Sinabung: hoher Ascheniederschlag

Die Eruption am indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra verstärkte sich in den letzten Tagen: nachdem der Lavadom im Gipfelkrater wieder eine kritische Größe erreichte gingen mehrere pyroklastische Ströme ab. Diese sorgten für ordentlichen Ascheregen in den umliegenden Ortschaften. Es ist auch denkbar, dass es explosive Eruptionen gab.

https://youtu.be/PGlRy-WMT8E

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan steigerten sich Häufigkeit und Energie der phreatomagmatischen Eruptionen, die dort seit einigen Wochen sporadisch stattfinden. Vulkanasche stieg bis zu 3000 m hoch auf.

Ätna: Aktivität rückläufig

Die Aktivität am Ätna auf Sizilien ist rückläufig: der Lavastrom von gestern Abend hat gestoppt und kühlt deutlich ab. Auf den LiveCams sieht man nur noch wenig Rotglut. Auch der relativ langlebige Lavastrom in Richtung Monte Supino scheint deutlich kühler zu sein. MIROVA registriert eine thermische Strahlung von 435 MW, gegenüber 2045 MW am Vortag. Der Tremor ist sehr niedrig, dennoch sieht man über der Voragine und dem Neuen Südostkrater rot illuminierte Wolken aufsteigen.

Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil scheint hingegen äußerst aktiv zu sein und hat Lavaströme östlich der südlichen Caldera. Die thermische Strahlung liegt bei 1200 MW.

Am Kilauea auf Hawaii baut Lavastrom 61g an einem neuen Lavadelta an der Küste des Pazifiks. Der spektakuläre Lavafall ist Geschichte. Es wird nur von geringer oberflächlicher Lavastromaktivität auf der Küstenebene berichtet.

Italien: Erdbebenschwarm

In der mittelitalienischen Erdbebenregion bei Amatrice gab es heute wieder einen Erdbebenschwarm. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die aktuellen Beben manifestieren sich nördlich von Amatrice, in der Nähe von Muccia. In der Region muss mit weiteren starken Erdbeben gerechnet werden.

Im Südosten der Philippinen bebte die Erde ebenfalls: vor der Küste kam es zu zahlreichen mittelstarken Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,9 und lag in 49 km Tiefe. Der indonesische Vulkan Karangetang liegt im Wirkungskreis dieser Erdbeben.

Poas: Erhöhung des Gasausstoßes

Update Ätna: Es fließt ein neuer Lavastrom in Richtung Valle del Bove. Dieser geht vermutlich von der Basis des Südostkraterkegels aus. Auf der LiveCam sieht es allerdings so aus, als könnte sich ein neuer Schlot (oder das Ende einer Tube) zwischen dem Südostkrater und dem Krater von 2002 befinden. Der 2. Lavastrom Richtung Monte Frumento Supino ist weiterhin aktiv. Der Tremor hatte heute Nachmittag einen kleinen Peak, ist jetzt aber wieder rückläufig.

Dem nicht genug: ich konnte sogar via LiveCam eine kleine strombolianische Eruption am Stromboli sehen. 2 Förderschlote glühen kontinuierlich. 

Originalmeldung: Am Poas in Costa Rica erhöhte sich der Gasausstoß seit Samstag deutlich. Die Gastemperaturen stiegen ebenfalls weiter an. Ein Gruppe Touristen wurde evakuiert, da man jeder Zeit mit phreatischen Explosionen rechnen muss.

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv. Andreas Spengler mailte mir gerade das LiveCam-Bild einer Asche-Eruption vom Neuen Südostkrater. Zeitgleich stieg der Tremor etwas an. es ist gut möglich, dass sich die Aktivität bald ändert. Derweilen wurden mir auch 2 Berichte zugespielt, nach denen tatsächlich Vulkanwanderer vom Zivilschutz kontrolliert und vom Berg verwiesen wurden. Der Lavastrom ist legal nur mit Vulkanführer erreichbar.

Am Kilauea auf Hawaii wurden die Restriktionen wieder etwas gelockert. Dort hatte die Küstenwache für Boote eine 300 m Sperrzone um den „ocean entry“ eingerichtet. In der Folge blieben die Touristen aus und die Reiseunternehmer hatten sich erfolgreich beschwert. Die 4 etabliertesten Unternehmen dürfen sich wieder der Lava nähern.

