Puracé: Vulkanasche bis auf 5500 m Höhe eruptiert

Vulkan Puracé eruptiert Vulkanasche bis auf 5500 m Höhe – Warnstufe auf „Orange“ angehoben

Die Aktivität des kolumbianischen Vulkans Puracé ist erhöht: Das VAAC Washington meldet anhaltende Eruptionen und registriert Vulkanasche in einer Höhe von 5500 über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken driften mit dem Wind in Richtung Osten und es kommt zu Ascheniederschlägen. Aufgrund der verstärkten Aktivität hob der Geologische Dienst Kolumbiens (SGC) die Vulkanwarnstufe auf „Orange“ an.



Puracé. © SGC

Die Anhebung der Warnstufe erfolgte bereits am 29. November, nachdem eine signifikante Zunahme von Seismizität und explosiven Ascheeruptionen festgestellt worden war. Die Eruptionen ließen die Aschewolken bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufsteigen.

Seitdem registriert das SGC weiterhin seismische Signale, die auf anhaltende Fluidbewegungen im Inneren des Vulkans hindeuten. Besonders Tremor- und langperiodische Erdbeben nahmen in den vergangenen Tagen deutlich zu – ein Hinweis auf den kontinuierlichen Ausstoß von Gasen und Ascheemissionen.

Ein besonders markantes Ereignis ereignete sich am 30. November um 4:06 Uhr morgens, als ein anhaltender Tremor eine mehr als 500 Meter hohe Gas- und Aschesäule über dem Gipfel erzeugte. Wegen dichter Bewölkung war die volle Höhe der Säule in den umliegenden Kameras jedoch nicht sichtbar.

Die Auswirkungen der erhöhten Aktivität machten sich auch in der Region bemerkbar. Zwischen 20:00 und 22:00 Uhr am 29. November meldeten Anwohner des Vulkans feinen Aschefall und starken Schwefelgeruch. Zudem gab das SGC allein im aktuellen Überwachungszeitraum 23 VONA-Warnungen an die zivile Luftfahrt heraus.

Trotz zwischenzeitlicher Schwankungen in der Intensität der Signale sehen die Vulkanologen derzeit keine Anzeichen für eine nachhaltige Entspannung der Situation. Auch kurzfristige Rückgänge der Aktivität seien unter Warnstufe Orange normal und bedeuteten nicht, dass der Vulkan zu stabilen Bedingungen zurückkehrt. Für eine Absenkung der Warnstufe auf Gelb müssten über einen längeren Zeitraum eindeutige Stabilisierungstrends erkennbar sein.

Der Geologische Dienst mahnt weiterhin zur Vorsicht. Er rät dringend davon ab, sich dem Vulkan oder angrenzenden Gefahrenzonen zu nähern. Die Bevölkerung wird aufgerufen, offizielle Bulletins und Warnmeldungen aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der lokalen Behörden sowie der Nationalen Einheit für Katastrophenschutz (UNGRD) strikt Folge zu leisten.

Marapi: Explosion förderte Aschewolke

Explosion am Marapi auf Sumatra – Aufstieg einer Aschewolke registriert

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute zu einer explosiven Eruption, die aufgrund von Bewölkung von den Satelliten nicht wahrgenommen wurde. Dafür konnte sie von Beobachtern am Boden gesichtet werden. Demnach stieg die Asche mehrere hundert Meter über den Krater auf. Die Vulkanologen vom VSI kommunizierten, dass die Explosion ein seismisches Signal mit einer maximalen Amplitude von 30,3 mm und von 51 Sekunden Dauer erzeugte.




Marapi

Vor der Eruption registrierte das seismische Netzwerk am Marapi gestern 3 starke Entgasungen, 4 nichtharmonische Tremore und ein vulkanotektonisches Erdbeben. Die Seismizität ist somit vergleichsweise niedrig und deutet keine stärkere Eruptionsphase an.

Der Vulkanausbruch hatte auch keine großen Auswirkungen doch in Zeiten starker Monsunregenfälle auf Sumatra ist das Lahar-Risiko besonders hoch. Da kommen zusätzliche Ascheablagerungen auf den Vulkanhängen nicht gut. Der Katastrophenschutz warnt vor Laharen und anderen Vulkangefahren. Der Alarmstatus steht auf „2“.

