Bardarbunga: neue Daten

LiveCam Bild der Holuhraun-Eruption. ©IMOIm gestrigen Update gaben die isländischen Behörden neue Daten über die geförderte Lavamenge bekannt: die durchschnittliche Förderrate liegt zwischen 250 und 350 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Insgesamt wurde bisher zwischen 0,4 und 0,6 Kubikkilometer Lava gefördert. Das Besondere bei dieser Eruption ist der relativ lange Zeitraum mit einer hohen Lava-Förderung. Eine ähnlich stabile Förderrate wurde nur während der Surtsey-Eruption beobachtet.

Die Lava hat einen Siliziumdioxid-Anteil von ca. 50%. Es ist ein bereits chemisch differenzierter (gereifter) tholeitischer Basalt, der aus einer Magmakammer in ca. 10 km Tiefe kommt. Die Lava die 2010 an der Fimmvörduhals-Spalte gefördert wurde hatte einen SiO2-Anteil von ca. 47% und ist wahrscheinlich ohne lange Zwischenlagerung aus großen Tiefen aufgestiegen. Die explosiv geförderte Lava der Eyjafjallajökull-Eruption brachte es auf ca. 58% SiO2. Diese Schmelze war ein basaltischer Andesit der relativ lange in der Magmakammer verweilte. Solange aus der Holuhraun-Spalte der tholeitische Basalt strömt, ist die Gefahr einer explosiven Eruption vergleichsweise gering. Die Gefahr steigt, wenn sich der Chemismus der Lava ändert, oder der Lavastrom stark nachlässt. Natürlich könnte auch Schmelzwasser, das in die Magmakammer eindringt, eine explosive Eruption auslösen.

Unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ereigneten sich seit Mitternacht 6 Erdbeben mit M größer als 3. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2. Die Eruption geht praktisch unverändert weiter.

Vulkane weltweit

Absenkung des Calderabondens in Relation zu den Erdbeben. © UNI IslandBardarbunga: seit gestern hat sich nicht viel am isländischen Vulkan geändert. Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte geht weiter und die Eruption ist seit 3 Wochen stabil. Die Lava fließt jetzt mehr zu den Seiten der Eruptionsspalte. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 37 Quadratkilometer. Es wurden tote Vögel gefunden, die vermutlich an den Folgen der Luftverschmutzung starben.

Die seismische Aktivität am Bardarbunga ist weiterhin recht hoch. Das stärkste Erdbeben unter der Caldera hatte eine Magnitude von 5,5. Der Boden sackte hierbei um 25 cm ab. Die Subsidenz beträgt insgesamt 26 m.

Colima: der Vulkan in Mexiko fördert nicht nur einen Lavadom, sondern auch einen zähflüssigen Lavastrom. Von seiner Front brechen immer wieder Lava-Pakete ab, die Steinschlag und kleine pyroklastische Ströme generieren.

Kilauea: in den letzten Tagen herrschte Deflation am Kilauea und der Lavastrom, der vom Puʻu ʻŌʻō-Krater ausgeht, war weniger aktiv. In den letzten 24 Stunden bewegte er sich um 70 m vorwärts. Er fließt nun innerhalb einer Siedlungsgrenze. Kleine Waldbrände werden ausgelöst, doch noch wurden keine Häuser zerstört.

Rincon de la Vieja: seit dem 17. September ereigneten sich 6 kleinere phreatische Eruptionen im Kratersee des Vulkans in Costa Rica. Die Wassertemperatur stieg um 15 Grad.

 

Bardarbunga: Seismik hoch

Unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ereigneten sich in den letzten Stunden mehrere Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es auf M 4,8. Diese Beben werden sehr wahrscheinlich durch weiteres Absinken des Calderabodens verursacht. Insgesamt fanden in den letzten 48 Stunden 303 Erdbeben statt. Die Bebenhäufigkeit nahem gegenüber den vergangenen Tagen leicht zu.

An der Holuhraun-Spalte geht die Eruption unvermindert weiter. An 2 Stellen im zentralen Teil der Spalte steigen Lavafontänen auf. Lavaströme fließen entlang des Flusses Jökulsá á Fjöllum und lassen etwas Wasserdampf aufsteigen.

Vulkane weltweit

Seismik am Bardarbunga. © IMOBardarbunga: seit fast 3 Tagen hängt die Spalte am Holuhraun größten Teils im Nebel. Kurze Lichtblicke zeigten, dass sich keine großen Änderungen im Eruptionsgeschehen ergeben haben. Der Ausbruch geht mehr oder weniger stabil weiter. Die Seismik bewegt sich seit Tagen auch auf gleichem Niveau. In den letzten 46 Stunden ereigneten sich 283 Erdbeben. 15 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Ein Beben brachte es heute Nacht auf M 5,1. Diese stärkeren Beben konzentrieren sich alle unter dem Zentralvulkan Bardarbunga und stehen im Zusammenhang mit dem Absinken des Calderabodens. Es bleibt also spannend am isländischen Vulkan.

Mayon: in den letzten 23 Stunden ist die seismische Tätigkeit am Mayon stark zurück gegangen. Es wurden nur noch 4 vulkanische Beben registriert (Vortag 22) und 22 Signale (Vortag 70) von Steinschlägen aufgenommen. Wolken verhinderten visuelle Beobachtung des Lavadoms.

