Pico do Fogo: strombolianische Eruptionen

Update 10.02.2015: heute wird gemeldet, dass die strombolianischen Eruptionen am Sonntag endeten. Ob der Ausbruch damit wirklich vorbei ist, bleibt abzuwarten.

Originalmeldung: der Vulkanausbruch auf der Kapverdeninsel Fogo ist zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, aber immer noch nicht ganz vorbei. Am Donnerstag intensivierte sich die strombolianische Aktivität am Pico Pequeno sogar wieder etwas. Trotzdem treibt die Regierung den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude voran. Als erstes soll wohl ein neues Besucherzentrum gebaut werden.

Derweilen habe ich 2 neue Videos aus meinem Footage vom Dezember geschnitten, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich habe meinen youtube-Kanal auch weiter ausgebaut. Dort findet ihr mittlerweile 140 Videoclips. Weitere Videos folgen, wenn sie euch gefallen wäre es toll wenn ihr meinen Kanal abonniert.

Fuego: explosiver Vulkanausbruch

Pyroklastischer Strom am Fuego. © Noticieros Televisa.Update: nun liegen genauere Informationen vor. Es kam zu einem Paroxysmus der mehrere große pyroklastische Ströme hervorbrachte, deren Aschewolken 5,5 km hoch aufstiegen. Die pyroklastischen Ströme bedrohten die Straße zwischen Antigua und Escuintla. In einigen Berichten ist auch von 2 Lavaströmen die Rede, die bis zu 2 km weit geflossen sein sollen.

Am Fuego in Guatemala ereignete sich ein größerer explosiver Vulkanausbruch. Laut Medienberichten stieg Vulkanasche mehrere Kilometer hoch auf und regnete in den benachbarten Ortschaften nieder. Besonder betroffen war die Touristenstadt Antigua. Der Flughafen in der 40 km entfernten Hauptstadt Guatemala City wurde gesperrt. Bauerhöfe in Vulkannähe wurden evakuiert. Es soll der stärkste Ausbruch des Fuegos seit 1999 gewesen sein.

Bereits gestern berichtete INSIVUMEH von erhöhter Aktivität. Heute liegen noch keine aktuellen Informationen vor und die Seismik ist offline.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: Laut einem Bericht von IMO ist die sichtbare Aktivität an der Holuhraun-Spalte zurückgegangen. Die Seismik wird immer noch als hoch beschrieben. Allerdings gab es heute Nacht zum ersten Mal seit Beginn der Eruption eine Phase von 6 Stunden, in der keine Beben aufgezeichnet wurden. Ob dies mit starkem Wind zusammenhängt ist nicht klar. Die Subsidenz der Caldera geht weiter, hat aber ebenfalls stark abgenommen. Die Grafik bei IMO ist wieder online.

Colima: der Vulkan in Mexiko war letzte Woche wieder aktiver. Am 25. Februar erzeugte er eine Serie von Ascheeruptionen. Vulkanasche stieg dabei bis zu 3 km hoch auf. 2 Geonauten befinden sich derzeit am Vulkan, wir können uns nächste Woche auf ihren Bericht freuen.

Kliuchevskoi: auf Kamtschatka rappelt es am Kliuchevskoi weiterhin Der Gipfelkrater ist strombolianisch aktiv und auf der Flanke fließt ein Lavastrom. Es kommt immer wieder zu größeren Ascheeruptionen die vom VAAC Tokyo registriert werden.

Popocatepetl: in Mexiko ist ein weiterer Vulkan aktiv. Der Popo erzeugte in den letzten 24 Stunden 107 Asche-Dampf-Exhalationen und 27 schwache – moderate Explosionen. Fotos in unserer FB-Gruppe zeigen, dass bei den explosiven Eruptionen glühende Lava gefördert wurde, die auf der Aussenflanke des Kraters niederging.

Piton de la Fournaise: Vulkanausbruch

Update: das Observatorium meldete gestern, dass die Eruption weiter geht. Allerdings wohl auf sehr schwachem Niveau. Der Tremor ist ebenfalls sehr gering und es wird nur wenig Lava gefördert. Wahrscheinlich gibt es Lava-Spattering (Sprotzen) an den kleinen Kegeln auf der Spalte. Nebel verhindert visuelle Beobachtungen.

