Türkei: Erdbeben Mb 5,1 beim Urlaubsort Antalya

Mittelstarkes Erdbeben erschüttert Urlaubsort Antalya in der Türkei – Erdbebenherd in großer Tiefe

Datum: 08.12.2025 | Zeit: 10:21:32 UTC | Koordinaten 37.016 ; 30.802 | Tiefe: 95 km | Mb 5,1

Am 8. Dezember 2025 um 10:21 Uhr UTC ereignete sich in der westlichen Türkei ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Epizentrum lag bei 37,016 Grad nördlicher Breite und 30,802 Grad östlicher Länge, etwa 15 Kilometer nordnordöstlich von Antalya und rund 176 Kilometer südwestlich von Konya. Das Beben hatte eine Herdtiefe von etwa 95 Kilometern, was auf ein Beben in der Asthenosphäre hinweist. Die Daten sind frisch und könnten noch korrigiert werden.




In der Region um Antalya mit etwa 758.000 Einwohnern wurden die Erschütterungen des Erdbebens gegen 13:21 Uhr Ortszeit deutlich gespürt. Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor. Obwohl das Epizentrum in bebautem Gebiet in einem Vorort von Antalya lag, gibt es bis jetzt keine Berichte über größere Schäden. Aufgrund der großen Tiefe wirkte sich die Erschütterung an der Oberfläche moderat aus, sodass mit größeren Schäden nicht zu rechnen ist.

Die tektonische Situation der Region ist komplex, weicht aber von dem Setting der beine großen Blattverschiebungen in Norden und Osten des Landes ab, weshalb die Gefahr von Erdbebenkatastrophen in den Touristenhochburgen um Antalya niedriger eingeschätzt wird, als in den Regionen der beiden anatolischen Verwerfungen.

Die betroffene Region liegt zwischen der Eurasischen Platte im Norden, der Afrikanischen Platte im Süden und der Arabischen Platte im Südosten, wobei die kleinere Anatolische Platte dazwischen eingekeilt ist. Die Arabische Platte bewegt sich nordwestwärts und kollidiert im Osten der Türkei mit der Eurasischen Platte. Dieser Druck schiebt die Anatolische Platte gewissermaßen nach Westen, was als tektonischer „Escape“ bezeichnet wird.

Diese Bewegung zusammen mit dem Zurückgleiten der Afrikanischen Platte unter das Mittelmeer – ein Vorgang, der als „Slab Rollback“ bekannt ist – verursacht eine komplexe Dehnungszone in Westanatolien. Die Erdkruste wird hier auseinandergezogen, was zu Grabenbrüchen führt an denen es überwiegend schwache und mittelstarke Erdbeben gibt.

Das aktuelle Beben mit einer Tiefe von 95 Kilometern ist höchstwahrscheinlich auf Spannungen in der subduzierten afrikanischen Lithosphäre zurückzuführen, die als „Antalya-Slab“ unter dem südlichen Anatolien liegt. Diese Slab ist segmentiert und weist Risse auf, an denen sich Spannungen lösen können – was zu tiefen Erdbeben führt.

Poás: Eruption zu Nikolaus

Weitere Eruption am Poás in Costa Rica förderte glühende Tephra und Aschewolke

Ein neuer explosiver Ausbruch des Vulkans Poás hat am späten Samstagabend in Costa Rica für Aufsehen gesorgt. Um 22:34 Uhr Lokalzeit schleuderte der Vulkan eine rund 400 Meter hohe Eruptionssäule aus Gas und vulkanischem Material in den Himmel. Laut dem Vulkanologischen und Seismologischen Observatorium Costa Ricas (OVSICORI-UNA) wurde die Explosion durch seismische und Infraschall-Messungen bestätigt. Auch die Webcam des Vulkans zeichnete das Ereignis auf. Da Windstille herrschte, stieg die Eruptionssäule nahezu senkrecht auf. Der Ausbruch dauerte etwa fünf Minuten. Dabei wurden auch glühenden Gesteinsfragmenten ausgestoßen, die im Nahbereich des Kraters niedergingen. Die Eruption blieb auf das unmittelbare Umfeld des Gipfels beschränkt.

