Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island ereigneten sich heute morgen 5 Erdbeben im Zentralbereich der Caldera. 3 weitere Beben wurden in der Nähe vom Fimmvörduhals-Pass am Rand des Gletschers Myrdalsjökull aufgezeichnet. Der Gletscher bedeckt den Vulkan Katla. Am Fimmvörduhals Pass öffnete sich vor etwas mehr als einem Jahr die erste Eruptionsspalte der Eyjafjallajökull-Eruption.
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
Bulusan und Mayon
Der Bulusan auf den Philippinen meldete sich gestern mit einer Ascheeruption zurück. Wolken verhinderten eine direkte Beobachtung des Vulkanausbruches, aber Donnergrollen war in 5 km Entfernung zu höhren. Das seismische Netzwerk zeichnete ein 10 Minuten langes Signal einer vulkanischen Explosion auf. In 9 km Entfernung vom Bulusan ging etwas Vulkanasche nieder.
In den letzten 24 Stunden wurden 11 vulkanische Erdbeben registriert. Der Alarmstatus blieb bei „1“.
Den gleichen Alarmstatus hat auch der Mayon. Dort wurde am Lavadom ein leichtes Glühen beobachtet. Das seismische Netzwerk zeichnete dort 3 Steinschlag-Signale und 12 vulkanische Beben auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt 485 t/d.
Vulkanausbruch am Ätna
Gestern abend ereignete sich ein weiterer paroxysmaler Vulkanausbruch am Ätna auf Sizilien. Eruptionsort war wieder der relativ junge Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels. Nachdem sich der Vulkan in den vergangenen Tagen bereits mit strombolianischen Eruptionen zurückmeldete, ging er gestern abend gegen 20.15 Uhr (Zeitangaben in UTC für MESZ +2) in seine heiße Phase über. Ihren Höhepunkt erreichte der Vulkanausbruch gegen 02.15 Uhr und um 04.10 Uhr endete die Eruption. Es wurden Lavafontänen gefördert und ein Lavastrom floss ins Valle del Bove. Schöne Fotos gibt es auf der Seite von Andrea Ercolani.
Die Kurzlebigkeit und der schnelle Intensitätsanstieg sind Kennzeichen Paroxysmaler Eruptionen. Typisch für den Ätna wäre nun, dass die Intervalle zwischen den einzelnen Ausbrüchen immer kürzer werden, um dann in einer Flankeneruption zu enden, wie es in den Jahren 2000 – 2003 der Fall war. Im Augenblick zeichnet sich tatsächlich der Trend ab, dass die Eruptionen schneller hintereinander folgen.
Anstieg des Tremors am Ätna
Die Tremorkurve der Ätna-Seismik zeigt nun deutlich steigende Tendenzen. Ich rechne innerhalb der nächsten Stunden, oder Tage mit steigender strombolianischer Aktivität. Vielleicht gipfelt diese Aktivität in einem erneuten paroxysmalen Vulkanausbruch. Diese Spekulation versteht sich natürlich ohne Gewähr ;-)
Vulkanreise zum Ätna?! VEI bietet vom 23.9. bis 2.10.11 eine Möglichkeit mit dem Ätnaexperten Andrea Ercolani. Mehr zur Reise „Feuerberge Siziliens“ auf der VEI-Newsseite.
Leicht steigende Seismik am Ätna
Der Vulkan auf Sizilien bereitet sich möglicherweise auf den nächsten paroxysmalen Vulkanausbruch vor. Auf der Seismik des INGV ist ein leichter Anstieg des Tremors zu erkennen. Heute Nacht gegen 2.15 Uhr wurden Signale aufgezeichnet, die auf 4 leicht explosive Ausbrüche hindeuten.
Der letzte größere Vulkanausbruch am Ätna fand vor gut einem Monat statt. Im Vorfeld der Eruption ereigneten sich 2 Tage lang leichte strombolianische Ausbrüche. Diese gibt es am Pitkrater nun bereits seit 3 Tagen.
Taal-Volcano: Auf und Ab
Der Taal auf den Philippinen macht es weiterhin spannend eine Prognose zu treffen. Während die Kohlendioxid-Emission von 4750 t/d (Tonnen am Tag) auf 2000 t/d zurück ging, erhöhte sich die Wassertemperatur im Kratersee des „Volcano Point“ von 31,5 Grad auf 32 Grad. Die Seismik ist ebenfalls rückläufig. Gestern gab es nur noch 9 Beben.
Sicher scheint zu sein, dass Magma aufsteigt, ob es allerdings zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist weiterhin unsicher.
Ätna: strombolianische Aktivität
Seit gestern morgen ist der Vulkan Ätna auf Sizilien wieder aktiv. Der erneute Vulkanausbruch manifestiert sich in Form von leichter strombolianischer Aktivität aus dem Pitkrater am Fuße des SE-Krater-Kegels. Wie Dr. Boris Behncke vom INGV Catania berichtet, finden die leichten Explosionen ín Intervallen zwischen 3 – 10 Minuten statt und werfen Tephra einige 10er Meter hoch aus.
Zwischen dem 5. und 8. Mai ereignete sich ein Erdbebenschwarm unter der NW-Flanke des Vulkans. Das Hypocenter der leichten Erdbeben lag in ca. 22 km Tiefe. Bis gestern morgen wurden 170 Erschütterungen registriert.
Bisher ist die oberflächennahe Seismik unauffällig, nur vor 2 Tagen ereignete sich ein kleiner Peak im Tremor.
Tungurahua
Der Vulkan in Ecuador sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Vulkanologen befürchten einen großen Ausbruch mit Pyroklastischen Strömen, wie er sich zuletzt im Jahr 2006 ereignete. Der Druck im Vulkan wäre sehr hoch, heißt es in einer Meldung von IGEPN. Zwar sei die Eruption von Asche in den letzten Tagen zurück gegangen, dennoch zeigen GPS-Messungen, dass sich die Hangneigung des Vulkans erhöht, was auf nachströmendes Magma im Fördersystem hindeutet. Zudem sind Tremor und Schwefeldioxid-Emission (2000 t/d) sehr hoch. Die Möglichkeit eines größeren Vulkanausbruches ist somit jederzeit gegeben.
In den vergangen Tagen blieben Schulen geschlossen und Häuser in Vulkannähe wurden evakuiert.
Santiaguito vor größerem Vulkanausbruch?
In Guatemala wurde in zwei Distrikten vorsorglich Katastrophenalarm der Stufe „gelb“ ausgerufen, da ein größerer Ausbruch des Domvulkans Santiaguito befürchtet wird. In den letzten Stunden gab es dort einige größere Explosionen und eine starke Zunahme der Seismik. Eine große Gefahr stellen am Santiaguito pyroklastische Ströme dar, die vom Dom abgehen. Der Santiaguito ist daueraktiv. Mehrmals täglich kommt es zu kleinen Ascheeruptionen aus dem aktiven Dom.
Der Santiaguito ist ein Nebenvulkan des Santa Marias und entstand während eines der stärsten Vulkanausbrüche des letzten Jahrhunderts. 1902 scherte eine Flanke des Vulkans ab, auf der später der Domvulkan wuchs. Eine Aschewolke stieg bis in die Stratosphäre auf und es regnete 19 Tage lang Asche und Lapilli auf umliegende Gemeinden. Bei der Eruption starben 5000 Menschen.