Popocatepetl: Asche- und Dampfwolken

Der Popocatepetl nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin unruhig. Dampfwolken mit einem geringen Ascheanteil steigen derzeit bis zu 1 km über den Krater auf. Gestern wurden 44 dieser Dampfexhalationen beobachtet, zudem gibt es Episoden mit moderatemTremor. Gegenüber letzter Woche ist die Aktivität leicht rückläufig. Hier gibt es eine LiveCam.

Shiveluch: 8 km hohe Aschewolke

Dr. Olga Girina von KVERT berichtete, dass es gestern eine explosive Eruption gab, bei der eine Aschewolke bis zu 8 km hoch aufstieg. Auf Bildern der LiveCam sind zudem kleine vulkanische Blitze sichtbar. Die Eruption dauerte ca. 15 Minuten.

Der Shiveluch (Sheveluch) ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Sein Krater gleicht einer hufeisenförmigen Depression, in der ein Lavadom wächst. Ähnlichkeiten mit dem Mt. St. Helens in den USA sind nicht von der Hand zu weisen.

Ätna: Erdbeben M 2,1

Unter der Ostflanke des Ätnas hat sich ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,1 ereignet. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe nahe den Ortschaften Milo und Zafferana. In dieser Gegend gab es in 2002 bereits stärkere Erdbeben die auch Gebäudeschäden hervorgerufen haben. Nördlich der Ortschaften verläuft die Pernicana-Störungszone, an der sich größere Verschiebungen ereignen können.

Inzwischen sind die Anzeichen für einen baldigen paroxysmalen Vulkanausbruch rückläufig. Statistisch gesehen wird ein neuer Paroxysmus für das Wochenende – Anfang nächster Woche erwartet.

Merapi: Inflation und Domwachstum

Der japanische Wissenschaftler Masako Iguchi leitete ein 3-jähriges Projekt am Vulkan Merapi. Er und sein Team kamen zum Schluss, dass der Vulkan wieder zu einer Eruption bereit ist, allerdings lasse sich nicht genau sagen, wann der nächste Vulkanausbruch kommen wird.
Am Merapi begann kurz nach der letzten Eruption im Oktober 2010 wieder Magma aufzusteigen, was zur Deformation der Vulkanflanken führte. Diese begannen sich zunächst leicht aufzublähen. Seit 2011 wächst bereits wieder ein neuer Lavadom im Krater.
Chris Weber bestieg den Kraterrand letztes Jahr und machte einige Fotos vom glühenden Lavadom. In den letzten Tagen wurden auch Bilder publiziert, die von einer ferngesteuerten Flugdrohne gemacht wurden. Hierauf sieht man, dass der Dom im 600 m durchmessenden Krater dampft.
Genau genommen ist der Merapi bereits in einer eruptiven Phase, denn ein Lavadom ist nichts anderes, als ein sehr zähflüssiger Lavastrom, der den Förderschlot verstopft. Wenn der Gasdruck im Inneren des Vulkans zu groß wird, kann es zu einem explosiven Ausbruch kommen. Gefürchtet sind auch Domkollapse, bei denen Gerölllawinen und pyroklastische Ströme ausgelöst werden.
Das Stadium mit Domwachstum kann mitunter Jahre andauern bevor es zu einem größeren Vulkanausbruch kommt. Nach dem Ausbruch von 2010 bietet der Krater viel Platz für einen Dom. Allerdings sind einige Vulkanologen der Meinung, dass der Merapi seinen Ausbruchscharakter geändert hat und zu einem Zyklus explosiver Eruptionen gewechselt ist, bei dem das Domwachstum eher eine untergeordnete Rolle spielt. In diesem Fall kann der Merapi schneller ausbrechen, als bisher angenommen. Einige Monate vor dem letzten Ausbruch wurde starke Inflation registriert. Diese kam weniger durch große Magmamengen zustande, die sich im Berg ansammelten, als durch hohen Gasdruck. Starke Explosionen sprengten dann auch den alten Lavadom aus dem Krater und lösten pyroklastische Ströme aus, die mehrere Dörfer zerstörten und mehr als 350 Menschen das Leben kosteten.

Vulkane weltweit: Ätna, Tungurahua & Island

Ätna: auf der Thermal-Livecam des IGNV sind einige „hot-spots“ am Südost-2-Krater zu erkennen, die darauf hindeuten, dass der Ätna wieder aufheizt. In den nächsten Tagen wird es wahrscheinlich zu einem neuen paroxysmalen Vulkanausbruch kommen. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011. Bei der letzten Phase mit Paroxysmen, die ihren Höhepunkt in der Flankeneruption von 2001 fand, gab es insgesamt 77 dieser Ausbrüche.