Poás

Der Vorfall ereignet sich vor dem Hintergrund einer weiterhin komplexen Gesamtsituation am Poás. Der 2.687 Meter hohe Stratovulkan befindet sich aktuell auf Warnstufe Gelb, und das OVSICORI beobachtet eine Reihe potenzieller Anzeichen für instabile Aktivität. Dazu gehören mögliche moderate Ascheemissionen, Ausbrüche mit Auswirkungen über den Kraterrand hinaus, thermische Anomalien, signifikante Gasfreisetzungen sowie Tremor-Phasen oder seismische Schwärme.

Nach Angaben des wöchentlichen OVSICORI-Berichts hat die Tremoramplitude im Vergleich zur Vorwoche abgenommen, während akustischer Tremor nahezu nicht vorhanden ist. Die Zahl der langperiodischen Beben ist jedoch angestiegen, ein Trend, der sich über längere Zeit schon abzeichnet, auch wenn am 27. November eine kurzfristige Halbierung der Ereignisse registriert wurde. Vulkanisch-tektonische Erdbeben wurden in dieser Woche nicht festgestellt.

Geodätische Messungen deuten derzeit auf eine leichte Absenkung des Vulkangebäudes hin. Die MultiGAS-Station in Boca C verzeichnete ein durchschnittliches SO₂/CO₂-Verhältnis von 1,0 ± 0,5, während das H₂S/SO₂-Verhältnis leicht auf 0,1 sank. Die ExpoGAS-Station am Besucherzentrum maß maximale SO₂-Konzentrationen von 1,1 ppm – ein niedriger Wert. Die DOAS-Stationen registrierten einen SO₂-Ausstoß von 296 ± 48 t/Tag, ähnlich dem Niveau der Vorwoche. Auch Satellitendaten zeigen weiterhin rückläufige SO₂-Mengen. Auffällig bleibt jedoch der Wasserstand im Kratersee, der sich um weitere 0,8 Meter erhöht hat – ein Faktor, der für künftige phreatische Aktivitäten relevant sein könnte.

Ambae: Ascheemissionen vom Manaro Voui

Gesteigerte Unruhe am Manaro Voui auf Ambae – Vulkan stößt Vulkanasche aus

Der Vulkan Manaro Voui auf der Insel Ambae in Vanuatu zeigt seit der letzten Novemberwoche Anzeichen erhöhter Aktivität. Das Amt Meteorologie und Geogefahren auf Vanuatu (VMGD) meldet, dass der Vulkan instabil ist und seine Aktivität unverändert vom Voui-Kratersee ausgeht. Es gab mehrere VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf eine Höhe von 2400 m Höhe aufgestiegen sind. Die Vulkanwarnstufe bleibt deshalb auf Stufe 2, auf der sie bereits seit Dezember 2021 liegt. Sie signalisiert eine anhaltende Unruhe, bei der jederzeit kleinere Eruptionen möglich sind.




Satellitenbilder und Webcam-Aufnahmen aus dem Zeitraum vom späten November bis zum 7. Dezember belegen kontinuierliche Ascheemissionen aus dem aktiven Krater. Neben feiner Asche wurden auch Wasserdampf freigesetzt, der vulkanische Gase wie Schwefeldioxid enthält. Auswertungen von Satellitenbildern zeigen zudem eine Reihe thermischer Anomalien. Sie liefern einen Hinweis darauf, dass sich Magma weiterhin in geringer Tiefe unmittelbar unter der Oberfläche befindet.

Auch Beobachtungen vor Ort bestätigen die aktuelle Aktivität: In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu Ablagerungen von Vulkanasche, die in dem VMGD-Bericht treffender als vulkanischer Sand beschrieben wird. Gleichzeitig registrieren die seismischen Instrumente anhaltenden Tremor und vereinzelte vulkanotektonische Erdbeben, was die Unruhe im Krater weiter untermauert.

