Bardarbunga: Erdbeben M 4,4

Wirft man heute einen Blick aus die isländische Erdbebenkarte sieht man deutlich, wie aktiv die Seismik unter Island ist. Unter dem Bardarbunga ereigneten sich mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es gibt auch zahlreiche Erdbeben an der Askja und Katla. Besonders interessant ist ein Beben an der Hekla. Hier sind in den letzten Wochen häufiger Erdbeben zu beobachten. Hekla ist bereit für eine Eruption und die Beben könnten Anzeichen dafür sein, dass es bald los geht.

Weitere Erdbebenmeldungen

In den letzten Stunden gab es 3 stärkere Erdbeben, die sich in entlegenen Regionen der Weltmeere ereigneten: Ein Erdbeben mit der Magnitude 6,4 erschütterte die Region nördlich von Papua Neuguinea, in der Grönlandsee bebte die Erde mit M 5,4 und südlich von Java gab es ein Beben M 5,5.

Portugal: Erdbeben Mw 4,5 bei Lissabon

In Portugal bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe und nur 47 km nordwestlich der Hauptstadt Lissabon. Diese wurde am 1. November 1755 von einem verheerenden Erdbeben (geschätzte Magnitude zwischen 8,5 und 9), einem daraus resultierenden Großbrand und folgendem Tsunami zerstört. Es starben zwischen 30.000 und 100.000 Menschen. Dieses Ereignis zählt zu den folgenschwersten Naturkatastrophen in der Geschichte Europas. Hoffen wir, dass das heutige Erdbeben nur ein Einzelfall bleibt und nicht Vorzeichen eines neuen katastrophalen Erdbebens ist.

Island: Neue Schwarmbeben

Auf Island ist heute die seismische Tätigkeit wieder besonders hoch. Seismischer „hot spot“ ist einmal mehr die Reykjanes-Halbinsel. Unweit der isländischen Hauptstadt manifestiert sich ein Schwarmbeben im Gebiet von Bláfjöll. Bisher wurden 66 Erschütterungen geringer Magnituden gemessen. Die Hypozentren liegen in tiefen zwischen 5 und 15 km.

Bláfjöll gehört zum Vulkansystem Brennisteinsfjöll, dass sich bis kurz vor Reykjavik erstreckt. Es gibt ein großes Lavafeld mit zahlreichen Tubes. In ein Fördersystem eines erloschenen Schlackenkegels kann man sich mit einem Korb an einer Seilwinde abseilen lassen. Diese Touristenattraktion wird mit dem Slogan „eine Reise zum Mittelpunkt der Erde“ beworben.

In der „Tjörnes fracture zone“ im Norden der Insel gibt es ebenfalls ein kleines Schwarmbeben. Vereinzelte Erdbeben gibt es im Bereich der Hekla.

Sumatra: Erdbeben Mw 6,4

Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 54 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe gehe ich von keinen, oder nur geringen Schäden an Land aus. Bis zum Vulkan Krakatau sind es ca. 320 km.

Sinabung mit hoher thermischer Strahlung

Deutlich weiter ist es bis zum Vulkan Sinabung im Norden der Insel. Sinabung zeichnete sich in der letzten Woche durch mehrere pyroklastische Ströme aus, die den Südhang des Vulkans hinab rauschten. Gestern registrierte MODVOLC eine hohe thermische Strahlung von 207 MW. Es war der höchste Wert seit Februar dieses Jahres. Wahrscheinlich erwischte die Messung einen pyroklastischen Strom, der gerade vom Dom abging.

Erdbeben im Westen der Türkei und im Südiran

In der türkischen Erdbebenregion hat es ein erneutes Erdbeben gegeben. Es lag etwas von der Küste entfernt und hatte eine Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum befand sich in nur 4 km Tiefe. Das Beben war auch auf der griechischen Insel Kos zu spüren. Im Süden des Irans bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,6.

Katla: Erdbeben M 3,0

Heute gab es unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island wieder ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe. Bisher folgte kein Schwarmbeben. Interessanter ist aber das Geschehen an der benachbarten Hekla: dort verzeichnete das IMO 5 schwache Erschütterungen. Der Vulkan ist seit Monaten durchgeladen und laut Aussagen der Vulkanologen zu einem Ausbruch bereit. Bei früheren Ausbrüchen gab es nur sehr wenig Vorwarnung durch Erdbeben.

China: weiteres Erdbeben Mw 6,3

In China bebte gestern Nacht die Erde erneut. Betroffen ist diesmal die entlegene Region Xinjiang. Das Erdbeben der Magnitude 6,3 (Quelle: EMSC) erschütterte den dünnbesiedelten Kreis Jinghe. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe und dünnen Besiedlung der Gegend gehe ich von relativ geringen Schäden aus. In einigen Medien wird das Beben mit höheren Magnituden angegeben. Das hängt davon ab, ob der USGS, oder lokale Erdbebenwarten als Quellen benutzt wurden. Ich verwende hier die Daten des European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC).

Erdbeben vor den Aleuten

Südlich der Fox-Islands gab es 2 Erdbeben der Magnituden 5,3. Die Hypozentren lagen in mehr als 40 km Tiefe. Diese Erdbeben sind interessant, weil sie sich in der Nähe mehrerer Vulkane der Aleuten ereigneten.

China: Erdbeben M 6,5

Update 09.08.2017: Die Opferzahlen stiegen auf 13 Tote und 174 Verletzte. Unter den Opfern befinden sich ausländische Touristen. Es gab weitere Nachbeben.

Update: Jetzt werden weitere Einzelheiten zum Erdbeben bekannt. Es sollen mindesten 5 Menschen ums Leben gekommen sein. Es ist von 60 Verletzten die Rede. Rund 100 Personen sollen im Touristenpark Jiuzhaigou eingeschlossen sein. Zudem gab es zeitgleich ein Unwetter und Hangrutschungen. Der Katastrophenschutz baut Notunterkünfte auf.

Originalmeldung: In der chinesischen Region Sichuan-Gansu ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag in einer relativ dünn besiedelten Gegend in 10 km Tiefe. Schäden in umliegenden Dörfern sind durchaus möglich.

Erdbeben Türkei

Zwischen der griechischen Insel Kos und der Westküste der Türkei gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,3 in nur 1 km Tiefe.

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Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,8

An der Südküste von Papua Neuguinea gab es letzte Nacht ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in 75 km Tiefe in einer dünn besiedelten Region. Größere Schäden halte ich daher für unwahrscheinlich.

Westtürkei Erdbeben Mw 4,5

Im Erdbebengebiet zwischen der griechischen Insel Kos und dem türkischen Ort Bodrum manifestierte sich ein Beben der Magnitude 4,5. Dieses Beben lag etwas weiter nördlich als die Beben vor 2 Wochen. EMSC gibt die Tiefe mit nur 2 km an. Es gab zahlreiche schwächere Erdbeben. Noch weiter im Nordosten hat sich ein weiterer Beben-Cluster gebildet. Es kann gut sein, dass es in dem Bereich dazwischen bald auch Erdbeben zu beobachten geben wird, wenn sich die seismische Lücke schließt.