Heute begann um 19.10 Uhr (Ortszeit) die seit langem erwartete Eruption am Fournaise. Das Ausbruchszentrum liegt widererwartend nicht im Hauptkrater Dolomieu, sondern südöstlich am Château Fort innerhalb der Enclose Fouqué. Leider befindet sich das Eruptionszentrum von der LiveCam aus gesehen hinter dem Kraterkegel des Dolomieu, sodass auf der Cam nur ein leicht roter Schein zu sehen ist.
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
2 subglaziale Vulkane auf Island unruhig
In den letzten 2 Tagen gab es an den subglazialen Vulkanen Katla und Barabunga vermehrte seismische Aktivität. Die Fachwelt wartet auf einen möglichen Ausbruch der Katla, der durch die Eruption des Eyjafjallajökull getriggert werden könnte. Nach den 3 vorangegangenen Eruptionen des Vulkans folgte eine Eruption der Katla nach einigen Wochen bis Monaten.
Nevado del Ruiz
Der kolumbianische Vulkan zeigt Anzeichen erhöhter Aktivität. INGEOMINAS setzte den Alarmstatus auf „gelb“. Am Wochenende wurden steigende Schwefeldioxid-Konzentrationen gemessen und mehrere vulkanische Erdbeben registriert.
Der letzte Ausbruch des Nevado del Ruiz ereignete sich 1991. Sechs Jahre zuvor gelangte er zu trauriger Berühmtheit, als 25.000 Menschen der Stadt Armero in Lahars umkamen.
Karangetang
Die Warnstufe am Karangetang wurde in den vergangenen Tagen auf „orange“ erhöht. Es wurden von strombolianischen Eruptionen berichtet, die glühende Lavabrocken 300 m hoch auswerfen. Zudem gingen einige Lavaströme und Gerölllawinen ab.
Reventador in Ecuador
Der 3562 m hohe Vulkan in der Cordillera Real produzierte eine Serie von explosiven Eruptionen die Asche bis zu 4 km hoch ausgestossen haben. Mit weiteren Eruptionen wird in der nächsten Zeit gerechnet.
Der Reventador liegt westlich des Amazonasbecken. Der aktive Stratovulkan erhebt sich aus einer hufeisenförmigen Caldera, die nach Osten hin offen ist und einen Durchmesser von 4 km hat. Die Flanken der Caldera sind mit dichtem Regenwald bedeckt, der Kegel des jungen Vulkans ist vegetationslos.
Der Reventador produzierte in historischer Zeit mehrere starke explosive Eruptionen, die von Quito aus sichtbar sind. Starke Regenfälle verursachen regelmäßig Lahars, ebenso werden Lavaströme gefördert.
Der letzte große Ausbruch ereignete sich 2002. Eine plinianische eruption ließ eine Aschewolke 17 km hoch aufsteigen. Pyroklastische Ströme legten eine Strecke von 8 km zurück.
Planchón-Peteroa in Chile
Der schwer zugängliche Vulkan in den chilenischen Anden liegt nahe der Grenze zu Argentinien. Am 6. September erwachte der Vulkan aus einer 12 jährigen Ruheperiode. Seitdem nimmt die vulkanische Aktivität des Planchón-Peteroa zu. Strombolianische Ausbrüche und leichte phreatische Eruptionen fördern eine zunehmende Mengen Vulkanasche. Etwas stärkere Ausbrüche gab es am 18. und 21. September 2010.
Eine Fotostrecke zeigt Luftaufnahmen die vor 3 Wochen entstanden sind.
Die Satellitenfotos verdeutlichen, wie sich die Asche auf dem Gletscher in Abhängigkeit von der Windrichtung verteilen.
Planchón-Peteroa ist ein 4107 Meter hoher Komplexvulkan, dessen Entstehungsgeschichte im Pleistozän begann. Wie bei Komplexvulkanen üblich bildeten sich mehrere Vulkangenerationen und ineinander verschachtelte Calderen, in denen neue Vulkane heranwuchsen. Im Falle des Planchón-Peteroa Vulkankomplexes wanderte das Eruptionszentrum um 6 Kilometer nach Norden.