Das Gefahrengebiet rund um den aktiven Krater bleibt daher streng definiert. Die Zone A, ein Radius von etwa zwei Kilometern, ist für die Bevölkerung, Besucher und die Tourismusbranche ausdrücklich gesperrt. In diesem Bereich besteht Gefahr durch Aschewolken, Sandstürme und andere unmittelbare vulkanische Prozesse. Je nach Windrichtung können Asche und Sand auch mehrere Kilometer weit verfrachtet und in umliegenden Dörfern abgelagert werden.

Der Manaro Voui ist ein basaltischer Schildvulkan mit einer komplexen Caldera- und Kraterseen-Struktur, die phreatische und phreatomagmatische Explosionen begünstigt. Seine letzte größere Eruptionsphase ereignete sich 2017–2018 und führte zu massiven Ascheeruptionen und einer Evakuierung der gesamten Insel. Die aktuelle Aktivität erinnert daran, dass dieser Vulkan trotz ruhigerer Jahre jederzeit wieder aktiver werden kann.

Indonesien: Versorgungsengpässe nach Flutkatastrophe

Hilfsorganisationen warnen: Versorgungsengpässe bis hin zu Hungerkatastrophen drohen auf Sumatra

Auf der indonesischen Insel Sumatra steigt die Zahl der bestätigten Todesopfer täglich weiter: Durch die Flutkatastrophe Ende November sind nach bisherigen Angaben mindestens 914 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte werden noch vermisst. Rettungsteams suchen weiter nach Vermissten, sodass die Bilanz voraussichtlich noch zunimmt. Durch die massiven Überflutungen, die Erdrutsche und Schlammlawinen auslösten, entstanden große infrastrukturelle Schäden und zahlreiche Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Viele Betroffene warten noch immer auf Hilfe und können bestenfalls aus der Luft versorgt werden. Allerdings gibt es auf Sumatra und in Indonesien insgesamt viel zu wenige Hubschrauber.

Sumatra

Die Fluten haben ganze Landstriche verwüstet und weitreichende Schäden an Siedlungen und Infrastruktur verursacht. Viele Ortschaften stehen weiterhin unter Wasser oder sind von Schlamm- und Geröllmassen eingeschlossen, was die Rettungsarbeiten erschwert.

Zahlreiche Straßen und Brücken wurden zerstört, wodurch mehrere Regionen nahezu isoliert sind. Auch Stromleitungen, Wasserverbindungen und Kommunikationsnetze sind vielerorts ausgefallen. Diese Unterbrechungen behindern nicht nur die Koordination der Hilfseinsätze, sondern auch die Versorgung der Bevölkerung. In mehreren Provinzen mussten Zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen. Viele leben derzeit in provisorischen Notunterkünften.

Während die Behörden versuchen, Zugang zu abgelegenen Gebieten wiederherzustellen, zeigt sich, wie groß die logistischen Herausforderungen sind. Hilfsgüter erreichen betroffene Orte oft nur verspätet oder gar nicht. In einigen Regionen gehen Vorräte für Nahrungsmittel, Trinkwasser und Treibstoff zur Neige. Auch medizinische Einrichtungen stehen unter Druck: Viele Gesundheitszentren wurden beschädigt oder sind überlastet, gleichzeitig steigt das Risiko für durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera. Unbehandelt hat diese Durchfallerkrankung eine extrem hohe Mortalität, gegen die Corona wie ein kleiner Husten wirkt.

Die wirtschaftlichen Folgen sind ebenfalls erheblich. Landwirtschaftliche Flächen wurden überschwemmt, Ernten zerstört, Viehbestände stark dezimiert. Dadurch sind lokale Märkte mancherorts zusammengebrochen, und die Preise für Grundnahrungsmittel steigen.

