Indonesien: Erdbeben M 5,0 erschüttert Bandung

Moderates Erdbeben der Magnitude erschüttert Java in Indonesien – Bilder von Schäden veröffentlicht

Datum 18.09.24 | Zeit: 02:41:08 UTC | -7.278 ; 107.587 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Südwesten der indonesischen Insel Java ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,0, das die Gegend um Bandung erschütterte. Das Hypozentrum wurde als flach eingestuft und in einer Tiefe von 10 Kilometern verortet. Das Epizentrum lag laut EMSC 26 km südlich von Banjaran. Die Provinzhauptstadt Bandung befindet sich 40 Kilometer nördlich des Erdbebengebiets. Es gab mehrere schwächere Nachbeben. Das GFZ berechnete übrigens eine Magnitude 5,3.

Der Erdstoß ereignete sich um 02:41:08 UTC, was vor Ort 9:41 Uhr WIB entsprach, einer Zeit, in der viele Menschen unterwegs sind und das Beben deutlich wahrnahmen. In den sozialen Medien wurden Bilder von beschädigten Gebäuden geteilt, die jedoch bereits vor dem Erdbeben in einem schlechten Zustand gewesen zu sein scheinen. Zu sehen sind eingestürzte Mauern und herabgefallene Dachziegel. Solche Veröffentlichungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, da häufig auch Bilder älterer Ereignisse verwendet werden, um die Situation zu dramatisieren und Klicks zu generieren. Offizielle Berichte über größere Schäden liegen bisher nicht vor. Authentisch wirken jedoch Aufnahmen von Überwachungskameras, die stark schwankende Inneneinrichtungen sowie umfallende Gegenstände zeigen.

Der Leiter des Regionalbüros vom BMKG erklärte gegenüber der Presse, dass es sich aufgrund der Lage des Epizentrums und der geringen Tiefe des Hypozentrums um ein flaches Beben handelte, das durch die Aktivität der Garsela-Verwerfung verursacht wurde. Ergänzend fügte er hinzu, dass die Analyse des Quellmechanismus zeigte, dass das Beben eine schräg-abwärts gerichtete Scherbewegung aufwies.

Laut BMKG-Modellierung bestand keine Tsunamigefahr durch dieses Erdbeben. Bis 10:10 Uhr WIB wurden fünf Nachbeben registriert, von denen das stärkste eine Magnitude von 3,1 erreichte.

In der Gegend südlich von Bandung gibt es zahlreiche Vulkane. Unter ihnen so bekannte Namen wie Galunggung, Guntur und Papandayan. Letztgenannter brach im Jahr 2002 größer aus. Das Erdbeben manifestierte sich in nur 12 Kilometern Entfernung zum Papandayan. Es ist möglich, dass sich der Erdstoß auf einen der Vulkane auswirken wird und eine Eruption triggert, vorausgesetzt, einer der Vulkane ist geladen.

Österreich: Erdbeben M 2,8 bei Salzburg

Erdbeben Mb 2,8 südöstlich von Salzburg detektiert – Keine Wahrnehmungsberichte

Datum 17.09.24 | Zeit: 14:36:42 UTC |  47.682 ; 13.871 | Tiefe: 10 km | Mb 2,8

Am 17. September 2024 um 14:36 UTC wurde in der Region Ebensee in Österreich ein Erdbeben mit einer Magnitude von 2,8 registriert. Das Epizentrum des Bebens lag bei den Koordinaten 13,87° Ost und 47,68° Nord und wurde vom EMSC 16 km südöstlich von Ebensee in etwa 10 Kilometern Tiefe lokalisiert. Diese Region liegt im Bereich der Ostalpen, einer tektonisch aktiven Zone.

Das Beben wurde als relativ leicht eingestuft, da es bei dieser Magnitude normalerweise keine größeren Schäden verursacht, kann aber in der näheren Umgebung durchaus spürbar gewesen sein. Allerdings liegen dem EMSC keine Wahrnehmungsmeldungen vor.

Die Information wurde manuell überprüft, was bedeutet, dass sie von Seismologen anhand der aufgezeichneten Daten überarbeitet und bestätigt wurde.

