Nach mehreren Tagen der Ruhe erzeugte der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu heute gleich 7 explosive Eruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Zudem wurde eine Aschewolke unbekannter Herkunft verzeichnet. LiveCam-Bilder zeigen Aschewolken die bis auf einer Höhe von ca. 3 km aufstiegen. Dies war eine der stärksten Eruptionsserien der letzten 2 Monate.
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
Stromboli: leichter Anstieg im Aktivitäts-Niveau
In den letzten Tagen vermehren sich die Anzeichen, dass Stromboli aus seinem Aktivitäts-Tief langsam wieder erwacht und zur „normalen“ Tätigkeit zurückkehrt. Dr. Ulrich Küppers verbrachte im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit einige Tage am Gipfel des Vulkans. Er beobachtete aus mehreren Schloten Eruptionen, die ungefähr alle 5 Minuten stattfanden. Ulrich kartierte zudem 13 Schlote, die zumindest fumarolisch aktiv waren. Das Bild hierzu findet ihr in unserer Facebookgruppe.
Leider ist die Seismik des INGV weiterhin offline, sodass sich die visuellen Beobachtungen nicht bestätigen lassen
Vulkane weltweit
Ätna: letzte Nacht gab es wieder strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater. Diese sind recht schwach, waren aber auf der LiveCam sichtbar.
Island: Hier gibt es mehrere Vulkanregionen mit Schwarmbeben. Die Stärksten finden unter dem Vatnajökull bei den Vulkanen Bárðarbunga und Kistufell statt. Der Erdbebenschwarm der vergangenen Tage hat sich in den letzten 24 Stunden intensiviert. Auch unter Herðubreiðartögl gibt es wieder Schwarmbeben. Einzelne Erdbeben manifestierten sich an der Katla.
Sakura-jima: das VAAC Tokyo registrierte gestern eine einzelne Eruption des japanischen Vulkans. An sich noch keine Meldung, aber es war der erste Vulkanausbruch seit 7 Tagen. Noch im letzten Jahr produzierte der Vulkan 3-4 Eruptionen täglich.
Chaparrastique: Evakuierungen in El Salvador
Der Vulkan nahe der Großstadt San Miguel eruptierte am Montag. Augenzeugen berichteten, dass rötliche Asche eruptiert wurde, was meiner Meinung nach auf einen Schloträumer mit altem Material hindeutet. Zudem stieg die Seismik am Vulkan stark an. Grund genug für die Behörden rund 1000 Menschen aus dem näheren Umfeld des Vulkans in Sicherheit zu bringen. Ein größerer Vulkanausbruch könnte jederzeit erfolgen.
Ende des letzten Jahres stand der Vulkan bereits in den Schlagzeilen, als er eine größere Ascheeruption erzeugte.
Lahare: Sinabung und Santiaguito
Heute bestimmen schwere Lahare an 2 Vulkanen unterschiedlicher Regionen das Geschehen: vom Santiaguito gibt es Berichte der örtlichen Vulkanologen. Demnach fließen große Lahare durch die Canyons San Isidro und Nima. Sie reißen Blöcke bis zu 2 m Größe mit sich und erzeugen auf den heißen Ablagerungen der Pyroklastischen Ströme literale Explosionen.
Am Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra gibt es ebenfalls Lahare. Ein Video in unserer Facebookgruppe zeigt deren Gewalt. Sie erscheinen mir noch relativ dünnflüssig, sind dennoch sehr beeindrucken.
Italien: Neues von Ätna und Stromboli
Ätna: die Kollegen von Etnawalk zeigten vorgestern ein Foto einer strombolianischer Eruptionen aus dem Neue Südostkrater. Diese war schon verhältnismäßig groß. Im Bericht wird von kontinuierlicher, aber schwacher Aktivität gesprochen. Boris Behncke kann für heute keine Strombolianer am Ätna bestätigen.
Stromboli: heute konnte ich seit langem mal wieder ein deutliches thermisches Signal um den NE-Förderschlot herum ausmachen. Unklar ist, ob die strombolianischen Eruptionen größer geworden sind, oder ob die ThermalCam neu kalibriert wurde und nun empfindlicher ist. Leider ist die Seismik des INGV nach wie vor offline.
Island: Schwarmbeben Bardarbunga
Auf Island kommt es zu weiteren Schwarmbeben. Besonders betroffen ist heute das Gebiet um den subglazialen Vulkan Barabunga. Dieser liegt unter dem Gletscher Vatnajökull und bildet zusammen mit dem Vulkan Grimsvötn ein System. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,7 und lag in nur 800 m Tiefe.
Nicht weit vom Vatnajökull entfernt liegt Herðubreiðartögl. Hier kommt es seit gut 2 Wochen zu Schwarmbeben. Die Aktivität ist allerdings zurückgegangen. An beiden Stellen zusammen genommen ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 110 Einzelbeben.
Fuego: Intensivierung der Eruption
Die Eruptionen am Vulkan in Guatemala haben sich wieder intensiviert. INSIVUMEH berichtet von 7 schwachen und 10 mittelstarken Eruptionen innerhalb von 24 Stunden. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftete bis zu 9 km in südwestlicher Richtung. Glühende Lava wurde bis zu 200 m über Kraterrand ausgeworfen und verursachte kleine Schuttlawinen.
Shiveluch: Asche-Eruptionen
Der Vulkanausbruch am Shiveluch auf Kamtschatka geht weiter. Das VAAC Tokyo registrierte gestern eine Eruptionsserie mit 4 Ausbrüchen. Vulkanasche stieg lauf KVERT bis zu 9,5 km hoch auf und driftete bis zu 90 km weit.
In der hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst seit Monaten ein Lavadom. Es kommt immer wieder zu Ascheeruptionen und Pyroklastischen Strömen. Zeitweise fließt ein zähflüssiger Lavastrom über die Flanke des Doms.