Fuego: Starke strombolianische Explosionen beobachtet

Afar-TV-Livestream-Screenshot des Fuegos

Fuego erzeugte Serie stärkerer explosiver Eruptionen – Vulkanasche in 5500 m Höhe detektiert

Der Fuego in Guatemala ist in den letzten Stunden ausgesprochen aktiv gewesen und erzeugte mehrere starke Explosionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5500 m aufgestiegen ist und sich mit dem Wind in südwestlicher Richtung ausbreitete. Dabei erreichte sie mit einer Geschwindigkeit von 5 Knoten (fast 10 km/h) fast die Pazifikküste. Die geringe Windgeschwindigkeit dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Asche wesentlich höher als sonst aufgestiegen ist. Unter der Aschewolke kam es zu leichtem Ascheregen.




Zumindest eine der Explosionen wurde heute Nacht von der Afar-TV-Livecam gefilmt. Das Bild hier ist ein mit Hilfe von KI verbesserter Screenshot, der aber das Wesen der Eruption unverfälscht wiedergibt.

Am Samstag bewegte sich die Aktivität noch im normalen Rahmen, wie aus einem INSIVUMEH-Bericht von heute hervorgeht. Die Vulkanbeobachtungsstation am Volcán de Fuego berichtete von günstigen Bedingungen für die Kraterbeobachtung, was ja nicht immer der Fall ist. Pro Stunde traten vier bis neun schwache bis mittelstarke Explosionen auf, die graue Aschesäulen in Höhen von 4.500 bis 4.800 Metern über dem Meeresspiegel aufsteigen ließen. Diese Eruptionssäulen wurden vom Wind nach Südwesten getragen und konnten Entfernungen von 10 bis 40 Kilometern erreichen.

Manche Explosionen schleuderten glühendes Material bis zu 100 Meter über den Kraterrand hinaus, während andere ein leises Grollen erzeugten, das in den Orten am Fuß des Vulkans zu hören gewesen war. Außerdem hörten Vulkanbeobachter Entgasungsgeräusche, die an das Pfeifen einer Lokomotive erinnerten. Leichter Ascheregen wurde über den Orten Panimaché I und II, Morelia sowie den umliegenden Gebieten erwartet.

Die Vulkanologen halten ihre Warnung aufrecht, dass bei Regenfällen die Gefahr von Schlammlawinen (Laharen) besteht, weshalb geraten wird, sich von den betroffenen Schluchten fernzuhalten. Außerdem gilt weiterhin das Besteigungsverbot für den Fuego, was auch für den Grat zwischen Acatenango und Fuego gilt. Dort war es Anfang des Monats zu einem Unfall gekommen, als ein Vulkantourist von Lavabomben getroffen wurde.

Spanien: Starke Unwetter am Mittelmeer und auf den Kanaren

Erneut treffen heftige Unwetter Spanien und die Kanaren – Sturm, Starkregen und Schnee am Teide sorgen für Ausnahmelage

Spanien wird derzeit von einer Serie schwerer Unwetter heimgesucht, die sowohl auf dem Festland als auch auf den Kanarischen Inseln zu signifikanten Beeinträchtigungen führen. Das Sturmtief Emilia bringt extreme Regenfälle, Orkanböen und für die Region ungewöhnliche Schneefälle mit sich. Behörden sprechen von einer angespannten, teils kritischen Lage.



Sturmflut Teneriffa

Auf dem spanischen Festland stehen vor allem die Mittelmeerregionen im Fokus. In der Autonomen Gemeinschaft Valencia sowie in Teilen von Andalusien, darunter Almería, hat die staatliche Wetterbehörde AEMET Unwetterwarnungen der höchsten Stufe ausgerufen. Innerhalb weniger Stunden werden außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen erwartet, lokal von mehr als 180 Litern pro Quadratmeter. In Küstenzonen, Senken und ausgetrockneten Flussbetten steigt damit die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen deutlich an.