Besucher, Bergsteiger und Einwohner wurden aufgefordert, einen Sicherheitsradius von mindestens drei Kilometern rund um den Verbeek-Krater strikt einzuhalten. Besonders Menschen in Tälern und entlang von Flussläufen, die vom Gipfel herunterführen, sollen wachsam bleiben: Während der Regenzeit steigt das Risiko von Laharen – schlammigen Vulkanfluten – sowie Erdrutschen deutlich an. Bei Ascheniederschlag wird dringend empfohlen, Masken zu tragen, um Atemwegsreizungen zu vermeiden.

Die lokalen Verwaltungen der Ortschaften im Schatten des Vulkans stehen in direktem Austausch mit dem Zentrum für Vulkanologie und geologische Katastrophenprävention (PVMBG). Die Bevölkerung wird gebeten, offizielle Informationen zu beachten und keine Falschmeldungen zu verbreiten, die die Lage unnötig verschärfen könnten.

Ein Vulkan mit langer Geschichte

Der Marapi, nicht zu verwechseln mit dem berühmten Merapi auf Java, zählt zu den aktivsten Vulkanen Sumatras. Er ist ein klassischer Stratovulkan – ein steil aufragender Schichtvulkan, der durch abwechselnde Lavaströme, Ascheschichten und pyroklastische Ablagerungen entstanden ist. Diese Bauweise macht seine Ausbrüche häufig explosiv, aber meist von moderater Stärke.

Die Ausbrüche des Marapis sind in der Regel klein bis mittelstark, treten jedoch regelmäßig in Phasen auf – oft mehrmals innerhalb eines Jahrzehnts. Historische Berichte reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Für die Bevölkerung der umliegenden Städte Bukittinggi und Padang Panjang gehört der Vulkan daher seit jeher zum Alltag, zugleich aber auch zu den bedeutendsten Naturgefahren der Region.

Asien: Mehr als 1100 Todesopfer infolge der Flutkatastrophen

Opferzahlen infolge der massiven Überflutungen in Südostasien steigen auf mehr als 1100

Schwere Stürme, Zyklone und anhaltende Monsunregenfälle haben in mehreren asiatischen Ländern zu katastrophalen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Den neuesten Zahlen zufolge kamen innerhalb einer Woche mehr als 1.100 Menschen ums Leben, zahlreiche gelten als vermisst, weshalb die Opferzahlen wahrscheinlich noch deutlich steigen werden. Von den Folgen der Fluten sind Millionen Menschen betroffen. Besonders stark traf es Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Malaysia, wo ganze Landstriche überflutet und viele Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten wurden.




Überflutungen

In Indonesien löste Zyklon „Senyar“ vor allem auf Sumatra massive Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Mindestens 604 Menschen starben, über 460 werden vermisst. Rettungsteams kämpfen mit unpassierbaren Straßen, Treibstoffmangel und schwierigen Wetterbedingungen. Einige Regionen waren tagelang ohne Hilfe, was zu Plünderungen führte, da Menschen um Nahrung und Wasser rangen. Der Einsatz von Hubschraubern ist entscheidend, um abgelegene Gebiete zu versorgen.

Südthailand verzeichnete mindestens 176 Todesopfer. Besonders die Stadt Hat Yai wurde extrem hart getroffen: Dort fielen Regenmengen, wie sie bislang noch nie registriert wurden. Krankenhäuser, Wohngebiete und Verkehrswege standen unter mehreren Metern Wasser. Viele Bewohner mussten tagelang in höheren Stockwerken ausharren, während Behörden Patienten und Hilfsgüter aus der Luft transportierten.

Sri Lanka kämpft mit den Folgen des Zyklons „Ditwah“, der mehr als eine Million Menschen traf. Mindestens 355 Menschen starben, wobei noch ähnlich viele Personen als vermisst gelten. Zehntausende Häuser wurden zerstört, und in vielen Gebieten fehlen Strom und Kommunikationsmöglichkeiten. Hilfsorganisationen verteilen warme Mahlzeiten und Nothilfematerial, während staatliche Unterkünfte überfüllt sind. Die Gefahr weiterer Erdrutsche bleibt hoch.

Malaysia meldete zwei Todesopfer und etwa 34.000 Evakuierte. Besonders im nördlichen Bundesstaat Perlis wurden Bewohner von schnell ansteigenden Fluten überrascht und mussten notdürftig in staatlich eingerichteten Lagern untergebracht werden.