Im Salzburger Land kommt es immer wieder zu Erdbeben. Etwa einmal pro Jahr ist ein Erdbeben in der Region so stark, dass es von den Anwohnern Wahrgenommen werden kann.

Rumänien: Erdbeben Mb 5,2 am 16. September

Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Karpatenbogen in Rumänien – Anwohner überrascht

Datum 16.09.24 | Zeit: 14:40:21 UTC | 45.560 ; 26.330 | Tiefe: 137 km | Mb 5,2

Rumänien wird aktuell nicht nur von schweren Überflutungen heimgesucht, sondern wurde gestern auch noch von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:40:21 UTC (17:40:21 Uhr Ortszeit), mit einem Epizentrum, das 16 km nördlich von Nehoiu lokalisiert wurde. Das Hypozentrum befand sich in 137 Kilometern Tiefe. Dennoch liegen dem EMSC zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, denen zu entnehmen ist, dass die Menschen von dem Erdstoß überrascht wurden und das Beben als ziemlich stark empfanden. Die meisten Wahrnehmungsberichte stammen aus einem Umkreis von 400 Kilometern um das Epizentrum, doch es gab auch vereinzelte Meldungen aus weiter entfernten Nachbarländern wie der Türkei und der Ukraine. Ein Zeuge berichtete sogar von einem doppelten Erdstoß: sehr wahrscheinlich hat er sowohl das Eintreffen der P-Welle als auch der S-Welle gespürt. Er befand sich 56 Kilometer vom Epizentrum entfernt, wo bereits ein deutlicher Laufzeitunterschied zwischen den beiden Wellenarten besteht. Meldungen über größere Schäden liegen jedoch nicht vor.

Erdbeben sind im Bereich des Karpatenbogens keine Seltenheit. Hier befindet sich die Vrancea Seismic Zone (VSZ), eine der seismisch aktivsten Regionen Osteuropas. Die VSZ ist bekannt für Erdbeben in mittleren Tiefen zwischen 70 und 200 Kilometern. Aufgrund der besonderen Tektonik der Region und insbesondere des Vorhandenseins des sedimentär verfüllten Karpatenbeckens wirken sich die Erdbeben an der Erdoberfläche oft stärker aus, als man aufgrund der Tiefe der Hypozentren erwarten würde.

Die Störungszonen entlang des Karpatenbogens gehen auf die Kollision mehrerer alter Mikroplatten zurück und wurden bereits im Miozän angelegt. In der Lithosphäre stoßen die Blöcke noch heute zusammen und verschieben sich gegeneinander, was die Erdbeben auslöst.

Es können auch starke Erdbeben mit Magnituden im Siebener-Bereich auftreten, wie etwa 1977, als ein Beben der Magnitude 7,2 große Zerstörungen verursachte, die bis in die Hauptstadt Bukarest reichten.

Dieses Erdbeben war allerdings nicht das stärkste Erdbeben gestern, denn dieses hatte eine Magnitude Mw 6,5 und manifestierte sich am Mariannengraben.

Kanada: Starkes Erdbeben Mw 6,5

Starkes Erdbeben Mw 6,5 erschüttert Queen Charlotte Island Region in Kanada

Datum 15.09.24 | Zeit: 22:22:48 UTC |  51.604 ; -130.621 | Tiefe: 10 km | Mw 6,5

Vor der Westküste Kanadas ereignete sich gestern Abend um 22:22:48 UTC (15:22:50 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC mit 10 Kilometern Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 275 km west-nordwestlich von Port McNeill.

Genau genommen ist die Ortsbeschreibung des EMSC nicht mehr korrekt, denn im Jahr 2009 wurde das Queen Charlotte-Archipel in Haida Gwaii umbenannt. Bei den Haida handelt es sich um ein indigenes Volk, das ursprünglich die Inselgruppe bewohnte. Das Haida Gwaii-Archipel besteht aus mehr als 150 kleinen Inseln, die sich um die beiden Hauptinseln Graham und Moresby gruppieren. Das Erdbeben ereignete sich südlich dieser beiden Inseln.

Aufgrund der marinen Artenvielfalt trägt Haida Gwaii den Beinamen „Galapagos des Nordens“. In den Gewässern und an den Küsten tummeln sich verschiedene Walarten, Robben und Seevögel. Auf den Inseln gibt es zudem weitläufige Urwälder.