Der Zivilschutz hat in mehreren Regionen die Alarmstufe erhöht und Notfallprotokolle aktiviert. Rettungsdienste, Polizei und Gesundheitsbehörden arbeiten in erhöhter Einsatzbereitschaft, während die Bevölkerung eindringlich aufgefordert wird, unnötige Fahrten zu vermeiden und offizielle Warnhinweise zu beachten. Bislang blieben größere Personenschäden aus, dennoch wird die Lage als dynamisch und potenziell gefährlich eingestuft.

Auch die Kanarischen Inseln sind massiv betroffen. Auf Teneriffa – wo erst letzte Woche wieder mehrere Menschen von Riesenwellen erfasst wurden –, Gran Canaria und La Palma sorgten orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von teils über 140 Kilometern pro Stunde für zahlreiche Zwischenfälle. Herabstürzende Äste, beschädigte Infrastruktur und gesperrte Straßen hielten die Einsatzkräfte in Atem. Insgesamt wurden über tausend wetterbedingte Vorfälle im gesamten Archipel gemeldet.

Besonders spektakulär sind die Bedingungen in den Hochlagen Teneriffas. Auf dem Teide, Spaniens höchstem Berg, fiel Schnee, begleitet von starkem Wind und Minustemperaturen. Mehrere Zufahrtsstraßen zum Nationalpark wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gegen die Küsten brandeten meterhohe Wellen einer Sturmflut und umspülten Gebäude der Uferpromenaden. Gleichzeitig kam es auf den Inseln zu Einschränkungen im Flugverkehr: Starke Seitenwinde und schlechte Sicht führten zu Verspätungen und Flugstreichungen, insbesondere auf kleineren Flughäfen.

Meteorologen rechnen damit, dass das unbeständige Wetter in den kommenden Tagen weiter anhält. Während Emilia langsam ostwärts zieht, bleiben viele Regionen unter dem Einfluss feuchter und instabiler Luftmassen. Die Behörden betonen, dass Vorsicht und Eigenverantwortung entscheidend sind, um Risiken zu minimieren. Spanien erlebt damit erneut, wie verletzlich selbst gut vorbereitete Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen geworden sind.

Popocatépetl: Nächtliches Warmglühen und Ascheemissionen

Auflebende Aktivität am Popocatépetl: Ascheemissionen und nächtliches Anglühen

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl hat heute erneut vulkanische Asche freigesetzt. Am 14. Dezember veröffentlichte das Washington Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) eine Warnmeldung zu gelegentlichen Ascheemissionen, die sich bis in Höhen von 6000 m erstreckten. Die Aschewolke verlagerte sich mit etwa 10 Knoten in südöstliche Richtung, konnte jedoch auf Satellitenbildern nicht eindeutig identifiziert werden, vermutlich aufgrund dichter meteorologischer Bewölkung. Modellrechnungen deuteten darauf hin, dass die Emissionen noch mehrere Stunden anhalten könnten.




Diese kurzfristigen Ereignisse fügen sich in ein seit Jahrzehnten bekanntes Aktivitätsmuster ein. Nach Angaben des Nationalen Zentrums für Katastrophenprävention (CENAPRED) ist der Popocatépetl seit 1994 in einer Phase anhaltender erhöhter Aktivität. Kennzeichnend dafür sind die wiederholte Bildung kleiner Lavadome im Krater sowie deren Zerstörung durch Explosionen und Eruptionen unterschiedlicher Stärke.

Der am Freitag veröffentlichte Monatsbericht für November 2025 beschreibt insgesamt eine stabile Entwicklung. Im Vergleich zum Oktober gingen die Zahl der Tremorereignisse sowie der langperiodischen und vulkanisch-tektonischen Erdbeben zurück; gleichzeitig wurde die niedrigste Tremoraktivität des gesamten Jahres registriert. Dennoch traten weiterhin Exhalationen auf, die gelegentlich geringe Aschemengen und vereinzelt ballistische Fragmente freisetzten, welche in unmittelbarer Kraternähe niedergingen.

