Kamtschatka: Tolbatschik ausgebrochen

Wie KVERT berichtet ist gestern den Vulkan Tolbatschik ausgebrochen. Dieser liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschtka und war 1975 Schauplatz einer großen Spalteneruption. Der jetzige Vulkanausbruch scheint sich in der gleichen Gegend zu manifestieren. Augenzeugen berichten von Ascheexplosionen und Lavaströmen. Zudem wird die Intrusion eines Lavadoms in der Caldera von Plosky Tolbatschik vermutet. Schlechtes Wetter verhinderte bisher visuelle Bestätigungen hierüber. In der Nähe des Ortes Klyuchi lagerte sich bereits eine 4 cm mächtige Ascheschicht ab. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Vulkane weltweit: Kilauea, Taal und Grimsvötn

Kilauea: nach langer Abstinenz erreichte ein kleiner Lavastrom die Küste und mündet nun in den Ozean. Auf der LiveCam des HVO ist eine schwache Dampfwolke zu sehen.

Taal: der Caldera-Vulkan auf den Philippinen zeigt deutlich erhöhte Seimik. In den letzten Tagen kam es zu mehreren Schwarmbeben, mit einem Maximum von 60 Beben innerhalb von 24 Stunden. Zudem stieg die Wassertemperatur des Kratersees leicht an. Der Alarmstatus bleibt auf „1“.

Grimsvötn: nach einem kleinen Gletscherlauf  in den vergangenen Tagen steigt heute der Tremor leicht an. Ob dieses durch vulkanische Aktivität, oder Eisbewegungen hervorgerufen wird ist momentan unklar.

Santorin: Bodendeformation visualisiert

Das DLR hat eine Computergrafik aus Daten des Satelliten TerraSAR-X veröffentlicht, die die Bodendeformationen auf Santorin visualisiert. Die gelben und roten Bereiche auf der Grafik zeigen den Bereich, der sich zwischen Januar 2011 und April 2012 bis zu 14 cm anhob. Dabei kam es nicht nur zu der Anhebung, sondern auch zu einer Ausdehnung der gesamten Insel.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass in die Magmakammer 10 – 20 Millionen Kubikmeter Magma eingeströmt ist. Ob- und wann es zu einem Ausbruch des Vulkans kommt ist freilich ungewiss.

Vulkane Italiens: Ätna, Stromboli, Campi Flegrei

In den letzten Tagen rücken die italienischen Feuerberge wieder etwas mehr in die Schlagzeilen, selbst wenn große Vulkanausbrüche bisher ausbleiben.

Der Ätna ist in einer neuen Phase leicht steigender Aktivität am „Neuen Südostkrater“ eingetreten. So ist auch heute Abend wieder ein roter Lichtschein im Dampf über dem Krater sichtbar.

Die Seismik am Stromboli zeigt einen leicht erhöhten Tremor. Zudem kommt es vereinzelt zu Hangrutschereignissen auf der Sciara del Fuoco. Die explosive Tätigkeit bewegt sich auf mittlerem Niveau.

Medienberichten zufolge verzeichnete das INGV-Napoli in den letzten Wochen eine Zuahme der Seismik in der Campi-Flegrei. Auch andere Parameter (Deformation, Gaszusammensetzung) sollen sich signifikant verändert haben. Die Leiter des Instituts trafen sich mit Vertretern des Zivilschutzes und der Kommunalregierung um Notfallpläne zu diskutieren.

Ätna: Rotglut am SE-2-Krater

Update 21.30 Uhr: Nun war der Blick mal länger wolkenfrei und auf den LiveCams ist ein Pulsieren der Rotglut zu erkennen, das durch strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater verursacht wird. Vielleicht beginnt ein neuer Paroxysmus schneller als gedacht.

Update 19.00 Uhr: Heute Abend sieht man wieder Rotglut über den „Neuen Südostkrater“. Es würde mich nicht überraschen, wenn in einigen Tagen wieder strombolianische Eruptionen folgen, die in einem paroxysmalen Vulkanausbruch gipfeln.

Update 16.00 Uhr: Heute Vormittag gab es im Norden des Ätnas mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3.9. Besonders betroffen waren die Ortschaften Maletto, Randazzo und Bronte. Die Erdstöße waren bis Milo zu spüren.