Die Ereignisse verdeutlichen die zunehmende Verwundbarkeit Südostasiens gegenüber Extremwetter. Obwohl die genaue Rolle des Klimawandels noch untersucht wird, sind sich Wissenschaftler einig, dass wärmere Ozeane und eine feuchtere Atmosphäre Stürme und Niederschläge verstärken. Die aktuellen Katastrophen reihen sich in eine Serie extremer Wetterereignisse ein, die die Region bereits seit Monaten belasten.

Sakurajima stieß Asche bis auf 2700 m Höhe aus

Sakurajima weiterhin aktiv – Aschewolken in 2700 m Höhe detektiert

Der Sakurajima in Japan ist weiterhin aktiv und eruptierte gestern Aschewolken, die laut dem VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 2700 m aufsteigen und nach Nordosten driften. Dabei kam es ein weiteres Mal zu Ascheniederschlägen in den Regionen unter der Aschewolke.




Sakurajima

Das JMA berichtete ebenfalls über die Eruption und teilte mit, dass die Asche 1300 m über der Kraterhöhe aufgestiegen sei, was etwa 2400 m über dem Meeresspiegel entspricht. Tatsächlich war die Eruption nicht nur via LiveCam zu beobachten gewesen, sondern es gab auch Fotografien von Anwohnern der Region, die in den sozialen Medien geteilt wurden.

Heute Nachmittag wurde ein neues JMA-Bulletin veröffentlicht, das die Beobachtungen seit dem 28. November beinhaltete. Die Vulkanologen warnten, dass im Umkreis von etwa 1 km um den Gipfelkrater Minamidake sowie den Showadake weiterhin große und kleine vulkanische Blöcke niedergehen. Zudem besteht die Gefahr eines größeren Ausbruchs, bei dem pyroklastische Ströme generiert werden könnten.

Im Beobachtungszeitraum ereigneten sich zwei explosive Ausbrüche am Gipfelkrater Minamidake. Nachts wurden anhaltende Asche-Dampf-Exhalationen registriert, die von Überwachungskameras erfasst wurden.

Am Showa-Krater wurden weder Ausbrüche noch nächtliche Gluterscheinungen beobachtet.

Es wurden vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, deren Häufigkeit in den letzten Tagen leicht zugenommen hatte. So wurden bis heute Nachmittag 66 Erschütterungen festgestellt. Auch die ausgestoßene Menge vulkanischer Gase (Schwefeldioxid) bleibt deutlich erhöht. Zuletzt wurden SO₂-Emissionen von 4500 Tonnen am Tag festgestellt.

Der langjährige Trend einer tiefen Magmenakkumulation der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt, setzt sich fort. Die Aira-Caldera nimmt übrigens einen großen Teil der Bucht von Kagoshima ein, an deren Rand sich die gleichnamige Stadt befindet. Insofern ist die Situation nicht ganz unähnlich jener von Pozzuoli in Italien.

Die Daten sprechen dafür, dass auch künftig mit anhaltender vulkanischer Aktivität zu rechnen ist und die Gefahrenhinweise nebst dem Besteigungsverbot des Sakurajimas bestehen bleiben. Der Vulkanalarmstatus steht auf „3“ in einem fünfstufigen System.

Santiaguito: Pyroklastischer Strom am 30. November

Santiaguito. © Afar-TV-LiveCam

Pyroklastischer Strom am Domvulkan Santiaguito – Vulkanasche in 4300 m Höhe

In Guatemala ist der Domvulkan Santiaguito – der an der Basis des Stratovulkans Santa Maria wächst – weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die gemäß einer Meldung des VAAC Washington heute bis auf eine Höhe von 4200 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Dem noch nicht genug, filmte gestern die Afar-Tv-Livecam den Abgang eines pyroklastischen Stroms, der in Richtung des Tals zwischen den beiden Vulkanen floss. Dieser Umstand verdeutlicht, warum es strikt verboten ist, dieses Tal zu betreten.




Der pyroklastische Strom war von einer ungewöhnlich orangebraunen Farbe, ein Umstand, der zum Teil dem Licht zum Sonnenaufgang geschuldet war. Generell sind die Aschewolken pyroklastischer Ströme heller als explosiv geförderte Aschewolken, was dem Umstand geschuldet ist, dass ein Teil der Schmelze bereits zum Zeitpunkt der Fragmentation länger erstarrt ist und begonnen hat, zu oxidieren. Vulkanasche aus explosiven Eruptionen, deren Schmelze zum Zeitpunkt der Fragmentation noch teilweise glühend war, ist von dunkelgrauer Färbung.

