Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Marc Szeglat
Marc Szeglat ist der Schöpfer dieser Website. Sie ging im Oktober 2000 online. Seit 1996 arbeitet Marc als Vulkanfilmer und Geonaut und berichtet von der Lavafront. Vorher war er bei der Bundeswehr und studierte anschließend Geologie. Seinen ersten Vulkan erklomm Marc im September 1990. Bei diesem Feuerberg handelte es sich um den Stromboli. Seitdem bereiste er mehr als 50 Länder und berichtete von zahlreichen Vulkanausbrüchen und Naturkatastrophen.
Gestern berichtete die isländische Zeitung Iceland Review über eine neue Eiscaldera im Bereich des Bardarbunga auf Island. Das 400 Meter durchmessende Loch formte sich aufgrund erhöhter geothermischer Strahlung. Zum ersten Mal seit Jahrtausenden ist der Boden unter dem Eis sichtbar. Das Eis ist an dieser Stelle noch gut 100 m mächtig und damit deutlich dünner, als vor Beginn der Eruption. Durch die Gletscherschmelze steigt die Wahrscheinlichkeit eines Gletscherlaufs.
Sakurajima mit Eruptionsserie
Der japanische Vulkan Sakurajima hat in den letzten 24 Stunden 6 Eruptionen erzeugt, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Hinzu kommen noch mehrere kleiner Ausbrüche, die in den Statistiken nicht auftauchen. Die Vulkanasche wird wieder zu einem Problem für die Anwohner des Vulkans. Zudem werden wieder vermehrt vulkanische Blitze gesichtet. Am Suwanosejima wurde ebenfalls eine Eruption registriert.
Im US-Bundesstaat Idaho bebt die Erde weiterhin. Die Anzahl neuer Erdbeben hat sich in den letzten 24 Stunden zwar deutlich verringert, ihre Stärke allerdings nicht. Sie konzentrieren sich auf einem recht kleinen Gebiet um den Ort Soda Springs. Dieser ist für seine CO2-haltigen Mineralwasserquellen bekannt. Der Ort liegt in einer tektonischen Grenzregion der Basin-and-Range-Provinz der USA. Unter der Region verläuft ein Störungssystem, dass mit jenem korreliert ist, dass zum Grand Teton gehört. Dieser liegt südlich vom Yellowstone. In der Region von Soda Springs gibt es auch ein altes Lavafeld, welches von quartärem Material überdeckt ist.
Diese beiden Vergleichsfotos zeigen den Fortschritt der Lavaströme am Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil. Das Erste Bild stammt vom 17.08.27, das zweite Foto wurde 10 Tage später aufgenommen. Das Farbspektrum der Satellitenaufnahmen ist gefiltert, damit die „hot spots“ der Lava besser sichtbar werden. Quelle der Bilder: Sentinel Hub
Anmerkung: Die Funktion der Vergleichsbilder ist neu bei VNN. Klickt auf das Schiebersymbol in der Bildmitte und haltet die linke Maustaste gedrückt. Nun könnt ihr den Schieberegler über das Bild ziehen und die beiden Fotos vergleichen.
Der Test einer Wasserstoffbombe löste in Nordkorea eine Erschütterung aus, die als Erdbeben der Magnitude 6,3 (EMSC) registriert wurde. Die Tiefe wird mit 1 km angegeben. Dass es sich um eine Wasserstoffbombe handelt vermutet man, weil die Erschütterung 10 Mal stärker war, als bei vorangegangenen Atombombentests. Diese neuerliche Provokation von Nord-Korea wird in der westlichen Welt nicht gut aufgenommen und ich vermute mal, dass die USA hart reagieren wird. Ein präventiver Erstschlag mit konventionellen Waffen erscheint mir immer wahrscheinlicher.