Im Süden des heutigen Vulkans bildete sich zuerst der Vulkan Azufre. Er besteht aus andesitischem Basalt und Dazit. Anschließend entstand der mehr basaltische Vulkan Planchón. Vor ca. 11.500 Jahren kollabierten der größte Teil des Azufre und ein Teil des Planchón. Es entstand eine massive Gerölllawine, die 95 Kilometer weit floss. Sie hinterließ die Ablagerungen von Rio Teno.
Zunächst entstand der Vulkan Planchón II und zwischen ihm und dem alten Azufre wuchst der Vulkan Peteroa. Er besteht überwiegend aus Andesit. Im Gipfelbereich des Vulkans liegt der kleine Kratersee Lagunas de Teno.
In historischen Zeiten produzierte der Peteroa eine Reihe explosiver Eruptionen mit einem VEI von 1 bis 2. In den vergangenen 100 Jahren waren es 9 dieser eruptiven Phasen. Der letzte stärkere Ausbruch mit einem VEI 4 ereignete sich 1764.
In den Jahren 1837 und 1937 wurden auch Lavaströme gefördert.
Beinahe Eruption in Saudi Arabien
Bereits im Mai und Juni 2009 wurde die Region um das alte Lavafeld von Harrat Lunayyir von mehr als 30.000 Erdstößen erschüttert. Nun hat ein amerikanisches Forscherteam um John Pallister vom USGS eine Arbeit veröffentlicht, die die Ursache hinter diesen Schwarmbeben aufdeckt.
Schon damals wurde vulkanische Aktivität im Untergrund, als Ursache der Erdbebentätigkeit in Saudi Arabien vermutet. Man rechnete jederzeit mit einem Vulkanausbruch in der Gegend von Harrat Lunayyir. Hier hatte es zuletzt im Jahr 1256 eine effusive Eruption gegeben, die das weit verzweigte Lavafeld mit zahlreichen Schlackenkegeln schuf.
Am 19. Mai 2009 kam es neben den Schwarmbeben zu einer starken Erschütterung mit einer Magnitude von 5,4. Das Beben war stark genug um den Erdboden aufreißen zu lassen. Nach Schwefel riechende Dämpfe entströmten dem Riss, der den Wüstenboden auf einer Länge von 8 Kilometern spaltet. 40.000 Menschen einer nahe gelegenen Siedlung wurden evakuiert, doch der befürchtete Vulkanausbruch blieb aus. Nach wenigen Tagen klangen die Schwarmbeben ab und die Situation entspannte sich.
John Pallister untersuchte nun die Ursachen dieses beinahe Vulkanausbruches und fand heraus, dass Magma bis 2 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche aufgestiegen war und dort stecken blieb. Allerdings sammelte sich das Magma nicht in einer Magmakammer, sondern presste sich als eine große Platte aus Gesteinsschmelze durch die Erdkruste und bildete in einem 50 bis 80 Kilometer großen Gebiet einen Gang. Der Gang hob die ganze Gegend um Harrat Lunayyir um 40 cm an und im Zentralbereich der Intrusion brach das Gestein ein und schuf den Riss.
Dass in dieser Gegend überhaupt Magma vom Erdmantel aus aufsteigt, liegt an den Ausläufern des Ostafrikanischen Grabenbruches (Riftvalley), die sich im 200 Kilometer entfernten Roten Meer verzweigen. Entlang dieser kontinentalen Nahtstelle spaltet sich ein Teil Ostafrikas mit der Arabischen Halbinsel vom Rest des afrikanischen Kontinents ab.
Erstmalig konnten die Wissenschaftler die Intrusion eines magmatischen Ganges mit ihren Messinstrumenten beobachten. Sie waren darüber erstaunt in welcher Entfernung von der Plattengrenze der Gang eindrang. Die Wissenschaftler sind nun der Meinung, dass selbst das Gefährdungspotential von Metropolen wie Nairobi neu eingestuft werden muss. Nairobi liegt ca. 30 Kilometer vom Rand des Riftvalleys entfernt.
Auch für Harrat Lunayyir sei die Gefahr eines erneuten Vulkanausbruches nicht gebannt; magmatische Gänge können auch nach langer Zeit reaktiviert werden. Ein Vulkanausbruch in der Wüste scheint nach wie vor im Bereich des Möglichen.