Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
Update Änta: auf der Livecam ist strombolianische Aktivität aus dem NSEC zu sehen. Vor wenigen Wochen wäre das ein untrügerisches Zeichen eines bevorstehenden Paroxysmus gewesen. Ob sich es nun ebenso verhält, werden die nächsten Stunden/Tage zeigen.
Ätna: in den vergangenen Tagen gab es einige schwache Erdbeben unter der Ostflanke des Vulkans. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner als 5 km. Der Tremor steigt leicht und der Lavastrom im Valle del Bove ist weiterhin schwach aktiv.
Shiveluch: das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die von dem Vulkan in Kamtschatka aufgestiegen sind. Diese Aschewolken sind sehr wahrscheinlich wieder mit pyroklastischen Strömen assoziiert.
Das NASA earth-observatory veröffentlichte heute ein neues Satelittenbild aus dem West-Pazifik. Darauf ist bei den Salomonen eine Wasserverfärbung zu erkennen, wie sie für submarine Eruptionen typisch ist. Die Verfärbungen gehen vom Unterwasservulkan Kavachi aus, dessen Krater ca. 20 m unter der Oberfläche liegt. Zuletzt ereignete sich hier im Jahr 2007 eine Serie submariner Eruptionen.
Update 05.02.2014: auf der Livecam sind weitere strombolianische Eruptionen mit Asche-Emissionen zu beobachten. Zudem ist der Lavastrom länger geworden.
Originalmeldung: Boris Behncke vom INGV berichtet von gelegentlichen Asche-Emissionen aus dem Neuen Südostkrater (NSEC). Zudem floss gestern Nacht etwas Lava aus den Schloten an der Basis des gleichen Krater-Kegels. Der Tremor ist allerdings (noch) auf normalem Niveau. Ob die Asche-Emissionen Vorzeichen eines neuen Paroxysmus sind ist ungewiss. Die Aktivität der letzten Wochen deutet darauf hin, dass im Moment recht wenig Gas in der Magma enthalten zu sein scheint.
Kilauea: im Krater des Pu`u `O`o bildete sich ein kleiner Lavasee. Dieser hat einen Durchmesser von ca. 15 m. Zudem gibt es einen fast 8 km langen Lavastrom der zum Teil oberirdisch fließt.
Tungurahua: am Vulkan in Ecuador ereignete sich eine größere explosive Eruption, bei der ein Aschewolke höher als 10 km aufstieg. Die Eruptionswolke stellte eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Die aktuelle Eruptionsphase begann erst wenige Stunden zuvor mit kleineren Eruptionen.
Update 02.02.2014: Es wird mit weitaus mehr als 14 Todesopfern gerechnet, 50 Personen werden noch vermisst. 3 Menschen wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Unter den Todesopfern sind auch 4 Schulkinder, die einen Ausflug ins Dorf unternahmen. Presseberichten zu Folge wurden am Vortag der Katastrophe die Zugangsbeschränkungen ins Sperrgebiet gelockert: eine verhängnisvolle Fehleinschätzung der Situation. Allerdings wurden die provisorischen Absperrungen schon während meines Aufenthaltes am Vulkan vielfach ignoriert. Wachen, oder richtige Blockaden der Strassen gab es nicht. Viele Menschen hielten sich in den evakuierten Dörfern auf. Die Bewohner eines Dorfes direkt am Rand des Strom-Feldes berichteten sarkastisch, dass die Regierung ihnen Särge zur Verfügung stelle, wenn sie dort blieben.
Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme generiert werden sind immer besonders gefährlich. Oftmals kommt es gerade in Indonesien zu Todesopfern: lange Zeit scheinen die Eruptionen der pyroklastischen Ströme berechenbar, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein größerer pyroklastischer Strom entsteht. Zuletzt geschah das im August letzten Jahres am Vulkan Paluweh. Der Vulkan war bereits ein dreiviertel Jahr aktiv, bevor es zu einem Ausbruch mit 6 Todesopfern kam.
Mittlerweile sind zahlreiche Fotos und Videos veröffentlicht worden, die die Opfer der Naturkatastrophe zeigen.
Update: inzwischen sind einige Bilder in unserer Facebookgruppe aufgetaucht. Aris postete die Bilder eines 800 m langen Lavastromes im Canyon auf der Südostflanke des Vulkans. Dieser vestopfte den bisherigen Fließkanal der pyroklastischen Ströme. Wahrscheinlich entstand der todbringende pyroklastische Strom an der Front dieses Lavastromes.
