Tornado USA

Eine starke Tornadosaison hält die USA in Atem. Am Sonntag wütete ein Wirbelsturm in der Kleinstadt Joplin im US-Bundesstaat Missouri. Der Tornado hinterließ eine Schneise der Verwüstung und gilt als der schlimmste Tornado seit 60 Jahren. 132 Leichen wurden aus den Trümmern geborgen, 156 Menschen werden noch vermisst. Die Identifizierung zahlreicher Opfer ist nur über DNA-Analysen und Fingerabdruck-Vergleiche möglich.

Android App mit Vulkannachrichten

Unser designierter Mitautor Nils Blum-Oeste hat auf der Basis des „Smithsonian – USGS Weekly Volcanic Activity Report“ ein Android-App programmiert, mit dem ihr euch den wöchentlichen Bericht auf euer Smartphone holen könnt.

Ätna: leichter Anstieg der Seismik

Am Vulkan Ätna auf Sizilien werden wieder Mikroerdbeben registriert, die auf tief sitzende Explosionen in einem der Förderschlote hindeuten. Zudem ist ein leichter Anstieg des Tremors zu beobachten.

Die letzten paroxysmalen Vulkanausbrüche ereigneten sich am Ätna am 12. Januar, 18. Februar, 10. April und 12. Mai. Der nächste Paroxysmus kommt bestimmt!

Grimsvötn: 5. Tag des Vulkanausbruches

Update 18.20 Uhr: Eine Gruppe von Vertretern der Tourismusbranche besuchte den Grimsvötn heute Nacht. Sie sahen nur noch Dampf aufsteigen und gehen vom Ende der Eruption aus. Der Tremor ist zwar rückläufig, bewegt sich aber noch auf hohem Niveau. Daher halte ich weitere Explosionen für möglich. Der Luftraum über Deutschland wurde inzwischen wieder frei gegeben.

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Der 5. Tag der Grimsvötn-Eruption beschert Flugverbote und die Schließung von Flughäfen in Norddeutschland. Unterdessen hat die Eruption weiter nachgelassen. Eine geschlossene Wolkendecke über dem Vatnajökull verhindert visuelle Beobachtungen, Radarmessungen konnten die Eruptionswolke nicht mehr erfassen. Sie soll daher auf jeden Fall niedriger als 5 km sein. Bereits gestern ging der Ascheausstoß von über 10.000 Tonnen pro Sekunde auf unter 1000 t/s zurück.

In den letzten Stunden wurden wieder Erdbeben unter dem Vatnajökull aufgezeichnet. Diese lagen allerdings südlich vom Eruptionszentrum. Möglicherweise befindet sich dort ein Schmelzwassersee unter dem Gletscher, der die Eisdecke bewegt und sich auf einen Durchbruch vorbereitet. Dann würde es einen der gefürchteten Gletscherläufe geben.

Auch am Westrand des Vulkans Katla traten einige Erdbeben auf. Einige Wissenschaftler und Vulkanophile rechnen (hoffen) mit einem Ausbruch des Vulkans unter dem Gletscher Myrdalsjökull. Die letzten 3 Eruptionen der Katla folgten 6 – 18 Monate nach einem Ausbruch des Eyjafjallajökulls, dessen Ausbruch nun 12 Monate her ist.

Ich persönlich halte das Flugverbot bei den geringen Aschekonzentrationen über Deutschland für übertrieben. Sicherlich können Flugzeuge gefährdet werden, die durch eine dichte Aschewolke in Vulkannähe fliegen, aber bei Korngrößen die Feinstaubpartikeln entsprechen, halte ich dies für eher unwahrscheinlich. Die Hysterie ist sehr wahrscheinlich darin begründet, dass solche feinen Partikel in den geringen Konzentrationen jetzt erst nachweisbar sind. Vulkanausbrüche von der Größe des Grimsvötn gibt es weltweit ca. alle 3 Jahre, solche von der Größe des Eyjafjallajökulls ereignen sich jährlich. Ich frage mich, warum nicht mal langsam entsprechende Versuche im Windkanal gemacht werden um die Frage nach der Belastbarkeit der Maschinen zu klären. Stichwort: Sandstrahlgebläse!

In diesem Zusammenhang hat die Fluggesellschaft Ryanair gestern einen Selbstversuch gestartet: eine Maschine flog über Schottland (wo die Aschekonzentration noch höher war, als über Norddeutschland) durch die Aschewolke und es ist absolut nichts Auffälliges passiert.

