Gestern Abend ereignete sich am Vesuv bei Neapel (Italien) ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,1. Das Hypozentrum lag in 0,35 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich im Krater. Nach dem Erdstoß gab es mehrere Beben im Bereich der Mikroseismik. Insgesamt wurden vom INGV Napoli 13 Erdbeben registriert. Das bisher letzte hatte eine Magnitude von 1,3. Solche Erdbeben kommen am Vesuv immer mal wieder vor und stellen noch keinen Grund zur Besorgnis dar. Während einige Forscher die Beben als Anzeichen dafür ansehen, dass sich im Untergrund magmatische Fluide bewegen, sehen andere Wissenschaftler darin Anzeichen von Schrumpfungsprozessen im Zuge der weiteren Abkühlung des Vulkans. Wer sich selbst ein Bild der Datenlage machen will, der kann das auf der neuen Vesuv-live-Seite machen.
Erdbeben: aktuelle Nachrichten
Aktuelle Nachrichten über Erdbeben und weiterführende Berichte zur Seismologie gibt es in dieser Kategorie von vulkane.net. Ihr findet regelmäßige Updates über wichtige Erdbeben auf der ganzen Welt. Ein Schwerpunkt liegt bei Erdbeben in der Nähe von Vulkanen.
Die Nachrichten werden redaktionell bearbeitet und nicht automatisch generiert, so dass die News eine gewisse Relevanz haben. Weiterhin findet ihr hier einen aktuellen Erdbebenmonitor mit Live-Daten.
Türkei: Erdbeben Mw 5,8
Im Westen der Türkei manifestierte sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 6 km südlich von Baklan und 48 km östlich der Bezirkshauptstadt Denizli. Der Erdstoß richtete moderate Schäden an. 23 Personen wurden verletzt. Es gab zahlreiche Nachbeben. Nicht weit von Denizil entfernt liegen die Kalksinterterrassen von Pamukkale. In der Region gibt es ausgeprägten Magmatismus. Das Beben war bis in den Urlaubsmetropolen am Mittelmeer zu spüren gewesen. Nicht nur dort löste die Erschütterung Besorgnis aus: In Istanbul geht schon seit Jahren die Angst vor einem katastrophalen Erdbeben um. Der aktuelle Erdstoß dürfte die Sorgen verstärkt haben, obwohl es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Tektonik im Bereich von Denizil, mit jener in Istanbul gibt.
Türkei-Westküste: Erdbeben Mb 4,6
Wenige Stunden vor dem Erdbeben bei Denizil bebte die Erde vor der Westküste der Türkei. Das Epizentrum befand sich 30 km nördlich der Insel Sámos. Das Beben hatte die Magnitude 4,6 und lag in 10 km Tiefe. Es folgten mehrere Nachbeben. Auch diesen Erdstoß konnten zahlreiche Urlauber spüren.
Afghanistan: Mantelbeben Mw 5,8
Im afghanischen Hindukusch bebte es mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in 228 km Tiefe und somit im Erdmantel. Das Epizentrum manifestierte sich 33 km östlich des Ortes Farkhār. Dort leben ca. 10.500 Menschen. Aufgrund der Tiefe waren die Folgen geringer, als man alleine von der Magnitude vermuten würde.
Erdbeben in Deutschland
Seit Mittwoch ereigneten sich 2 erwähnenswerte Erdbeben in Deutschland. Eines hatte die Magnitude 2,8 und lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 4 km östlich von Schömberg am Oberrhein. Der 2. Erdstoß lag in der Vulkaneifel unter dem Ort Mendig am Laacher-See. Er hatte die Magnitude 1,5. Die Tiefe wurde mit 36 km angegeben. Solche leichten Erdbeben im Bereich der Mantelgrenze stehen in der Vulkaneifel für gewöhnlich im Zusammenhang mit der Bewegung Magmatischer Fluide.
Japan: Erdstoß M 6, 3
Vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Hypozentrum manifestierte sich in 40 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore, 77 km südöstlich der Metropole Sendai. In der Region ereignete sich 2011 das fatale Tōhoku-Erdbeben, welches den Tsunami auslöste, der zur Fukushima-Katastrophe führte. Noch heute kämpft man in den havarierten Atomreaktor mit den Folgen der Kernschmelze. Es flossen große Mengen radioaktiv kontaminiertes Wasser in den Pazifik. Dort kam es zu Genmutationen und massiven Missbildungen in der marinen Lebewelt.
