Shindake: Eruption auf Vulkaninsel Kuchinoerabu

Ein pyroklastischer Strom erreicht die Küste. © JMADer Vulkan Shindake auf der japanischen Insel Kuchinoerabu ist ausgebrochen. Eine Explosion erzeugte eine große Aschewolke die 9 km hoch aufstieg. Pyroklastische Ströme erreichten die Nordwestküste. Anwohner suchten in Schutzunterkünften Zuflucht. Ein 72 jähriger Mann erlitt Verbrennungen. Anschließend wurden die 137 Bewohner der kleinen Vulkaninsel evakuiert. Der Alarmstatus steht auf Stufe „5“.

Bilder und Videos findet ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„. Eine LiveCam gibt es auch. Für ein aktuelles Bild müsst ihr aus der Liste rechts den 4. Link von unten anklicken.

Der 640 m hohe Shindake bildet zusammen mit dem Nachbarkrater Furudake den Inselvulkan Kuchinoerabu-jima, der ca. 100 km südlich von Kyushu und dem Sakura-jima liegt. Im letzten Jahrhundert eruptierte der Vulkan 2 Mal. 1933 starben einige Inselbewohner als mehrere Dörfer zerstört wurden. 1980 öffnete sich auf der Ostflanke eine 800 Meter lange Spalte auf der mehrere Explosionskrater wuchsen. Im August 2014 entstand ein kleiner pyroklastischer Strom. Seitdem rechnete man mit weiteren Ausbrüchen.

 

Vulkane weltweit

Ätna: am sizilianischen Vulkan kam es vor einigen Tagen zu einem kleinen Schwarmbeben im Westen des Vulkans. Das Hypozentrum lag tiefer als 15 km. Solche Beben sind häufig Indikatoren aufsteigenden Magmas. Ein neuer Paroxysmus steht aber nicht unmittelbar bevor.

Piton de la Fournaise: die Eruptionsstärke hat stark abgenommen. Heute sieht man auf der LiveCam nur noch Entgasung aus dem neu entstandenen Schlackenkegel um den zuletzt aktiven Förderschlot. Möglicher Weise ist er noch schwach strombolianisch aktiv. Die Front des Lavastroms konnte auf einem Beobachtungsflug nicht ausgemacht werden, da die Vulkanflanke bewölkt war. Man vermutet sie aber auf 1000 m Höhe. Dort stagniert die Lava.

Sinabung: die Aktivität des Vulkans auf Sumatra hat in den letzten Tagen zugenommen. Der Lavadom ist wieder so groß, dass pyroklastische Ströme abgehen. Zudem hat sich die Seismik intensiviert. Immer mehr Anwohner leiden unter Depressionen und müssen ärztlich betreut werden. Zugleich lässt die staatliche Unterstützung der Betroffenen stark nach. Viele mussten ihre Dörfer für immer verlassen und sind nur provisorisch untergebracht.

Telica: am Vulkan in Nicaragua kam es zu neuen Ascheeruptionen. Die Eruptionswolken sind 3 km hoch aufgestiegen. Seit dem 7. Mai wurden 647 explosive Eruptionen unterschiedlicher Größe registriert. Zudem wurden 21 Erdbeben aufgezeichnet. Dennoch beruhigen die Behörden Anwohner des Vulkans. Sie rechnen nicht mit einer größeren Eruption, raten dennoch zur Wachsamkeit.

Wolf Volcano: die Eruption auf der Galapagos-Insel Isabela ist wohl doch noch stärker, als bisher berichtet. Fotos aus Tweets vom Nationalpark zeigen, dass Lava ins Meer läuft. Es scheint auch noch Lavafontänen zu geben. Möglicher Weise intensivierte sich die Aktivität in den letzten 24 Stunden wieder.

