Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem starken Schwarmbeben heimgesucht. Die Erdbeben begannen nachts und hielten bis in die frühen Morgenstunden an. 35 Erschütterungen wurden von den Seismometern des INGVs registriert. Die meisten Beben waren von geringer Magnitude, doch mindestens 1 Beben lag im wahrnehmbaren Bereich. Es hatte die Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 2460 m Tiefe. Die meisten Epizentren lagen westlich der Solfatara, bzw an deren Westrand im Gebiet der aktiven Fumarole Pisciarelli. Einige schwache Erdstöße gab es auch im Krater des Vulkans. Das Augenmerk der Vulkanologen ist auf die Fumarole Pisciarelli gerichtet, da dieses kleine Thermalgebiet außerhalb des Kraters der Solfatara sehr aktiv ist. Hier werden Gasproben gesammelt und Temperaturen der Gase gemessen. In den letzten 2 Wochen mehren sich Berichte, nach denen sich die Aktivität der Fumarole gesteigert hätte. Es wird von starker Entgasung und der Vergrößerung einer Bocce berichtet. Die Meldungen wurden von den Vulkanologen bisher nicht bestätigt. Es könnte auch sein, dass sich derzeit nur besonders viel Regenwasser im Mudpool sammelte und das die atmosphärische Bedingungen die Kondensation von Dampf fördern.
Update 10:45 Uhr: In der lokalen Presse ist zu lesen, dass sogar 4 der Erdbeben von Anwohnern zu spüren gewesen waren. Das Erste ereignete sich um 4:16 Uhr und hatte die Magnitude 2,0. Der zweite spürbare Erdstoß wurde um 4:41 Uhr registriert und hatte die Magnitude 2,5. Das Epizentrum lag 6 km von Pozzuoli entfernt. Das dritte spürbare beben war weniger intensiv (Magnitude 1,6). Die letzte spürbare Erschütterung des Schwarms war das stärkste Beben mit der Magnitude 3,1. Es trat um 5 Uhr auf. Dass auch die leichten Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 3 zu spüren gewesen war, lag wahrscheinlich an der geringen Tiefe der Erdbebenherde.
In den 1980iger Jahren gab es eine Zeit sehr hoher Seismizität in der Campi Flegrei. Sie ging einher mit starken Bodendeformationen. In der Altstadt von Pozzuoli wurden zahlreiche Häuser beschädigt, die in einem groß angelegten Programm saniert werden mussten. Zu einem Ausbruch kam es damals nicht. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es diesmal wieder so glimpflich ausgeht: Seit 2011 hob sich der Boden bereits um 61,5 cm an und langfristig gesehen könnten die Ereignisse bei Pozzuoli auf einen Vulkanausbruch hinaus laufen.