Merapi: Gaseruption

Am Mount Merapi auf Java ereignete sich am Sonntag eine kleine Eruption. Presseberichten zufolge soll eine Gaseruption den Kollaps einer Kraterwand verursacht haben. Daraufhin stieg Vulkanasche bis zu einem Kilometer hoch auf und lagerte sich auf der Westflanke des Vulkans ab. Vermutlich handelte es sich bei der Vulkanasche um altes Material, dass durch den Zusammenbruch der Kraterwand aufgewirbelt wurde. Möglicher Weise ist anstelle einer Kraterwand ein Teil des neuen Domes kollabiert. Ein Domkollaps kann jederzeit einen größeren Vulkanausbruch verursachen.

 

Ätna: strombolianische Aktivität

Die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova hält weiterhin an und hat sich in den letzten 2 Tagen etwas verstärkt. So ist mittlerweile selbst auf der LiveCam nächtliches Glühen in den Gasen über dem Gipfelkrater zu erkennen. Der Tremor liegt deutlich über normale Werte.

El Hierro: seismische Aktivität stark rückläufig

Zur Zeit sieht es so aus, als wäre die Magmaintrusion unter El Hierro erst einmal fast zum Stillstand gekommen. In den letzten 2 Tagen nahmen Anzahl und Stärke der Erdbeben ab und reduzierten sich zuerst auf 20, dann auf 12 Erschütterungen. Die Bodendeformation stagnierte ebenfalls an den meisten Messstationen. Trotzdem kann jederzeit erneuter Magmaaufstieg beginnen.

Nyiragongo: große Gaswolke

Satellitenaufnahmen der NASA enthüllten dieser Tage eine ungewöhnlich große Gaswolke, die vom Lavasee des Nyiragongo aufsteigt. Die Gaswolke driftet weit über den Kivusee. Dort vereint sie sich mit einer weiteren Gasschleppe, die scheinbar vom Nachbarvulkan Nyamuragira aufsteigt. Dieser Virunga-Vulkan stand Anfang des Jahres in den Schlagzeilen, als sich an seiner Basis eine große Spalte öffnete und Lavaströme förderte.
Thermalaufnahmen von MODIS zeige keine Auffälligkeiten. Erst in der Monatszusammenfassung wird am Nyamuragira ein schwaches Signal sichtbar. Das Signal vom Nyiragongo ist hingegen stark ausgeprägt.

Island: Schwarmbeben

Island wird derzeit an 2 Stellen im Süden von Schwarmbeben besonders heimgesucht: in der Katla-Caldera und etwas nördlich von Selfoss ereigneten sich in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,1. In beiden Lokationen hält die Bebentätigkeit schon länger an, doch heute erreichte sie einen neuen Höhepunkt.

El Hierro: Schwarmbeben wandern ostwärts

Gestern ereigneten sich 112 Erdbeben, 12 davon mit einer Magnitude größer 3. Die Hypozentren wandern in der „Las Calmas See“ langsam ostwärt, Richtung der alten submarinen Ausbruchszentren vom letzten Jahr. Ich vermute, dass das Magma dort wieder einen Aufstiegsweg finden wird und bei La Restigna austreten könnte.

Stromboli: erhöhte Aktivität

Am Stromboli auf den Liparischen Inseln gab es gestern Abend eine Episode erhöhter Aktivität. Die Seismik zeigt Tremor und Dr. Boris Behncke berichtet von einer Lavafontäne aus dem Westkrater, sowie einen kurzen Lavastrom auf der Sciara del Fuoco. Im letzten Jahr gab es mehrere Episoden dieser Art, die alle zeitnahe erfolgten. Vanessa Bube hat in unserer Facebookgruppe ein paar Screenshots gepostet. Vor 2 Tagen beobachtet Rainer Albiez bereits eine leichte Verstärkung der Aktivität.

El Hierro: seismische Aktivität rückläufig

Gestern ereigneten sich „nur“ 93 Erdbeben unter El Hierro. Die Zahl der Schwarmbeben ist deutlich zurückgegangen, bewegt sich aber noch auf hohem Niveau. Die Zunahme der Bodendeformation hat sich verlangsamt, allerdings wurde an einer Station nun 12 cm Bodenanhebung gemessen. Alles in Allem scheint weniger Magma in die untere Erdkruste unter der Insel einzudringen, als zu Beginn der seismischen Krise. Die Hypozentren liegen stabil unter Küste und Meer der Südwestspitze der Insel in 20 -15 km Tiefe. Bleibt spannend abzuwarten, ob das Magma einen Weg an die Erdoberfläche findet.

Vulkane weltweit: Ätna und El Hierro

Ätna: Wissenschaftler des INGV bestiegen gestern den Ätna und sahen im Hauptkrater Bocca Nuova kleine strombolianische Eruptionen. Der Verdacht vom Vortag wurde somit bestätigt. Der Tremor ist seit gestern wieder Rückläufig, vermutlich waren die Strombolianer in der ersten Nacht der Sichtung größer. Ein Bild gibt es in unserer facebookgruppe.

El Hierro: Nach einem Rückgang des seismischen Aktivität lief Poseidon zu guter Form auf und lies es unter der Insel mächtig wackeln. 155 Erschütterungen in 24 Stunden wurden registriert, 16 davon hatten eine Magnitude größer als 3. Die schnelle Deformation hält an und hat sich auf 10,5 cm verstärkt. Zu Spitzenzeiten wurden im letzten Jahr 4 cm gemessen. Sollte das Magma einen Weg zur Erdoberfläche finden, ist mit einem weitaus stärkeren Vulkanausbruch zu rechnen, als im letzten Jahr.