Neuseeland: Tongariro und White Island

Die beiden Vulkane auf Neuseeland bestimmen auch heute wieder die Schlagzeilen!

Tongariro: Die Seismik ist relativ ruhig, zeigte nur ein kurzes Event mit höherer Amplitude, dass eine kleine Dampferuption markieren könnte. Wissenschaftler von GeoNet hatten auf einen Inspektionsflug diesmal Glück und konnten Aufnahmen des Eruptionszentrums machen. Unterhalb der oberen Te Mari Krater entstand ein neues Feld mit Förderschloten und Fumarolen. Lavabomben wurden in noch 1,5 km Entfernung gesichtet.

White Island: auf der Vulkaninsel gab es gestern eine seismische Krise mit starkem Tremor. Kurz nach Abklingen des Tremors verfärbte sich die große Dampfwolke braun. Es wurde mehr Asche gefördert. Im Kratersee beginnt ein kleiner Kegel zu wachsen. GeoNet warnt Besucher der Insel vor den Gefahren des Vulkanismus. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Zugang zur unbewohnten Insel scheinbar noch nicht gesperrt wurde. Man spricht jetzt offiziell von einer neuen Eruptionsphase.

Beide Vulkane gehören zur großen neuseeländischen Vulkanzone, die nach dem Supervulkan Taupo benannt ist. Taupo bildet das Zentrum der Taupo-Volcanic-Zone, Tongariro liegt im Südwesten, White Island im Nordosten der Zone. Haltet ihr es für einen Zufall, dass beide Vulkane gleichzeitig aktiv werden, oder seht ihr da eine Verbindung?

Hier geht es zu den Steckbriefen von Tongariro und White Island.

Tongariro: neue Fakten über den Vulkanausbruch

In Bezug auf den Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Nordinsel sind nun genauere Fakten bekannt:

  • Der Ausbruch ereignete sich um 23.50 und dauerte ca. 30 Minuten
  • Vulkanasche schoss bis zu 7 km hoch, Lavabomben flogen bis zu einem Kilometer weit.
  • Vulkanasche driftete bis zu 200 km weit Richtung Napir
  • Ascheablagerungen im Umkreis des Vulkans im Zentimeter-Bereich
  • Einige Inlandsflüge wurden gestrichen und Strassen gesperrt
  • Alarmstatus „2“, Warnung für den Lufverkehr auf „orange“
  • Vermutlich phreatische Explosion (die Kiwis sprechen von hydrothermale Eruption)

Letzterer Punkt würde bedeuten, dass der Ausbruch durch hohen Wasserdampfdruck im Fördersystem des Vulkans entstand und nur wenig, bzw. keine frische Lava ausgestossen wurde. Wissenschaftler von GeoNet sammeln gerade Ascheproben um zu untersuchen, ob beim Ausbruch frisches Material gefördert wurde, oder ob die Asche altes Gestein ist, dass durch die Explosion pulverisiert wurde.

Die Wissenschaftler konnten bei einem ersten Inspektionsflug das Eruptionszentrum nicht lokalisieren, da der Tongariro zum größten Teil in den Wolken hing. Augenzeugen sprechen hingegen von 3 neuen Schloten, die derzeit dampfen.

 

vulkane.net: in eigener Sache

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Tongariro: explosiver Vulkanausbruch

Vor gut 2 Stunden ist es am Mount Tongariro auf Neuseeland offensichtlich zu einer explosiven Eruption gekommen. Augenzeugen berichten von einer Aschewolke und rotglühenden Lavabrocken, die aus einem Krater bei den „Te Mari Craters“ kamen. Der Zivilschutz hat eine Warnung vor dem Vulkanausbruch ausgegeben und ein Team zur Einschätzung der Lage ausgesandt.

Auf der LiveSeismik von Geonet sieht man ein initiales Event von ca. 10 Minuten Dauer, anschließend beruhigte sich das Signal wieder. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich der Vulkanausbruch intensiviert.

Mars: neue NASA-Mission gelandet

Heute ist ein neues Hightech Gerät irdischer Produktion auf dem Roten Planeten gelandet: der Marsrover Curiosity soll 1 Marsjahr lang (667 Erdentage) die Oberfläche unseres Nachbarplaneten erforschen. Ziel der Mission ist es nach außerirdischem Leben zu suchen. Curiosity landete in einem Krater der zum Teil mit Ton aufgefüllt ist. Spektralanalysen bestätigten, dass es in den Sedimenten auch Schwefelverbindungen gibt. Beides deutet darauf hin, dass es dort organisches Material als Bausteine des Lebens geben könnte.

Tonminerale gelten als Wasserspeicher und man hofft, dass es unter der Marsoberfläche der Landeregion noch Wasser geben könnte, oder dass es dort recht lange Wasser gab. Schwefel ist meistens vulkanischen Ursprungs, es gibt auf der Erde aber auch Bakterien, die Sulfate ausscheiden. Auf der anderen Seite leben in der Nähe vulkanischer Quellen oft Bakterien, die sich vom Schwefel ernähren. So oder so, könnte der Schwefel ein Hinweis auf Leben in seiner einfachsten Form sein, oder wenigstens auf organische Moleküle.

Auf dem Mars gibt es die größten Vulkane des Sonnensystems. In der Region „Tharsis Montes“ liegt der Olympus Mons. Der Schildvulkan hat einen Basisdurchmesser von 624 km und ist 24 km hoch. An seinem Gipfel befindet sich eine Caldera mit einem Durchmesser von 80 km. Der größte Vulkan der Erde ist der Mauna Loa auf Hawaii. Ebenfalls ein Schildvulkan, erscheint der Manua Loa im Vergleich mit dem Olympus Mons geradezu winzig: das Volumen des Vulkans auf dem Mars ist 100 Mal größer.

