Ätna: Ausbruch verstärkt sich

Thermalbild des Lavastromes. © INGVUpdate 16.05.2015: heute Morgen ist der Tremor stark gefallen und befindet sich wieder auf normalem Niveau. Die strombolianischen Eruptionen haben aufgehört und die Lavastrom-Tätigkeit lässt nach. Der Ausbruch kommt zu einem Ende.

Update 15.05.2015: Die Eruption geht unverändert weiter. Der Lavastrom ist mittlerweile fast 5 km lang und hat sich in 2 Arme geteilt. Sie fließen am Mt. Simone über den Boden des Valle del Bove. Die kontinuierlichen Strombolianer halten an und es geht eine dünne Aschewolke vom NSEC aus.

Originalmeldung: Im Laufe des Tages hat sich die Eruption am Neuen Südostkrater verstäkrt. Der Tremor ist relativ hoch und es kommt kontinuierlich zu strombolianischen Eruptionen. Diese fördern glühende Lava mehrere Hundert Meter hoch. Der Lavastrom, der gestern Morgen zu fließen begann ist deutlich stärker geworden und fließt in einem weiten Nordbogen ins Valle del Bove. Allerdings kommt er nicht mehr aus dem Gipfelkrater, sondern aus 2 Förderschlote auf der Ostflanke und nahe der Basis des Kegels.

Es scheint wieder einer der verkappten Paroxysmen zu sein, die wir seit letztem Jahr öfters zu sehen bekommen. Diese Eruptionen dauern mehrere Tage und fördern viel Tephra, allerdings ohne die gewaltigen Lavafontänen einer paroxysmalen Eruption.

Kilauea: Lavaseespiegel fällt

Stand des Lavasees. Die neuen Ablagerungen sind 8 m mächtig. © HVODer Spiegel im Pitkrater des Halema’uma’u ist in den letzten 2 Tagen deutlich gefallen. Die Lava ist von den offiziell zugänglichen Punkten nicht mehr sichtbar. Grund für den Abfall ist anhaltende Deflation. Die Seismik ist aber nach wie vor erhöht.

Unser Vereinsmitglied Detlef hat Informationen über die Bestrafungen gesammelt, die gegen Vulkanbeobachter verhängt werden, die sich nicht an die Absperrungen halten: das Bußgeld beläuft sich auf 5000 USD. Zudem bekommt man Parkverbot und muss damit rechnen über Nacht inhaftiert zu werden.

Ätna: Hangrutsch am NSEC

Heute Vormittag ereignete sich ein Hangrutsch auf der Ostseite des Neuen Südostkraters (NSEC). Dieser wurde durch einen Lavastrom ausgelöst, der kurz vorher aus dem Krater zu fließen begann. Bei vergangenen Paroxysmen markierte der Beginn der effusiven Tätigkeit den „point of no return“ für die bevorstehende Hauptphase des Paroxysmus. Allerdings muss sich die Tätigkeit nicht zwangsläufig zu einem Paroxysmus steigern. Es gab auch letztes Jahr eine Phase langanhaltender „milder“ Tätigkeit und der letzte Paroxysmus präsentierte sich ehr untypisch: der Ausbruch steigerte sich nur langsam und hielt über mehrere Tage (anstatt Stunden) an. Dafür waren die Lavafontänen vergleichsweise klein. Ferner gibt es Überlegungen, das der NSEC eine kritische Höhe erreicht haben könnte, bei der der Druck im Fördersystem nicht mehr ausreicht um einen typischen Paroxysmus zu erzeugen.

Es bleibt auf jeden Fall spannend die Aktivität zu beobachten und die nächsten Stunden werden zeigen, ob es zu einem neuen Paroxysmus kommt.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Update 13.05.2015: Gestern Abend nahm die strombolianische Aktivität am Neuen Südostkrater zu und der Tremor stieg leicht. Dieser ist heute Vormittag leicht rückläufig. Dennoch rechne ich in den nächsten Tagen mit einer Zunahme der Aktivität.

