Das neue Jahr begann in der Campi Flegrei bei Neapel mit einem kleinen Schwarmbeben. Zwischen dem 31.12.20 und dem 02.01.2021 registrierte das INGV 16 leichte Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 1.7 mit einem Hypozentrum in 0,59 km Tiefe. Die Epizentren konzentrierten sich westlich der Solfatara. Bereits am 28.12.20 gab es einen Erdstoß M 2,6. Apropos Solfatara: der Zugang ist weiterhin gesperrt, genauso der Campingplatz im Krater. Es sieht auch nicht so aus, als würde sich daran etwas auf absehbarer Zeit ändern.
Im letzte Bulletin des INGV für 2020 hieß es, dass die Inflation weiterhin bei 1 cm im Monat liegt. Seit 2011 hob sich der Boden bereits bis zu 68 cm an. Zwischen dem 21-27.12.20 wurden 33 Erdbeben registriert. Die restlichen Parameter blieben unverändert.
Die Menschen der Region reagieren mit wachsender Besorgnis auf die anhaltende Bodenhebung. In den 1980iger Jahren gab es bereits eine Hebungsphase, bei der sich der Boden um 94 cm anhob. Die Bodenhebung und die damit einhergehenden Erschütterung zermürbten die Bausubstanz der umliegenden Siedlungen. Besonders hart traf es Pozzuoli. Die Altstadt musste komplett evakuiert werden und wurde anschließen jahrelang saniert. Erst zur Jahrtausendwende waren die Arbeiten abgeschlossen. Noch ist es ungewiss, ob sich die Geschichte widerholen wird. Die renovierten Häuser sollten eigentlich höhere Belastungen aushalten, als es zuvor der Fall war. Dennoch kann man davon ausgehen, dass auch ihrer Belastung Grenzen gesetzt sein werden. Es ist auch völlig unklar, welche Dimensionen die aktuelle Phase der Bodendeformation annehmen wird. Zu Zeiten der Römer hob und senkte sich das Areal der Campi Flegrei um mehrere Meter und lag sogar unter dem Meeresspiegel.
An anderer Süditalienischer Vulkan macht Schlagzeilen und besorgt die Menschen der Region. Die Rede ist vom Ätna.
Ätna: Weitere Erdbeben
Die Seismizität am Ätna hat in den letzten 24 Stunden abgenommen, allerdings gab es zuvor noch weitere Erdstöße im Rahmen des Schwarmbebens, dass am 31.12.20 begonnen hatte. Bis heute wurden seitdem 48 Erdstöße am mächtigsten Vulkan Europas registriert. Auffällig ist, dass es verhältnismäßig viele Erdbeben mit Magnituden größer als 2,5 gab. Ansonsten ist der Vulkan weiter strombolianisch tätig, wobei sich die Aktivität der letzten Stunden mehr auf die Voragine konzentriert.
Madeira und Kanaren
Die Erdbebentätigkeit im Atlantik vor der Westküste Afrikas ist weiter erhöht. So gab es südlich von Madeira und nördlich der Kanaren ein beben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 41 km südöstlich von Funchal lokalisiert.
Bei den Kanarischen Inseln ereignete sich seit gestern 5 Erdbeben. Das Stärkste manifestierte sich östlich von Gran Canaria und hatte eine Magnitude von 2,1. Das Schwarmbeben auf La Palma endete. Es ist aber sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis wir dort weitere seismische Aktivität sehen werden.