Die tektonischen Prozesse in der Haida Gwaii-Region werden von der Störungszone entlang der Grenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte bestimmt. Diese Störungszone, die Queen Charlotte-Verwerfung, erstreckt sich in nordwest-südöstlicher Richtung und ist eine der aktivsten in Kanada. Es handelt sich um eine Transformstörung, bei der sich die Platten seitlich aneinander vorbeibewegen. Sie gilt als Äquivalent zur bekannteren San-Andreas-Verwerfung im Westen der USA.

Die Queen Charlotte-Verwerfung ist im Bereich des Epizentrums des aktuellen Erdbebens mit der berüchtigten Cascadia-Subduktionszone gekoppelt, an der sich im Bereich der amerikanischen Metropole Seattle jederzeit ein starkes Erdbeben ereignen könnte.

Wegen dieser tektonischen Aktivität sind die Haida Gwaii-Inseln anfällig für Erdbeben. 2012 ereignete sich dort ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7, eines der stärksten jemals in Kanada registrierten Erdbeben.

Obwohl die Region zum Pazifischen Feuergürtel gehört, gibt es entlang der Queen Charlotte-Verwerfung keine aktiven Vulkane.

Island: Erdbeben am 15.9. im Bereich der Askja

Mehrere Erdbeben erschütterten auf Island die Region von Askja und Herdubreid

Auf Island gibt es weiterhin zahlreiche Erdbeben in verschiedenen Vulkanregionen der Insel. Besonders im Gebiet von Askja und Herdubreid bebte es auffällig oft. So registrierte das IMO (Icelandic Meteorological Office) innerhalb von zwei Tagen 52 Erschütterungen, von denen sich die meisten in der Gegend des Askja-Vulkansystems, zu dem auch der Tafelvulkan Herdubreid zählt, ereigneten. Einige Beben gab es auch unter dem subglazialen Vulkan Grimsvötn, der im benachbarten Vulkansystem unter dem Gletscher Vatnajökull liegt.

Zumindest im Bereich der Askja-Caldera stehen die Erdbeben mit der anhaltenden Bodenhebung in Verbindung, die sich seit September 2021 auf 80 Zentimeter summiert hat. Den GPS-Messungen ist zu entnehmen, dass es in den letzten Tagen zu einer Verlangsamung der Hebungsrate kam, doch bisher dauerten solche Phasen nicht sehr lange an. Man kann davon ausgehen, dass sich weiterhin Magma unter dem Vulkan ansammelt und dieser irgendwann eruptieren wird. Wann es soweit ist, lässt sich jedoch bislang nicht prognostizieren.

Betrachtet man die Gesamtsituation auf Island, dann sieht man, dass innerhalb von 48 Stunden 163 Erdbeben festgestellt wurden. Einige manifestierten sich auch wieder unter der Katla. Dort gibt es kein eindeutiges Bild in Bezug auf mögliche Bodenhebungen, da die Messungen periodisch schwanken. Im Bereich der nördlich von Katla gelegenen Torfajökull-Caldera könnte es eine schwache Bodenhebung von ca. 2 Zentimetern geben, doch auch hier muss man mit der Interpretation der Werte vorsichtig sein.

Weiter im Westen gab es einige Erschütterungen beim Schildvulkan Skjaldbreiður (gibt es den zweimal?) und auch bei Borgarnes auf der Snæfellsnes-Halbinsel bebte es.

Erdbeben am Fagradalsfjall

Im Bereich der Reykjanes-Halbinsel wurden vom IMO im genannten Beobachtungszeitraum 63 Erschütterungen festgestellt. Auffällig ist, dass vergleichsweise viele Erdbeben im Bereich von Fagradalsfjall registriert wurden. Könnte sich hier wieder Magma akkumulieren? Die Hypozentren liegen in dafür typischen Tiefen. Leider sind die meisten GPS-Geräte in der Region offline bzw. wurden Richtung Svartsengi verlegt, sodass man am Fagradalsfjall im Blindflug unterwegs ist. Die Messstationen KAST und FEFC, die östlich und südlich vom Fagradalsfjall stehen, zeigen anhaltende Subsidenz an. Bei den Erdbeben könnte es sich also um Setzungserdbeben handeln, doch sicher kann man sich nicht sein, da sich die Beben weiter westlich und nördlich der Messstationen manifestieren. Es könnte sich auch erneut Magma direkt unter dem Vulkan ansammeln.

