Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Marc Szeglat
Marc Szeglat ist der Schöpfer dieser Website. Sie ging im Oktober 2000 online. Seit 1996 arbeitet Marc als Vulkanfilmer und Geonaut und berichtet von der Lavafront. Vorher war er bei der Bundeswehr und studierte anschließend Geologie. Seinen ersten Vulkan erklomm Marc im September 1990. Bei diesem Feuerberg handelte es sich um den Stromboli. Seitdem bereiste er mehr als 50 Länder und berichtete von zahlreichen Vulkanausbrüchen und Naturkatastrophen.
Die seismische Aktivität unter dem Taal-Vulkan auf den Philippinen steigt weiterhin an. Innerhalb 24 Stunden gab es 7 vulkanische Erdbeben. PHILVOLC teilte mit, dass man beabsichtige den Alarmstatus auf „3“ zu erhöhen, sollte die Bebentätigkeit weiterhin zunehmen. Das würde bedeuten, dass man vor Ort tatsächlich mit einem bevorstehenden Vulkanausbruch rechnet.
Der Zugang zur Caldera und dem „volcan point“ bleibt für Touristen gesperrt. Der Fischfang im See wurde eingeschränkt und einige Familien evakuiert.
Wie bereits berichtet setzte gestern Abend Tremor am Vulkan Ätna ein. Aus dem Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels fanden kleine strombolianische Eruptionen statt und ein Lavastrom floß Richtung Valle del Bove. Andrea Ercolani berichtete von 2 kleinen Hornitos, die sich im Pitkrater bildeten und aus denen die strombolianischen Eruptionen stattfanden.
Heute Morgen ist auf der Thermalcam eine Lavafontäne sichtbar. Der Tremor steigt weiterhin und erreicht sehr hohe Werte. Starke Dampfentwicklung aus dem Pitkrater und dem NE-Krater sind zu sehen. Möglicherweise baut sich gerade eine länger anhaltende Eruption auf.
Update 11.13 Uhr: Die Aktivität steigert sich zusehends. Jetzt sind 2 Lavafontänen sichtbar. Die größere Fontäne erreicht eine Höhe von ca. 150 m. Der Lavastrom wird länger und fließt Richtung Valle del Bove.
Update 12.13 Uhr: Der Paroxysmus ist voll im Gang! Das Thermische Signal steigt bis weit über Gipfelhöhe des SE-Krater-Kegels auf. Was davon heißes Gas und was Vulkanasche ist, lässt sich schwer beruteilen. Der Tremor steigt weiterhin stark an. Boris Behncke und Andrea Ercolani sind am Vulkan unterwegs und dürften uns abends mit neuen Informationen und Fotos versorgen.
Update 15.20 Uhr: Der bisherige Höhepunkt der Eruption war gegen 14.15 Uhr. Inzwischen ist der Lava-Auswurf zurück gegangen. Der Tremor lässt ebenfalls nach und fällt genauso schnell ab, wie er anstieg. Das Ende des Paroxysmus scheint in Sicht zu sein.
Update 19.20 Uhr: Der 3. Paroxysmus in diesem Jahr ist vorbei. Auf der Thermal-Cam sieht man nur noch die sich abkühlende Thepra am Boden. Tremor und Seismik sind auf normalem Niveau. Das ungewöhnliche an diesem Paroxysmus war das lange Vorspiel, dass bereits vor 2 Tagen mit milder strombolianischer Tätigkeit begann. Die Art der Vulkanausbrüche ist vergleichbar mit den Paroxysmen im Jahr 2000. Damals endete diese Tätigkeitsphase in der großen Flankeneruption im Sommer 2001.
Soeben sehe ich auf der Ätna-Seismik eine steil ansteigende Tremorkurve. Das deutet auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch hin! Die Vulkanologen des INGV erwarten bereits seit Tagen einen erneuten Paroxysmus, wie er sich zuletzt im Februar dieses Jahres ereignete. Es könnte heute nacht spannend sein die Ätna-Livecam zu beobachten.