Am Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra gab es wieder einige pyroklastische Ströme die vom Dom im Gipfelkrater abgingen.

Philippinen: Erdbeben M 5,7

Auf der philippinischen Hauptinsel Luzon bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 4 km westlich des Ortes Bolo. Dort leben 8400 Menschen. Bis zur Hauptstadt Manila sind es 91 km. Dort wurde das Erdbeben deutlich gespürt. Es gab bereits zuvor mehrere Erdbeben. Eines brachte es auf M 5,3. Ich rechne mit Schäden in der Nähe des Epizentrums. Bemerkenswert ist, dass der Calderavulkan Taal nur 15 km entfernt ist. Dieser gigantische Vulkan zeigte vor wenigen Jahren Zeichen des Erwachens.

Am Rande sei erwähnt, dass es in der Bucht von San Francisco in den USA mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 gab. Seit Jahren wartet man dort schon auf das „Big One“. Sollte sich die Zahl der schwachen Erdbeben in der nächsten Zeit deutlich erhöhen, könnten diese als Vorbeben interpretiert werden.

Update 16.45 Uhr: Am Mauna Loa auf Hawaii manifestiert sich derzeit ein (bisher) kleines Schwarmbeben unter der Westflanke des Vulkans. Zahlreiche Erdbeben haben Magnituden zwischen 2 und 3,1 und liegen in geringer Tiefe zwischen 1 und 2 km. Sollten diese Beben im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen (was ich für wahrscheinlich halte) könnte es in nächster Zeit spannend werden!

In Albanien rappelte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe in der Nähe der Ortschaft Kurbnesh.

Erdbeben Philippinen

Auf der philippinischen Hauptinsel Luzon bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 4 km westlich des Ortes Bolo. Dort leben 8400 Menschen. Bis zur Hauptstadt Manila sind es 91 km. Dort wurde das Erdbeben deutlich gespürt. Es gab bereits zuvor mehrere Erdbeben. Eines brachte es auf M 5,3. Ich rechne mit Schäden in der Nähe des Epizentrums. Bemerkenswert ist, dass der Calderavulkan Taalnur 15 km entfernt ist. Dieser gigantische Vulkan zeigte vor wenigen Jahren Zeichen des Erwachens.

Poas: erhöhte Aktivität

Der Vulkan Poas in Costa Rica steht möglicherweise vor einem Vulkanausbruch. Seit Ende März wird dort eine Erhöhung der Seismik registriert. Zeitweise treten bis zu 200 Mikroerdbeben täglich auf. Zudem stieg die Wassertemperatur des Kratersees um 3 Grad und es werden geochemische Veränderungen registriert. Es fanden bereits einige kleinere phreatische Eruptionen statt. Einige Vulkanologen empfehlen eine Anhebung der Warnstufe.

Poas ist einer von 5 als aktiv eingestufte Vulkane in dem mittelamerikanischen Land. Turrialba steht derzeit aufgrund seiner Ascheeruptionen häufig in den Schlagzeilen. Irazu, Arenal und Rincon de la Vieja sind die weiteren Vulkane, die jeder Zeit ausbrechen könnten.

Banda Api: hohe Seismik

Am entlegenen Vulkan Banda Api im indonesischen Maluku Tengah ist die Seismik so hoch, dass gut 1000 Menschen evakuiert werden müssen, die in einem Umkreis von 1 km zum Gipfel des Vulkans leben. Die 640 m hohe Vulkaninsel Banda Api liegt in einer 7 km großen Caldera, die zum größten Teil unter Wasser liegt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1988. Nach einer Erdbebenserie eruptierte der Vulkan explosiv. Es öffnete sich eine Spalte, die sich quer durch den ganzen Vulkan zog. Vulkanasche stieg bis zu 16,5 km hoch auf.

Seismik ist auch ein Thema auf Island, wo es heute ganz gut rappelte. Unter dem Bardarbunga manifestierten sich mehrere Erdbeben. Die beiden Stärksten brachten es auf M 4,1 und M 3,2. Auch am Ätna auf Sizilien kam es zu einem weiteren Beben M 2,6.

