Türkei: Erdbeben M 5,2

Update 08.02.2017: Langsam steigt die Besorgnis der türkischen Behörden, dass möglicher Weise ein starkes Erdbeben bevorsteht. In der Gegend gibt es eine „seismische Lücke“ zwischen 2 Regionen, an denen bereits vor längerer Zeit starke Erdbeben auftraten. Solche seismische Lücken pflegen sich irgendwann zu schließen, wie es jüngst in Mittelitalien geschah. Dort gibt es ebenfalls weitere Erdbeben. In der türkischen Erdbebenregion gibt es ebenfalls weitere Erdbeben.Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Erdbeben in dieser Region zur zeit vulkanisch bedingt sind.

Kurios: Ankaras Bürgermeister Melih Gökcek vermutet eine Verschwörung hinter der Erdbebenserie und meint, dass eine ausländische Macht diese Beben künstlich hervorruft, um durch ein starkes Erdbeben nahe Istanbul die Wirtschaft der Türkei lahm zu legen. Dies berichten zumindest mehrere Online-Zeitungen.

Update 07.02.2017: Die Erdbebenserie geht weiter. Nachts manifestierte sich ein Beben der Magnitude 5,3 in 8 km Tiefe. Es wurden Hunderte schwächere Erdbeben registriert. Mindestens fünf Personen wurden in der türkischen Region Ayvacik leicht verletzt, als bei den Beben am Sonntag einige Häuser und Ställe einstürzten.

Originalmeldung: An der Westküste der Türkei ereignete sich heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Der Erdstoß war auch auf der griechischen Insel Lesbos zu spüren. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In der Region bebt es seit Wochen und ein weitaus stärkeres Erdbeben ist nicht auszuschließen.

Gestern gab es in Turkmenistan am Kaspischen Meer gleich 3 mittelstarke Erdbeben mit Magnituden um 5. Die Hypozentren lagen in 10 km Tiefe östlich des Ortes Kum Dag. Turkmenistan ist  größtenteils von der Karakum-Wüste bedeckt und ist relativ dünn besidelt. Es ist bekannt für seine archäologischen Ruinen, zum Beispiel in Nisa und Merv, die wichtige Stationen an der antiken Handelsroute der Seidenstraße sind.

Katla: neues Schwarmbeben

Update: unter der Katla manifestierte sich ein weiterer Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,0.

Originalmeldung: Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla kam es heute Morgen zu einem Erdbebenschwarm. Es wurden in den letzten 48 Stunden 26 Einzelbeben registriert. Die Hypozentren liegen zwischen o,1 km und 7 km Tiefe. Rein eisbedingte Erdbebewegungen erscheinen somit unwahrscheinlich.

Die isländischen Vulkanologen rechnen bereits seit mehreren Jahren mit einem baldigen Ausbruch des Vulkans. Wann dieser tatsächlich kommt kann derzeit niemand vorhersagen.

Dank an Daniel für den Hinweis.

Italien: Erdbeben M 5,9

Update 19.01.2017: Eines der Erdbeben löste gestern eine Lawine am Berg „Gran Sasso“ aus und begrub das Hotel Rigopiano unter Schneemassen. Die Behörden rechnen mit zahlreichen Toten. Einige Leichen wurden bereits geborgen, insgesamt werden 30 Personen vermisst. Es gibt weiterhin zahlreiche Nachbeben die weitere Lawinen auslösen könnten.

Update: In Mittelitalien kommt die Erde nicht zur Ruhe! Heute manifestierten sich insgesamt 4 Erdbeben mit Magnituden über 5 und zahlreiche schwächere Nachbeben. Zudem erschweren gewaltige Schneemengen den Zugang zum Erdbebengebiet. Mehrere Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Seismologen sprechen von einer ungewöhnlichen Erdbebenserie. 

Originalmeldung: Vor wenigen Minuten ereignete sich in der mittelitalienischen Erdbebenregion um Amatrice ein weiteres starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und ca. 8 km nordöstlich von Amatrice in den Abruzzen. 50 Minuten zuvor gab es ein erstes starkes Erdbeben Mw 5,4. Dieses manifestierte sich in 9 km Tiefe und ca. 10 km südwestlich von Amatrice. Nahe dieses Epizentrums liegen mehrere kleine Dörfer. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber ich rechne mit neuen Zerstörungen, sofern es dort noch etwas zu zerstören gibt. Mit weiteren Beben ist zu rechnen!