Der Mars hat einen flüssigen Kern in dem Temperaturen um 1500 Grad Celsius vermutet werden. Der Mantel scheint erstarrt zu sein, wie man aus dem Fehlen eines globalen Magnetfeldes schließen kann. Weder im Marskern, noch im Mantel gibt es Konvektionsströme und folglich keine Plattentektonik. Das Magnetfeld des Mars verschwand vermutlich bereits 500 Millionen Jahre nach der Entstehung  des Planeten. Die jüngsten Lavaströme am Olympus Mons sind ca. 2 Millionen Jahre alt. Das Magma muss also von Plumes stammen, die ihren Ursprung im Marskern haben.  Somit handelt es sich bei den Marsvulkanen um Hot-Spot-Vulkane.

Die fehlende Plattentektonik ist mitverantwortlich dafür, dass die Marsvulkane wesentlich größer sind, als die Vulkane auf der Erde. Da die Marskruste nicht über den Plume hinweg wandert, wie es bei den Kontinentalplatten auf der Erde der Fall ist, haben die einzelnen Vulkane viel länger Zeit zum Wachsen. Die geringere Gravitation bewirkt zudem, dass Lavaströme weiter fließen können, als auf der Erde und so eine breitere Basis schaffen.

Ob es auch heute noch zu Vulkanausbrüchen auf dem Mars kommen kann, ist nicht einwandfrei geklärt. Beobachtet wurde noch keiner.

Vulkane Neuseelands: White Island und Ruapehu

Update: Auf White Island gab es Sonntagmorgen eine kleine Ascheeruption. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

White Island: Am Samstag gab es auf White Island eine Episode mit starkem Tremor, der am Sonntag wieder auf Werte zurück ging, wie sie bereits in der letzten Woche beobachtet wurden. Bei GeoNet gibt es eine LiveSeismik und LiveCams. Auf der Cam sieht man sehr schön die Dampfwolke, die aus dem Kratersee aufsteigt.

Ruapehu: Der Nachbarvulkan des Tongariro stand bisher nicht in den Schlagzeilen, zeigt allerdings auch erste Anzeichen von Unruhe. Auf der Seismik ist eine Episode mit erhöhtem Tremor zu beobachten. Somit könnten in nächster Zeit 3 Vulkane der neuseeländischen Nordinsel erwachen. Der 2.797 m hohe Ruapehu ist der höchste Vulkan Neuseelands und brach zuletzt 1995 – 96 spektakulär aus. Im Jahr 2007 produzierte er einen Lahar.

Auf Neuseeland laufen derzeit auch Dreharbeiten zum „Der kleine Hobbit“. Der Film nach der Vorlage von „J.R.R Tolkien“ erzählt die Vorgeschichte zum „Herr der Ringe“. Ich glaube zwar kaum, dass der Hobbit bei der erhöhten Seismik an den neuseeländischen Vulkanen seine Finger im Spiel hat, erwähnen wollte ich diesen Umstand trotzdem.  Regisseur Peter Jackson drehte auch schon die Trilogie „Herr der Ringe“ auf Neuseeland. Der Vulkan Mount Ngauruhoe (höchster Kegel des Tongariro) diente Jackson als Vorlage des Mount Doom, in dem der Ring vernichtet wurde.

Ätna: Bocca Nuova gesperrt

Die Behörden haben den Aufstieg zum aktiven Gipfelkrater Bocca Nuova für Touristen gesperrt. Die Verordnung ist erst einmal bis zum 22. August gültig. Der Aufstieg ist bis zum Torre del Filosofo auf 2950 m Höhe frei. Vermutlich hängt die Verordnung mit den Ferien in Italien zusammen.

Seit gut einem Monat ist die Bocca Nuova stromboliansich aktiv. Es kommt zu leichteren explosiven Vulkanausbrüchen, die sich auf den Krater beschränken. Dennoch ist jederzeit mit einer stärkeren Eruption zu rechnen.

White Island: Tremor erhöht

Neben dem Tongariro zeigt ein weiterer Vulkan Neuseelands erste Zeichen beginnender Unruhe: White Island Volcano in der „Bay of Plenty“. Die kleine Vulkaninsel liegt ca. 50 km vor der Küste der Nordinsel und brach zuletzt im Jahr 2000 schwach aus. Seit dem 27 Juli werden nun Episoden mit erhöhtem Tremor verzeichnet. Zudem stieg der Seespiegel des Kratersees um 2 m an und Fumarole stoßen verstärkt vulkanische Gase aus. Heute gab es in der Nähe der Insel ein Erdbeben der Stärke M 5,2. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt, ein Vulkanausbruch ist mittelfristig möglich.

Kirshima: Erhöhung der Warnstufe

Am japanischen Vulkan Kirishima (Kirishimayama) wurde bereits im letzten Monat die Warnstufe auf „orange“ erhöht. Das ist die 3. von 4 Warnstufen und bedeutet, dass es ohne weitere Vorwarnungen zu einem größeren Vulkanausbruch kommen kann.

Im letzten Jahr war der Krater Shinmoedake des Komplexvulkans Kirishima besonders aktiv und sorgte für Schlagzeilen. Der Vulkan liegt nur wenige Kilometer vom Sakura-jima entfernt, der sich bereits seit 21. März auf Alarmstufe „orange“ befindet. In der letzten Woche kam es hier zu einer stärkeren explosiven Eruption, die Ascheniederschlag im nahegelegenen Kagoshima verursachte.