Ätna: Lavastrom und neue Erdbeben

Am Ätna auf Sizilien fließt weiterhin ein Lavastrom. Dieser entspringt auf gut 3000 m Höhe an der Basis des Südostkraterkegels und fließt in Richtung Monte Frumento Supino. Es hat sich ein relativ breites Lavafeld gebildet und der Kanal des aktiven Teils des Stromes liegt relativ zentral, so dass man erst die erkaltete Lava queren muss, bevor man zum aktiven Teil kommt. Sehr wahrscheinlich bilden sich bald auch Lavatubes. Zudem gab es heute wieder 3 Erdbeben mit Magnituden größer als 2. Die Hypozentren lagen unter der Südwestflanke in Tiefen zwischen 30 und 17 km. Es könnte also gut weiteres Magma aufsteigen.

Unterdessen ist eine skurrile Diskussion in den verschiedenen Gemeinden am Ätna entbrannt. Einige Kommunen reichen die Zugangsbeschränkungen noch nicht und haben eigenen Regeln erlassen. Nähert man sich am Ätna nun einem Gebiet, dass zu anderen Kommunen als Nicolosi gehört, so darf man nicht höher als 2100 m aufsteigen. Für den Teil der zu Nicolosi zählt, liegt die Zugangsbeschränkung ohne Führer bei 2500 m. Scheinbar fürchten die Kommunen verklagt zu werden, falls doch was ernstes passieren sollte, bei dem Personen zu Schaden kommen. Paradoxer Weise entwickelt sich die relativ ungefährliche Lavastromtätigkeit gerade zu einem Touristenmagneten und man muss dann aufpassen, dass man mit Strafzetteln nicht abgezockt wird, so wie es ja gerne unsere niederländischen Nachbarn in Bezug auf Falschparken machen!

Erdbeben Iran

Im Nordosten des Iran gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe in einer dünn besiedelten Gebirgsregion. In der Nähe des Epizentrums liegen allerdings einige kleinere Dörfer und Bauernhöfe. Das Beben könnte an diesen Gebäuden beträchtliche Schäden angerichtet haben. Offizielle Meldungen über Schäden und mögliche Opfer stehen allerdings noch aus. Es folgten mehrere Nachbeben.

In Deutschland gab es ein sehr schwaches Erdbeben der Magnitude 1,5 in 16 km Tiefe. Das Epizentrum liegt zwischen Aachen und Roermond. Bei Roermond ereignete sich 1992 ein Erdbeben der Magnitude 5,9, dass selbst mich im Ruhrgebiet aus dem Schlaf gerüttelt hatte. Die schwachen Erdbeben in der Eifel (s.u.) und dieses von heute, erinnern uns daran, dass es auch in Deutschland schwerere Erdbeben geben kann. Gerade entlang des Rheingrabens können Erdbeben auftreten, die große Schäden anrichten können. Meiner Meinung nach wird der staatliche und private Katastrophenschutz in Deutschland sträflich vernachlässigt. Es gilt die Empfehlung, dass jeder Haushalt für 14 Tage Nahrungsmittel und Wasser vorrätig haben sollte, dazu ein batteriebetriebenes Radio und eine kleine Notfallausrüstung. Mal Hand aufs Herz: wer hält sich an diese Empfehlungen? In Zeiten des Terrors kann es überdies sinnvoll sein, ein wenig autark zu sein. Ein größerer Anschlag auf zentrale Versorgungseinrichtungen wie Stromnetze, Brücken etc. könnten schnell eine ganze Region lahmlegen.

Sakurajima: 4 Eruptionen

Der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte heute 4 Mal. Die Vulkanasche stieg dabei bis in Höhen von 2500 m auf. Auf Livecam-Fotos sieht es so aus, als ob der Krater Showa-dake Ursprung der Aschewolken war. Die letzten Eruptionen erfolgten aus den benachbarten Krater Minami-dake. Die Verlagerung der Tätigkeit in den Showa-dake lässt die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der regelmäßigen Eruptionen mit Blitzwolken zu.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka war der Shiveluch recht munter und eruptierte ebenfalls 4 Aschewolken. Diese wurden sehr wahrscheinlich durch den Abgang pyroklastischer Ströme generiert.

Das VAAC registrierte auch Vulkanasche die vom Klyuchevskoy ausging. Hier erreichte die Aschewolke eine Höhe von 7 km.