Wolf Volcano: große Aschewolke

Eruption des Wolf Vulkans auf der Insel Isabela. © Parque Nacional Galápagos

Update 28.05.2015: die Eruption auf der Galapagos-Insel Isabela ist wohl doch noch stärker, als bisher berichtet. Fotos aus Tweets vom Nationalpark zeigen, dass Lava ins Meer läuft. Es scheint auch noch Lavafontänen zu geben. Möglicher Weise intensivierte sich die Aktivität in den letzten 24 Stunden wieder.

Update 27.05.2015: Die Stärke der Eruption auf der Insel Isabela hat stark abgenommen. Es gibt keine Lavafontänen mehr, die Lavaströme fließen nur noch langsam. Von der Eruption geht keine Gefahr für die pinkfarbenen Leguane aus, die auf der anderen Seite des Nationalparks leben.

Update 22.00 Uhr: Es sind nun weitere Bilder online und es lässt sich erahnen was passiert ist: kurz unterhalb des südöstlichen Calderarandes öffnete sich eine 1 km lange Eruptionsspalte aus der Lavafontänen aufsteigen. Die Spalte verläuft parallel zum Calderarand. Lavaströme fließen über den Hang des Vulkans Richtung Meer. Es steigt eine große Wasserdampfwolke auf, die wahrscheinlich viel Schwefeldioxid enthält. Ortschaften sind derzeit nicht bedroht.

Update 15.00 Uhr: In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ ist ein erstes Foto aufgetaucht. Es zeigt eine hoch aufsteigende Lavafontäne aus dem Gipfelbereich und Lavaströme, die auf dem Weg zur Küste sind. Dem ersten Eindruck nach eine spektakuläre Eruption.

Verbreitung der Aschewolke. © VAAC WashingtonOriginalmeldung: Vom größten Vulkan des Galapagos-Archipels stiegen heute Vormittag 3 Aschewolken auf. Sie erreichten eine Höhe von gut 17 Kilometern und verteilten sich in einem großen Gebiet über dem Pazifik. Die Daten stammen vom VAAC Washington. Newsmeldungen gibt es bisher nicht.

Wolf Volcano ist ein 1710 m hoher Schildvulkan. Sein letzter Ausbruch war 1982. Nach einem Initialstadium mit der Eruption von Vulkanasche förderte er hohe Lavafontänen und Lavaströme aus einer 1 km langen Spalte.

Japan: Erdbeben nahe Tokyo

Wenige Kilometer nördlich der japanischen Hauptstadt Tokyo ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 65 km Tiefe. Sehr wahrscheinlich gibt es nur geringe Schäden, da viele Häuser der Region erdbebensicher gebaut sind und das Hypozentrum relativ tief lag.

In den letzten Stunden wurde Japan von 4 Beben erschüttert. Die Hypozentren lagen alle in größeren Tiefen. Die Beben könnten Anzeichen dafür sein, dass sich im Bereich der japanischen Subduktionszone neue Spannungen aufbauen. Zudem können Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen. In der Nähe von Tokyo liegt der Fuji, von dem einige Wissenschaftler überzeugt sind, dass seine Magmakammer gut gefüllt ist.

Piton de la Fournaise: Tremorspitzen

Tremorspitze am Fournaise. © OVPFDie Eruption am Fournaise geht weiter. In den letzten 2 Tagen intensivierte sich der Tremor und gestern Abend kam es zu einer neuen Tremorspitze. Vulkanologen des OVPF waren an der Ausbruchsstelle, als der Tremor kräftig stieg. Die Lavafontäne aus dem aktiven Schlot intensivierte sich und es floss mehr Lava. Der Lavastrom ist derzeit gedeckelt und fließt zum größten Teil in einem Tunnel. Die Stärke der Eruption nahm aber nicht in dem Maß zu, wie es die Tremorspitze vermuten ließ. Ein aktuelles Bild gibt es hier.

