Ätna und so…

Kleine Ascheeruption vom NSEC. © Rifugi Citelli

Heute ließ der Ätna auf Sizilien einen kleinen „Rülpser“ und eruptierte Vulkanasche aus dem Neuen Südostkrater. Gestern stieg der Tremor kurzfristig leicht an. Im Nordwesten des Vulkans wurde ein leichtes Erdbeben registriert.

Der Japaner Sakurajima ist heute ruhig geblieben, nachdem er sich gestern mit 5 Eruptionen zu Wort gemeldet hatte.

In Guatemala brach der Santiaguito gestern aus. Pyroklastische Ströme flossen über die Flanke des Domvulkans. Auch heute wurden Eruptionen gemeldet bei denen pyroklastische Ströme entstanden. Vulkanasche stieg bis auf eine Höhe von 4000 m auf.

Der Soputan auf Sulawesi ist heute mit einem größeren „Rülpser“ ausgebrochen. Vulkanasche stieg fast 8 km hoch auf und regnete auf Ortschaften in der Nähe nieder.

UPDATE: Am Soputan wird derzeit eine ungewöhnlich starke Thermalstrahlung registriert: 5175 MW sind es auf MIROVA. So einen Wert konnte ich bisher nicht beobachten. Das VAAC Darwin registrierte indes eine weitere Eruption die Vulkanasche gut 6,5 km hoch aufsteigen ließ.

 

Ätna: Schlammeruption bei Paternò

Vorgestern Nacht ereignete sich aus der „Salinelle dello Stadio“ bei Paternò eine größere Schlammeruption. Abseits der bekannten Schlammpools öffneten sich Förderschlote im Hof eines angrenzenden Hauses. Es wurde sehr viel Schlamm gefördert, der sich durch die Straßen wälzte.

In Paternò am Fuße des Ätnas gibt es 2  Salinellen. Bei diesen handelt es sich im Prinzip um Mofettenfeldern, an denen relativ kaltes Kohlendioxid magmatischen Ursprungs austritt. Das Kohlendioxid vermischt sich mit salzhaltigen Tiefenwasser und sammelt sich an der Oberfläche in Schlammpools. Den Begriff Schlammvulkan vermeide ich in diesem Zusammenhang bewusst, da dieser eigentlich für ein anderes Phänomen verwendet wird.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Verstärkung der Aktivität in den Salinellen vor einen größeren Ausbruchs des Ätnas auftritt. Das Kohlendioxid stammt aus Magma in 10 -15 km Tiefe (laut Dr. Boris Behncke) und erreicht die Oberfläche einige Monate bevor das Magma eventuell am Ätna eruptiert. Allerdings liegen noch keine genauen wissenschaftlichen Studien vor. Geowissenschaftler des INGV forderten bereits im August letzten Jahres Gelder für ein Forschungsprogramm. Bisher ohne Erfolg. Im August letzten Jahres wurde eine Erhöhung der Aktivität der Salinelle registriert. Allerdings war diese bei weitem nicht so stark wie jetzt.

Dieses Ereignis könnte im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben am Ätna stehen, welches vor gut 2 Wochen stattfand (vulkane.net berichtete) und ist ein weitere Indikator dafür, dass es am Ätna in den nächsten Monaten eine größere Eruption geben könnte.

Ätna: Schwarmbeben

Seismik am Ätna. © INGVAuf der Westseite des Ätnas  ereignete sich heute Vormittag ein Schwarmbeben. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen zwischen 28 und 24 km. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2, 3. Vermutlich kam das Schwarmbeben durch Magma zustande, dass in die Erdkruste eingedrungen ist. Zudem gab es in den letzten Tagen zahlreich flache Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es würde mich nicht wundern, wenn das aufsteigende Magma zu neuen Vulkanausbrüchen führen würde. Da es aber noch einen langen Weg vor sich hat, wird es noch einige Wochen dauern, bis es die Oberfläche erreichen kann.