Das ganze Debakel zeigt allerdings deutlich, wie wenig die Behörden in Deutschland und Europa auf Naturkatastrophen vorbereitet sind. Man rechnet hier nur mit Überflutungen und Stürmen. Nur weil die Europäer in den letzten Jahrzehnten weitestgehend von dramatischen Ereignissen wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen verschont geblieben sind, heißt es nicht, dass sich nicht jederzeit ein Naturphänomen ereignen könnte, das zur Katastrophe wird. Ein landesweiter Ausfall des Stromnetzes würde nach einigen Tagen den Zusammenbruch der Gesellschaft bewirken.

Grimsvötn: Neue Daten!

Professor Magnús Tumi Gudmundsson vom Geophysikalischen Institut in Reykjavik, gab heute ein Statement zur Grimsvötn-Eruption ab. Demnach hat die Eruption stark nachgelassen und die Eruptionswolke ist praktisch zusammengebrochen. Die Eruption beschränkt sich auf Explosionen mit Asche- und Schlackeauswurf in Kraternähe. Der Tremor ist noch hoch. Vulkanische Beben gab es in den letzten 2 Tagen keine mehr.
Inzwischen hat die Aschewolke Deutschland erreicht und es kommt zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Für Morgenfrüh wird mit einer Ausweitung der Flugverbote gerechnet.

Die Eruption war so stark, dass innerhalb von 24 Stunden mehr Vulkanasche ausgestoßen wurde, als während der gesamten Eyjafjallajökull-Eruption im letzten Jahr. Vom Ausbruchsverhalten ähnelte dieser Vulkanausbruch einer Eruption der Katla. Dieser Vulkan verhält sich allerdings noch still.

Dieng-Vulkan in Indonesien

Während aller Welt Richtung Island schaut, wurde am Dieng-Vulkan auf Java die Alarmstufe auf „gelb“ erhöht. In den vergangenen Tagen wurden 122 vulkanische Beben registriert, zudem stieg die Kohlendioxid-Konzentration in den Gasen an, die vom Weigh-Krater ausgestossen werden.

Zuletzt gab es im September 2009 eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng. Der Dieng-Vulkan bildet auf einer Höhe von 2093 m eine Hochebene in einer Caldera. Die Gegend wird landwirtschaftlich stark bewirtschaftet. Zahlreiche Krater, die zum Teil mit bunten Mineralseen und Schlammtümpel gefüllt sind, sind für das Dieng-Plateau charakteristisch.

Grimsvötn: Tag 4 der Eruption

Am 4. Tag der Eruption geht der Vulkanausbruch auf etwas niedrigerem Niveau weiter. Die Höhe der Eruptionswolke variiert zwischen 5 und 9 km. Allerdings können starke Winde die Höhe beeinflussen, indem sie die Eruptionswolke zur Seite wehen. Die Stärke der Eruption ist nun etwa mit der des Eyjafjallajökull im letzten Jahr vergleichbar.
Die Aschewolke erreichte in der Nacht Schottland. Heute Abend sollen einige Ausläufer der Aschewolke Norddeutschland erreichen. Der Flughafen von Keflavik wurde gestern Abend wieder geöffnet.
Henry Kröher von „Arktische Abenteuer“ auf Island, berichtet von schlechten Sichtverhältnissen in Vulkannähe, weshalb Touren zum Grimsvötn derzeit wenig Sinn machen. Die Ringstrasse ist ab Vik gesperrt, die Hochlandpisten sind wegen Schnee noch geschlossen. Wer sich auf den Weg machen möchte, hat z.Z. nur die Chance sich dem Vatnajökull von Norden, oder aus der Luft zu nähern.

Grimsvötn: Vulkanausbruch geht weiter!

Update 17.30 Uhr: Heute Abend soll der Flughafen Keflavik zeitweise wieder geöffnet werden. Die Ringstraße ist ab Vik gesperrt. Grund hierfür ist die geringe Sicht von teilweise nur 4 Metern! Erste Untersuchungen der Lavapartikel hat ergeben, dass sie aus Basalt bestehen und keine toxischen Gase ausgestossen werden. Die Explosivität des Ausbruches ist auf Schmelzwasser zurück zu führen und lässt bald vermutlich nach. Dennoch rechnen die Vulkanologen mit weiterer Aktivität in den nächsten Tagen.

Der Ausbruch am subglazialen Vulkan Grimsvötn auf Island geht weiter. Seit Samstagabend speit der Vulkan unter dem Gletscher Vatnajökull eine Aschewolke aus, die bis in die Stratosphäre aufstieg. Mittlerweile hat die Intensität der Eruption etwas nachgelassen. Ich schätze die Eruptionsstärke auf VEI 3-4.

Es wird von toten Lämmern berichtet, die auf Farmen in Vulkannähe gestorben sind. Beim Ausbruch des Eyjafjallajökull im letzten Jahr wurde eine hohe Flourkonzentration gemessen. Das Gas ist hoch toxisch.