Originalmeldung: am Sinabung auf Sumatra kam es nun zu den ersten Todesopfern in direkter Folge des Vulkanausbruches. Es ist ein größerer pyroklastischer Strom abgegangen, dessen Ausläufer ein Dorf tangierte. Der pyroklastische Strom legte eine Entfernung von 4,5 km zurück. Im Inneren dieser Glutwolken herrschen Temperaturen von bis zu 800 Grad.
Wie gestern berichtet zeigte ein Foto eine große Lavazunge im Canyon auf der Südostflanke des Vulkans. Obwohl zahlreiche Dörfer evakuiert waren, herrschte dort ein reges Treiben. Insgesamt wurden bisher fast 30.000 Menschen evakuiert.
Hier die zusammengefassten Links zum Sinabung auf vulkane.net:
Aso: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte weitere Aschewolken. Genauere Infos über die neue Aktivität lassen leider auf sich warten.
Ätna: der Tremor ist wieder auf normalem Niveau. Aufgrund dichter Wolken ist auf der Livecam nichts zu sehen, aber wahrscheinlich versiegte der Lavastrom, der seit letzter Woche ins Valle del Bove floß.
Sakurajima: nicht weit vom Aso entfernt liegt der „Kirschblüteninsel-Vulkan“. Nachdem er recht ruhig ins neue Jahr gestartet ist, zeigte er sich in den letzten Tagen wieder etwas munterer. Er produzierte wieder mehrere Ascheeruptionen mit vulkanischen Gewittern.
Sinabung: es steigt weiterhin Lava auf, doch ihr Chemismus scheint sich geändert zu haben. Der Dom verlängerte sich zu einem zähflüssigen Lavastrom, der den Canyon auf der südöstlichen Vulkanflanke praktisch ausfüllt (Foto von Vulkanguide Aris auf volcanodiscovery.com). Dieser Canyon kanalisierte bisher die pyroklastischen Ströme. Sollten neue pyroklastische Ströme von der Front des Lavastromes abbrechen, würden diese unberechenbarer werden.
Bereits am Sonntag ereignete sich auf der griechischen Insel Kefalonia ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Es kam zu Schäden an diversen Gebäuden und zu 7 Verletzten. Einen Tag später wurde der Notstand ausgerufen. Es folgten weitere Nachbeben und gut 36.000 Menschen übernachteten im Freien.
Örtliche Seismologen sind sich bis heute nicht darüber im Klaren, ob es sich bei dem Erdstoß vom Sonntag bereits um das Hauptbeben handelte. Auf Kefalonia gab es früher bereits schwere Erdbeben nach vorangegangenen Erdstössen.
Dank an Leser Thorsten, der mich darauf aufmerksam machte.
Aso: das VAAC Tokyo registrierte eine Asche-Eruption am japanischen Vulkan im Nordwesten der Insel Kyushu.
Ätna: der Lavastrom im Valle del Bove fließt immer noch und hat nun den Talgrund am Centenari erreicht. Am Samstag war der NSEC zudem strombolianische aktiv und förderte zudem Vulkanasche.
Erta Alé: Bianca berichtet von einem ungewöhnlich hohen Stand der Lava im Pitkrater des Vulkans in Äthiopien. Der Spiegel des Lavasees steht ca. 9 m unter dem Kraterrand.
Klyuchevskoy: der Vulkan auf Kamtschatka ist wieder aktiv und stößt eine Aschewolke aus.
Sakurajima: meldete sich gestern mit einer Serie vulcanischer Eruptionen zurück. Heute ist er wieder ruhig.
Auf der indonesischen Insel Java ereignete sich ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,1. Laut USGS lag das Hypozentrum südwestlich Yogjakartas in 95 km Tiefe. Der Erdstoß hielt 30 Sekunden an und zerstörte zahlreiche Häuser. Über Todesopfer liegen noch keine Meldungen vor.
Im Jahr 2006 ereignete sich in der gleichen Region bereits ein schweres Erdbeben mit zahlreichen Todesopfern. Ich war zu der Zeit am Merapi und filmte pyroklastische Ströme. Hier lest ihr eine Reportage von damals. Aufgrund der Tiefe des aktuellen Bebens könnten die Schäden geringer sein, als nach dem Beben von 2006.
Es dürfte spannend sein abzuwarten, ob der Vulkan Merapi auf dieses Beben reagiert.