Satellitenanalysen zeigten nahezu durchgehend eine thermische Anomalie am Boden des inneren Kraters, die auf das Vorhandensein kleiner Lavakörper oder eines geringmächtigen Lavastroms hindeutet. Fachleute führen diese Erscheinungen auf einen magmatischen Zustrom geringen Volumens zurück.

Für die kommenden Wochen erwarten die Experten keine grundlegende Veränderung des Aktivitätsniveaus. Möglich bleiben jedoch sporadische Explosionen, Ascheemissionen und kleinere Eruptionen. Der Vulkan wird daher weiterhin rund um die Uhr überwacht, da sich sein Verhalten jederzeit ändern kann.

Während der Trend des niedrigen Tremors auch in den letzten Tagen anhielt – gestern wurde überhaupt kein Tremor registriert – wurden nächtliche Beobachter vom Popocatépetl überrascht, denn er zeigte zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder roten Lichtschein, der Dampf und Wolken illuminierte, die über seinem Gipfel schwebten. Ein Anzeichen für Magma im Förderschlot oder sogar für still ablaufendes Domwachstum.

Marapi auf Sumatra eruptierte 1200 m hohe Aschewolke

Vulkan Marapi stößt bis zu 1200 Meter hohe Aschewolke aus – VONA-Warnung ausgegeben

Der Vulkan Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra ist am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, erneut ausgebrochen. Nach Angaben der lokalen Vulkanbeobachtungsstation (PGA) ereignete sich die Eruption um 16:37 Uhr Ortszeit (WIB). Dabei wurde eine Aschesäule bis in eine Höhe von rund 1200 Metern über dem Gipfel ausgestoßen, was einer Gesamthöhe von etwa 4091 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.




Das VAAC Darwin gab eine VONA-Warnung aus, nach der sich die Asche auf FL140 in Richtung Norden bewegt. FL140 entspricht einer Höhe von ca. 4300 m über dem Meeresspiegel.

Beobachter beschrieben die Aschewolke von heute als grau mit mittlerer Intensität, die sich überwiegend in nördlicher Richtung ausbreitete. Der Ausbruch wurde seismisch deutlich registriert: Ein Seismograph zeichnete eine maximale Amplitude von 9,8 Millimetern bei einer Dauer von etwa 61 Sekunden auf.

Die Seismizität des Vulkans ist eher gering, mit nur wenigen vulkanotektonischen Erdbeben am Tag. Gestern wurden aber 4 nicht-harmonische Tremorphasen registriert.

Es war die vierte Eruption im Dezember. Anfang des Monats hatte es bereits zwei vergleichbare Ereignisse gegeben. Zuletzt brach der Marapi am 11. Dezember aus, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte die Eruptionswolke nicht beobachtet werden.

Der Marapi liegt in den Regierungsbezirken Agam und Tanah Datar in der Provinz Westsumatra und zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Der etwa 2891 Meter hohe Stratovulkan ist Teil des pazifischen Feuerrings und bekannt für häufige, meist explosive Ausbrüche. Aufgrund seiner Nähe zu dicht besiedelten Regionen stellt er eine erhebliche Gefahr für die lokale Bevölkerung dar.

Aktuell gilt für den Vulkan weiterhin Alarmstufe II (Waspada). Das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) hat die Bevölkerung sowie Touristen eindringlich aufgefordert, einen Sicherheitsradius von mindestens drei Kilometern um den aktiven Verbeek-Krater einzuhalten. Zudem wird vor sekundären Gefahren gewarnt, insbesondere vor durch starke Regenfälle ausgelösten Laharen.

Diese Schlamm- und Geröllströme können sich entlang der Flüsse entwickeln, die am Vulkan entspringen, und stellen vor allem während der Regenzeit eine große Bedrohung dar. Ein vergleichbares Ereignis im Mai 2024 hatte zahlreiche Todesopfer gefordert.