Im Süden des US-Bundesstaates Idaho gab (und gibt) es eine Erdbebenserie. Diese wurde durch ein Erdbeben der Magnitude 5,6 in 40 km Tiefe ausgelöst. Es folgten zahlreiche Nachbeben die zum größten Teil in geringen Tiefen um 5 km lagen. Nächster Ort ist Soda Springs. Der Ort ist berühmt für Hunderte Wasserquellen, die Reich an Kohlensäure und Natron sind. Dort gibt es auch einen Kaltwassergeysir, der 1934 angebohrt wurde, als man auf der Suche nach einer Thermalquelle war. Solche natürlichen Kohlendioxid-Vorkommen hängen meistens mit magmatischer Aktivität zusammen. Bis zur Yellowstone-Caldera sind es ca 150 km.
Der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte mehrere Aschewolken die bis zu 3300 m hoch aufstiegen. Auf einigen Zeitrafferaufnahmen der Überwachungskameras der letzten Tage sind auch wieder vulkanische Blitze zu sehen, wie das Video von Facebook zeigt.
MIROVA registriert weiterhin sporadisch Wärmesignaturen. Diese stammen von glühender Tephra, die bei den Explosionen gefördert wird. Vergangene Woche kam es zudem zu Phasen mit rein strombolianischer Tätigkeit, bei der praktisch nur glühende Tephra gefördert wurde.
Bei der aktuellen Eruptionsphase kommt es immer wieder zu mehrtägigen Pausen mit wenigen, oder gar keinen Eruptionen. Dass erschwert die Entscheidung vieler Vulkanbeobachter sich auf dem Weg zum Sakurajima zu machen.
In der Nähe von Bad Kissingen gab es heute ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In der Rhön gab es während des TertiärsVulkanismus.
Neue Erdbeben in Italien
In der italienischen Erdbebenregion um Amatrice gab es heute wieder mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,2. Es ist gut möglich, dass sich hier bald wieder ein stärkeres Erdbeben ereignen wird. Die Serie Katastrophaler Erdbeben begann vor gut einem Jahr.
Island: Erdbeben M 3,0
Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte wieder einmal die Erde. Laut EMSC brachte es die stärkste Erschütterung auf eine Magnitude von 3. Das Beben lag in nur 1 km Tiefe.
Dieser Tage feiert die legendäre Bardarbunga-Eruption ihren 3. Jahrestag. Wer die Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen möchte, kann in der Chronik eine Zusammenfassung lesen.
Update: An der unterseeischen Fortführung des Reykjanes-Ridge gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Entfernung zu Reykjavik gut 1200 km.
Costa Rica mit Erdbeben M 5,3
An der Westküste von Costa Rica ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in in der Nähe von Nicoya, allerdings in 40 km Tiefe. Aufgrund der großen Tiefe dürfte es keine großen Schäden gegeben haben.
Erdbeben in Indonesien
Vor der Westküste der indonesischen Insel Sumatra gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Es lag ebenfalls in großer Tiefe. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.
Die Medien werden derzeit von den dramatischen Flutkatastrophen bestimmt, die sich in den USA und Südasien abspielen. Experten sind sich einige, dass die auslösenden Naturphänomene durch den anthropogenen Klimawandel verstärkt werden: warme Luft kann mehr Wasser speichern als Kalte und im warmen Meerwasser verdunstet es sich besser.
Dramatische Überschwemmungen in Südasien
Im Dreiländereck Indien, Nepal und Bangladesch regnet es seit Wochen ohne Unterlass. Der jährliche Monsun fällt dieses Jahr deutlich stärker aus als üblich. Mindestens 1500 Menschen kamen in den Fluten um. Neben ertrinken droht Gefahr durch Erdrutsche und Stromschlägen. Letzteres mag verwundern, aber viele Stromleitungen sind unprofessionell (illegal) gelegt und nicht abgesichert. Sie stehen trotz des Hochwassers noch unter Spannung. Mumbai versinkt im Chaos und es drohen Seuchen.
