Erdbeben unter isländischen Gletschern

Nachdem die Eruption am Eyjafjallajökull für beendet erklärt wurde, ereigneten sich gestern unter zwei weiteren isländischen Gletschern Erdbebenserien: unter dem Myrdalsjökull bebte es am westlichen Rand der Katla und unter dem Vatnajökull gab es einen Erdbebenschwarm am Barabunga-Vulkan. Dort gab es sogar ein Beben mit einer Magnitude größer als 3. Solche Erdbeben sind bereits für den Menschen spürbar.

Der Barabunga ist ein großer Vulkankomplex am Nordwestrand des Vatnajökull und liegt ungefähr 50 km vom Grimsvötn entfernt. Dieser Vulkan brach 1996 aus und löste eine schwache Eruption des Barabunga aus.

Der Vulkan Katla liegt in direkter Nachbarschaft zum Eyjafjallajökull und war zuletzt 1918 aktiv. Vulkanologen rechnen schon seit mehreren Jahren mit einem Ausbruch des Vulkans; bei den letzten 3 Eruptionen des Eyjafjallajökulls folgte die Katla einige Monate später.

Steigende Seismik am Merapi

Am Merapi auf Java wurde in den vergangenne Tagen eine Zunahme der Seismik registriert. Am 25.09 ereigneten sich 66 vulkanotektonsiche Erdbeben, einen Tag später waren es 52 Beben.

Die relativ hohe Anzahl leichter Erdbeben könnte ein Indiz für Domwachstum sein. Aufgrund schlechter Wetterbedingung sind visuelle Beobachtungen derzeit nicht möglich.

Merapi mit steigender Aktivität

Das Vulkanologische Observatorium Indonesiens erhöhte die Warnstufe am Merapi auf „gelb“. Es wurde eine (nicht weiter bezeichnete) Zunahme der Aktivität festgestellt. Vermutlich wächst der Dom des Merapi.

Der Merapi eruptierte zuletzt im Frühjahr 2006. Pyroklastische Ströme zerstörten Teile des Dorfes Kali Adem. Menschen starben, als sie in einem Schutzbunker zuflucht vor den Glutwolken suchten.

Sinabung Pre-Eruption Fotos

Jens Edelmann bestieg den Sinabung bereits 1997. Aus dieser Zeit stammen die Fotos in der Bildergalerie. Sie zeigen eine Lavanadel (spezielle Form eine Lavadoms) aus Dazit. Möglicherweise könnte im Zuge der aktuellen Tätigkeit ebenfalls ein Dom wachsen.

© Jens Edelmann

Die Bilder zeigen auch ein Fumarolenfeld, in dem Schwefel abgebaut wurde. Der Umfang des Abbaus war geringer als der Schwefelabbau am Kawah Ijen.

Autor Jens Edelmann veröffentlichte mehrere Reisebücher. Ein Titel befast sich mit der Besteigung und Erkundung von Vulkanen und ist unter der ISBN 3-89416-764-5 zu beziehen.

Piton de la Fournaise

Gestern wurde am Piton de la Fournaise auf La Réunion eine starke Zunahme vulkanisch-tektonischer Erdbeben registriert. Die Zahl der Beben verdoppelte sich auf über 100 Events pro Tag. Das Hypocenter der Beben befinet sich an der Basis des Vulkans unterhalb des Hauptkraters Dolomieu. Im Gipfelbereich des Vulkans wurde leichte Inflation registiert. Ein Vulkanausbruch in der Gipfelregion scheint in nächster Zeit wahrscheinlich.

Santiaguito

Am DomvulkanSantiaguito ereignete sich bereits am 11. Sep. der Abgang von 2 pyroklastischen Strömen. Sie flossen ca. 3 Kilometer weit durch die Schlucht Nimá II.

Ätna mit neuer LiveCam

Am Ätna auf Sizilien wurden vom INGV zwei neue LiveCams geschaltet. Auf ihnen ist der bereits schneebedeckte Gipfel von der Monangola aus zu sehen. Weiterhin werden seismische Erschütterungen registriert, die auf tiefsitzende Explosionen im Schlot des NE-Kraters hindeuten.

Erneute Eruption am Sinabung

Heute morgen kam es am Sinabung auf Indonesien zum 4 Ausbruch innerhalb von 9 Tagen. Der Paroxysmus war der bislang stärkste; die Aschewolke stieg bis 5 km hoch auf.

Inzwischen wurde eine LiveCam eingerichtet.

Paroxysmen nennt man Vulkanausbrüche die plötzlich anfangen und sich schnell zu einem Höhepunkt steigern. Diese Ausbrüche dauern oft weniger als 1 Stunden und können sehr explosiv sein. Zwischen 1999 und 2001 ereigneten sich am Ätna auf Sizilien zahlreiche Paroxysmen.