Kilauea: Erdbeben Mb 4,4 erschüttert Hawaii

Ein Erdbeben der Magnitude 4,4 im Südosten des Vulkans Kilauea auf Hawaii – zahlreiche Nachbeben

Datum 15.09.24 | Zeit: 02:25:06 UTC | 19.387 ; -155.260 | Tiefe: 0,3 km | Mb 4,4

Unter dem hawaiianischen Schildvulkan Kilauea ereignete sich heute Nacht um 02:25:06 UTC (16:25 Uhr Lokalzeit) ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,4. Der Erdstoß wurde von der Bevölkerung auf Big Island, Hawaii, deutlich wahrgenommen. Berichte über Schäden liegen nicht vor.

Das Hypozentrum lag in einer geringen Tiefe von 0,3 Kilometern, also fast auf Höhe des Meeresspiegels im Vulkangebäude. Das Epizentrum wurde 7 km süd-südwestlich des Ortes Volcano verortet, der sich in der Nähe des Eingangs zum Volcano-Nationalpark befindet. Das Epizentrum lag somit ca. 1 Kilometer südöstlich der Kīlauea-Gipfelcaldera im Bereich der Oberen Ostriftzone. Es gab und gibt zahlreiche Nachbeben, die sich überwiegend im Bereich der Mittleren Ostriftzone erstrecken und bis unterhalb des Puʻu ʻŌʻō-Kraters reichen. Auffallend ist, dass einige Minuten nach dem Erdbeben eine Tremorphase begann. Das HVO erklärte jedoch, dass das Erdbeben keine sichtbaren Auswirkungen auf die Vulkane Mauna Loa oder Kīlauea hatte. Eine Eruption ist demnach bislang nicht eingetreten.

Die Vulkanologen des HVO gehen davon aus, dass die Stärke, Lage und Art des Erdbebens darauf hinweisen, dass es mit dem Magmaspeichersystem unter dem Gipfelbereich des Kīlauea zusammenhängt, das sich bis in die obere East Rift Zone erstreckt, wo es kürzlich zu Magmaintrusionen kam. Innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Erdbeben wurden mehrere Nachbeben registriert, was für ein Ereignis dieser Größenordnung typisch ist. Weitere Nachbeben werden voraussichtlich geringfügig sein, können aber noch Tage oder Wochen andauern.

Das Magmaspeichersystem steht unter Druck, der durch eine langsame Magmeninflation aus der Tiefe weiter steigt. Letztendlich wird der Druckanstieg zu einer Eruption oder der Bildung eines magmatischen Gangs führen, wie es in den letzten Monaten mehrfach beobachtet wurde. Der Halemaʻumaʻu-Krater steht derzeit nicht mehr im Fokus der Aktivität, die sich zunehmend in Richtung der Ostriftzone verlagert hat.

Update: Wenn ich mit die Mikroseismizität plus die starke Deflation anschaue, vermute ich, dass das stärkere Beben heute Nacht der Auftakt für eine weiter Bildung eines Magmatischen Gangs war. Vermutlich intrudiert Magma ins Ostrift.

Japan: Erdbeben Mw 5,7 südlich von Kagoshima

Starkes Erdbeben erschütterte Ryukyu-Archipel südlich von Kagoshima

Datum 13.09.24 | Zeit: 23:03:41 UTC | 29.838 ; 130.906 | Tiefe: 27 km | Mw 5,7

Das für seine Vulkaninseln bekannte Ryukyu-Archipel im Süden Japans wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 27 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 195 Kilometer südlich der bekannten Stadt Kagoshima verortet, während das weniger bekannte Koseda 66 Kilometer entfernt lag. Unweit des Epizentrums befindet sich die bekannte Kikai-Caldera, und auch der Suwanose-jima ist nicht allzu weit entfernt.

Der Erdstoß richtete keine Schäden an, könnte sich jedoch theoretisch auf die Aktivität der Vulkane in seinem Wirkungskreis auswirken. So sind z. B. Satsuma-Iojima und Suwanose-jima im Ryukyu-Archipel aktiv.

