Bezymianny steigert Aktivität – Abgang glühender Schuttlawine bestätigt
In Kamtschatka steigert der Bezymianny seine Aktivität und bereitet sich möglicherweise auf eine größere Eruption vor. Das VAAC Tokio registrierte erneut eine Aschewolke, die bis auf 6000 m Höhe aufgestiegen ist und in Richtung Westen driftete. Wie zuvor wurde die Aschewolke dem Vulkan Klyuchevskoy zugerechnet, stammt aber vermutlich vom Nachbarvulkan Bezymianny. An diesem Vulkan zeigen nächtliche Livecamaufnahmen, dass eine glühende Schuttlawine abgegangen ist. Da sich der Vulkan größtenteils in Wolken hüllt, ist es unsicher, ob bereits pyroklastische Ströme generiert wurden, doch die gemeldete Aschewolke könnte von einem verursacht worden sein.
Die Vulkanologen von KVERT warnen in einer Notiz vor einer Aktivitätssteigerung des Vulkans und der Möglichkeit, dass starke Eruptionen erzeugt werden, die Vulkanasche bis auf 15 Kilometer Höhe aufsteigen lassen und den Flugverkehr gefährden. Die Vulkanologen bestätigen darüber hinaus, dass es Domwachstum, starke Entgasungen und thermische Anomalien gibt.
Der Bezymianny gehört zur zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, zu der noch die Vulkane Klyuchevskoy, Kamen und Ushkovsky gehören. Die Entstehungsgeschichte des Beyimanny ist besonders interessant, da er erst im Jahr 1955 nach fast 1000-jähriger Ruhe wieder zum Leben erwachte. Doch dieses zum Leben erwachen glich eher einem Todeskampf, denn die Eruption war so stark, dass der Vulkan zum Schluss der Eruptionsphase 300 m niedriger war als zuvor. Der Ausbruch war vergleichbar mit dem des Mount St. Helens im Jahr 1980, als es zum Versagen einer Flanke kam, nachdem sich unter dieser Magma akkumuliert hatte. Das Flankenversagen triggerte am St. Helens eine seitwärtsgerichtete Explosion, die massive Druckwellen verursachte, denen pyroklastische Ströme folgten. Ähnliches geschah zuvor auch am Bezymianny. In der Narbe der kollabierten Flanke bildete sich der aktuell aktive Lavadom.