Tungurahua: der Vulkan in Ecuador ist weiterhin aktiv. Gestern gab es mehrere vulkanische Erdbeben und Tremor. Eine Asche- und Dampfwolke stieg bis 3 km über den Krater auf, in einigen Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Eine Lahar-Warnung wurde ausgesprochen.

Island: die Störungszonen der Insel im Nordatlantik sind derzeit besonders aktiv und es kommt zu zahlreichen Beben. In den letzten 24 Stunden traten auch unter den Gletschern Vatnajökull und Katla Erdbeben auf, zudem gab es in den letzten Tagen Schwarmbeben nahe der Askja.

Ätna: strombolianische Vulkanausbrüche

Gestern Abend wurden am Südost-2-Krater wieder strombolianische Eruptionen beobachtet. Heute kann man auf der ThermalCam des INGV einige hot-spots im Kraterbereich ausmachen. Scheinbar bereitet sich der Ätna bereits wieder auf einen weiteren Paroxysmus vor. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011.

Boris Behncke hat eine schöne Fotoserie auf Flicker gestellt, die das Wachstum des neuen Krater-Kegels veranschaulicht.

Nyamuragira: neue Aktivität im Gipfelkrater

Der Vulkan in der DR Kongo machte zuletzt im November 2011 von sich reden, als sich an seiner Flanke eine Eruptionsspalte öffnete und Lava ausfloss. Im März gab es noch Berichte über schwache Tätigkeit aus einem neuentstandenen Kraterkegel.
Am 24. Februar wurden seismische Signale aufgezeichnet, die auf Explosionen im Gipfelkrater des Nyamuragira hindeuteten. Im März wurde am Gipfelkrater eine steigende fumarolische Tätigkeit beobachtet, die sich im Laufe des Aprils zu einer starken Entgasung aus dem Pitkrater entwickelte, in dem bis 1940 ein Lavasee kochte. Die aufsteigende Dampfwolke riecht stark nach Schwefeldioxid und stammt vermutlich von Magma nahe der Oberfläche.
Wissenschaftler spekulieren derzeit darüber, ob sich im Gipfelkrater wieder ein Lavasee bilden wird. Sie halten es auch für möglich, dass Magma aus dem zentralen Fördersystem dauerhaft aus der Spalte an der Vulkanflanke abfließen wird. Diese Schlussfolgerung impliziert, dass der Vulkanausbruch, der im November 2011 begann bis jetzt nicht beendet ist.
Bilder und einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Website des Virunga Nationalpark.

Ätna: Paroxysmus No. 25.

Wie berichtet begann gestern Abend der 25. paroxysmale Vulkanausbruch am Ätna. Nach einer ungewöhnlichen Aufwärmphase mit der Förderung eines Lavastroms, setzten am späten Abend auch strombolianische Eruptionen ein. Der Höhepunkt des Vulkanausbruches fand gegen 2.30 Uhr (MESZ) statt. Es wurde dann wieder eine Lavafontäne gefördert und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.
Auf der Seismik des INGV sind jetzt noch Signale zu erkennen, die auf strombolianische Explosionen hindeuten, was auch ein ungewöhnliches Phänomen ist. Normalerweise ist der Südost-2-Krater nach einem Paroxysmus ruhig. Irgendetwas scheint sich im Verhalten des Vulkans geändert zu haben. Vielleicht können die Experten vor Ort dazu etwas sagen.

Ätna: Tremor steigt!

Update 21.20 Uhr: Der Paroxysmus kommt nur langsam in Gang. Mittlerweile ist ein Lavastrom zu sehen, der Richtung Valle del Bove fließt und gelegentlich steigen strombolianische Explosionen aus dem Südost-2-Krater auf. Das Verhalten des Vulkans ist diesmal relativ ungewöhnlich, scheinbar ist wenig Gasdruck vorhanden, sodass die Lava ruhiger ausfließt. Mal sehen, ob sich das noch ändert.

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Soeben habe ich auf der Tremorgrafik des INGV einen steilen Anstieg beobachtet. Gut möglich das der erwartete paroxysmaler Vulkanausbruch kurz bevor steht. Auf den LiveCams ist wegen Bewölkung derzeit nur wenig zu sehen.

Untypisch ist, dass es bisher nur zu einem kleinen Lavastrom im Krater des Südost-2-Kegels kam, die strombolianischen Eruptionen aber weitgehend ausblieben.