Sonne: Großes Koronales Loch trifft auf Sonnenflecken

Unruhige Sonne: Warum viele Sonnenflecken und ein großes koronales Loch Aufmerksamkeit verdienen

Die Sonne zeigt sich derzeit von ihrer aktiven Seite. Gleich zwei markante Phänomene prägen das aktuelle Geschehen: eine ungewöhnlich hohe Zahl an Sonnenflecken und ein ausgedehntes koronales Loch sind auf der Seite der Sonne aufgetaucht, die der Erde zugewandt ist. Obwohl alltägliche Phänomene, sind sowohl die Anzahl der Sonnenflecken als auch die Größe des koronalen Loches jeweils für sich genommen bemerkenswert – ihr gleichzeitiges Auftreten lenkt den Blick von Forschenden und Weltraumwetterdiensten verstärkt auf mögliche Auswirkungen für die Erde.

Koronales Loch

Sonnenflecken sind vergleichsweise kühle, dunkle Regionen auf der sichtbaren Oberfläche der Sonne. Sie entstehen dort, wo besonders starke Magnetfelder den Energietransport aus dem Sonneninneren behindern. Entscheidend ist dabei nicht nur ihre Anzahl, sondern vor allem ihre magnetische Struktur: Komplexe Fleckengruppen können als Ausgangspunkt heftiger Sonneneruptionen dienen. Solche Eruptionen, sogenannte Flares, gehen nicht selten mit koronalen Massenauswürfen einher – riesigen Wolken aus geladenen Teilchen, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch den interplanetaren Raum ausbreiten. Trifft ein solcher Massenauswurf auf die Erde, kann er starke geomagnetische Stürme nebst Polarlichtern auslösen.

Ganz anders gelagert ist die Situation bei koronalen Löchern. Sie befinden sich nicht auf der Sonnenoberfläche, sondern in der äußeren Sonnenatmosphäre, der Korona. Auf speziellen Aufnahmen erscheinen sie als dunkle, ausgedehnte Regionen. Ursache ist kein Mangel an Hitze, sondern eine geringere Teilchendichte: In diesen Bereichen sind die Magnetfeldlinien offen, sodass Plasma ungehindert ins All entweichen kann. Koronale Löcher gelten als Hauptquellen des schnellen Sonnenwinds, eines kontinuierlichen Teilchenstroms, der die Erde über mehrere Tage hinweg beeinflussen kann.

Sonnenflecken

Die Gefahrenlage unterscheidet sich entsprechend. Während Sonnenflecken vor allem das Potenzial für plötzliche und teils sehr starke Stürme bergen, sorgen koronale Löcher eher für anhaltende, meist moderate geomagnetische Störungen. Kritisch kann es werden, wenn schneller Sonnenwind aus einem koronalen Loch auf langsameren Wind trifft oder auf die Folgen einer vorherigen Eruption stößt. In solchen Fällen können sich die Effekte gegenseitig verstärken.

Für die Erde bedeutet das derzeit vor allem erhöhte Aufmerksamkeit, nicht akute Alarmstimmung. Mögliche Folgen reichen von Störungen der Magnetosphäre über Beeinträchtigungen von Satelliten und Funkverbindungen bis hin zu Schwankungen in Stromnetzen in hohen Breiten. Gleichzeitig bringt die unruhige Sonne auch eine faszinierende Begleiterscheinung mit sich: Unter günstigen Bedingungen könnten Polarlichter zeitweise bis in gemäßigte Breiten sichtbar werden.

So erinnert die aktuelle Situation eindrucksvoll daran, dass unsere Sonne kein statischer Himmelskörper ist, sondern ein dynamisches System – und dass selbst 150 Millionen Kilometer Entfernung keinen vollständigen Schutz vor ihren Launen bieten.

