Phreatische Eruption am Taal – Erdbebenanstieg ging voran
Am philippinischen Taal-Vulkan kam es heute Morgen um Kurz vor 10 Uhr Ortszeit zu einer phreatischen Eruption, deren auftreten wenig überraschend kam, da in den letzten Tagen der Gasausstoß deutlich zurückgegangen war und die Erdbebentätigkeit signifikant anstieg, allerdings offenbar ohne Tremor zu erzeugen.

Insgesamt wurden in den letzten 24 Stunden 27 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die SO₂-Emissionen waren seit Tagen niedrig und betrugen bereits bei der letzten Messung am 17. November nur 72 Tonnen am Tag – ein Bruchteil dessen, was sonst üblich ist. Damit ist klar, dass es eine Blockade im Fördersystem gab, die der Vulkan nur mit einer Explosion lösen konnte. Ob die Sache bereits erledigt ist, bleibt fraglich, denn bei der Explosion heute handelte es sich um ein vergleichsweise schwaches Ereignis. Meiner Meinung nach muss man mit weiteren dampfgetriebenen Explosionen bis hin zu phreatomagmatischen Eruptionen rechnen.
Der See im Krater von Volcano Island zeigt weiterhin deutliche Anzeichen vulkanischer Aktivität: Der pH-Wert liegt stark im sauren Bereich. Zudem wurde am 20. November 2025 eine neue Messung der Wassertemperatur durchgeführt, die nur noch 58,1 °C betrug und damit um 12 Grad unter dem Wert der letzten Messung im Frühjahr lag. Dieser deutliche Temperaturrückgang könnte mit der Blockade des Fördersystems zusammenhängen oder tatsächlich darauf hindeuten, dass die Aktivität runterfährt. Dagegen sprechen allerdings die frequenten phreatischen Eruptionen.
Der Vulkan stößt zudem eine Dampf- und Gasfahne aus, die bis heute Morgen bis zu 600 m hoch aufstieg und leicht nach Südwesten verfrachtet wurde. Messungen zur Bodenverformung zeigen eine kurzfristige Inflation des Taal Volcano Island, was auf eine leichte Zufuhr magmatischer Fluide im Untergrund hinweist.
Der Alarmstatus „1“ bleibt bestehen und damit das Verbot, Volcano Island zu betreten oder zu überfliegen.
Der Volcano Island ist ein komplexer Inselvulkan mit mehreren Kratern im Südwesten der philippinischen Insel Luzon, rund 60 km südlich von Manila. Er liegt innerhalb der großen Taal-Caldera, die heute überwiegend vom Taal-See ausgefüllt wird. Trotz seiner relativ geringen Höhe von etwa 311 m zählt Taal zu den gefährlichsten Vulkanen der Philippinen, da er hochexplosive Ausbrüche erzeugen kann und in einer dicht besiedelten Region liegt.











