindestens eine Person kam ums Leben.

Gran Canaria von schweren Unwettern verwüstet

Heftige Regenfälle auf Gran Canaria sorgen für Überschwemmungen und Chaos

Die spanische Urlaubsinsel Gran Canaria, die zum Kanarischen Archipel vor der Küste Westafrikas gehört, wurde am Montag, dem 3. März, von einem schweren Unwetter heimgesucht. Anhaltender Starkregen führte zu großflächigen Überschwemmungen und erheblichen Schäden. In den höheren Lagen der Kanaren wurden zudem Schnee und Glatteis gemeldet, woraufhin die Behörden Warnungen aussprachen.

Besonders stark betroffen ist die Ortschaft Telde, wo sintflutartige Regenfälle Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Innerhalb einer Stunde fielen mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter. In engen Straßen und Schluchten konnte das Wasser nicht schnell genug abfließen, sodass sich Bäche und Wege in gefährliche Schlammlawinen verwandelten.

In den Medien verbreitete Bilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung. Zahlreiche Autos wurden von den Wassermassen fortgerissen und ins Meer gespült. Rettungskräfte waren im Dauereinsatz, um Menschen aus überfluteten Fahrzeugen zu retten. Zudem brach ein Wasserbecken, wodurch 700.000 Liter Wasser unkontrolliert abflossen und zusätzliche Schäden verursachten.

Die kanarische Generaldirektion für Notfälle rief für mehrere Gemeinden die Alarmstufe aus. Die Einwohner wurden dringend aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Das Unwetter wurde durch eine als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) bekannte Wetterlage verursacht. Dabei handelt es sich um ein meteorologisches Phänomen, das in Spanien und anderen Mittelmeerregionen häufig auftritt. Es beschreibt ein isoliertes Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten, das von der allgemeinen atmosphärischen Zirkulation abgekoppelt ist. Zuletzt sorgte dieses Wetterphänomen im Oktober des vergangenen Jahres für Schlagzeilen, als es die Katastrophe von Valencia verursachte.

Die Unwetter beschränkten sich nicht nur auf Gran Canaria, sondern beutelten auch die Nachbarinsel Teneriffa. In den Höhenlagen gingen die Niederschläge in Form von Schnee nieder, wobei die Schneefallgrenze auf 1800 m sank.

In anderen Teilen Spaniens hatte es bereits am Wochenende starke Unwetter gegeben.

Ähnliche Bilder von La Réunion

Noch dramatischer, als auf Gran Canaria ging es am Monatsanfang auf der Insel La Réunion zu: hier wütete ein Zyklon, der gewaltige Regenmassen mit sich brachte. Straßen verwandelten sich in reißende Ströme, die Fahrzeuge mit sich rissen. Es gab mehrere Todesopfer zu beklagen