Puracé: Anhaltende Eruptionen fördern Aschewolken

Warnung vor Vulkanaschewolken am Vulkan Puracé – Asche bis in 5500 Metern Höhe aufgestiegen

Der Vulkan Puracé in Kolumbien stößt weiterhin Aschewolken aus. Am Morgen des 13. Dezember wurde 09:10 UTC eine Aschewolke beobachtet, die bis in etwa 5.500 Meter Höhe reichte und nach Westen driftete. Es wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben. Die Aschewolke bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 19 km/h in westlicher Richtung. In den nächsten Stunden wird die Wolke voraussichtlich weiterziehen und sich leicht nach Nordwesten verlagern.

Puracé

Satellitenbilder zeigen die Aschewolke ungefähr 18 Kilometer westlich vom Gipfel. Vulkanologen gehen davon aus, dass die Asche-Emissionen anhalten und sich die Aschewolke in den nächsten 12 Stunden weiter in Richtung Nordwesten ausbreiten wird. Für tieffliegende Flugzeuge könnte sie eine Gefahr darstellen, zudem kommt es am Boden unter der Aschewolke zu Ascheregen.

MIROVA registriert eine sehr schwache Thermalstrahlung mit der VIIRS35-Sensorik.

Die kolumbianischen Behörden haben wegen der anhaltenden Aktivität die Alarmstufe Orange für den Vulkan Puracé ausgerufen. Der Geologische Dienst (SGC) meldet weiterhin seismische Aktivitäten unter dem Krater, die auf Bewegungen von Flüssigkeiten und Gasen im Inneren des Vulkans hinweisen. Diese Aktivitäten gehen einher mit mehreren schwachen Erdbeben und Gesteinsbrüchen in einer Tiefe von weniger als 3 Kilometern.

Die Ascheausstöße, die sich je nach Windrichtung ausbreiten, wurden insgesamt zehnmal registriert und haben auch Warnungen der Luftfahrtbehörden ausgelöst. Außerdem werden weiterhin hohe Mengen an Schwefeldioxid (SO₂) in der Atmosphäre gemessen, die sich bis zu 300 Kilometer vom Vulkan entfernt verteilen.

Im Kraterbereich wird ein Temperaturanstieg verzeichnet, der vermutlich durch den Austritt heißer Gase aus dem Vulkaninneren verursacht wird.

Die Behörden bitten die Bevölkerung dringend, den Krater und umliegende Gebiete zu meiden. Außerdem sollten alle Anweisungen der Notfalldienste und Katastrophenschutzbehörden befolgt werden.

Da Vulkanasche für Gesundheit und Technik gefährlich sein kann, sollten Menschen in betroffenen Regionen bei Aschefall Fenster und Türen geschlossen halten, im Freien eine Maske oder ein feuchtes Tuch vor Mund und Nase tragen und empfindliche Geräte schützen.

Fuego: Langanhaltende Eruption verursachte Ascheregen

Lang anhaltende Eruption am Fuego verursachte Ascheniederschlag im Süden des Vulkans

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt auch Mitte Dezember aktiv und stößt mehrmals stündlich glühende Tephra sowie Aschewolken aus. Der ortsansässige Fotograf Diego Rizzo dokumentierte gestern eine ungewöhnlich lang anhaltende Ascheeruption, als er am benachbarten Acatenango unterwegs war. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet und stieg bis auf eine Höhe von 4.900 m auf. Für den Flugverkehr wurde eine VONA-Warnung ausgelöst. In den Gemeinden unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag.




