Weiteres Schwarmbeben rockte süditalienische Caldera Campi Flegrei – Bodenhebung bleibt konstant hoch
Nachdem es einige Tage lang keine besondere Bebenaktivität von den Phlegräischen Feldern zu melden gab, sieht das heute anders aus, denn gestern ereignete sich ein weiterer Schwarm mit Beben, die sich im Hydrothermalsystem der Caldera manifestierten. Der Schwarm bestand aus mehr als 20 Erschütterungen mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Das stärkste Einzelbeben brache es auf eine Magnitude von 1,4 und hatte ein Hypozentrum in 2,7 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde nordwestlich der Solfatara verortet und lag einige Hundert Meter außerhalb des Kraters. Bereits am 11. und 12. August war die Erdbebenaktivität überdurchschnittlich hoch. Das heißt allerdings nicht, dass es an anderen Tagen keine Erdbeben gegeben hätte, doch deren Anzahl liegt dann meistens im einstelligen Bereich und entspricht dem, was man in der aktuellen Hebungsphase -die bereits seit 2005 andauert- als normal betrachtet.
Mit der erneuten Zunahme der Schwarmbebenaktivität steigt auch wieder das Risiko für stärkere Erschütterungen mit Magnituden im Viererbereich oder sogar darüber.
Auf Wochensicht gab es in der Caldera zwischen dem 5. und 11. August 70 Erdbeben mit geringer Magnitude. Das Stärkste brachte es gerade einmal auf M 1,5. Die Bodenhebung blieb konstant und lag an der Messstation RITE bei 20 mm im Monat. Seit Anfang des Jahres kamen 135 mm Bodenhebung zusammen. Die geochemischen Parameter zeigten im Beobachtungszeitraum keine größeren Schwankungen. Der allgemeine Trend der Druckbeaufschlagung des Systems setzt sich fort. Einzig die Gastemperatur der Hauptfumarole bei Pisciarelli reduzierte sich um 1 Grad auf durchschnittliche 94 Grad Celsius.
In den Sozialen Medien wurden in den letzten Tagen Fotos vom kleinen Bootshafen in Pozzuoli geteilt, der in Ufernähe mehr und mehr trockenfällt, was der anhaltenden Bodenhebung geschuldet ist. Sie hebt den Boden auch in Küstennähe immer weiter an, so dass er über die Wasserlinie gerät. Tatsächlich erobern immer mehr Grünpflanzen den Randbereich entlang der Kaimauer, der früher unter Wasser lag. Ein Indiz dafür, dass der Boden nicht nur bei Ebbe oberhalb des Meeresspiegels liegt.