Tropensturm Harvey erreicht Louisiana
In der USA hält die Flutkatastrophe weiter an. Das Tiefdruckgebiet des ehemaligen Hurrikan Harvey erreichte nun den US-Bundesstaat Louisiana, nachdem er über dem Golf von Mexiko neue Wassermassen tankte. Die Stadt Port Arthur steht bereits unter Wasser. In New Orleans bereitet man sich auf die bevorstehende Katastrophe vor.
Chemiefabrik in Houston steht vor Explosion
In Houston hat es einstweilen aufgehört zu regnen, doch die Lage bleibt kritisch. Die Wassermassen weichen noch nicht zurück, da viel Wasser aus dem Umland zuströmt. Da Vielerorts der Strom ausgefallen ist, droht eine Weitere Katastrophe: eine Chemiefabrik droht zu explodieren, da die Kühlung versagt.
Vorläufige Schadensbilanz
Bisher sind die entstandenen Schäden nur grob abzuschätzen. Die Anzahlt der Todesopfer ist weiterhin unklar. 11 Tote wurden bestätigt, man rechnet aber mit weitaus mehr Opfern. Der Sachschaden ist dramatisch hoch: in den Medien kursieren Summen zwischen 60 und 130 Mrd. USD. Fast 20% der Erdölraffinerien des Landes liegen still. Dies könnte den Ölpreis steigen lassen.
Auf Ambrym in Vanuatu wurde die Warnstufe von „2“ auf „3“ erhöht. Die örtliche Katastrophenschutzbehörde teilte mit, dass eine (explosive) Eruption möglich ist. Vulkanbeobachter könnten durch umherfliegende Tephra gefährdet werden. Um die Krater Benbow und Marum wurde eine Sperrzone eingerichtet. Sie beträgt 2 km um Benbow und 3 km um Marum. In beiden Kratern köcheln Lavaseen. Forscher hatten signifikante Änderungen am Vulkan beobachtet, welche zu den Maßnahmen führten. Um welche Änderungen es sich genau handelte ist nicht kommuniziert worden. Allerdings kann man auf Satellitenfotos sehen, dass sich das Wärmesignal aus dem Benbow-Krater deutlich vergrößert hat. Wahrscheinlich ist der Spiegel des Lavasees signifikant gestiegen. Dank an Vereinsmitglied Manfred Meyer, der die Informationen mitteilte.
Der entlegenen Vulkan der Aleuten eruptierte am 27. und 28. August 3 Aschewolken. Die stärkst Eruption war die Letzte. Sie schickte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 9000 m. Zuvor wurde nur eine kleine Aschewolke erzeugt. Die Vulkaninsel Bogoslof ist im steten Wandel begriffen, seitdem der Vulkan letztes Jahr aktiv geworden ist. Bilder der Eruptionen sind selten. Zum größten Teil wird der Vulkan per Satellit überwacht.
Fuego mit vulcanianischer Eruption
Der Vulkan in Guatemala ist nach seinem letzten Paroxysmus wieder schnell munter geworden. CONRED berichtet von 6-7 vulcanianischen Eruptionen pro Stunde. Starke Regenfälle lösten zudem Lahare aus. Diese führen Geröllbrocken bis zu 2 m Durchmesser mit und stellen eine ernste Gefahr dar.
Seismik am Piton de la Fournaise
Obwohl die letzte Eruption erst vor wenigen Tagen offiziell für beendet erklärt wurde, bleibt der Zugang zur Caldera Enclos Fouqué gesperrt. Grund hierfür sind vulkanotektonsiche Erdbeben, die sich im Südosten der Caldera manifestieren. Außerdem wurden erhöhte Kohlendioxid-Konzentrationen gemessen. Es kann also durchaus relativ schnell zu einer weiteren Eruption kommen.
Explosionen am Sinabung
Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra produzierte gestern 3 explosive Eruptionen. Diese manifestierten sich aus einem Förderschlot am Gipfel des Vulkans. Der Lavadom zeigte sich davon unbeeindruckt: es entstanden keine Pyroklastischen Ströme.