Angesichts dieser Lage warnen Hilfsorganisationen und lokale Behörden zunehmend vor einer drohenden Versorgungskrise. In mehreren besonders schwer zugänglichen Regionen sei die Ernährungslage bereits kritisch, da Hilfsgüter nicht schnell genug ankommen. Sollte die Versorgung weiterhin stocken, könnte sich die Situation verschärfen – bis hin zu einer möglichen Hungersnot in den am stärksten isolierten Gebieten.

Sakurajima: Serie starker Ascheexhalationen

Serie starke Ascheexhalationen am Sakurajima – Ausbruchscharakter variiert

Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich weiterhin in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit gestern wurden zwölf VONA-Warnungen herausgegeben – ein deutliches Zeichen für die anhaltende eruptive Aktivität, die vor allem vom Minamidake-Gipfelkrater ausgeht. Die jüngste Eruption wurde am 07. Dezember 2025 um 11:53 UTC registriert – Vulkanasche driftete in 2700 m Höhe in Richtung Südosten. Unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag, vor dem die Behörden warnten.




Obgleich es eine große Anzahl an Eruptionen gibt, sind diese eher exhalativer Natur: Es werden zwar größere Mengen feiner Vulkanasche ausgestoßen, die bei schwachem Wind vergleichsweise hoch aufsteigen, doch es fehlt der Druck stärkerer Explosionen und der Ausstoß glühender Tephra. Somit wirken die Eruptionen kraftlos. Unter diesen Bedingungen entstehen auch keine vulkanischen Blitze, für die der Sakurajima bekannt ist.

Laut dem letzten JMA-Bericht, veröffentlicht am 5. Dezember um 16:00 Uhr, wird die Vulkanwarnstufe 3 aufrechterhalten. Das Betreten des Vulkangebietes bleibt stark eingeschränkt.

Zwischen dem 1. und 5. Dezember wurden am Minamidake insgesamt zehn Ausbrüche, darunter fünf Explosionen, registriert. Ballistisch ausgeworfene Gesteinsblöcke erreichten dabei die Zone um die achte Station, nur etwa 60 Meter vom Kraterrand entfernt. Die Aschewolken stiegen zeitweise bis zu 2 100 Meter über den Kraterrand auf. In den Nächten beobachteten Überwachungskameras zudem deutliche Glutreflexionen im Kraterinneren. Der benachbarte Showa-Krater blieb dagegen ohne eruptive Aktivität.

Seismisch zeigt der Vulkan weiterhin geringe, aber konstante Bewegung. Vulkanische Erdbeben traten im Beobachtungszeitraum nur vereinzelt auf, vulkanische Erschütterungen gelegentlich. Langzeitmessungen der GNSS-Stationen weisen jedoch auf eine langsame Aufwölbung tief unter der Aira-Caldera hin – ein Hinweis darauf, dass sich in größerer Tiefe weiterhin Magma ansammelt. Gleichzeitig bleiben die Schwefeldioxid-Emissionen auf einem erhöhten Niveau, was auf anhaltende Magmazufuhr schließen lässt.

Für die umliegenden Gemeinden bedeutet die Aktivität fortgesetzte Wachsamkeit: In einem Radius von zwei Kilometern um die Krater besteht Gefahr durch vulkanische Bomben und mögliche pyroklastische Ströme. Druckwellen starker Explosionen können zudem Fensterscheiben beschädigen, und bei Regenfällen drohen auf der Basis frischer Ascheablagerungen Schlammlawinen.

Vogtland: Serie spürbarer Erdbeben im Grenzgebiet

Weitere Erdbebenserie erschütterte das Vogtland – mindestens 1 Erdstoß wurde verspürt

Im deutsch-tschechischen Vogtland bebte erneut die Erde: Am 6. Dezember 2025 ereignete sich um 21:26 UTC (22:26 Uhr Ortszeit) ein spürbares Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe bei den Koordinaten 50.285° ; 12.440°. Das EMSC/GFZ verortete das Epizentrum 8 km südlich von Klingenthal und 70 km süd-südwestlich von Chemnitz. Beide Referenzorte liegen in Deutschland, obgleich sich das Epizentrum wenige Kilometer westlich von Luby auf tschechischem Hoheitsgebiet befand. In den folgenden 45 Minuten ereigneten sich 3 weitere Erschütterungen mit Magnituden zwischen 2,1 und 2,4. Darüber hinaus gab es eine große Anzahl an Mikrobeben.