Originalmeldung: Am Ätna ereignen sich schwache strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Auf der Livecam war nachts gelegentliche Rotglut zu erkennen. Heute sieht man Dampf aufsteigen. Die strombolianische Tätigkeit könnte Vorbote eines neuen Paroxysmus sein. Die Vulkanologen des INGV beobachteten schon vor mehreren Tagen Tremor, der auf aufsteigendes Magma hindeutet. Der heutige Peak in der öffentlich zugänglichen Grafig auf der Seite des Instituts ist aber wohl auf das Nepal-Erdbeben zurückzuführen.

Bildvortrag über Vulkane

Vulkanfotograf Martin Rietze hält am kommenden Freitag (15.05.2015) um 19.30 Uhr einen Bildvortag über Vulkane. Ort des Geschehens ist das Planetarium Hamburg. Euch erwarten viele tolle Fotos und Videos der letzten Jahre! Alle Infos auf der Seite des Planetariums.

Nepal: Erdbeben M 7,4

Update: Wenige Minuten nach dem Erdbeben folgten weitere starke Nachbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 6.0.

Neues Erdbeben in Nepal. ©EMSCOriginalmeldung: In Nepal gab es erneut ein starkes Erdbeben! Es hatte eine Magnitude von 7,4. Das Hypozentrum lag wenige Kilometer östlich von Kathmandu in 10 km Tiefe. Es dürfte weitere schwere Verwüstungen angerichtet haben und die Häuser zum Einsturz gebracht haben, die beim letzten Beben der Magnitude 7,8 beschädigt wurden. Wahrscheinlich wird es weitere Todesopfer gegeben haben, auch wenn viele Menschen seit dem letzten Beben in Zelten schlafen.

Die Regierung Nepals hatte sich entschlossen nach dem ersten Erdbeben, das Basecamp am Mount Everest geöffnet zu halten und den Aufstieg zum höchsten Berg der Erde weiterhin zu erlauben. Hoffen wir, dass dies keine folgenschwere Fehlentscheidung war!

In der Presse ist zu lesen, dass das aktuelle Beben ein schweres Nachbeben des Erdbebens von vor 17 Tagen sei. Ich würde das aktuelle Erdbeben ehr als eigenständig ansehen. Die Spannungen die zu den beiden Erdbeben geführt haben, werden sich aber entlang des gleichen Störungssystems aufgebaut haben. Es stellt sich nun die Frage, wie das Spannungsfeld der gesamten Region aussieht und ob kurzfristig mit weiteren starken Erdbeben im Himalaya zu rechnen ist.

Vulkane Japans

Mount Hakone: am Thermalgebiet Owakudani hat sich der Boden um 6 Zentimeter angehoben. Die Zone mit der Anhebung misst 200 m im Durchmesser. Die Bodendeformation entstand innerhalb von 3 Wochen und wurde per Satellite gemessen.

Sakurajima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ist momentan sehr aktiv. Am 8. April erzeugte er 12 größere Explosionen. Lavabomben landeten bis zu 1,5 km vom Krater entfernt. Aschewolken stiegen bis zu 4 km hoch. In ihnen zuckten vulkanisch Blitze.

Ätna: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Ätna. &INGVAm 3. und 4. April hat sich am Ätna auf Sizilien ein kleines Schwarmbeben ereignet. Die Beben waren nur schwach und in großen Tiefen angesiedelt, könnten aber auf eine Magmaintrusion hinweisen. Die Hypozentren lagen in mehr als 15 km Tiefe in der Nähe des Ortes Linguaglossa.

Karangetang: pyroklastische Ströme

Der Karangetang auf der indonesischen Insel Siau eruptierte am Donnerstag und veranlasste Hunderte Anwohner in Panik zu fliehen. Sie flüchteten vor pyroklastische Ströme die sich in Richtung des Batuawang-Flusses bewegten. Nachdem die Aktivität weiter zunahmen wurden gut 2000 Menschen in den Ostteil der Insel evakuiert. In 2 Dörfern sammelte sich Vulkanasche mehrer Zentimeter hoch. Am Freitag war die Aktivität geringer, aber noch nicht ganz vorbei. In einem der Gipfelkrater wächst ein Lavadom und es kommt immer wieder zum Abgang von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. Der Alarmstatus bleibt auf „3“.