Update: Es sind weitere Bilder der Eruption aufgetaucht. Zudem gibt es nun genauere Daten des vulkanologischen Observatoriums:

  • Die Eruptionsspalte ist 500 m lang und beginnt 100 m ausserhalb des Kraters Bory
  • Die Spalte öffnete sich in südlicher Richtung
  • Die Vulkanische Aktivität konzentriert sich auf den untersten Teil der Spalte in einer Höhe von 2500 m
  • Der Lavastrom floss schnell Richtung Krater Rivals und verzweigte sich dort
  • Der Tremor hat in der Nacht abgenommen doch die Eruption geht weiter

Update 18.00 Uhr: am Nachmittag lichteten sich die Wolken am Fournaise und geben nun den Blick für die LiveCams frei. Ca. auf halber Höhe des Dolomieus öffnete sich 2 Förderschloten aus der kleine Lavafontäne aufsteigt. Sie speisen einen Lavastrom, der ca. 1 km lang ist. Zur Zeit scheint die größe der Eruption überschaubar zu sein und keine Gefahr für die Bevölkerung darzustellen. Erste Bilder und Videos gibt es hier.

Originalmeldung: der Vulkan Fournaise auf der Insel La Réunion ist heute Vormittag ausgebrochen. Gegen 11 Uhr Ortszeit wurde ein plötzlicher Anstieg der Seismik beobachtet, nachdem sie seit Sonntag kontinuierlich angestiegen war. Schlechtes Wetter verhindert visuelle Beobachtung des Geschehens, doch die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich an der Südflanke des Krater-Kegels Dolomieu eine Eruptionsspalte geöffnet hat. Wie groß der Ausbruch ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Wanderer, die in der Caldera unterwegs waren, berichten von rumpelden Geräuschen, haben aber wegen nebel nichts gesehen. Der Zugang zum Vulkan wurde großräumig gesperrt.

Der letzte Ausbruch im Juni 2014 dauerte nur 24 Stunden. Seit dem letzten großen Ausbruch im Jahr 2007 (siehe Video) waren die Eruptionen vergleichsweise klein.

 

Vulkane weltweit

Aso-san: der japanische Vulkan ist weiterhin in den Meldungen des VAAC Tokyos vertreten. Er eruptiert täglich 3-5 Aschewolken.

Bardarbunga: die isländischen Forscher arbeiten an einer neuen Gefahrenkarte für das Gebiet um den Bardarbunga. Die Seismik war gestern relativ hoch. Es wurden zahlreiche Beben mit Magnituden kleiner als 3 registriert. 8 Beben hatten eine Stärke größer als 3.

Pacaya: in Guatemala heizt der Vulkan Pacaya weiter auf. In einem Report vom 28. Januar heißt es, dass im McKenney-Krater ein neuer Schlot entstanden ist, der einen Durchmesser von 40-50 m hat. Es wurden ca. 40 Ascheexhalationen beobachtet. Der Tremor ist erhöht und die Wissenschaftler von INSIVUMEH spekulieren über eine bevorstehende Phase strombolianischer Eruptionen.

Sakura-jima: Auf der japanischen Insel Kyushu läuft Sakura-jima beinahe zu alter Bestform auf. Gestern erzeugte er 5 Aschewolken. Bei stärkeren Eruptionen werden Lavabomben bis zu 800 m weit ausgeschleudert.

Ätna: neuer Vulkanausbruch

Lavastrom am Ätna. © EtnatechUpdate 02.02.2015: Heutemorgen fällt der Tremor stark ab. Es sieht so aus als würde die Eruption nachlassen. Zur Morgendämmerung gab es noch relativ große Aschewolken, die vom SE-Krater ausgingen. Jetzt ist der Vulkan wieder in Wolken gehüllt, so dass visuelle Beobachtungen nicht möglich sind. Nach jetzigem Stand der Dinge sieht es so aus, als wäre es ein Paroxysmus gewesen, dem der nötige Druck für große Explosionen fehlte. Die letzten Ausbrüche aus dem NSEC haben immer mehr an Explosivität verloren. Denkbar, dass der Krater langsam wieder eine kritische Höhe erreicht und dass sich das Magma einen neuen Weg suchen muss. Die Öffnung eines neuen Förderschlotes an der Basis des SE-Kraters könnte ein erster Schritt dazu gewesen sein. Der Lavastrom ist noch weiter westlich geflossen, als ich bisher vermutet hatte. Der Lavastrom hat die 1900 m Höhenlinie unterschritten und fließt im Bereich des Rifugio Galvarina auf der Westflanke des Vulkans. Dort gibt es erste Pinienwälder. Das letzte Mal floss im Jahr 2000 Lava über die Westflanke des Vulkans. Damals war die Bocca Nova aktiv.