Vogtlandbeben © ig.cas.cz

Das stärkste Beben mit der Magnitude Mb 2,6 wurde von den Anwohnern der Region verspürt. Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen bis aus Orten in 35 Kilometern zum Epizentrum vor. Dabei war das Beben in beiden Ländern zu spüren gewesen. Die Bebenzeugen beschreiben einen leichten Ruck, der von grollendem Rumpeln begleitet wurde. Schäden gab es nicht.

Das Seismologische Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften verortete ca. 100 Erschütterungen auf seiner Shakemap. Darüber hinaus wird es wieder eine große Anzahl nicht verorteter Erdbeben gegeben haben, die aufgrund sehr geringer Stärke mit Magnituden im Negativbereich nicht genau lokalisiert werden konnten. Hier helfen mittlerweile oft KI-gestützte Programme bei der Auswertung der Seismogramme, was aber nicht in Echtzeit geschieht. Diese Daten werden oft mit einiger Verzögerung in Studien veröffentlicht.

Interessant ist, dass die meisten Mikrobeben wieder nördlich des Erdbebenclusters lagen, der sich bereits Ende November formiert hatte. Die stärkeren Beben manifestierten sich hingegen östlich versetzt zwischen den beiden Clustern.

Als Ursache hinter den Schwarmbeben vermuten Geoforscher magmatisches CO₂, das von einem Magmenkörper in der Asthenosphäre entlang von Störungen aufsteigt und an diesen die Beben verursacht. Um die Ursachen und das Verhalten der Schwarmbeben besser zu verstehen, läuft derzeit das internationale Großprojekt Eger Large Seismic Experiment (ELISE). Dafür wurden rund 300 temporäre seismische Stationen auf einer Fläche von etwa 100 × 100 km installiert – genau über der Region Vogtland/Nordwestböhmen. Die Anlage soll selbst kleinste Erdbeben und tiefe Beben registrieren und mit seismischer Tomografie das tiefere Erdinnere untersuchen. ELISE läuft bis mindestens Mitte 2026. Danach ist mit ersten Studienergebnissen zu rechnen. Daten sollten die aktuellen Erdbebenschwärme genug liefern!

Kanada: Starkes Erdbeben Mw 6,8 an der Grenze zu Alaska

Starkes Erdbeben Mw 6,8 erschüttert Grenzgebiet zwischen Kanada und USA – keine größeren Schäden gemeldet

Datum: 06.12.2025 | Zeit: 20:41:51 UTC | Koordinaten 60.403 ; -139.446 | Tiefe: 10 km | Mw 6,8

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8 hat am Samstagabend ein abgelegenes Gebiet im südlichen Yukon Territory in Kanada erschüttert. Das Beben ereignete sich am 6. Dezember 2025 um 20:41 UTC in 10 Kilometern Tiefe bei 60,403° und –139,446°. Das Epizentrum lag etwa 243 Kilometer west-südwestlich von Whitehorse und rund 573 Kilometer östlich von Anchorage. In beiden Städten war das Beben spürbar, Verletzte oder nennenswerte Gebäudeschäden wurden nicht gemeldet. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Erdbeben Kanada

Behörden bestätigten außerdem, dass keine Tsunami-Warnung ausgegeben wurde, da sich der Erdstoß zwar in Küstennähe, aber nicht offshore ereignete. In Whitehorse gingen zwei Notrufe wegen des Bebens ein. Bebenzeugen beschrieben den Erdstoß als „deutlich wahrnehmbar“. Viele Menschen haben in den sozialen Medien beschrieben, wie ihre Häuser gewackelt haben. Auch in mehreren kleineren Gemeinden rund um das St.-Elias-Gebirge berichteten Bewohner von klapperndem Geschirr und Gegenständen, die aus Regalen gefallen waren. Strukturelle Schäden ließen sich bislang jedoch nicht feststellen.

