Sabancaya: neue Eruptionen

Gestern machte mich vulkane.net Leser Heiko auf neue Eruptionen am Sabancaya aufmerksam. Heiko ist in Peru und war Zeuge des Wiederauflebens der vulkanischen Aktivität. Es wurden mehrere Aschewolken generiert die bis zu 4 km über Kraterhöhe aufstiegen und 40 km weit über das Land drifteten. Die Behörden reagierten schnell und erhöhten die Warnstufe auf „orange“.  Leider lädt die Website von INGEMMET nicht vollständig, so dass Webcam-Blicke versagt bleiben.

In Guatemala kommt es am Fuego wieder zu explosiven Eruptionen. Diese vulcanianischen Eruptionen lassen Vulkanasche in Höhen von 4700 m aufsteigen. Die Explosionen sind in 10 km entfernten Orten zu hören.

Australien: Schwarmbeben

Australien ist ein Kontinent, der in Bezug auf Meldungen über Vulkanausbrüche und Erdbeben, nur selten in den News für Schlagzeilen sorgt. Umso erwähnenswerter ist ein Erdbebenschwarm, der sich seit gestern 125 km östlich von Perth manifestiert. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 3,3 und lag in 10 km Tiefe.

Echte Schwarmbeben manifestieren sich dieser Tage weiterhin unter 2 Calderen der USA: Yellowstone und Long Valley. Der aktuelle Schwarm unter dem Yellowstone begann am 12. Juli und zählte bis gestern 1284 Einzelbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4. 

Die Long Valley Caldera wurde innerhalb von einer Woche von 404 schwachen Erdbeben erschüttert. Diese manifestieren sich in geringen Tiefen von wenigen Hundert Metern bis zu 6 km. Vereinzelt treten Beben noch in größeren Tiefen auf.

 

Piton Fournaise: Tremor fluktuiert

Vorgestern Abend stieg der Tremor am Piton Fournaise wieder stark an und erreichte kurzfristig fast wieder so ein hohes Niveau, wie zur Anfangsphase der Eruption. Leider gibt es keine Echtzeitgrafik, aber ich vermute, dass der Tremor wieder deutlich gesunken ist. Der Lava-Ausstoß ist relativ gering und schwankt zwischen 1 und 3 Kubikmeter. Die Wärmestrahlung schwankt mit und liegt zwischen 600 und 800 MW. Die Daten im Original gibt es beim OVPF.

Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Eruptionen des japanischen Inselvulkans Suwanose-jima. Vulkanasche stieg bis zu 2 km hoch auf. Der Karymsky auf Kamtschatka eruptierte im gleichen Zeitraum 2 Mal.

Yellowstone: weitere Erdbeben

In den letzten Tagen hatte die Erdbebentätigkeit im Yellowstone Nationalpark etwas nachgelassen. Letzte Nacht gab es dann ein weiteres Erdbeben M 3,4 in 10 km Tiefe. Es gab mehrere Nachbeben die nur wenig schwächer waren.

Bereits vor 2 Tage ereignete sich ein Schwarmbeben unter der Long Valley Caldera in Kalifornien. Rund 40 Erdbeben erschütterten die Caldera in Tiefen zwischen 6 und 3 km. 

Der Lōʻihi Seamount vor Big Island Hawaii wird dieser Tage ebenfalls von einem weiteren Schwarmbeben heimgesucht. Hier hat es bereits vor 14 Tagen zahlreiche Erdbeben gegeben.

Piton Fournaise: Eruption geht schwach weiter

Auf dem aktuelle LiveCam Foto vom Fournaise sieht man, dass sich die Eruption auf schwachem Niveau stabilisiert hat. Ein Schlot speist eine wenige Meter hohe Lavafontäne von der ein Lavastrom ausgeht. Dieser ist insgesamt 2,2 km lang. Ich denke, im Augenblick ist er nur auf eine Länge von einige Hundert Metern aktiv. Die Wärmestrahlung liegt bei relativ konstanten 900 MW. Der Tremor ist deutlich zurückgegangen und geht mit geringer Intensität weiter. Erdbeben wurden in den letzten 24 h nicht registriert.

Der Turrialba in Costa Rica emittierte seit gestern mehrere kleine Aschewolken. Sie wurden vom Wind schnell seitwärts verfrachtet, so dass sie nur wenige Hundert Meter hoch aufstiegen.

 

Griechenland: Erdbeben Mw 5,3

Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Es ereignete sich gestern Abend in 15 km Tiefe. Der Erdstoß war auf Kreta deutlich zu spüren, über Schäden liegen aber bislang keine Meldungen vor. Es gab mehrere Nachbeben.

Vor der Küste Kretas verläuft die Subduktionszone zwischen Afrika und Europa entlang derer es immer wieder zu starken Erbeben kommt. An der Küste bildet sich ein sogenannter Akkretionskeil, an dem sich abgeschabter Meeresboden und Ozeanische Kruste aufstauen und metamorphe Gesteine aufsteigen. Dort habe ich zu meiner Studienzeit kartiert und einige Gesteine wie Serpentinit und Pegmatit mit Turmalin finden sich heute noch in meiner Vitrine. 

Poás: Ascheeruption

In den letzten Tagen ereigneten sich mehrere kleine Ascheeruptionen am Poás in Costa Rica. Die letzte fand gestern Morgen um 6.30 Uhr Ortszeit statt. Der Kratersee ist schon seit längerem verdampft, wodurch die Eruptionen weniger spektakulär aussehen. 

Vergleichbare Vulkanausbrüche werden auch vom Reventador in Ecuador gemeldet. Hier muss allerdings glühende Tephra involviert sein, da der Vulkan derzeit eine Wärmestrahlung von 82 MW emittiert. 

Der Ätna auf Sizilien stieß auch etwas Vulkanasche aus. Es wird eine schwache Wärmesignatur angezeigt. In den letzten Tagen stand der Vulkan in den Schlagzeilen, da die DLR dort einen Rover testete.

Ol Doinyo Lengai: Inflation

Der Ol Doinyo Lengai steht heute seit langer Zeit mal wieder in den Schlagzeilen. Laut einem Bericht von NatGeo, hat letztes Jahr ein Forscherteam um Dr. Sarah Stamps ein Beobachtungsnetzwerk am Vulkan in Tansania installiert. Nun wird seit Anfang dieses Jahres eine Zunahme der Inflation beobachtet. Außerdem gibt es weitere Hinweise, dass sich am Vulkan etwas tut. So würde sich ein großer Riss im Gipfelbereich des Vulkans immer weiter vergrößern. Die Geophysikerin spricht auch über kleine Ascheeruptionen und Kegel (Hornitos) die sich neu formieren würden: „There are increased ash emissions, earthquakes, uplift at small volcanic cones, and an ever widening crack at the top of the volcano on the west side,” sagt sie. “These are all signs of volcanic deformation that will likely lead to an eruption sooner rather than later.“

Auf der anderen Seite heißt es im gleichen Artikel, dass Mitarbeiter der Anthropologin Liutkus-Pierce meinten, dass die Massai vor Ort keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption sehen, der Vulkan sei ruhig.

Die letzte große eruptive Phase des Ol Doinyo Lengai ist nun 10 Jahre her. Mehrere Monate bevor die damaligen Paroxysmen begannen, zeigte der Vulkan eine deutlich erhöhte Tätigkeit seiner Natriumkarbon-Lava im Gipfelkrater. 

(Quelle: NatGeo)