Chronik: Die aktuellen Erdbeben sind Teil einer Serie die am 24. August 2016 begann. Mittelitalien wurde von einem Beben der Magnitude 6,2 erschüttert. Zahlreiche Ortschaften in den Abruzzen wurden zerstört. Am schlimmsten traf es Amatrice. Ende Oktober setzten neue Erdbeben ein: am 26. (M 6,1), am 29. (M 5,8) und am 30. (M 6,5). Die Epizentren verlagerten sich zunächst Richtung Norden und zerstörten den Ort Norcia. Durch diese nordwärts gerichtete Migration schlossen die Beben eine seismische Lücke. Viele Seismologen dachten damit sei die Angelegenheit erledigt. Doch die Erde kam nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Januar nahm die Anzahl leichter Erdbeben wieder zu (vulkane.net berichtete)  und diese Zunahme gipfelte im aktuellen Beben. Dieses lag wieder weiter südlich.

Sumatra: Erdbeben M 5,6

Update: Die Werte des Erdbebens in Kuba wurden korrigiert: es soll nun eine Magnitude von 5,9 gehabt haben. Die Tiefe wurde von 2 km auf 20 km korrigiert! Das verringert das zerstörerische Potenzial deutlich.

Originalmeldung: Heute erschütterte ein Erdbeben den Süden Kubas: es hatte eine Magnitude von 5,7 und lag in nur 2 km Tiefe. Es kann durchaus größere Schäden an der maroden Bausubstanz gegeben haben. Bereits am Sonntag gab es in der Region 4 mittelstarke Erdbeben die leichte Schäden verursachten.

Vor der Nordküste der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einem Erdbeben der Magnitude  5,6. Sein Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Es liegen noch keine genauen Meldungen vor, aber ich rechne nicht mit größeren Schäden, oder einem Tsunami.

Im Iran gab es ein Beben M 4,7 in 10 km Tiefe. Solche Erdbeben können leichte Schäden verursachen.

 

Sumatra: Erdbeben M 5,7

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe 43 km südwestlich von Medan und unweit des aktiven Vulkans Sinabung. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.

Die Erde bebte in Vanuatu mit einer Magnitude von 5,8 in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore im Norden des Archipels. Mit größeren Schäden rechne ich hier nicht.

Türkei: weitere Erdbeben

Letzte Nacht manifestierte sich das bisher stärkste Erdbeben des Schwarms, von dem ich gestern bereits kurz berichtete. Das Beben hatte eine Magnitude von 4,7 und lag in 5 km Tiefe. Die Erschütterung war noch in der gut 150 km entfernten Metropole Izmir und auf der griechischen Insel Lesbos zu spüren. Dort richtete es leichte Schäden an. Heute bebte die Erde in der Region an der türkischen Küste weiter. Die Behörden sehen die Erdbebenserie nicht als mögliches Indiz eines bevorstehenden stärkeren Erdbebens an. Ich würde sagen, dass man ein solches nicht ausschließen kann. Touristen die dort vielleicht unterwegs sind, sollten sich die Gebäude in denen sie übernachten gut angucken und Fluchtwege einprägen!

Fiji: Erdbeben M 6,0

Vor der Küste von Fiji gab ein ein schweres Erdbeben M 6,0. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe und 156 km vor dem Küstenort Nadi. Es folgten mehrere Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 5.7.

Ein Beben mit der Magnitude 5,6 manifestierte sich in Indonesien zwischen den Inseln Halmahera und Sulawesi. Es lag in 46 km Tiefe. In den letzten Tage ereigneten sich entlang der Störungszone in der Molucca-See zahlreiche Erdbeben.

Diese gab es heute ebenfalls an der Westküste der Türkei: ein kleiner Erdbebenschwarm mit Magnituden kleiner 4 rüttelte die Gegend 153 km nordwestlich von Izmir durch.

