Anstieg des Tremors am Ätna

Die Tremorkurve der Ätna-Seismik zeigt nun deutlich steigende Tendenzen. Ich rechne innerhalb der nächsten Stunden, oder Tage mit steigender strombolianischer Aktivität. Vielleicht gipfelt diese Aktivität in einem erneuten paroxysmalen Vulkanausbruch. Diese Spekulation versteht sich natürlich ohne Gewähr ;-)

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Leicht steigende Seismik am Ätna

Der Vulkan auf Sizilien bereitet sich möglicherweise auf den nächsten paroxysmalen Vulkanausbruch vor. Auf der Seismik des INGV ist ein leichter Anstieg des Tremors zu erkennen. Heute Nacht gegen 2.15 Uhr wurden Signale aufgezeichnet, die auf 4 leicht explosive Ausbrüche hindeuten.

Der letzte größere Vulkanausbruch am Ätna fand vor gut einem Monat statt. Im Vorfeld der Eruption ereigneten sich 2 Tage lang leichte strombolianische Ausbrüche. Diese gibt es am Pitkrater nun bereits seit 3 Tagen.

Taal-Volcano: Auf und Ab

Der Taal auf den Philippinen macht es weiterhin spannend eine Prognose zu treffen. Während die Kohlendioxid-Emission von 4750 t/d (Tonnen am Tag) auf 2000 t/d zurück ging, erhöhte sich die Wassertemperatur im Kratersee des „Volcano Point“  von 31,5 Grad auf 32 Grad. Die Seismik ist ebenfalls rückläufig. Gestern gab es nur noch 9 Beben.

Sicher scheint zu sein, dass Magma aufsteigt, ob es allerdings zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist weiterhin unsicher.

Ätna: strombolianische Aktivität

Seit gestern morgen ist der Vulkan Ätna auf Sizilien wieder aktiv. Der erneute Vulkanausbruch manifestiert sich in Form von leichter strombolianischer Aktivität aus dem Pitkrater am Fuße des SE-Krater-Kegels. Wie Dr. Boris Behncke vom INGV Catania berichtet, finden die leichten Explosionen ín Intervallen zwischen 3 – 10 Minuten statt und werfen Tephra einige 10er Meter hoch aus.

Zwischen dem 5. und 8. Mai ereignete sich ein Erdbebenschwarm unter der NW-Flanke des Vulkans. Das Hypocenter der leichten Erdbeben lag in ca. 22 km Tiefe. Bis gestern morgen wurden 170 Erschütterungen registriert.

Bisher ist die oberflächennahe Seismik unauffällig, nur vor 2 Tagen ereignete sich ein kleiner Peak im Tremor.

Tungurahua

Der Vulkan in Ecuador sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Vulkanologen befürchten einen großen Ausbruch mit Pyroklastischen Strömen, wie er sich zuletzt im Jahr 2006 ereignete. Der Druck im Vulkan wäre sehr hoch, heißt es in einer Meldung von IGEPN.  Zwar sei die Eruption von Asche in den letzten Tagen zurück gegangen, dennoch zeigen GPS-Messungen, dass sich die Hangneigung des Vulkans erhöht, was auf nachströmendes Magma im Fördersystem hindeutet. Zudem sind Tremor und Schwefeldioxid-Emission (2000 t/d) sehr hoch. Die Möglichkeit eines größeren Vulkanausbruches ist somit jederzeit gegeben.

In den vergangen Tagen blieben Schulen geschlossen und Häuser in Vulkannähe wurden evakuiert.

Santiaguito vor größerem Vulkanausbruch?

In Guatemala wurde in zwei Distrikten vorsorglich Katastrophenalarm der Stufe „gelb“ ausgerufen, da ein größerer Ausbruch des Domvulkans Santiaguito befürchtet wird. In den letzten Stunden gab es dort einige größere Explosionen und eine starke Zunahme der Seismik. Eine große Gefahr stellen am Santiaguito pyroklastische Ströme dar, die vom Dom abgehen. Der Santiaguito ist daueraktiv. Mehrmals täglich kommt es zu kleinen Ascheeruptionen aus dem aktiven Dom.

Der Santiaguito ist ein Nebenvulkan des Santa Marias und entstand während eines der stärsten Vulkanausbrüche des letzten Jahrhunderts. 1902 scherte eine Flanke des Vulkans ab, auf der später der Domvulkan wuchs. Eine Aschewolke stieg bis in die Stratosphäre auf und es regnete 19 Tage lang Asche und Lapilli auf umliegende Gemeinden. Bei der Eruption starben 5000 Menschen.

Vulkane Bromo und Gamkonora in Indonesien aktiv

Bromo: Am 27. April und am 2. Mai stiegen Aschewolken über 1200 m hoch auf und drifteten bis zu 75 km in südwestlicher Richtung. Der Bromo liegt auf der Insel Java in der Tengger-Caldera und ist seit Oktober 2010 aktiv.

Gamkonora: Der Vulkan auf der Insel Halmahera zeigt seit Januar 2011 Anzeichen zunehmender Aktivität. Der ruhende Vulkan begann fumarolisch aktiv zu werden und stieß zunächst eine Dampfwolke aus, die bis zu 150 m hoch stieg. Im Mai verstärkte sich nun die Aktivität und die Dampfsäule steigt bis zu 300 m hoch auf. Anwohner berichten von Schwefelgeruch. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt. Ein Vulkanausbruch scheint möglich zu sein.

Seismik auf Island

Nachdem es in den vergangenen Wochen unter Island relativ ruhig war bebt dort nun die Erde wieder verstärkt. Schwarmbeben ereigneten sich heute Nordöstlich der Askja. Immerhin 4 Beben waren es unter dem Gletscher Myrdalsjökull mit dem subglazialen Vulkan Katla. Diese Erdbeben sollen nicht als direkte Anzeichen bevorstehender Vulkanausbrüche angesehen werden, dennoch zeugen sie von der tektonischen und magmatischen Aktivität des Mittelatlantischen Rückens.

Island: von Schwarmbeben und Magmakammern

Im Bereich der Askja, die im zentralen Hochland von Island liegt, kam es wieder zu Schwarmbeben.

Eine weitere Meldung aus Island beschäftigt sich mit einer Expedition unter der Leitung von Dr Freysteinn Sigmundsson. Der Vulkanologe der Universität von Island führte ein Team aus Wissenschaftlern und Medienvertretern in das Innere des ruhenden Vulkans Thrihnukagigur. Das Team seilte sich 200 m tief durch das Fördersystem des Vulkans ab und erreichte eine Höhle. Nun wird diskutiert, ob es sich hierbei um eine Erweiterung einer Tube handelt, oder um eine Magmakammer. Sigmundsson spricht von einer Magmakammer und wäre somit der erste Mensch, der seinen Fuß in eine Magmakammer setzte. Ich kenne solche Hohlräume vom Ol Doinyo Lengai. Sie bildeten sich unter Hornitos und waren zeitweise mit Lava gefüllt. Es waren somit ehr Magmareservoire und keine Magmakammern, in denen das Magma differenzierte. Wie auch immer,  die Expedition lieferte vielleicht keine neuen Erkenntnisse, aber faszinierende Fotos.

By the way, Jules Verne lässt grüßen! In seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ fanden die Protagonisten den Eingang zur Unterwelt im isländischen Vulkan Snaefellsjökull. Heraus kamen sie am Stromboli.