Die Seismologin Alison Bird von Natural Resources Canada erklärte, dass das besonders stark betroffene Gebiet gebirgig, isoliert und dünn besiedelt sei. Die nächstgelegene kanadische Ortschaft, Haines Junction, befindet sich rund 130 Kilometer vom Epizentrum entfernt und zählt gut 1.000 Einwohner. Auf der US-Seite liegt das Küstenstädtchen Yakutat, nur etwa 91 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Beide Orte meldeten leichte Erschütterungen, jedoch keine Schäden.

Geologisch betrachtet ereignete sich das Erdbeben in einem hochkomplexen tektonischen Umfeld. Die Region markiert den Übergang zwischen der Fairweather Fault und der Totschunda Fault, zwei bedeutenden Störungen, die einen Teil der seitlichen Bewegungen zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte aufnehmen. Hier kollidiert zudem das Yakutat-Terran, ein kleiner, aber massiver Krustenblock, der seit Millionen Jahren mit erheblichem Druck gegen Alaska und den Yukon geschoben wird. Diese Prozesse führen zu intensiver Krustenverformung und machen das St.-Elias-Gebirge zu einer der seismisch aktivsten Regionen Nordamerikas.

Historisch sind aus dem erweiterten Störungssystem mehrere schwere Erdbeben bekannt. Das Denali-Fault-Erdbeben von 2002 (Mw 7,9) verursachte Risse, Bodenversatz und infrastrukturelle Schäden, während das Fairweather-Erdbeben von 1958 (Mw 7,8) den berühmten Megatsunami in der Lituya Bay auslöste. Die Region zeigt eine lange Geschichte starker seismischer Aktivität, was ein Grund für die dünne Besiedlung der Gegend sein könnte.

Kilauea: Vulkanausbruch No. 38 war der stärkste der Serie

Am Kilauea gab es heute Nacht die 38. eruptive Episode – stärkster Vulkanausbruch des laufenden Zyklus zerstörte LiveCam

Der Kilauea auf Hawaii hat am Samstag die bislang intensivste Eruption dieses Ausbruchszyklus durchlaufen. Episode 38 begann gegen 8:45 Uhr HST (21:45 Uhr MEZ) mit dem Auftreten erster Fontänen im nördlichen Schlot am Rand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Mehrere bereits am Vortag registrierte Vorläufer-Überläufe und eine zunehmende Inflation am Gipfel hatten diesen Ausbruch angekündigt.




Zu Beginn stiegen die Fontänen im nördlichen Krater rasch von anfänglich 15–30 Metern auf über 60 Meter Höhe. Kurz darauf setzte auch der südliche Krater ein und entwickelte Fontänen von über 30 Metern Höhe. Im Verlauf des Vormittags zeigte der Vulkan ein seltenes Schauspiel, als sich drei Lavafontänen entwickelten, die Höhen zwischen 125 und 150 Metern erreichten – eine außergewöhnliche Konstellation selbst für den äußerst aktiven Kilauea.

Gegen Mittag steigerte sich die Aktivität massiv. Die Fontäne des südlichen Kraters erreichte mehrfach Höhen von über 300 Metern und neigte sich deutlich nach Süden. Ausgeworfene glühende Schlacken beschädigten dabei die Kamera V3. Im Livestream war es interessant zu beobachten, wie die Lavafontäne immer weiter auf die Kamera zuschoss, bis diese zerstört wurde. Durch die Gewalt der niederprasselnden Lavabrocken entstand eine sekundäre Aschewolke, die eine Höhe von mehr als 6.000 Metern über dem Meeresspiegel erreichte. Das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) widersprach kursierenden Falschmeldungen, wonach Grundwasser die Höhe der Fontänen beeinflusse – die Ausstoßrate allein sei für diese Intensität verantwortlich. Das VAAC Washington veröffentlichte eine VONA-Meldung, nach der die Asche zwei Wolken bildete: Eine driftete auf einer Höhe von 4900 m in südlicher Richtung, die andere erreichte eine Höhe von 7000 m und zog in Richtung Osten.

