Die seismische Aktivität am isländischen Vulkan Bardarbunga geht auf hohem Niveau weiter. In den letzten 48 Stunden wurden 1643 Erdbeben registriert. 14 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Die stärkeren Beben konzentrierten sich auf die Caldera des Vulkans. Hier lagen die meisten Beben am Nordrand der eisbedeckten Caldera. Am 2. Bebenspot zwischen Kistufell und Kverkfjöll fanden keine dieser stärkeren Beben statt. Hier migriert die Bebentätigkeit (und damit wahrscheinlich auch das Magma) in nordöstlicher Richtung.
Die Gesamtzahl der Beben ist gegenüber gestern zurückgegangen und befindet sich wieder auf Wochendurchschnitt. Von einer Entspannung der Lage kann aber keine rede sein. Je länger die Schwarmbeben andauern desto größer wird die Wahrscheinlichkeit für eine Eruption.
Es ergeben sich mehrere Szenarien für einen Vulkanausbruch, wenn es denn zu einem kommt. Ich persöhnlich würde auf einen ähnlichen Ablauf wie am Eyjafjallajökull tippen. Dort kam es zu einer effusiven Spalteneruption am Gletscherrand, gefolgt von einer explosiven Eruption aus der Caldera des Vulkans. Diese fand unter phreatischen Einfluss statt und das Schmelzwasser verstärkte die Explosionen.