Die für die Vulkanbeobachtung in Guatemala zuständige Behörde INSUVIUMEH berichtete gestern, dass  am Caliente-Dom des Vulkankomplexes Santiaguito anhaltende vulkanische Aktivität beobachtet wird. Über dem Krater steigen schwache, weiße Fumarolen rund 300 Meter in die Höhe, begleitet von ein bis drei schwachen bis mäßigen Explosionen pro Stunde. Dabei werden Gas- und Aschewolken bis auf etwa 3.400 Meter über Meereshöhe geschleudert, bevor sie vom Wind nach Westen und Südwesten verfrachtet werden. Glühende Gesteinsfragmente lösen sich vom Dom und rollen die Kraterflanken hinab. Infolge der Windrichtung kann es in San Marcos Palajunoj und den umliegenden Ortschaften zu leichtem Aschefall kommen. Da sich am Caliente-Dom sowie an dem Felsvorsprung oberhalb des Lavastroms auf der Südwestseite große Mengen lockeren Materials angesammelt haben, besteht zudem das Risiko, dass sich jederzeit pyroklastische Ströme in verschiedene Richtungen entwickeln.

Darüber hinaus besteht im Falle von Niederschlägen eine latente Lahargefahr. Die Schlammströme gehen meistens entlang von Schluchten und Flussläufen ab, weshalb man diese meiden sollte.

Manam mit Ascheemissionen am 1. Dezember

Asche-Emission am Manam steigen bis auf 2400 m Höhe – VONA-Warnung ausgegeben

Der Inselvulkan Manam befindet sich vor der Küste von Papua-Neuguinea und emittiert seit gestern wieder Aschewolken, die laut VAAC Darwin bis auf eine Höhe von gut 2400 m aufsteigen und nach Westen und Südwesten driften.  Die letzten Beobachtungen zeigten eine Bewegung der Aschewolke mit rund 5 Knoten. Die letzte eindeutig bestätigte Aschewolke stammt vom 30. November um 07:30 UTC. Danach war die Vulkanasche auf Satellitenbildern wegen Wetterwolken nicht mehr klar erkennbar. Dennoch gehen die Beobachter davon aus, dass die Emissionen weitergehen.

Aufgrund der geringen Windgeschwindigkeit und wechselhaften Richtungen ist die Vorhersage der Aschebewegung mit niedriger Sicherheit versehen – das Risiko, dass Asche erneut über bewohnte Gebiete oder Flugrouten driftet, bleibt bestehen.

Rückblick: Frühere Aktivität und größere Ausbrüche

Manam

Die Vulkaninsel Manam ist etwa 10 km breit und liegt 13 km vor der Küste von Papua-Neuguinea in der Bismarcksee. Der Stratovulkan hat zwei Gipfelkrater, von denen der südliche in historischer Zeit der aktivere war.

Der Vulkan gehört zu den aktivsten Feuerbergen im Südpazifik und blickt auf eine lange Eruptionsgeschichte zurück: Die erste datierte Eruption stammt aus dem Jahr 1616.

Typisch für den Manam sind paroxysmale Eruptionen, bei denen Lavafontänen Lavaströme speisen, aber auch kilometerhohe Aschewolken aufsteigen. Nicht selten kommt es dabei zur Generierung pyroklastischer Ströme, die bis aufs Meer hinauslaufen können.

Eine der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte ereignete sich 2004: Ein explosiver Ausbruch ab dem 24. Oktober zwang Tausende Bewohner der Insel zur Evakuierung. Der Ascheregen erreichte bewohnte Gebiete, und Windrichtungswechsel verschlimmerten die Situation.

Auch in jüngerer Vergangenheit war Manam immer wieder aktiv: So registrierte man zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 mehrere kräftige Eruptionen mit Aschesäulen bis zu 17 km Höhe.

Ende 2021 begann erneut eine Eruptionsphase: Ab dem 20. Oktober 2021 kam es zu Asche- und Rauchemissionen, die zeitweise das Leben der wenigen Inselbewohner beeinträchtigten. Es kam zu Evakuierungen.

Anfang März 2022 meldete das zuständige Observatorium pyroklastische Ströme an den Hängen des Vulkans sowie lautstarke Eruptionsgeräusche. Seitdem kommt es meistens nur zu kleineren Ascheemissionen wie heute.