Ätna: Paroxysmus Nr. 4

Am Ätna geht es nun Schlag auf Schlag: am späten Nachmittag ereignete sich ein weiterer Paroxysmus aus dem Zentralkrater. Eine Lavafontäne wurde generiert und Vulkanasche stieg mehrere Kilometer hoch auf. Bei dem vorangegangenen Vulkanausbruch wurde die Höhe der Eruptionswolke mit 7 – 8 km angegeben. Asche und Lapilli regneten in großem Umkreis nieder. Dr. Boris Behncke vom INGV beschreibt die Ausbrüche als weitaus stärker, als jene vom NESC im Jahre 2013. Er warnt davor sich den Gipfelkratern zu nähern. Für den Luftverkehr gilt Alarmstufe „rot“. Der Flughafen von Catania ist geschlossen. Flüge werden umgeleitet und es muss mit großen Verspätungen gerechnet werden. Nichts desto Trotz mache ich mich morgen auf den Weg zum Ätna.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch Nr. 2

Update 22.30 Uhr: Soeben geht der 2. Paroxysmus des Tages (der dritte dieser Serie) zu Ende. So einen ereignisreichen Tag gibt es am Ätna selten. Es ist bisher das gleiche Muster wie bei den Paroxysmen des Zentralkraters im Oktober 2000.

Update 19.30 Uhr: Die Aktivität ist noch deutlich erhöht, in der Voragine toben strombolianische Eruptionen. Der neue Förderschlot am Osthang des NESC ist ebenfalls aktiv und produziert Lavaspattering. Insgesamt erinnert mich die derzeitige Ausbruchsphase an den Oktober 2000, als eine Serie von Paroxysmen die beiden Zentralkrater (Bocca Nuova und Voragine) ziemlich weit auffüllten. Zwischen den Paroxysmen kam die Aktivität in den Kratern auch nicht völlig zum Erliegen.

Update 11.45 Uhr: Die Hauptphase des 2. Paroxysmus aus dem Zentralkrater des Ätnas neigt sich dem Ende. Eine Lavafontäne ist nicht mehr sichtbar, es wird aber noch Vulkanasche ausgestoßen. Interessant ist, dass der neue Förderschlot am Neuen-Südostkrater auch noch aktiv geworden ist und nun eine Aschewolke fördert. Möglicher Weise erfolgen die neuen Paroxysmen aus dem Zentralkrater, weil die Schlote dort mittlerweile niedriger liegen als im Neuen-Südostkrater. Die Aschewolke zog in Richtung Flughafen von Catania und dieser musste gesperrt werden.

Originalmeldung: 10.20 Uhr: Nur 30 Stunden nach dem letzten Paroxysmus folgt heute Vormittag der Nächste. Der Vulkanausbruch steht bereits am Beginn der Hauptphase. Schauplatz des Geschehens ist wieder der Zentralkrater des Ätnas. Die Eruption ist bei gutem Wetter über diverse LiveCams zu beobachten:

Zum Jahresende wird es am Ätna doch noch einmal richtig spannend. Die strombolianischen Eruptionen aus der Voragine entwickelten sich im Verlauf der Nacht tatsächlich zu einem Paroxysmus. Während der 1-stündigen Hochphase wurde zu der Lavafontäne viel Vulkanasche gefördert, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Bei recht wenig Wind bildete sich eine schöne pilzförmige Eruptionswolke. Heute Vormittag ist der Krater weiterhin aktiv. Auf der Livecam ist viel Dampf zu sehen und ich vermute anhaltende strombolianische Tätigkeit. Weitere paroxysmale Phasen sind nicht auszuschließen. Zuletzt erlebte ich eine vergleichbare Tätigkeit im Oktober 2000. Damals kam es zu einer Serie von Paroxysmen die große Veränderungen im Kraterbereich verursachten. Vor gut 3 Wochen wurde erhöhte Bebentätigkeit am Ätna registriert. Wahrscheinlich begann da der Magmenaufstieg für die jetzige Tätigkeit.

