Ätna: viel Neuschnee, wenig Asche

Update 08.02.2017: In der letzten Nacht legte Ätna scheinbar eine Pause in Sachen strombolianische Eruptionen ein. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde allerdings ein Bild eines Dampfringes veröffentlicht. Das deutet darauf hin, dass es tief im Förderschlot Eruptionen gegeben hat. Heute Morgen beendete der Neue Südostkrater (NSC) seine  nächtliche Pause und erzeugt wieder kleine Ascheeruptionen. Diese sind im Dampf des Zentralkraters, der genau über den NSC hinwegzieht, nicht immer einfach auszumachen.

Update: Nach 2 Tagen mit schlechtem Wetter und viel Neuschnee präsentiert sich Ätna in einem frischen Winterkleid. Erste (fast) wolkenfreie Blicke auf den Gipfel zeigten viel Dampf und gelegentliche Aschepuffs aus dem Neuen Südostkrater. Die Aktivität scheint ein wenig abgenommen zu haben. Diese Fluktuationen sind durchaus typisch für eine längere Aufwärmphase vor einem neuen Zyklus mit Paroxysmen. Dr. Boris Behncke vom INGV Catania schreibt dazu, dass ihn die jetzige Situation an den Februar 2012 erinnert. Damals kam es nach wochenlanger schwacher Gipfeltätigkeit zu einer Serie von Paroxysmen.

Originalmeldung: In den letzten Tagen war die strombolianische Tätigkeit am Ätna rückläufig, heute nimmt wieder deutlich zu. Auf der LiveCam kann man im Minutentakt Aschewolken aufsteigen sehen. Diese werden vom starken Wind sofort Richtung Norden verfrachtet und ihre genaue Größe lässt sich somit nicht bestimmen. Ich meine allerdings, dass inzwischen mehr Asche gefördert wird, als noch vor wenigen Tagen. Der Tremor ist noch unauffällig. Dafür zeigt MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von 25 MW an. Dies ist noch ein moderater Wert, deutet aber ein weiteres Aufheizen des Vulkans an. Ich denke, es wird demnächst wieder spannend werden, am mächtigsten Vulkan Europas.

Türkei: Erdbeben M 5,2

Update 08.02.2017: Langsam steigt die Besorgnis der türkischen Behörden, dass möglicher Weise ein starkes Erdbeben bevorsteht. In der Gegend gibt es eine „seismische Lücke“ zwischen 2 Regionen, an denen bereits vor längerer Zeit starke Erdbeben auftraten. Solche seismische Lücken pflegen sich irgendwann zu schließen, wie es jüngst in Mittelitalien geschah. Dort gibt es ebenfalls weitere Erdbeben. In der türkischen Erdbebenregion gibt es ebenfalls weitere Erdbeben.Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Erdbeben in dieser Region zur zeit vulkanisch bedingt sind.

Kurios: Ankaras Bürgermeister Melih Gökcek vermutet eine Verschwörung hinter der Erdbebenserie und meint, dass eine ausländische Macht diese Beben künstlich hervorruft, um durch ein starkes Erdbeben nahe Istanbul die Wirtschaft der Türkei lahm zu legen. Dies berichten zumindest mehrere Online-Zeitungen.

Update 07.02.2017: Die Erdbebenserie geht weiter. Nachts manifestierte sich ein Beben der Magnitude 5,3 in 8 km Tiefe. Es wurden Hunderte schwächere Erdbeben registriert. Mindestens fünf Personen wurden in der türkischen Region Ayvacik leicht verletzt, als bei den Beben am Sonntag einige Häuser und Ställe einstürzten.

Originalmeldung: An der Westküste der Türkei ereignete sich heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Der Erdstoß war auch auf der griechischen Insel Lesbos zu spüren. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In der Region bebt es seit Wochen und ein weitaus stärkeres Erdbeben ist nicht auszuschließen.

Gestern gab es in Turkmenistan am Kaspischen Meer gleich 3 mittelstarke Erdbeben mit Magnituden um 5. Die Hypozentren lagen in 10 km Tiefe östlich des Ortes Kum Dag. Turkmenistan ist  größtenteils von der Karakum-Wüste bedeckt und ist relativ dünn besidelt. Es ist bekannt für seine archäologischen Ruinen, zum Beispiel in Nisa und Merv, die wichtige Stationen an der antiken Handelsroute der Seidenstraße sind.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Nachdem gestern die strombolianische Tätigkeit am Ätna rückläufig war, nimmt sie heute Morgen wieder deutlich zu. Auf der LiveCam kann man im Minutentakt Aschewolken aufsteigen sehen. Diese werden vom starken Wind sofort Richtung Norden verfrachtet und ihre genaue Größe lässt sich somit nicht bestimmen. Ich meine allerdings, dass inzwischen mehr Asche gefördert wird, als noch vor wenigen Tagen. Der Tremor ist noch unauffällig. Dafür zeigt MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von 25 MW an.