Fuego: Mann durch Vulkanausbruch verletzt

Fuego letzte Nacht. © Afar-TV

Starke Eruption verletzte Mann in Kraternähe des Fuego – Gipfelstürmer ignorierte Sperrgebiet

In Guatemala ist die Reisesaison in voller Fahrt und auch der Vulkan Fuego ist ausgesprochen aktiv und erzeugt mehrmals stündlich stärkere Explosionen, die den Kraterbereich mit glühender Tephra eindecken. Zudem ist es oft stark windig, wodurch die Aschewolken nicht aufsteigen, sondern zu Boden gedrückt werden und dann Erscheinungen verursachen, die an pyroklastische Dichteströme erinnern.




Abtransport

Laut einem Bericht in der guatemaltekischen Zeitung „Prensa Libre“ ist eine dieser dichtstromähnlichen Manifestationen einem einheimischen Vulkantouristen zum Verhängnis geworden, der sich dem aktiven Krater bis auf etwa hundert Meter genähert hat und damit das Sperrgebiet ignorierte. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er im oberen Bereich des Grats unterwegs, der den Acatenango mit dem Fuego verbindet, etwas, das trotz striktem Verbot von den ortsansässigen „Vulkanführern“ immer wieder den normalen Touristengruppen angeboten wird, die die Touren auf den Acatenango gebucht haben – gegen Aufpreis, versteht sich. ein Verhalten, das ich bereits öfters kritisierte und was man bestenfalls bei viel Vulkanerfahrung in eigener Regie unternehmen kann, was ich selbst allerdings noch nicht gemacht habe.

Augenzeugen berichten, dass der Mann nicht alleine unterwegs war und dass man zahlreiche Taschenlampenlichter am Hang des Fuegos beobachtet hat. Die Meldungen über den genauen Hergang des Geschehens sind ein wenig widersprüchlich. Zum einen heißt es, der Mann sei in einen pyroklastischen Strom geraten und hätte sich schwere Verbrennungen und andere Verletzungen zugezogen. Ein Absatz später ist davon die Rede, dass er von glühenden Lavabomben getroffen wurde. Fotos zeigen schwere Verletzungen im unteren Beinbereich, die so aussehen, als wäre err von einer größeren Lavabombe getroffen worden, die zunächst vor seinen Füßen einschlug, vom Boden abprallte und ihn dann von unten aufsteigend traf.

Zudem hieß es, dass auch andere Schaulustige in den Bombenhagel gerieten, doch es wurde nur eine Person ernsthaft verletzt. Der Mann wurde von einem Rettungstrupp der Feuerwehr geborgen und ins Krankenhaus transportiert.

Das Areal ist offiziell erst seit Anfang des Jahres mit Barrikaden gesperrt, obwohl es auch schon früher Verbote gab. Die Behörden ermitteln nun, wie die Gruppe die Sicherheitsbarrieren umgehen konnte, und prüfen mögliche rechtliche Konsequenzen für die Beteiligten.

Die für die Vulkanüberwachung zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet darüber, dass der Fuego stündlich zwischen 5 und 8 Explosionen erzeugt, die Aschewolken bis auf 4800 m Höhe aufsteigen lassen.

Taal: Erhöhte Seismizität Ende November

Vulkan Taal zeigt weiterhin erhöhte seismische Aktivität – Risiko phreatischer Eruptionen hoch

In den letzten 24 Stunden registrierten die Geoforscher am philippinischen Vulkan Taal insgesamt 20 vulkanische Erdbeben, darunter 4 Tremorereignisse, die zwischen 2 und 403 Minuten andauerten. Die Temperatur im Hauptkratersee lag bei 58,1 Grad Celsius, während der Säuregrad des Wassers bei einem pH-Wert von 0,3 blieb. Die Schwefeldioxid-Emissionen beliefen sich auf rund 208 Tonnen pro Tag, was ein vergleichsweise niedriger Wert ist. Eine Dampffahne stieg bis zu 800 Meter hoch und wurde als moderate Emission eingestuft, die in südwestlicher Richtung abtrieb. Gleichzeitig zeigten Messungen eine Aufwölbung der Vulkaninsel, ein Hinweis auf eine mögliche Magmabewegung unter der Oberfläche.

Aufgrund dieser Entwicklungen bleibt das Betreten der Vulkaninsel, insbesondere des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalten, weiterhin verboten. Auch das Befahren des Taal-Sees mit Booten sowie Flüge in unmittelbarer Nähe des Vulkans sind untersagt, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Ein Blick auf die gesamte Aktivität im November zeigt, dass der Vulkan Taal mit 514 vulkanischen Erdbeben und 98 Tremorereignissen deutlich aktiver war als in den Vormonaten. Im Oktober wurden 367 Beben und 69 Tremore registriert, im September 189 Beben und 129 Tremore. Diese Zunahme unterstreicht die anhaltende Unruhe des Vulkans.