Fuego

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED warnt regelmäßig vor den Folgen des Ascheregens am Fuego und empfiehlt der Bevölkerung in solchen Fällen, sich in Gebäuden aufzuhalten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Zisternen abzudecken. Im Freien wird das Tragen von Staubschutzmasken empfohlen: Anders als etwa gerundete Sandpartikel ist Vulkanasche scharfkantig und kann die Atemwege ähnlich schädigen wie Flugzeugturbinen. Ascheablagerungen auf Fahrzeugen sollten nicht abgefegt, sondern mit viel Wasser abgespült werden, da sonst Lackschäden drohen. Hausdächer sind ebenfalls regelmäßig zu reinigen, da bereits wenige Zentimeter mächtige, feuchte Ascheablagerungen so schwer werden können, dass sie Dächer einstürzen lassen.

Die Vulkanologen vom INSIVUMEH bestätigten die anhaltenden Eruptionen und bestimmten die Ausbruchsfrequenz auf 8 bis 11 Explosionen pro Stunde, wobei die Asche normalerweise bis auf 4.800 m Höhe aufsteigt. Die Explosionen fördern glühende Tephra bis zu gut 200 m über den Krater. Sie werden von grollenden Geräuschen und gelegentlichen Druckwellen begleitet, die in den Ortschaften am Fuß des Vulkans Fensterscheiben klirren lassen. Im Falle von Niederschlägen wird ausdrücklich vor Laharen gewarnt.

Eine Warnung gilt auch für die Besteigung des Grates, der den Acatenango mit dem Fuego verbindet. Bei stärkeren Eruptionen droht dort ein Bombardement mit glühenden Schlacken, dem man nur schwer entkommen dürfte. Problematisch ist jedoch, dass sich einheimische Vulkanführer offenbar wenig um die Verbote kümmern und weiterhin Hunderte ahnungsloser oder naiver Touristen über den Grat bis in Kraternähe führen. Ähnlich überlaufen ist inzwischen auch der Krater des Acatenango, in dem sich ein regelrechtes Zeltdorf etabliert hat. Offenbar schläft es sich mitten im Krater eines noch als aktiv geltenden Vulkans besonders gut und sicher. Der Acatenango brach zuletzt übrigens im Jahr 1972 aus.

Semeru: Lahare am 13. Dezember richten Zerstörungen an

Schwere Lahare am Semeru richten Zerstörungen an – Warnungen gab es bereits Tage zuvor

Am Vulkan Mount Semeru auf der indonesischen Insel Java sind heute erneut schwere Lahare niedergegangen. Lang anhaltender Starkregen mobilisierte große Mengen lockeren vulkanischen Materials, das sich infolge der pyroklastischen Ströme vom November auf den Flanken des höchsten Berges Javas abgelagert hatte, und verwandelte es in Schlamm, vermischt mit Felsbrocken und Baumstämmen. Mit hoher Geschwindigkeit rauschten die Lahare durch mehrere Flusssysteme und richteten in den umliegenden Tälern Schäden an.




Besonders betroffen waren die Einzugsgebiete der Flüsse Besuk Kobokan, Regoyo, Rejali und Lanang. In einigen Ortschaften wurden Verkehrsverbindungen unterbrochen, Brücken beschädigt und Zufahrtswege blockiert. Einsatzkräfte meldeten meterhohe Ablagerungen aus Schlamm und Geröll, die Wohnhäuser, landwirtschaftliche Flächen und öffentliche Einrichtungen in Mitleidenschaft zogen. Besonders hart traf es das Dorf Jugosari, wo 20 Gebäude – darunter eine Moschee – stark beschädigt bzw. zerstört wurden, so dass sie unbewohnbar geworden sind. Anwohner wurden aufgefordert, Flussläufe zu meiden und sich auf weitere Abgänge einzustellen.

Die aktuellen Ereignisse kamen nicht überraschend. Bereits Tage zuvor hatten Behörden vor anhaltendem Starkregen am Semeru gewarnt. Die Meteorologische, Klimatologische und Geophysikalische Agentur (BMKG) hatte für weite Teile Ostjavas ein erhöhtes Risiko für Extremwetter prognostiziert. In Reaktion darauf verlängerte der Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark schon am 10. Dezember die Sperrung des Wanderwegs am Semeru. Einen Tag später wurde erneut eindringlich vor Regen und möglichen Sekundärgefahren wie Laharen und Erdrutschen gewarnt.

