Unter Island rumort es mal wieder gewaltig. In den letzten 24 Stunden gab es neue Schwarmbeben in der Katla-Caldera und bei der Askja. Vorgestern war die „Tjörnes fracture zone“ in Nordisland besonders aktiv. Die Beben dort stehen aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus.
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
El Hierro: weitere Zunahme der Seismik
Gestern gab es insgesamt 16 Erdbeben auf El Hierro. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von „El Golfo“. Dort formiert sich vor der Küste ein Bebencluster. Eines der Beben hatte eine Magnitude von 2,9. Dieses Beben lag unter dem alten Vulkan Tanganasoga und dürfte von den Anwohnern von „Frontera“ wahrgenommen worden sein.
Die meisten Hypozentren liegen in einer Tiefe zwischen 15 und 20 km. In der Tat könnten die Erdbeben durch Magma ausgelöst werden, dass in die Hauptmagmakammer eindringt. Ein mögliches Szenario wäre aber auch ein langsames Zusammensacken der Hohlräume in der Erdkruste, in denen sich das Magma befand.
Zeitgleich nahm der Tremor minimal zu. In den nächsten Wochen könnte es auf El Hierro wieder spannender werden.
El Hierro: leichte Zunahme der Seismik
Update 04.06.12: heute ereigneten sich bis 18.00 Uhr bereits 14 Erdbeben. Eines hatte eine Magnitude größer als 2. Die Epizentren sind über die Insel verteilt und konzentrieren sich ein wenig in der El Golfo Region (siehe Foto).
Update 20.00 Uhr: heute waren es bisher 7 Beben; bin gespannt ob der Trend anhält. Neue Unterwasseraufnahmen zeigen, dass der Vulkan noch leicht effusiv tätig ist.
Die Kanareninsel El Hierro war für einige Zeit aus den Schlagzeilen verschwunden, nun taucht sie wieder auf: in den letzten Tagen treten wieder leichte Erdbeben auf, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen könnten. Gestern ereigneten sich 5 Beben, heute waren es bereits 2 Erdbeben. Die Hypozentren liegen in Tiefen um 19 km im Südwesten der Insel. Die Beben treten allerdings noch nicht so häufig auf, als dass Grund zur Besorgnis bestehen müsste. Kurz vor Beginn der submarinen Eruption wurden bis zu 450 Schwarmbeben pro Tag registriert. In der Hochphase der Eruption lag die tägliche Bebenzahl um 50.
Ätna: starke Dampfentwicklung
Ausbleibende paroxysmale Vulkanausbrüche haben es in den letzten Wochen still werden lassen, um Europas mächtigstem Vulkan. Da ist die starke Dampfentwicklung, die in den letzten Tagen aus allen Hauptkratern des Ätnas zu beobachten ist, nur eine kleine Randnotiz wert. Allerdings dampft es erstmalig seit langer Zeit wieder verstärkt aus dem alten Südostkrater. Ganz tot scheint dieser also noch nicht zu sein.
Soputan: Sulawesi erwartet Vulkanausbruch
Am Soputan auf der indonesischen Insel Sulawesi steht scheinbar ein Vulkanausbruch unmittelbar bevor. Nach einer Zunahme der Erdbebenaktivität und der Sichtung von Dampfwolken, die aus dem Krater aufsteigen, erhöhten die Behörden den Alarmstatus auf „orange“. Im Krater des Soputan wächst ein Lavadom, aus dem es immer wieder zu Explosionen und Ascheeruptionen kommt. Zuletzt geschah dies im Juli 2011.
Vulkane weltweit: Kilauea, Ruiz und Stromboli
Kilauea: die seit Wochen anhaltende Phase der Deflation ist in Inflation gewechselt. Magma steigt im Fördersystem des Vulkans auf. Der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u Krater steigt und befindet sich auf hohem Niveau. An einigen Stellen des Pu`u `O`o Kraters glüht es. Lava fließt derzeit nicht ins Meer.
Nevado del Ruiz: es steigt weiterhin eine Asche- und Dampfwolke auf, allerdings ohne die Höhe von vor 2 Tagen zu erreichen.
Stromboli: nach einer recht langen Periode geringer Aktivität zeigt sich der Vulkan der Liparischen Inseln von seiner munteren Seite. Auf der ThermalCam ist zu erkennen, dass glühende Lava wieder auf der Außenflanke des Kraters landet. Die Amplituden der Explosionen sind auf dem Seismogramm noch recht niedrig, allerdings erfolgen die Explosionen häufig. Für alle die Stromboli besuchen wollen erscheint mir nun ein guter Zeitpunkt zu sein, zumal der Juni einer der schönsten Monate auf der Insel ist. Hier gibt es die Reiseinfos Liparische Inseln.
Kamtschatka: Shiveluch mit Aschewolke
Der Vulkan Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist am 29 Mai ausgebrochen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke 7,3 km hoch aufsteigen. Der Vulkanausbruch kam nicht überraschend, denn zuvor erschütterten Schwarmbeben den Vulkan. In der hufeisenförmigen Depression des Kraters wächst ein Lavadom.
Ereignisse wie das vom 29. Mai treten infolge der effusiven Domaktivität immer wieder auf. Da die Gegend um den Vulkan nur dünn besiedelt ist, kommt bei diesen Ausbrüchen normalerweise niemand zu Schaden. Hoch aufsteigende Aschewolken können allerdings den Flugverkehr gefährden.
Kolumbien: Nevado del Ruiz und Galeras aktiv
In den letzten Tagen sorgten 2 kolumbianische Vulkane für ein paar Schlagzeilen. Vom Nevado del Ruiz wurden einige Ascheruptionen gemeldet und Asche regnete in 30 km Entfernung auf die Ortschaft Manizales nieder. Schwarmbeben veranlassten INGEOMINAS dazu, den Alarmstatus auf „orange“ zu erhöhen.
Vom Galeras stieg eine Dampfwolke auf und die Bewohner der Stadt Pasto blicken besorgt in Richtung Vulkan. Sie befürchten einen bevorstehenden Vulkanausbruch.
Fuego: größte Eruption der letzten 10 Jahre
Der Vulkan Fuego in Guatemala produzierte am Samstag den größten Vulkanausbruch den dieser daueraktive Vulkan in den letzten 10 Jahren hervorbrachte. Vulkanasche stieg bis zu 5 km hoch auf, glühende Lavafontänen schafften es bis auf 1 km Höhe. Zudem wurde ein Lavastrom gefördert und in einigen Berichten war die Rede von pyroklastischen Strömen. Möglicherweise handelte es sich dabei um Ascheströme, die entstehen können, wenn ein Lavastrom die Vulkanflanke durchbricht.