Sinabung: pyroklastischer Strom

Am Vulkan auf Sumatra gingen gestern Nachmittag wieder pyroklastische Ströme ab. Der Größte erreichte eine Länge von 4 km. Vulkanasche stieg ca. 2 km hoch auf. Einige Ortschaften wurden erneut evakuiert. Viele Menschen gerieten in Panik. Gebäude wurden diesmal nicht zerstört, dafür aber eine Strasse.

Im Krater des Sinabung wächst ein Lavadom der sich durch eine Bresche in der Südwand bis auf die Vulkanflanke schiebt. Der aktuelle Dom begann im Januar zu wachsen und hat nun wieder eine kritische Größe erreicht.

Kilauea: Deflation und Erdbeben

Am Kilauea auf Hawaii kam es zu einem DI-Event. Zunächst wurde eine rapide Deflation registriert in dessen Folge der Lavasee im Halema’uma’u-Krater um mehrere Meter absackte. Lava floss wahrscheinlich in Richtung East-Rift-Zone ab. Am Pu’u ‚O’o-Krater wurde darauf hin leichte Inflation verzeichnet. Es kam aber zu keiner nennenswerten Verstärkung des Lava-Ausfluss in der East-Rift-Zone. Dort ist der Lavastrom vom 27. Juni an einigen Stellen aktiv. Später schlug die Deflation auch am Halema’uma’u-Krater in leichte Inflation um.

Erdbeben am KilaueaDie in den letzten Wochen verzeichnete seismische Tätigkeit geht weiter. Es ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben am Kilauea und auch am Gipfel des Mauna Loa wurden 2 Erdbeben registriert. Es vermehren sich die Spekulationen um einen baldigen Ausbruch des größten Vulkans der Erde.

Papua Neuguinea: starkes Erdbeben

Erdbeben bei PNG. © EMSCVor der Küste von Papua Neuguinea ereignete sich ein starkes Seebeben der Magnitude 7,5 (7,7). Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und ca. 70 km SSE von Rabaul. Es gab bereits starke Nachbeben mit M größer 5. In der Caldera liegt der aktive Vulkan Tavurvur, dessen Aktivität durch das starke Erdbeben beeinflusst werden könnte.

Es wurde eine Tsunamiwarnung ausgegeben und man rechnet mit Wellenhöhen zwischen 1-3 m. Über große Schäden ist bisher nichts bekannt geworden, was zum Einen an der relativ großen Tiefe des Erdbebenzentrums liegen dürfte und zum Anderen an die geringe Besiedelung der Gegend.

Zwei weitere schwere Seebeben fand vor wenigen Mintuten bei Tonga statt. Sie hatten eine Magnitude von 6,1 und 6,0 und lagen in 100 km und 10 km Tiefe.

Colima: Explosionen stärker

In den letzten Wochen sind die explosiven Eruptionen am mexikanischen Vulkan immer stärker geworden. Nun generieren die kollabierenden Aschewolken kleine pyroklastische Ströme. Die Aschewolken der vulcanischen Eruptionen steigen mehrere Kilometer hoch auf und fördern relativ viel Tephra.

Stromboli

Seit wenigen Wochen werden wieder geführte Touren in die Gipfelregion des Stromboli angeboten. Die Gipfelaktivität wird als unterdurchschnittlich gering bezeichnet, doch in den letzten Tagen tauchen immer wieder Livecam-Bilder auf, die vermuten lassen, dass sich die strombolianische Aktivität langsam wieder steigert. Vielleicht haben Vulkantouristen bald wieder das Glück normal starke Eruptionen bewundern zu dürfen. Nach Flankeneruptionen dauerte es oft ein dreiviertel Jahr, bis der Vulkan zu seiner gewohnten Tätigkeit zurückkehrt.

Vulkane Japans

Kuchinoerabu-jima: der Inselvulkan im Süden Japans scheint sich in einer Aufwärmphase zu befinden. Im Krater Shindake wurde Rotglut beobachtet. Seismik und Tremor sind seit der letzten Eruption im August 2014 leicht erhöht. JMA setzte die Alarmstufe auf „3“, mit einer Eruption ist jederzeit zu rechnen.

Sakura-jima: ist gestern zu neuer Bestform aufgelaufen und erzeugte 14 Eruptionen die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Ausbruchserie ereignete sich nach einer relativ ruhigen Phase in den letzten Tagen.

 

Neapel: submarine Entgasung

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ ist ein Video zu sehen, dass im Meer vor Neapel eine aufwärtsgerichtete Strömung (upwelling) zeigt, die an der Wasseroberfläche einen Whirlpooleffekt auslöst. Es kommen Spekulationen auf, ob dieses Phänomen mit dem Vulkanismus im Golf von Neapel zusammenhängt, oder ob die Ursache für diesen Whirlpool von Menschen gemacht ist. Die Bilder ähneln auf jeden Fall denen von submarinen Entgasungen, wie wir sie von El Hierro kennen.

Derzeitig untersuchen Wissenschaftler des INGV das Phänomen. Wir können auf die Ergebnisse gespannt sein. Ein ähnliches Ereignis vor Rom entpuppte sich laut Dr. Boris Behncke als defekte Treibstoffleitung die am Meeresgrund verlegt war.

Update: die Untersuchungsergebnisse sind schon verfügbar. Demnach wurde das Strömungsphänomen von Wasser aus einer Kläranlage verursacht und ist nicht vulkanischen Ursprungs.

Shiveluch und Sakurajima

Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist wieder besonders aktiv. Heute registrierte das VAAC Tokyo bereits 4 Aschewolken, die bis zu 7 km hoch aufstiegen. Im hufeisenförmigen Krater des Shiveluch wächst seit Jahren ein Lavadom und es kommt immer wieder zu explosiven Eruptionen und dem Abgang pyroklastischer Ströme.

Der Sakurajima in Japan zeigt sich auch wieder von seiner explosiven Seite. Nachdem er in den vergangenen Tagen nicht so aktiv war, erzeugte der Vulkan heute gleich 6 Aschewolken.

Villarrica: neue Explosionen

Gestern Abend wurden am chilenischen Vulkan Villarrica 2 neue explosive Eruptionen registriert. Seit dem spektakulären Paroxysmus vom 3. März ist der Vulkan nicht zur Ruhe gekommen. Es werden Seismik und Tremor registriert. Das zuständige Ministerium sagt der Bevölkerung, dass das vulkanische System derzeit sehr instabil ist. Eine 3 km Sperrzone bleibt bestehen, da mit weiteren Eruptionen gerechnet wird.