Telica: erhöhte Aktivität

Der Vulkan in Nicaragua ist seit dem 8. Mai aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen. Einige der Ausbrüche decken den Kraterhang mit glühenden Lavabomben ein. Vulkanasche steigt über 1000 m hoch auf. Die Seismik ist erhöht und die Behörden rechnen mit weiteren Ausbrüchen, die an Intensität zunehmen können.
Der 1610 m hohe Vulkan Telica ist einer der aktivsten Feuerberge Nicaraguas und liegt nur 112 km von der Hauptstadt entfernt. Sollte es zu einem großen Vulkanausbruch kommen, würde zumindest der Flugverkehr zum internationalen Flughafen betroffen werden.

Piton de la Fournaise: Eruption geht weiter

Gestern ging die Eruption auf La Réunion fast unverändert weiter. Aus einem Schlot stieg eine 30 – 40 m hohe Lavafontäne auf. Der Lavastrom fließt inzwischen auf dem Steilhang des Grand Brule und ist von der Küstenstraße aus sichtbar. Die Lavafront schritt aber nur noch langsam voran.
Es traf sich ein Krisenstab der über eine Öffnung der Caldera Enclose diskutierte, um den Eruptionsort für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man entschloss sich allerdings dagegen, weil immer noch die Möglichkeit besteht, dass es an einer anderen Stelle zu einer Eruption kommt. Zudem lag die Konzentration an Schwefeldioxid deutlich über dem Grenzwert. Last but not least ist die Förderspalte nur schwer zugänglich und liegt abseits der meisten Wanderwege. Vulkanbeobachter können allerdings entlang des Caldera-Randes zum Piton de Bert wandern. Von dort erhält man zumindest einen Fernblick auf das Geschehen.

Sakurajima: explosive Eruption

In Japan ereignete sich heute eine explosive Eruption des Vulkans Sakurajima. Der Vulkanausbruch war deutlich größer als die üblichen Eruptionen des daueraktiven Vulkans. Vulkanasche stieg ca. 4,500 m hoch auf. Das VAAC Tokyo registrierte Asche sogar in fast 6 km Höhe. Die Aschewolke driftete weit über das Meer in südöstlicher Richtung.

Vulkane weltweit

Chaiten: am chilenischen Vulkan Chaiten wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht. Die chilenische Bergbaubehörde begründete diese Entscheidung damit, dass die Seismik leicht zugenommen hat und der Vulkan nach der Eruption von 2008 noch instabil sei. Die Eruption damals verlief katastrophal und fand fast ohne Vorwarnung statt. Die Lava ist innerhalb von 9 Stunden aufgestiegen.

Tremorkurve am FournaiseFournaise: der Ausbruch geht weiter und die Lava fließt in Richtung Inselrundstrasse. Von dieser ist sie noch gut 3 km entfernt. Die Vulkanologen rechnen mit einer Reduzierung der Fließgeschwindigkeit da das Gelände flacher wird. Der Tremor ist konstant und es wurden seit Beginn der Eruption über 50 vulkanische Beben registriert. Dies lässt vermuten, dass die Hauptphase der Eruption noch bevorsteht.

Lokon: auf Sulawesi eruptierte der Vulkan Lokon. Newsberichten zu Folge stieg Vulkanasche 1500 m hoch auf. Es ist die 2 Eruption seit letztem September. Lokon ist für seine kurzweiligen Eruptionen bekannt. Meistens erfolgen sie spontan, ohne große Vorwarnungen. Daher ist eine Wanderung zum Krater immer riskant. Ich besuchte den Lokon im letzten Juni.

Turrialba: in Costa Rica eruptiert der Turrialba Aschewolken. Aufgrund der erhöhten Aktivität der letzten Wochen wurde die Sperrzone von 2 km auf 5 km ausgeweitet. Der Vulkan ist seit letztem Oktober immer wieder ausgebrochen. Am Montagvormittag kam es zu 5 Ascheeruptionen, die den Flugverkehr des nahe gelegenen Flughafens beeinträchtigte.

Vilarrica: der chilenische Vulkan ist wieder strombolianisch aktiv. In unserer Facebookgruppe wurden Fotos gepostet, die einen rot illuminierten Himmel zeigten. Die Strombolianer schleuderten Tephra weit über Kraterrandhöhe hinaus.