Update 23.30: dank neuer Bilder von Boris Behncke wird die Situation nun klarer. Im Sattel zwischen Südostkrater und dem Neuen Südostkrater öffnete sich ein neuer Schlot, der strombolianisch aktiv ist. An der Basis des Südostkraters entstand ein Förderschlot, aus dem der Lavastrom kommt. Dieser fließt dann hinter dem Krater von 2002 lang. Die Lavafront hat fast das Höhenniveau erreicht auf dem das Refugio Sapienza liegt.

Update 22.30 Uhr: auf dieser Livecam kann man das Geschehen derzeit am besten verfolgen. Die Cam befindet sich in Viagrande. Demnach ist die Lava schon ziemlich weit über die Südwestflanke geflossen und läuft ausnahmsweise mal nicht ins Valle del Bove. Bald kann sie erste Forststrassen westlich des astronomischen Observatoriums erreichen. Auf einigen Bildern sieht es so aus, als käme die Lava nicht nur aus dem NSEC, sondern auch vom Krater aus dem Jahr 2002, unterhalb des Torre del Filosofo. Wahrscheinlich fließt sie aber nur hinter (westlich) an diesem Krater vorbei.

Originalmeldung: heute Abend lichteten sich die Wolken am Ätna. Auf den Livecams ist zu erkennen, was der Tremor seit gestern vermuten ließ: es ist eine neue Eruption im Gange! Es scheint sich nicht um einen typischen Paroxysmus zu handeln, sondern um eine überwiegend effusive Eruption. Ein Lavastrom scheint dabei recht weit über die Südflanke des Vulkans zu fließen. Zudem ist der NSEC strombolianisch aktiv.

Ätna: Tremor erhöht

Kleines Schwarmbeben am Ätna. © INGVSeit den frühen Morgenstunden ist der Tremor am Ätna deutlich erhöht. Nach einem Geräteausfall startete die Grafik mit einem deutlichen Aufwärtstrend neu. Da der Vulkan in dichten Wolken gehüllt ist, ist die Ursache des Tremors unklar. Es könnten wieder strombolianische Eruptionen in einem der Hauptkrater statt finden, es ist aber auch ein Gerätefehler denkbar. Die Seismik-Stationen sind leider offline.

Vor 2 Tagen ereignete sich im Norden des Vulkans ein kleiner Erdbebenschwarm. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 5 km und damit sehr flach.

Ruapehu: Kratersee heißer

Am Vulkan Ruapehu auf der neuseeländischen Nordinsel heizt derzeit der Kratersee auf. Betrug die Wassertemperatur anfang Januar noch 15 Grad, wurden nun 40 Grad gemessen. Zudem wechselte die Farbe des Sees von Türkis auf Hellgrau. Es treten vermehrt vulkanische Gase aus. Noch schlagen die Wissenschaftler von GeoNet kein Alarm, denn das Phänomen wurde schon öfters beobachtet, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch gekommen wäre. Dennoch könnte die Temperaturerhöhung als ein Anzeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruches interpretiert werden.

In der Nähe des Vulkans ereignete sich ein Erdbebenschwarm mit Magnituden größer als 3. Die Wissenschaftler sehen keinen direkten Zusammenhang zur vulkanischen Aktivität.

Bardarbunga: subglaziale Eruption?

Gestern Abend ereignete sich ein Schwarmbeben am Zentralvulkan. Die Hypozentren der Beben lagen in geringer Tiefe um 1 km und konzentrierten sich im östlichen Teil der Caldera. Das stärkste Beben brachte es auf M 4,6 und lag in nur 100 m Tiefe. Zugleich stieg der Tremor kurzzeitig stark an. Jon Frimann spekuliert über eine subglaziale Eruption und einem evtl. bevorstehenden Gletscherlauf. Der wahrscheinlichste Weg des Schmelzwassers wäre entlang der Jökulsa a Fjöllum. Sollte tatsächlich Schmelzwasser auf dem Weg sein, sollten wir es am Spätnachmittag erfahren.

Selbst wenn die Aktivität in den letzten Wochen stetig abnimmt, ist die Gefahr einer großen, explosiven Eruption des Zentralvulkans noch nicht gebannt. Oft sind Restschmelzen weitaus Gasreicher, als primäres Magma und haben ein größeres explosives Potenzial. Am Eyjafjallajökull kam es 2010 erst zur explosiven Eruption, nachdem der effusive Vulkanausbruch am Fimmvördurhals-Pass stoppte.