In einigen Ortschaften fiel soviel Vulkanasche aus, dass es tagsüber stockdunkel wurde. Die Menschen mussten sich mit Taschenlampen ihren Weg suchen. Die Sichtweite liegt vielerorts unter 50 m. In der Hauptstadt Reykjavik ging ebenfalls Asche nieder.

Neusten Prognosen des VAAC zufolge könnte die Aschewolke bis Mittwoch die Britischen Inseln erreichen. Der Flughafen Keflavik ist weiterhin gesperrt.

Vulkanausbruch auf Island: Grimsvötn-Eruption

Update 23.10 Uhr: Aktuell ist die Eruptionswolke ca. 10 km hoch. Damit ist sie noch deutlich höher, als die Aschewolke die der Eyjafjallajökull im letzten Jahr ausstieß; sie erreichte maximal eine Höhe von 8 km. Damals wurden am 16. Mai 2010 in einer Stunde 22 vulkanische Blitze registriert, jetzt sind es maximal 2198 gewesen!

Die Erdbebentätigkeit unter dem Grimsvötn hat stark nachgelassen, der Tremor stabilisiert sich auf hohem Niveau. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Der Flughafen Keflavik ist jetzt bereits bis zum 23.05.2011 um 12 Uhr geschlossen. Ein Update der Informationen wir morgen und 8.00 Uhr erwartet. Für weitere Informationen bitte auf icelandair.de gucken.

Update 11.41 Uhr: Der Internationale Flughafen Keflavik wurde gesperrt. Die Aschewolke bewegt sich Richtung Skandinavien. Die Ascheablagerungen sind bei Kirikjubæjarklaustur bereits einen halben Zentimeter mächtig. Die gigantische Aschewolke verdunkelt den Himmel. Es wird vom stärksten Ausbruch des Grimsvötn-Vulkans seit 1823 gesprochen.

Der Ausbruch am subglazialen Vulkan Grimsvötn auf Island geht weiter. Die Aschewolke soll eine Höhe von bis zu 20 km erreicht haben. Damit ist dieser Ausbruch deutlich stärker als die letzte Eruption am Grimsvötn im Jahr 2004. In Bezug auf die Explosivität übertrifft sie auch die Eyjafjallajökull-Eruption vom letzten Jahr deutlich. Eine Flugverbotszone wurde eingerichtet, ist bisher aber lokal auf die Gegend um den Gletscher Vatnajökull begrenzet, unter dem der Vulkan liegt. Die Asche soll gröber sein, als die des Eyjafjallajökull und regnet in Vulkannähe ab. Somit ist die Wahrscheinlichkeit eines internationalen Flugverbotes geringer.
Die Erdbebentätigkeit ist rückläufig, der Tremor ist hoch, hat aber bereits nach der Initialphase etwas nachgelassen. Dem hohen Wasserdampfgehalt in der Eruptionswolke zufolge, trägt Schmelzwasser einen starken Anteil an die Explosivität der Eruption. Das Schmelzwasser wird in das Fördersystem des Vulkans eindringen und dort explosionsartig verdampfen.
Spannend dürfte ein Gletscherlauf sein, der in den nächsten Tagen bis Wochen zu erwarten ist. Dann könnten Schmelzwassermassen die Sanderflächen überfluten. Vorsorglich wurde die Ringstrasse im gefährdeten Gebiet an der Ostküste Islands bereits gesperrt. Bei so einem „Jökulhaup“ wurden nach dem Grimsvötn-Barabunga-Ausbruch 1996 zahlreiche Brücken zerstört. Hausgroße Eisbrocken wurden von den Wassermassen mitgerissen und auf dem Sander abgesetzt.
Medienberichten zufolge befand sich eine Gruppe eines isländischen Rettungsteams zu Übungen auf dem Vatnajökull. Sie übernachteten an der Grimsvötn-Hütte neben dem jetzt aktiven Grímsfjall-Krater und verließen die Gegend ca. 3 Stunden vor Eruptionsbeginn, der um 19.15 Lokalzeit war. Vermutlich entgingen sie so knapp einer Katastrophe.

Statistisch gesehen bricht auf Island alle 5 Jahre ein Vulkan aus, ältere Statistiken sprechen von einem 10 Jahre Intervall. Scheinbar sieht der Trend derzeit so aus, dass sich der Zeitraum zwischen den Eruptionen verkürzt. Vulkanologen rechneten bereits seit letztem Herbst mit einem Ausbruch der Grimsvötn. Im November 2010 wurden erhöhte Seismik und verstärkter Schmelzwasserfluss beobachtet.

Fotos und aktuelle Berichte gibt es bei icelandreview.com, die seismischen Daten können beim IMO abgerufen werden. LiveCams wurden eingerichtet, bisher funktionieren sie aufgrund von Überlastung nur sporadisch.