Kanada: Erdbeben M 6,1

Im hohen Norden Kanadas ereignete sich in 20 km Tiefe ein starkes Erdbeben Mw 6,1. Das Epizentrum lag zwischen den Devon Islands. Die Inseln liegen an der Baffin Bay unweit von Mittelgrönland.

In Mittelitalien kommt es immer noch zu mehreren Erdbeben am Tag deren Magnituden bis an Mw 4 heran reichen und die Häufigkeit dieser Beben nimmt zu. Die meisten manifestieren sich entlang der Bruchzonen, die im letzten Jahr für Katastrophen gesorgt haben. Einige Beben liegen aber auch weiter nördlich, so dass ein weiteres aufreißen der Bruchzone nicht auszuschließen ist.

Am Rande seien hier noch 2 Erdbeben M 5,1 und 5,0 erwähnt, die sich in großen Tiefen in der Südsee bei den Fiji Inseln und Tonga ereigneten.

Indischer Ozean: weitere Erdbeben befürchtet

Erdbeben sind beeindruckende Manifestationen der Erddynamik: sie verdeutlichen, dass sich unser Planet in einem steten Wandel befindet, den wir Menschen kaum wahrnehmen. Die tektonischen Platten wandern mit Geschwindigkeiten von mehreren Zentimetern pro Jahr und verschieben langsam, aber unaufhaltsam die Kontinente. Dabei entstehen Gebirge und tiefe Täler (Rifts) die sich zu neuen Ozeanen weiten können. Ozeane können sich auch schließen und die Kollision von Kontinenten schafft neue Superkontinente. Die gleichen Kräfte lassen sie wieder zerbrechen. All dass geschieht so langsam, dass ein Menschenleben nicht ausreicht um diese umwälzenden Veränderungen wahrzunehmen. Wir können das Wirken der Kräfte des Erdinneren nur direkt erfahren, wenn die Erde bebt, oder Vulkane ausbrechen.

Eines der stärksten Erdbeben der jüngeren Vergangenheit ereignete sich im Jahr 2004 vor Sumatra: es hatte eine Magnitude von 9,1 und manifestierte sich fernab einer Plattengrenze. Auf 1300 km Länge verschob sich ein Teil des Meeresbodens um mehrere Meter. Ein Tsunami wurde generiert der durch den indischen Ozean rauschte und an seinen Küsten eine verheerende Katastrophe anrichtete, bei der mehr als 230.000 Menschen starben. Diese Naturkatastrophe rüttelte die Regierungen wach Gelder für neue Forschungen zu bewilligen: es wurde ein Tsunami-Warnsystem eingerichtet und Wissenschaftler erforschen die Erdbeben noch intensiver. 

Ein Forscherteam um Satish Singh vom „Institut du Physique du Globe“ untersuchte den Ort, an dem das Erdbeben vor Sumatra entstand: das Wharton Becken im indischen Ozean. Seit 2004 manifestierten sich dort 3 weitere starke Erdbeben entlang von Blattverschiebungen die sich in dieser Region des Indischen Ozeans gebildet hatten.

Laut den Wissenschaftlern entstand das Becken vor 80 Millionen Jahren, als sich Indien und Australien voneinander entfernten. Die Kollision Indiens mit Eurasien stoppte diesen Prozess. Die Platten von Indien und Australien verschmolzen. Vor 7,5 Millionen Jahren setzte eine neue Phase mit Verschiebungen ein, die bis heute andauert. Im Wharton-Becken sind zahlreiche Störungssysteme entdeckt worden und starke Bodendeformationen lassen weitere Erdbeben befürchten. Indien kollidiert am Himalaya mit einer Geschwindigkeit von 40 mm pro Jahr mit Eurasien und dreht sich dabei. Australien verlagert sich jährlich um 17 mm in Richtung der indonesischen Insel Java. Dadurch wird sehr wahrscheinlich die ozeanische Kruste im Wharton Becken weiter gedehnt und aufbrechen. Es entsteht eine neue Plattengrenze, deren Geburt nicht ohne starke Wehen ablaufen wird. Das Gesicht unsere Erde wird in einigen Jahrmillionen ein anderes sein!

(Quellen: Science Advances, WIKIPEDIA)