Ätna: steigende Aktivität

Update 03.12.2015: Zum Jahresende wird es am Ätna doch noch einmal richtig spannend. Die strombolianischen Eruptionen aus der Voragine entwickelten sich im Verlauf der Nacht tatsächlich zu einem Paroxysmus. Während der 1-stündigen Hochphase wurde zu der Lavafontäne viel Vulkanasche gefördert, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Bei recht wenig Wind bildete sich eine schöne pilzförmige Eruptionswolke. Heute Vormittag ist der Krater weiterhin aktiv. Auf der Livecam ist viel Dampf zu sehen und ich vermute anhaltende strombolianische Tätigkeit. Weitere paroxysmale Phasen sind nicht auszuschließen. Zuletzt erlebte ich eine vergleichbare Tätigkeit im Oktober 2000. Damals kam es zu einer Serie von Paroxysmen die große Veränderungen im Kraterbereich verursachten. Vor gut 3 Wochen wurde erhöhte Bebentätigkeit am Ätna registriert. Wahrscheinlich begann da der Magmenaufstieg für die jetzige Tätigkeit.

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Der scharfe, aber kurze Tremoranstieg markiert die Hauptphase des Paroxysmus. © INGV

Originalmeldung: Der Ätna ist heute Abend Schauplatz steigender vulkanischer Aktivität. Ort des Geschehens ist diesmal nicht der Neue-Südostkrater, sondern einer der Zentralkrater: die Voragine. In den letzten Wochen kam es hier immer wieder zu Episoden mit leichter strombolianischer Tätigkeit. Nun sind die Eruptionen bereits so groß, dass sie über den Kraterrand hinausreichen. Vereinzelte Lavabomben fliegen bis auf den äußeren Kraterhang. Der Vulkanausbruch sieht so aus wie ein kleiner Paroxysmus. Der Tremor steigt ebenfalls gerade an, bewegt sich aber noch auf relativ niedrigem Niveau. Die Eruption ist derzeit (22 Uhr) gut via LiveCam zu beobachten.


Ätna: erneuter Tremoranstieg

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Der Tremor am Ätna ist wieder einmal erhöht und fluktuiert seit gestern Abend. DR. Boris Behncke vom INGV schreibt dazu, dass nicht nur die Tremoramplitude steigt, sondern sich das Hypozentrum in Richtung Oberfläche verlagert. Zudem wandert es von der Voragine, an den NESC vorbei in südlicher Richtung. Das bedeutet also, dass Magma zur Oberfläche aufsteigt und sich seinen Weg an die Gipfelkrater vorbei nach Süden sucht. Sollte es zu einer Eruption kommen, dann könnte sich sogar eine Spalte auf der Südflanke des Vulkans öffnen. Nicht klar ist, wie weit sich die Quelle des Tremors in den Süden verlagert. Es ist bereits der 5. Versuch eines Ausbruches in diesem Monat.

Ätna: thermisches Signal

Jahresübersicht thermische Signale. © MIROVA

Der Ätna auf Sizilien heizt langsam, aber stetig auf. Der Tremor fluktuiert im 12 Stunden Takt. Parallel dazu werden auf MIROVA thermische- und radioaktive Strahlungssignal registriert. Zudem gibt es weitere Erdbeben in Tiefen kleiner als 5 km. Derzeit ist es schwer einzuschätzen, ob die leichte Erhöhung der Aktivität zu einer neuen Ausbruchsserie führt, oder ob es nur ein Intermezzo ist. Die italienischen Kollegen vom INGV halten sich bedeckt und kommentieren das Geschehen nur wenig.

Ätna: erneuter Tremoranstieg

Mikroseismik am Ätna. © INGVLetzte Nacht gab es eine erneute Erhöhung des Tremors. Ich vermute diese hing mit einer Intensivierung der strombolianischen Tätigkeit in der Voragine zusammen. Zudem gab es in den letzten Tagen wieder vermehrte Mikrobeben. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 5 km und scheinen sich (mehr oder weniger) entlang einer SW-NE streichenden Linie ereignet zu haben, die parallel zur Hauptstörungzone des Vulkans verläuft.