Der Leiter des Nationalparks betonte, die Sperrung diene ausschließlich dem Schutz von Besuchern und Einsatzkräften. Der Semeru befindet sich weiterhin in einer Phase erhöhter Aktivität und liefert ständig neues Lockermaterial, das bei starken Niederschlägen der Regenzeit jederzeit mobilisiert werden kann.

Aufgrund der angespannten Lage bleibt der Katastrophenschutz in Alarmbereitschaft. Evakuierungen wurden vorbereitet, Hilfsgüter verteilt und gefährdete Flussabschnitte überwacht. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, offizielle Warnungen ernst zu nehmen und sich insbesondere bei Regenfällen von den Flussläufen fernzuhalten. Weitere Lahare gelten angesichts der Wetterlage als möglich, wenn nicht sogar als wahrscheinlich.

Vesuv: Erdbeben Md 2,0 im Nordosten

Erdbeben Md 2,0 am Vesuv erschütterte den Nordosten – Hypozentrum nahe der Oberfläche

Datum: 12.12.2025 | Zeit: 21:26:28 UTC | Koordinaten 40.825 ; 14.433 | Tiefe: 0,6 km | Md 2,0

Gestern Abend um 21:26:28 UTC wurde der Vesuv von einem Erdbeben der Magnitude 2,0 erschüttert. Das Epizentrum befand sich unter der Nordostflanke des Gran Cono, der sich aus dem Friedhof mehrere Vorgängervulkane erhebt. Die Herdtiefe betrug nur 600 m unter dem Meeresspiegel. Es folgten 2 weitere schwache Erschütterungen. Gestern gab es insgesamt 6 Beben unter dem Schicksalsberg Neapels.




Vesuv

Aus seismischer Sicht ist 2025 ein ordinäres Jahr am Vesuv mit einer Erdbebentätigkeit, die nur leicht über dem langjährigen Mittel liegt: Bis jetzt wurden 755 Erschütterungen lokalisiert. Anders sah es im letzten Jahr aus, als es mit 1124 lokalisierten Beben überdurchschnittlich häufig bebte. Obwohl die meisten Erschütterungen vulkanotektonische Signale erzeugen und somit eigentlich von Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen erzeugt werden sollten, sind die INGV-Vulkanologen der Meinung, dass es sich um Setzungsbeben handelt, die von einem gegenteiligen Prozess als der Aufheizung des Vulkansystems zeugen. Grund zu dieser Annahme liefert eine leichte Subsidenz, bei der sich der Gipfel um ca. 15 mm pro Jahr absenkt, wobei die Senkungsrate ähnlich wie im Yellowstone saisonal unterschiedlich ausfällt, was auf Schwankungen des Druckes im Hydrothermalsystem hindeutet.

Neben den vulkanotektonischen Erdbeben werden sporadisch langperiodische Erdbeben detektiert, die direkt von Fluidbewegungen zeugen. Auch wenn es keine direkten Anzeichen für ein Aufheizen des magmatischen Systems unter dem Vesuv gibt, bleibt der Vulkan ein Schicksalsberg, der das Leben hunderttausender Anwohner bedroht, wobei die Zahl der bedrohten Menschen durchaus höher sein kann als die Modellrechnungen belegen, denn hier geht man von einer Eruption von der Größenordnung des Pompeji-Ausbruches aus, der im Vergleich zum Avellino-Ausbruch vor ca. 3900 Jahren vergleichsweise klein war.

In diesem Zusammenhang finde ich es bemerkenswert, dass sich nur ca. 300 Jahre später eine weitere bedeutende Eruption im Mittelmeerraum zutrug: die bronzezeitliche Eruption von Santorin, die sogar den Untergang der minoischen Kultur beschleunigte.