Iran: Erdbeben M 5,3
Im Süden des Irans bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,3. das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 36 km östlich der Stadt Dehdasht. Dort leben mehr als 36.000 Menschen. Zwar können Erdbeben dieser Magnitude bereits Schäden verursachen, doch aufgrund der Tiefe des Erdbebenherdes dürften sich diese in Grenzen halten, sofern es welche gab. Im Südiran kommt es häufig zu Erdbeben, da hier die die Plattengrenze zwischen der Arabischen Halbinsel und Eurasien verläuft.
Indonesien: Erdbeben Mw 6,8 vor Java
In Indonesien bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,8. Das Epizentrum liegt offshore, vor der Küste im Nordwesten Javas, kurz vor der Einfahrt in den Sunda Strait. Obwohl das Hypozentrum in 40 km Tiefe liegt, wurde Tsunami-Alarm gegeben. Das Erdbeben rockte auch den Inselvulkan Anak Kratau. Interessanter Weise erscheint das Signal auf dem Seismogramm nicht als gesättigt, was einiges über die Einstellung des Geräts verrät. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Erdstoß größere Eruptionen am Krakatau triggert.
Chile: Erdbeben M 6,6
An der chilenischen Küste ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich wenige Kilometer 25 km nordwestlich der Ortschaft Pichilemu und 90 km südwestlich der Stadt San Antonio. Dort leben mehr als 80.000 Menschen. Mit Schäden muss gerechnet werden. Es könnte auch ein Tsunami entstehen. In der Region liegt auch Valparaiso, wo sich einige der stärksten Erdbeben der Welt ereignete. Sie hatten Magnituden größer als 8.
Griechenland: Erdbeben auf Kreta
Auf der griechischen Insel Kreta bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Epizentrum manifestierte sich 16 km westlich der Inselhauptstadt Heraklion. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe. Aufgrund der tiefe des Erdstoßes sind keine großen Schäden entstanden. Dennoch riss das Erdbeben die Menschen der Region aus dem Schlaf.Erdbeben sind auf Kreta keine Seltenheit. Es können auch starke Beben mit katastrophalen Folgen generiert werden. Vor der Südküste der Insel verläuft eine Subduktionszone, an der die Kontinentalplatten von Afrika und Europa aufeinander treffen.
Deutschland: Erdbeben am Bodensee
Update 31.07.2019: Heute gab es 3 weitere Erdbeben mit Magnituden 3,1, 2,3 und 1,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 1 km. Der stärkste Erdstoß war wieder im Umland zu spüren gewesen. es könnten weitere Beben folgen.
Originalmeldung: Letzte Nacht ereignet sich am Bodensee (genauer zwischen Zeller See und Überlinger See) ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 3,7. Das Epizentrum lag 5 km westlich von Dettingen und 17 km von Konstanz entfernt. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Nicht zuletzt aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrum, wurde das Erdbeben im Umkreis von 30 km gespürt. Zusätzlich wurden die Erdbebenwellen durch den besonderen Untergrund der Beckenfüllung (Molasse) verstärkt, so dass das Beben in einem größeren Umkreis gespürt werden konnte, als es auf felsigem Untergrund der Fall gewesen wäre. Es war das stärkste Erdbeben in Deutschland seit 5 Jahren. Es gab bisher 9 schwächere Nachbeben. Viele besorgte Bürger alarmierten die Polizei, doch Berichte über größere Schäden blieben aus.
Der Überlinger See ist durch ein Grabenbruch infolge der Alpen-Orogenese entstanden. Die Beben könnten sich an einer Störung ereignet haben, die mit der Randen-Verwerfung assoziiert ist. Bereits in den letzten Wochen gab es hier eine rege Mikroseismik. Man kann davon ausgehen, dass sich in nächster Zeit weitere Beben ereignen werden.
Im Hegau gab es entlang mehrere Störungszonen tertiären Vulkanismus. Heute zeugen noch Basalthügel und vulkanische Ablagerungen davon. Höhepunkt der vulkanischen Tätigkeit war vor etwa 14 Millionen Jahren. In den folgenden Eiszeiten wurden die Vulkane zum größten Teil durch Gletschervorstöße abgetragen. Nur die harten Schlotfüllungen überstanden den Eishobel. Daher findet man heute bestenfalls Vulkanruinen vor. Im Hegauer Kegelbergland erhebt sich eine Reihe kegelförmiger Schlote der erodierten Vulkane, die mit isolierten Höhen zwischen 643 m und 867 m die Landschaft überragen.
Philippinen: Erdbeben Mw 5,9
Zwischen der philippinischen Insel Luzon und Taiwan gab es mehrere Erdstöße. Der erste Erdstoß hatte eine Magnitude von 5,1. Sein Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es folgte das stärkste Beben der Serie mit einer Magnitude von 5,9. Es lag in 10 km Tiefe. Ein weiteres Beben brachte es auf Mw 5,1 in 2 km Tiefe. Die Epizentren lagen wenige Kilometer westlich der Insel Itbayat. Sie gehört zu den Batan Islands und liegt im Luzon Strait. Die Erdbeben richteten auf den Inseln große Schäden an. Es gab mindestens 8 Todesopfer und mehr als 60 Verletzte.
Besonders schlimm getroffen hat es natürlich Itbayat. Auf der gut 3000 Einwohner zählenden Insel stürzten mehrere Häuser ein und begruben Menschen unter sich. Auch die Kirche aus der Kolonialzeit überlebte die Beben nicht. Die Stromversorgung fiel aus. Auf Taiwan schwankten auch Häuser, doch scheinbar gab es keine großen Schäden.
Das philippinische Archipel liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der durch die Plattengrenze des Pazifiks gekennzeichnet ist. Durch die Kollision der Erdplatten kommt es häufig zu Erdbeben. Auch Vulkanausbrüche gehören zum Programm des Feuerrings.
Afghanistan: Erdbeben Mw 5,3
Der Hindukusch wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,3 erschüttert. Das Epizentrum manifestierte sich 28 km südlich der Stadt Ashkāsham. Dort leben 12.200 Menschen. Da das Hypozentrum in mehr als 100 km Tiefe lag, hielten sich die oberflächlichen Auswirkungen in Grenzen.
USA: zahlreiche Nachbeben bei Ridgecrest
Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien kommt es weiterhin zu zahlreichen Nachbeben des starken Searles-Valley-Bebens vom Anfang des Monats. Die Erdstöße haben überwiegend Magnituden im 2-er Bereich. Während die Nachbeben momentan keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, fürchten einige Seismologen, dass die Beben ein weiteres Starkbeben an einer der benachbarten Störungszonen auslösen könnten. Die Wissenschaftler beobachten zunehmend auch schwache Erdstöße entlang der Owens Valley Verwerfung im Nordwesten des Searles Valleys. Dort gab es im Jahr 1872 ein Starkbeben der Magnitude 7,9. Im Südosten des Tals schließt sich die Garlock Verwerfung an. Sie hat das Potenzial eines Erdbeben mit der Magnitude 8,0. An dieser Verwerfung werden ebenfalls erste Beben registriert.
Über Allem schwebt noch das Damokles-Schwert eines Starkbebens an der San Andreas Verwerfung. Ein Beben hier birgt ein besonders hohes Gefahrenpotenzial, weil die Transformstörung mehrere bedeutende Metropolen Kaliforniens passiert.
Bali-See: Mehrere Erdbeben
Unter der Bali-See südlich der gleichnamigen Insel, gab es gestern mehrere moderate Erdstöße. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 5,1 und manifestierte sich in 10 km Tiefe, direkt an der Subduktionszone des Sunda-Bogens. Das Epizentrum lag 228 km südlich von Denpasar. Trotzdem fingen die Seismometer der Vulkane Gunung Agung und Batur den Erdstoß auf. Auf dem Seismogramm erkennt man mehrere schwächere Ausschläge, die von weiteren Erdbeben in der Bai-See verursacht wurden. Sie spiegeln keine gesteigerte Aktivität der Vulkane wider.
Die Beben vor Bali waren gestern nicht die Einzigen, die das indonesische Archipel erschütterten. So bebte es auch bei Sulawesi (M 4,5), Sumba (4,1) und Sumatra (3,7).
Island: Erdstoß M 4,3
Gestern gab es an der Nordküste von island ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum lag in 7,8 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich an der Tjörnes-fracture-zone. Sie war schon Schauplatz zahlreicher Schwarmbeben. So folgten auch gestern weitere Erdstöße, allerdings in etwas größerer Entfernung zur Küste. Insgesamt wurden 36 Beben registriert, 2 weitere hatten Magnituden größer 3.