Colima: vulcanianische Eruption

Gestern ereignete sich am Vulkan in Mexiko eine vulcanianische Eruption. Lavabomben deckten einen großen Teil des Kegels ein und Vulkanasche stieg mehrere Kilometer hoch auf. Es entstand sogar ein Aschestrom. Nachts sah man zeitweise eine rot illuminierte Dampfwolke. In der letzten Zeit ereigneten sich solche starken Explosionen wöchentlich. Zwischen diesen Ereignissen ist es relativ ruhig am Colima.

Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter. Es steigt eine kleine Lavafontäne auf die einen Lavastrom speist. Um den Förderschlot hat sich ein Schlackenkegel gebildet.

Campi Flegrei: Drohnenaufnahmen der Solfatara

 

Drohnenvideo von Solfatara und Monte Nuovo in den Campi Flegrei

Dieses Video entstand im Jahr 2016 mit Hilfe einer Drohne im süditalienischen Caldera Campi Flegrei. Zu sehen ist der Solfatara-Krater und der Monte Nuovo.

Masaya: Zugang gesperrt

Der Zugang zum Nationalpark Masaya wurde gestern wieder gesperrt. Am 31.05.2016 ereignete sich ein Schwarmbeben. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 4.3. Sein Hypozentrum lag in 4 km Tiefe. Zahlreiche schwächere Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 manifestierten sich in geringerer Tiefe. Heute sah man auf einer Livecam starke Dampfentwicklung. Der Lavasee ist weiterhin sehr aktiv.

Seismik auf Island: Katla

Droht auf Island der nächste Vulkanausbruch? Heute Nacht erschütterten 12 Erdbeben den subglazialen Vulkan Katla im Süden von Island. Die Epizentren der Beben lagen zum größten Teil in der Caldera, einige Erschütterungen wurden auch am Westrand des Vulkans registriert. 2 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Das war die stärkste Erdbebenserie unter der Katla seit dem Ausbruch des Nachbarvulkans Eyjafjallajökull im März letzten Jahres. In der Vergangenheit triggerten Vulkanausbrüche dieses Vulkans Folgeeruptionen der Katla. Diese fanden bis zu 18 Monaten nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökulls statt.
Die Erdbebenserie jetzt ist noch kein eindeutiges Indiz für einen bevorstehenden Ausbruch, allerdings ein erster Hinweis, dass sich tatsächlich Magma im Untergrund des Vulkans bewegen könnte. Statistisch gesehen ist ein Ausbruch der Katla überfällig.

Nicht überfällig, aber fällig, ist der Ausbruch der Hekla. Dieser Vulkan befindet sich praktisch in Sichtweite der Katla und liegt ca. 50 km nordwestlich des subglazialen Vulkans. Zwischen den beiden Vulkanen gibt es aber keine direkte Beziehung. Geoforscher der Universität Reykjavik beobachten eine wachsende Ausbeulung an der Hekla, die bereits eine Länge von 20 km erreicht. Die Beule gewann in den letzten Jahren jährlich 5 mm Höhe dazu. Sie ist ein untrügerisches Anzeichen dafür, dass sich große Magmamengen unter der Hekla ansammeln und dass der Druck unter dem Vulkan steigt. Es ist keine Frage ob der Vulkan ausbricht, sondern nur noch wann!
Die letzten Eruptionen der Hekla ereigneten sich in den Jahren 1970, 1980, 1991 und 2000. Die letzten beiden Ausbrüche waren vergleichsweise schwach. Vor diesen Ausbrüchen erhöhte sich die Hangneigung nicht annähernd so weit, wie es nun der Fall ist. Dementsprechend wird der nächste Ausbruch der Hekla sehr wahrscheinlich stärker ausfallen.

Puyehue-Cordón Caulle: Vulkanausbruch verursacht Notstand in Patagonien

Der Vulkanausbruch am chilenischen Vulkan Puyehue-Cordón Caulle veranlasste nun die argentinische Regierung in einigen Orten in Patagonien den Notstand auszurufen. Dort liegt die Tephra (Vulkanasche) aus dem Vulkan bis zu 30 cm hoch. Die Winterferien wurden z.T. vorgezogen, da die Schulen seit Beginn des Ausbruches geschlossen blieben.

Besonders im Touristenort Villa La Angostura zeigt man sich betroffen. Dort fürchtet man einen Ausfall der Skisaison. Wirtschaftlich stark in Mitleidenschaft gezogen sind auch die Landwirte. Neben dem Fischsterben in Lachsfarmen trifft es jetzt auch zunehmend die Schafzüchter, deren Tiere nichts mehr zu Futtern finden.

Aktuelle Berichte über den Status des Vulkans gibt es von Seiten der chilenischen Vulkanologen z.Z. nicht.