Die Tiltmeter zeichneten über den Tag hinweg kräftige Deflationen auf: Die Hangneigung verringerte sich um 32 Mikroradian. Der höchste Deflationswert, der in so kurzer Zeit gemessen wurde. Insgesamt setzte Episode 38 laut HVO-Daten etwa 12 Millionen Kubikmeter Lava frei. Die Spitzenförderrate lag bei über 190 Kubikmetern pro Sekunde, was die außergewöhnliche Dynamik dieser Eruptionsphase unterstreicht.

Nach etwa zwölf Stunden ununterbrochenen Lavaausstoßes endete Episode 38 um 20:52 Uhr HST. Unmittelbar danach setzte erneut eine leichte Inflation am Gipfel ein – ein Hinweis darauf, dass der Vulkan weiterhin unter Druck steht und neue eruptive Episoden wahrscheinlich bleiben.

Kilauea bereitet sich auf Vulkanausbruch No 38 vor

Vorbereitungsphase für Ausbruch No 38 am Kilauea angelaufen- Lavaüberläufe generieren Lavastrom

Am Kilauea auf Hawaii sieht es so aus, als würde die 38. eruptive Episode des Weihnachtsausbruchs, der vor gut einem Jahr begann, nicht mehr lange auf sich warten lassen. Bereits gestern Abend (heute Morgen EU-Zeit) begann Lava aus zwei Schloten am südwestlichen Kraterrand des Halemaʻumaʻu episodisch überzulaufen und erzeugte einen Lavastrom. Das Geschehen ist gut auf den diversen Livecams des HVO zu verfolgen.

Auch die geophysikalischen Daten aus dem HVO-Bericht vom Freitag sprechen dafür, dass die Hauptphase der Episode 38 in den nächsten Stunden oder Tagen beginnen wird. Die Modelle deuten darauf hin, dass die Fontänen zwischen dem 6. und 8. Dezember einsetzen, wobei Samstag und Sonntag (6. und 7. Dezember) aktuell als die wahrscheinlichsten Termine gelten.

Seit dem Ende von Episode 37 wurden bis gestern rund 16 Mikroradian Inflation an der Messstation UWD gemessen. Es ist zu beachten, dass sich die Hebung während der recht kurzlebigen Episode 37 nicht vollständig abgebaut hat und noch Schmelze im oberflächennahen Reservoir verblieben ist. Daher reicht der Druck bereits jetzt wieder fast aus, um mit Lavafontänen durchzustarten.

Im südlichen Krater war bereits in der Nacht zum Freitag ein moderates Glühen sichtbar, während der nördliche Krater deutlich aktiver wurde. Ab etwa 11:40 Uhr HST verstärkte sich das Glühen, gefolgt von zunehmenden Auswurfspritzern ab rund 3:30 Uhr HST. Diese Aktivität weist darauf hin, dass Magma in der Förderzone sehr hoch steht. Aus dem südlichen Krater sowie aus einem benachbarten Riss beim nördlichen Krater schlugen weiterhin große Flammen – vermutlich verursacht durch die Verbrennung von Wasserstoffgas. Die anhaltenden schwachen bis mäßigen Erschütterungen wurden mehrfach von kurzen, intensiveren Rüttelphasen unterbrochen, die auf stärkere Gasströmungen hindeuten. Deren Häufigkeit nahm im Verlauf der Nacht zu.

In der östlichen und südwestlichen Riftzone bleiben sowohl die seismische Aktivität als auch die Bodenverformung weiterhin sehr gering. Die SO₂-Emissionen in der östlichen Riftzone liegen nach wie vor unter der Nachweisgrenze.

Die verstärkte Inflation am Gipfel, das intensivere Glühen, der zeitweise Lavaaustritt sowie die kräftigen Gasströmungen sprechen dafür, dass der Beginn der Fontänen von Episode 38 kurz bevorsteht.