Die Vulkanbeobachter erklären, dass vulkanische Erdbeben durch magmatische Bewegungen im Untergrund verursacht werden. Die Tremore sind niederfrequente Schwingungen, die durch resonierendes Magma oder kleinere interne Explosionen entstehen. Trotz der erhöhten seismischen Aktivität gilt weiterhin Alarmstufe 1, was ungewöhnliche Bedingungen und die Möglichkeit plötzlicher, dampfgetriebener Eruptionen signalisiert. Dazu kommen mögliche Aschefälle und gefährliche Gasfreisetzungen, die vor allem die Insel rund um den Vulkan betreffen können. Die Bevölkerung wird daher weiterhin dringend aufgefordert, die Gefahrenzone nicht zu betreten und den Sicherheitsanweisungen Folge zu leisten.

Generell sprechen 2 Beobachtungen für ein Abkühlen des magmatischen Systems: der deutlich verringerte Schwefeldioxidausstoß sowie die deutlich verringerte Temperatur des Kratersees. Hier scheint es nicht nur zu einer kurzfristigen Blockade des Fördersystems gekommen zu sein, sondern zu einer Verringerung der Entgasung der Schmelze in der Tiefe. Trotzdem ist in Vulkannähe weiterhin Vorsicht geboten.

Masaya: Ascheeruption am Samstag

Unerwartete Explosion am Vulkan Masaya: Aschewolke verursachte Ascheregen in Nachbargemeinden

Am Samstag, den 29. November 2025, kam es am Santiago-Krater des Vulkans Masaya in Nicaragua zu einer plötzlichen und gut hörbaren Explosion. Dabei stieg eine mehrere Hundert Meter hohe Eruptionswolke aus Gasen und Vulkanasche auf, die von mehreren Punkten im Nationalpark Vulkan Masaya sowie aus umliegenden Gemeinden wie San Juan de la Concepción aus sichtbar war.




Masaya

Obwohl der Großteil des ausgestoßenen pyroklastischen Materials wieder in den Krater fiel, wurde Vulkanasche durch den Wind in die nahegelegenen Orte Palo Solo, Ticuantepe und Teile von La Concepción getragen, wo sie sich in einer feinen Schicht ablagerte, wie Anwohner gegenüber der lokalen Presse berichteten. Zuvor hörten sie laute Knallgeräusche. Im Stadtgebiet von Masaya selbst wurden weder Geräusche noch Aschefall wahrgenommen, was auf die lokal begrenzte Wirkung des Ereignisses hinweist.

Das Nicaraguanische Institut für Territorialstudien (INETER) hat bislang keine offizielle Stellungnahme zur aktuellen Explosion veröffentlicht und auch eine VONA-Warnung blieb aus. Dennoch weiß man, dass solche Eruptionen Teil der normalen Aktivität eines dauerhaft aktiven Vulkans wie Masaya sind. Im Oktober 2025 wurde der Vulkan bereits während einer Inspektion genauer untersucht: Dabei zeigten sich Einstürze an der inneren südlichen Kraterwand, die den Schlot des früheren Lava-Sees teilweise bedeckten. Der Lavasee, auch „Boca del Infierno“ („Mund der Hölle“) genannt, bildete sich bei der Eruption 2015 und war in abgeschwächter Form bis zum Frühjahr 2024 aktiv. Vulkanologen hatten die Temperatur des Lavasees mehrfach gemessen und kamen auf Werte um 1100 Grad.

Seit dem Jahr 1520 wurden mindestens 18 bedeutende Ausbrüche des Masaya dokumentiert, darunter die historisch bedeutsamen Eruptionen von 1772 und 1820, die in der Region große Schäden anrichteten.

Der Vulkan Masaya ist einer der aktivsten und meistüberwachten Vulkane Zentralamerikas. Er beeindruckte nicht nur durch seinen Lavasee, sondern auch durch häufige Gas- und Ascheemissionen und ist zugleich eine bedeutende Touristenattraktion. Trotz seiner Aktivität gilt er als potenziell gefährlich für die umliegenden Gemeinden, weshalb die Behörden eine kontinuierliche Überwachung und Vorsichtsempfehlungen für die Bevölkerung aussprechen.