El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter!

Nachdem Gesternmittag der Tremor plötzlich abbrach, sieht man heute auf dem Seismogramm wieder einen leichten Tremor, wobei die Beurteilung der Stärke relativ ist und nur die Amplitude des Graphen beschreibt. Häufige Rekalibrierung der Instrumentenempfindlichkeit macht absolute Vergleiche unmöglich.

Auf der LiveCam sieht man heute eine neue Wasserverfärbung mit sporadischer Jacuzzi-Aktivität. Diese hat sich etwas weiter in östlicher Richtung verlagert. Vermutlich öffnete sich gestern Abend ein neuer Förderschlot, nachdem der Alte kollabierte.

Vereinzelt finden wieder Erdbeben statt.

El Hierro: Flatline

Update 23.00 Uhr: Gegen Abend setzte wieder leichter Tremor ein. Zudem ist auf der Grafik ein auffälliges seismisches Signal zu erkennen das auf ungewöhnliche Aktivität hindeutet. Leichte Inflation hält an.

—–

Nach einem turbulenten Morgen mit starken Pulsen ist der Tremor nun abgebrochen und zeigt eine Flatline (Null-Linie). Zwar wäre es denkbar, dass der Tremorgraph vom Institut rekalibriert wurde allerdings vermute ich eher, das Wasser in den Förderschlot eingedrungen ist und magmatophreatische Explosionen entstanden sind, die den Zusammenbruch des Förderschlotes verursacht haben. Ob sich das Magma nun einen neuen Weg bahnen wird bleibt abzuwarten.

Jemen: Geburt einer neuen Insel

Das ging irgendwie in die Hose:  während alle Augen Richtung El Hierro blickten, ist von der Weltöffentlichkeit und der Vulkancommunity beinahe unbemerkt, vor der jemenitischen Küste im Roten Meer ein neues Vulkaneiland aufgetaucht. Dass zeigen Vergleichsaufnahmen des Modis-Satelliten der Nasa.

Auf dem aktuellen Foto ist eine Dampfwolke zu sehen, die von einer kleinen Insel aufsteigt, die es im Jahr 2007 noch nicht gab. Fischer berichteten am 20 Dezember von einem kleinen Vulkanausbruch im Zubair-Archipel. Dabei tauchten unterschiedliche Namen der Insel auf, auf der sich der aktive Vulkan befinden sollte. Nun wissen wir warum! Unklar ist allerdings, ob die Insel erst jetzt auftauchte, oder irgendwann in den letzten 4 Jahren.

Vulkane weltweit

Ätna: am zweiten Weihnachtsfeiertag gab es am NE-Krater des Ätnas eine Dampfexplosion.

Lokon: im Norden von Sulawesi meldete sich der Vulkan Lokon zurück. Am Montag produzierte er 5 Ascheausbrüche.

Philippinen: der Bulusan wird zunehmend seismisch Aktiv. Vorgestern wurden 6 vulkanische Beben registriert. Die anderen Vulkane des Archipels sind derzeit recht ruhig.

El Hierro: neue Tiefenmessungen

In der letzten Woche kreuzte das Forschungsschiff Sarmiento de Gamboa in der Las Calmas See vor La Restinga und nahm neue Tiefenmessungen vor. Bei den Kollegen vom earthquake-report ist nun zu lesen, dass die Ergebnisse vorliegen. Demnach soll die Spitze des neuen Unterwasservulkans kollabiert sein und nun 15 – 20 m tiefer liegen als zuvor. Der Förderschlot dürfte daher verstopft sein, was sich in den kleinen neuen Nebenschloten wiederspiegelt. Damit sind die Hoffnungen auf die baldige Geburt einer neuen Insel weiter geschrumpft.

Der Tremor ist derzeit stabil und der submarine Vulkanausbruch geht auf niedrigem Niveau weiter.

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von vulkane.net frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Vielen Dank für euer Interesse und die zahlreichen Kommentare, Hinweise und Anregungen, die mir helfen die Seite zu gestalten und aktuell zu halten.

Herzliche Grüße, Euer Marc Szeglat

Vulkane weltweit

El Hierro: der Tremor ist auf schwachem – mittlerem Niveau relativ konstant. Leichte Wasserverfärbungen sind sichtbar. Erdbeben gab es keine mehr.

Kilauea: der neue „ocean entry“ im Westen von Ka`ili`ili ist schwach aktiv. Im Pu`u `O`o – Krater glüht es ein wenig.

Katla: unter der Caldera fanden wieder Schwarmbeben statt.

Ätna: der mittlerweile schneebedeckte Vulkan besticht durch seine weihnachtliche Ruhe. Der letzte Paroxysmus ist bereits fast 6 Wochen her. Ob- und wann es in absehbarer Zeit zu einem neuen Paroxysmus kommt ist ungewiss.

El Hierro: Tremor schwach

Update: im Laufe des Tages verstärkte sich der Tremor wieder und seit heute Abend sind auf dem Graphen erste Anzeichen von Pulsen aka submarinen Explosionen sichtbar.

Der Tremor bewegt sich derzeit auf dem schwächsten Niveau seit Beginn des submarinen Vulkanausbruchs vor der Südküste der Kanareninsel. Vermutlich tritt derzeit nur noch Gas aus. Der Hauptförderschlot ist bereits seit einigen Tagen inaktiv. An seiner Stelle traten einige kleinere Schlote, bzw. Fumarolen, die sich an den Flanke des neuen Unterwasservulkans geöffnet hatten.

Auch wenn es momentan so aussieht, als würde die Eruption ihrem Ende zustreben, muss es noch nicht das endgültige Aus sein. Gestern wurden wieder 3 Erdbeben registriert und die Deflation ist in leichte Inflation umgeschlagen. Es scheint also noch Magma aus großen Tiefen aufzusteigen.

Island: Seismik unter den Gletschern

In den letzten 24 Stunden war es unter den isländischen Gletschern besonders unruhig.

Mýrdalsjökull: unter dem gletscherbedeckten Vulkan Katla rappelte die Erde. Es ereigneten sich mehrere Beben, sodass von einem Erdbebenschwarm gesprochen werden kann. Die Epizentren lagen überwiegend innerhalb der Caldera.

Vatnajökull: im NW des Gletschers und nicht weit vom Vulkansystem Grimsvötn-Barabunga entfernt, fanden mehrere Beben statt. Eines hatte eine Magnitude größer als 3.