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der Subduktionszone entlang des Ryukyu-Grabens, der bis zu 7507 Meter tief ist und eine Länge von 1040 Kilometern hat. Entlang der Tiefseerinne wird die Philippinenplatte unter die Eurasische Platte subduziert. Dieser Prozess ist maßgeblich verantwortlich sowohl für die Erdbeben als auch für die Vulkanausbrüche der Region.

Starkbeben entlang des Nankai-Grabens befürchtet

Entlang der japanischen Küste verlaufen mehrere große Subduktionszonen, die Tiefseerinnen bilden. Eine dieser Rinnen ist der Nankai-Graben, der sich über 900 Kilometer vor der Hauptinsel Honshu erstreckt und seine Ausläufer in Richtung Kyushu ausdehnt, bevor er in den Ryukyu-Graben übergeht. Japanische Seismologen sehen entlang des Nankai-Grabens großes Potenzial für ein Starkbeben, vor dem sie bereits im August warnten. Ein Starkbeben könnte Magnituden größer als 8 erreichen, Tsunamis auslösen und große Zerstörungen verursachen.

Sorgen um die Patientenversorgung im Falle eines Starkbebens

Die Warnung vor einem möglichen Starkbeben hat verschiedene Ängste geschürt, unter anderem die Frage, wie Dialysepatienten nach einer solchen Naturkatastrophe versorgt werden, wenn zum Beispiel mehrere Dialysezentren zerstört wurden. In Japan sind über 350.000 Menschen auf eine regelmäßige Blutwäsche angewiesen. Eine Studie ergab, dass 60 Prozent der Dialysestationen des Landes keine entsprechenden Notfallpläne haben, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. So wurden keine Abkommen mit Krankenhäusern und Dialysezentren in anderen Verwaltungsbezirken geschlossen. Dies ist bemerkenswert, da Japan ein Land ist, das vergleichsweise gut auf Naturkatastrophen vorbereitet ist.

Ob in Deutschland überhaupt jemand über den Aufbau überregionaler Notfallstrukturen nachgedacht hat, wage ich zu bezweifeln. Lauterbachs Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen führen hier nur zum Abbau funktionierender Strukturen und zur Schließung kleinerer Krankenhäuser, sodass der Patient bald weite Wege in Kauf nehmen muss, um überhaupt noch versorgt zu werden. Selbst aus der Corona-Pandemie zieht man keine Lehren, genauso wenig wie aus der Tatsache, dass wir uns nur noch ein paar Schritte vom Dritten Weltkrieg entfernt befinden. Neben vernetzten Strukturen bedarf es in Krisenzeiten auch immer kleiner, autark arbeitender Zellen, die unabhängig voneinander operieren können, sowie ausreichender Ausweichmöglichkeiten, falls eine dieser Zellen ausfällt. Deutschland schafft ausschließlich für Krisen anfällige Strukturen.

Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben Mw 6,3 am 11. September

Starkes Erdbeben in Papua-Neuguinea – Vulkan Manam bricht aus

Datum 11.09.24 | Zeit: 16:46:04 UTC | -3.273 ; 146.360 | Tiefe: 10 km | Mw 6,3

Der pazifische Inselstaat Papua-Neuguinea wurde gestern Nachmittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 171 km süd-südwestlich von Lorengau lokalisiert wurde, einem Ort auf der Insel Manus in der Bismarcksee. Auch die Nordküste der Hauptinsel von Papua-Neuguinea lag in ähnlicher Entfernung. Das Besondere an der Lage des Epizentrums ist nicht nur die komplexe Tektonik der Region, sondern auch die Nähe zu mehreren Vulkanen, wie dem Kadovar und Manam. Letzterer Inselvulkan liegt etwas näher am Epizentrum des Bebens als Lorengau, das zur Lokalisierung herangezogen wurde. Tatsächlich meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke des Manam, die bis auf eine Höhe von 5200 m aufstieg und nach Norden driftete. Die Aschewolke wurde um 16:40 UTC registriert, nur sechs Minuten bevor das Erdbeben gemeldet wurde. Daher stellt sich natürlich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen gegeben haben könnte. Normalerweise geht man davon aus, dass starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können. Könnte es sein, dass es eine Verzögerung zwischen dem Auftreten des Erdbebens und seiner Registrierung gab? Oder war das zeitnahe Auftreten der beiden Ereignisse doch nur ein Zufall? Erst vor sechs Tagen ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben, das ebenfalls in Zusammenhang stehen könnte. Es bleibt auf jeden Fall spannend, die Situation weiter zu beobachten und zu sehen, ob Manam erneut in eine Serie von Paroxysmen eintreten wird.

Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, dessen markantestes Merkmal die pazifischen Subduktionszonen sind. Im Wesentlichen ist die Subduktion der Pazifikplatte für die zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich.

Erdbebenserie nahe der Vulkaninsel Ambae auf Vanuatu

Gestern gab es entlang des Pazifischen Feuerrings vor Australien noch einige weitere interessante Erdbeben. Eine Serie von Beben mit Magnituden im Bereich von fünf ereignete sich bei Vanuatu. Die beiden stärksten Beben erreichten eine Magnitude von 5,8. Die meisten Beben konzentrierten sich in der Nähe der Insel Maewo, die nur wenige Kilometer von der bekannteren Vulkaninsel Ambae entfernt liegt. Der Vulkan dort, Manaro Voui, zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Archipels und könnte ebenfalls durch die Erdbeben zu einer Eruption angeregt werden.

Auch auf Neuseeland ereigneten sich auffallend viele Erdbeben. Insbesondere im Norden der Nordinsel gab es mehrere moderate Erschütterungen, in deren Nähe sich der Inselvulkan White Island befindet. Dieser Vulkan ist seit einigen Wochen aktiv und stößt geringe Mengen Vulkanasche aus.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 3,8 bei Gran Canaria

Spürbares Erdbeben der Magnitude 3,8 erschütterte Norden von Gran Canaria

Datum 10.09.24 | Zeit: 18:20:30 UTC | 28.182 ; -15.604 | Tiefe: 20 km | Mb 3,8

Kurz vor der Nordküste der Kanareninsel Gran Canaria ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Stärke 3,7. Das Hypozentrum lag in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km west-nordwestlich von Arucas lokalisiert. Trotz der vergleichsweise großen Tiefe des Erdbebenherds wurde der Erdstoß von den Bewohnern der Region deutlich wahrgenommen. Wahrnehmungsmeldungen liegen aus einem Umkreis von 20 Kilometern um das Epizentrum vor, es gibt jedoch auch Berichte, dass das Beben sogar im 50 Kilometer entfernten Inselsüden gespürt wurde.

In den letzten Tagen wurden zudem einige schwache Erdstöße zwischen Gran Canaria und Teneriffa sowie vor der Südküste von El Hierro verzeichnet. Das IG berichtet in seinem Wochenbulletin von 25 Erdbeben, die im Beobachtungszeitraum vom 30.08. bis 06.09.24 registriert wurden. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,3 ereignete sich am Mittwoch, den 4. September 2024, etwa 50 Kilometer westlich von Lanzarote. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 0,75 Gigajoule seismische Energie im Archipel freigesetzt. Die Erdbeben traten vor allem auf den Inseln Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma auf. Auf La Palma bleibt die seismische Aktivität gering und liegt deutlich unter dem Niveau des Ausbruchs von 2021.

In Bezug auf die Bodenverformung wurden in der vergangenen Woche auf keiner Insel signifikante Veränderungen festgestellt.

Was die Gasausstoßungen auf La Palma betrifft, so wurden weiterhin anomale CO2-Emissionen beobachtet, insbesondere in den Gebieten La Bombilla und Puerto Naos. Das geochemische Netzwerk der Kanaren zeigt, dass die höchsten diffusen vulkanischen Gasemissionen auf Teneriffa gemessen werden, wo seit 2016 ein Druckanstieg im vulkanisch-hydrothermalen System registriert wird. Dieser Prozess ist kurzfristig und mittelfristig als normal für Vulkansysteme anzusehen. Daher steht die Vulkanampel hier auf „Grün“. Dasselbe gilt für die Vulkane auf den anderen Inseln, mit Ausnahme von La Palma, wo weiterhin gelber Alarm gilt.