Update 23.34 Uhr: Auf der LiveCam ist ein kleiner Lavastrom zu erkennen, der vom Pitkrater auf der Ostflanke des SE-Krater-Kegels ausgeht. Vermutlich finden zugleich strombolianische Eruptionen statt.
Am Taal-Vulkan auf den Philippinen wurde der Alarmastatus auf „2“ erhöht. Als Grund hierfür gab PHILVOLC erhöhte Seismik unter dem Vulkan an. In den letzten 24 Stunden ereigneten sich 21 Erdbeben. Einige davon direkt unter der Insel im See der Caldera. Einige Beben lagen in Tiefen zwischen 1-4 km. Zudem erhöhte sich der Kohlendioxid-Ausstoß um das 4 Fache auf über 4600 Tonnen am Tag. Die Daten zusammen betrachtet sehen so aus, als würde Magma aufsteigen.
In Erwartung eines Vulkanausbruches wurden einige Teile der Taal-Caldera für Touristen gesperrt.
Dr. Boris Behncke berichtet von winzigen strombolianischen Vulkanausbrüchen im neuen Pitkrater, an der Flanke des SE-Krater Kegels. Behncke unternahm heute eine Exkursion zum schwer zugänglichen Pitkrater und beobachtete im Kraterinneren den Auswurf glühender Schlacken. Die kleinen Explosionen waren wohl erstaunlich laut.
Die Vulkanologen rechneten in diesen Tagen mit einem neuen Paroxysmus, der allerdings ausblieb. Die jetzige Aktivität könnte sich in den nächsten Tagen durchaus steigern. Fotos gibt es auf Boris Flickerstream.
Die vulkanische Aktivität am Kilauea nahm in den letzten Tage wieder etwas zu. Beide Gipfelkrater zeigten sich aktiv: die Lavaseen im Pu`u `O`o und Halema`uma`u stiegen leicht an. Am Boden des Kraters Pu`u `O`o liefen Lavaströme über.
GPS-Messungen ergaben eine leichte Ausdehnung des Vulkans, was auf eine Inflation mit Magma hindeutet. Der Tremor ist allerdings rückläufig. Der ocean-entry ist nicht aktiv, es fließt also derzeit keine Lava ins Meer. Es sieht so aus, als würde ein größerer Vulkanausbruch vorerst ausbleiben.
Soeben ist eine Tsunamiwarnung für Japan und den Westpazifik eingegangen. Vor der japanischen Hauptinsel Honshu ereignete sich eine Seebeben der Magnitude 7.4. Das Tsunami-Risiko wird als mittelmäßig eingestuft. Weitere Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor.
Erdbeben können zudem Vulkanausbrüche hervorrufen.
Japan kommt nicht zur Ruhe! In den letzten Tagen steigerte der daueraktive VulkanSakura-jima im Süden des Inselstaates seine Aktivität. Bei mehreren Vulkanausbrüchen am 1., 4. und 5. April stiegen Aschewolken bis zu 4 km hoch auf. Bei den alltäglichen Eruptionen erreicht die Aschewolke eine Höhe von einigen Hundert Metern. Glühende Pyroklastika wurde gefördert, die teilweise auf den Außenflanken des Vulkans landete.
Laut Dr. Boris Behncke gab es in den letzten Tagen vereinzelte kleine Ascheausbrüche am Südost-Krater des Vulkans Ätna. Viele Vulkanophile hoffen auf einen weitern größeren Vulkanausbruch wie dem Paroxysmus in Februar dieses Jahres.
Der Südost-Krater feiert in diesen Tagen seinen 40. Geburtstag. 1996 bestieg ich ihn zum ersten Mal. Damals glich er noch einer flachen Schüssel, in deren Mitte ein kleiner Kegel wuchs.