Stromboli: der Vulkan auf den Liparischen Inseln vor Sizilien, hat nach seiner langanhaltenden effusiven Eruption immer noch nicht zu seiner normalen Tätigkeit zurück gefunden. Auf der ThermalCam sieht man noch heiße Stellen im Lavafeld auf der Sciara del Fuoco. Die Seismik ist niedrig und scheinbar finden keine strombolianischen Eruptionen aus den Gipfelkratern statt. In einem Zeitungsbericht hieß es gestern, dass die Situation noch kritisch sei. Als kritisch wurden auch die Besuchermassen im August bezeichnet. Die Evakuierungspläne für den Notfall seien nicht auf so viele Menschen ausgelegt. Die Inselverwaltung diskutiert mit dem Zivilschutz über neue Maßnahmen und der Einführung der bereits beschlossenen Kurtaxe von 5 €.

Bardarbunga: Lava läuft und läuft

Laut IMO geht die Eruption an der Holuhraun-Spalte auf unverändertem Niveau weiter. Heute ist auf den Webcams dank Nebel nichts zu sehen, doch ein Jounalist berichtete mir, dass Infrarot-Aufnahmen einen neuen aktiven Krater im Bereich der Spalte enthüllht hätten.

GPS-Messungen zufolge finden „irreguläre“ Bodenbewegungen unter derm Gletscher statt, die darauf hindeuten, das sich die Magmabewegungen im Untergrund geändert haben.

In den letzten 24 Stunden intensivierte sich die Bebentätigkeit etwas. Es ereigneten sich wieder mehrere Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Die zwei stärksten Beben unter dem Bardarbunga brachten es auf M 4,5 und 5,1. Der Calderaboden sinkt weiterhin ab.

Bardarbunga: Vulkanausbruch wird schwächer

Update: IMO dementiert die Medienberichte, dass die Aktivität nachlässt. Die Förderrate wäre stabil wie in den letzten Tagen. Das Lavafeld breitet sich weiter zu den Seiten aus.

Der isländische Fernsehsender RUV berichtet von einem Rückgang der Aktivität an der Holuhraun-Spalte. In einem Interview mit dem Vulkanologen Armann Hoskuldsson heißt es, dass ein Vulkanausbruch an anderer Stelle entlang des magmatischen Ganges sehr wahrscheinlich ist, wenn die Eruption an der Holuhraun-Spalte enden sollte. Da der größte Teil des magmatischen Ganges unter dem Gletscher liegt, ist die Wahrscheinlichkeit einer subglazialen Eruption hoch.

Die Aktivität am Bardarbunga hält nun seit über einem Monat an. In dieser Zeit wurden 20.000 Erdbeben registriert. Typischer Weise misst man pro Jahr auf ganz Island ca. 12.000 Beben. In den letzten 24 Stunden ist die Zahl der Erdbeben etwas geringer geworden. Gestern Abend manifestierten sich 2 stärkere Beben der Magnituden 4,8 und 5,4 unter dem Bardarbunga.

Eine weitere Meldung aus Island betrifft die Schlammquelle Gunnhuver auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Aktivität der Schlammquelle hat Geysir-artige Schlammfontänen erzeugt und eine Besucherplattform zerstört. Der Zugang zum Thermalgebiet wurde gesperrt.

Mayon: Domwachstum

Seit 2 Tagen rumpelt es am philippinischen Vulkan Mayon. PHILVOLCS berichtet über erhöhte seismische Tätigkeit, den Abgang von Gesteinslawinen und nächtliche Rotglut am Dom des Vulkans. Heute wurden 38 vulkanische Erdbeben registriert und es gingen 277 Steinschläge ab. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist erhöht und liegt bei 457 Tonnen am Tag. Die Vulkanologen rechnen mit einem größeren Ausbruch innerhalb der nächsten Wochen. Wenn das Domwachstum anhält wird es sehr wahrscheinlich zum Abgang Pyroklastischer Ströme kommen. Der Alarmstatus wurde auf „3“ erhöht und erste Evakuierungen eingeleitet.

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

Gestern Abend vergrößerte sich der aktive Teil der Eruptionsspalte im Holuhraun-Lavafeld wieder etwas und die Baugsbörn-Krater wurden aktiv. Lavaströme suchten sich neue Wege. Zuvor ließ die Höhe der Lavafontäne am zentralen Kraterkegel Baugur nach. Vermutlich „verklebte“ der Förderschlot mit Lava, sodass der Druck im Dyke stieg und ein Teil des bereits inaktiven Teils der Spalte reaktiviert wurde.

Die Erdbebentätigkeit ist derzeit auf bescheidenem Niveau und deutlich rückläufig. Heute ereignete sich nur ein Beben mit einer Magnitude größer als 3.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: die Aktivität an der Holuhraun-Spalte und das Absinken der Bardarbunga-Caldera gehen auf Vortages-Niveau weiter. Das Gebiet um die Eruptionsspalte wurde wieder für alle gesperrt. Die Caldera senkte sich in den letzten 24 Stunden um 50 Zentimeter. Das stärkste Erdbeben in der Caldera hatte heute Morgen eine Magnitude von 5.

Lokon: der Vulkan auf der indonesischen Insel Sulawesi eruptierte am Samstagmorgen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke gut 600 m hoch aufsteigen. Da das Gebiet um den Vulkan dicht besiedelt ist wurde eine Sperrzone um den Vulkan eingerichtet und Evakuierungen vorbereitet.

Slamet: ein weiterer Vulkan Indonesiens brach am Freitag aus. Der Slamet erzeugte eine Serie strombolianischer Eruptionen. Daraufhin wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht.