Schwarmbeben erschüttert Calderavulkan Campi Flegrei – Stärkstes spürbares Beben Mb 3,4
Datum 06.12.24 | Zeit: 04:33:59 UTC | Koordinaten: 40.823 ; 14.135 | Tiefe: 0,5 km | Mb 3,4
Unter dem süditalienischen Calderavulkan Campi Flegrei bleibt die Erde weiter unruhig: Seit gestern manifestierten sich 37 Erschütterungen. Das stärkste Einzelbeben brachte es heute Morgen um 05:33:59 Uhr Ortszeit auf eine Magnitude von 3,7. Das Beben wurde von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen. Es war der stärkste Erdstoß seit dem Spätsommer, als es zu einer Serie vergleichbarer Beben gekommen war, die große Besorgnis bei den betroffenen Menschen auslöste. Da das Hypozentrum in nur 500 m Tiefe lag, war es besonders stark zu spüren gewesen. Dem INGV gingen in kurzer Zeit 149 Wahrnehmungsmeldungen ein. Das Epizentrum lag im Stadtteil Pozzuoli Gerolamini, wenige Hundert Meter südwestlich des Solfatara-Kraters.
Die anderen Beben hatten überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Nur zwei weitere Erschütterungen brachten es auf Mb 1,7 und Mb 1,9. Die Tiefe der Erdbebenherde wenig unterhalb des Meeresspiegels deutet darauf hin, dass sich der Erdbebenschwarm im Hydrothermalsystem abspielte, wo der Druck weiter anzusteigen scheint. In diesem Zusammenhang ist eine neue Studie erschienen, auf die ich in einem gesonderten Bericht eingehen werde. Die Studie bestätigte den Druckanstieg und zudem, dass sich Magma in geringerer Tiefe befindet als noch vor kurzem angenommen. Keine schönen Prognosen für das Gebiet im Golf von Pozzuoli.
Der Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 25.11. bis 01.12.2024 bestätigte den Trend der letzten Monate: Selbst wenn die Ereignisse in den Campi Flegrei in den letzten Monaten weniger mediale Aufmerksamkeit genossen, vor allem, weil stärkere Erschütterungen ausblieben, heißt es nicht, dass es zu einer Entspannung der Situation gekommen ist. Im Gegenteil, die Spannungen im Untergrund werden immer größer und das System heizt weiter auf: Die Gastemperatur der Fumarole von Pisciarelli liegt weiterhin bei 97 Grad. Gegenüber dem Sommer nahm die Temperatur um 2 Grad zu. Die Bodenhebung lag bei 10 Millimetern pro Monat. Es wurden 42 Erdbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,2.