Im Jahr 1981 öffnette sich oberhalb (auf 2600 m Höhe) von Randazzo eine Eruptionsspalte. Die Lava stoppte erst kurz vor der Ortschaft.

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Am „Neuen Südostkrater“ zeigte sich gestern Abend wieder Rotglut. Auf der LiveCam war eine rot illuminierte Gaswolke zu sehen. Entweder gab es kleine strombolianische Eruptionen, oder glühende Lava im Schlot. Bisher folgten solchen vulkanischen Erscheinungen häufig paroxysmale Eruptionen. Der Abstand zwischen ersten Sichtungen der Rotglut und den Vulkanausbrüchen betrug meistens mehere Tage.

Möglicher Weise steht eine neue Eruptionsserie bevor. Ich bin mal gespannt, ob es in den nächsten Tagen entsprechende Statements der Vulkanologen gibt. Die letzte Ausbruchserie dieses Kraters endete im April 2012.

Tongariro: erneuter Vulkanausbruch

Update: Kirby hat in unserer facebookgruppe einige Fotos der Eruption gepostet.

Aus den Te Maori Kratern am Vulkan Tongariro kam es heute zu einer kleinen Eruption. Um 13.25 Uhr Ortszeit ereignete sich eine Explosion. Asche stieg bis zu 4 km hoch auf. Die Eruption dauerte nur 5 Minuten, erhöhte Seismik hielt 15 Minuten an. Der Vulkanausbruch kam auch für die Vulkanologen von GeoNet überraschend, vorherige Anzeichen gab es nicht. Allerdings wurde am Nachbarvulkan Ruapehu erhöhte Seismik und steigende Fumarolen-Temperaturen gemessen. Die Warnstufe wurde inzwischen wieder von „rot“ auf „gelb“ reduziert.
Am 6. August gab es an gleicher Stelle bereits eine Eruption, bei der sich die jetzt aktiven Krater freisprengten.
Geonaut Martin ist derzeit auf der neuseeländischen Nordinsel, vielleicht hatte er Glück und konnte die Eruption dokumentieren.

Ruapehu: erhöhte Aktivität

GeoNet berichtet von erhöhter Aktivität am neuseeländischen Vulkan Ruapehu. Die Gastemperaturen von Fumarolen in der Nähe des Kratersees sind auf 800 Grad gestiegen. Die Wassertemperatur im Kratersee ist aber konstant geblieben. Die Forscher vermuten daher verstopfte Fumarolen / Förderschlote unter dem Kratersee, wodurch der Druck im Inneren des Vulkans so ansteigen könnte, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Zudem wurde in 5 km Entfernung zum Krater Seismik registriert.

Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Somit sind derzeit 3 Vulkane Neuseelands auf diesem Warnstatus: White Island und Tongariro hatten im August kleinere Vulkanausbrüche.

Cleveland: kleiner Vulkanausbruch

Am Mount Cleveland in Alaska hat sich eine leichte Ascheerutpion ereignet. Der Vulkanausbruch wurde per Satellit registriert. Der Alarmstatus wurde vom AVO auf „orange“ erhöht: mit einem stärkeren Vulkanausbruch ist jederzeit zu rechnen.

Mount Cleveland liegt ziemlich weit vom Schuß auf der Chuginadak Insel. Diese gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen 4 weitere Vulkane. Cleveland zählt zu den aktivsten Vulkanen Alaskas.

Philippinen: Mayon und Taal mit Seismik

Nach Monaten der Ruhe wird seit einigen Tagen an den philippinischen Vulkanen Mayon und Taal leicht erhöhte Seismik registriert.

Am Mayon gab es in den letzten 48 Stunden 7 vulkanische Erdbeben. Eine Dampfwolke stieg vom Krater auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 153 Tonnen am Tag. In der vergangenen Woche wurde leichte Inflation gemessen.

Am Taal wurden in den letzten 48 Stunden 20 vulkanische Erdbeben registriert. Der Seespiegel stieg leicht an, während die Wassertemperatur abnahm. In den letzten Wochen wurde Deflation beobachtet, aber eine Erhöhung des Kohlendioxidausstoßes.

Der Alarmstatus beider Vulkane bleibt auf 1, ein unmittelbarer Ausbruch droht demnach nicht.