In den letzten Stunden wird am Ätna auf Sizilien ein moderates thermisches Signal registriert. Die Strahlung hat eine Energie von 20 MW und manifestiert sich im Bereich des Zentralkraters. Vermutlich liegt der genauere Ursprung im neuen Schlot am Hang der Voragine. Die Mikrobeben, die sich in den letzten Tagen am Ätna ereigneten, liegen überwiegend in geringen Tiefen weniger als 5 km. Sie konzentrieren sich östlich des Neuen Südostkraterkegels im Bereich des Valle del Bove.
Am mexikanischen VulkanColima registriert MIROVA derzeit eine hohe thermische Strahlung von 224 MW. Diese Strahlung geht vom wachsenden Lavadom aus. Würde mich nicht wundern wenn bald wieder ein zäher Lavastrom aus dem Krater überläuft.
Auf den Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Explosionen und Vulkanasche in 2 km Höhe.
Am mexikanischen VulkanColima gab es letzte Nacht eine starke vulcanianische Eruption. Auf LiveCam-Aufnahmen ist zu sehen, wie glühende Lavabomben den gesamten Vulkanhang eindeckten. In der Eruptionswolke zuckten zahlreiche Blitze. Seit einigen Tagen scheint sich die Aktivität dahingehend zu ändern, dass es weniger Explosionen gibt, diese aber stärker werden. Vermutlich verstopft der Förderschlot aufgrund zäherer Lava, so dass sich im System größerer Druck aufbauen kann, bis der Schlot frei gesprengt wird.
Am Ätna auf Sizilien kam es gerade zu 3 Erdbeben der Magnituden 3,1 und 2,6. Ihre Hypozentren lagen südlich des Ortes Linguaglossa in nur 1 – 3 km Tiefe. In den Jahren 2001 und 2002 kündigten Beben entlang des Pernicana-Störungssystems die Spalteneruptionen an.
Update 19.01.2017: Eines der Erdbeben löste gestern eine Lawine am Berg „Gran Sasso“ aus und begrub das Hotel Rigopiano unter Schneemassen. Die Behörden rechnen mit zahlreichen Toten. Einige Leichen wurden bereits geborgen, insgesamt werden 30 Personen vermisst. Es gibt weiterhin zahlreiche Nachbeben die weitere Lawinen auslösen könnten.
Update: In Mittelitalien kommt die Erde nicht zur Ruhe! Heute manifestierten sich insgesamt 4 Erdbeben mit Magnituden über 5 und zahlreiche schwächere Nachbeben. Zudem erschweren gewaltige Schneemengen den Zugang zum Erdbebengebiet. Mehrere Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Seismologen sprechen von einer ungewöhnlichen Erdbebenserie.
Originalmeldung: Vor wenigen Minuten ereignete sich in der mittelitalienischen Erdbebenregion um Amatrice ein weiteres starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und ca. 8 km nordöstlich von Amatrice in den Abruzzen. 50 Minuten zuvor gab es ein erstes starkes Erdbeben Mw 5,4. Dieses manifestierte sich in 9 km Tiefe und ca. 10 km südwestlich von Amatrice. Nahe dieses Epizentrums liegen mehrere kleine Dörfer. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber ich rechne mit neuen Zerstörungen, sofern es dort noch etwas zu zerstören gibt. Mit weiteren Beben ist zu rechnen!
Chronik: Die aktuellen Erdbeben sind Teil einer Serie die am 24. August 2016 begann. Mittelitalien wurde von einem Beben der Magnitude 6,2 erschüttert. Zahlreiche Ortschaften in den Abruzzen wurden zerstört. Am schlimmsten traf es Amatrice. Ende Oktober setzten neue Erdbeben ein: am 26. (M 6,1), am 29. (M 5,8) und am 30. (M 6,5). Die Epizentren verlagerten sich zunächst Richtung Norden und zerstörten den Ort Norcia. Durch diese nordwärts gerichtete Migration schlossen die Beben eine seismische Lücke. Viele Seismologen dachten damit sei die Angelegenheit erledigt. Doch die Erde kam nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Januar nahm die Anzahl leichter Erdbeben wieder zu (vulkane.net berichtete) und diese Zunahme gipfelte im aktuellen Beben. Dieses lag wieder weiter südlich.
Update: MIROVA registriert heute Abend am Erta Alé ein sehr hohes thermisches Signal von 2942 MW. Wenn es keine Fehlmessung ist, dann müssen derzeit größere Lavaströme durch die Caldera des Erta Alé ziehen!
Originalmeldung: Am VulkanErta Alé registriert MIROVA derzeit ein hohes thermisches Signal von 124 MW. Typischer Weise korrelieren solche Peaks mit einem Überlaufen des Lavasees. Dieser ist in den letzten Wochen auf ca. 28 m Durchmesser geschrumpft und baut sich einen Schild auf. Dadurch werden Einblicke immer Schwieriger.
Unterdessen lässt Fuego in Guatemala weiterhin auf einen neuen Paroxysmus warten. Es werden seit Tagen zahlreiche strombolianische Eruptionen generiert, diese steigern sich bisher aber nicht zu einer Lavafontäne.
Update: Die Werte des Erdbebens in Kuba wurden korrigiert: es soll nun eine Magnitude von 5,9 gehabt haben. Die Tiefe wurde von 2 km auf 20 km korrigiert! Das verringert das zerstörerische Potenzial deutlich.
Originalmeldung: Heute erschütterte ein Erdbeben den Süden Kubas: es hatte eine Magnitude von 5,7 und lag in nur 2 km Tiefe. Es kann durchaus größere Schäden an der maroden Bausubstanz gegeben haben. Bereits am Sonntag gab es in der Region 4 mittelstarke Erdbeben die leichte Schäden verursachten.
Vor der Nordküste der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,6. Sein Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Es liegen noch keine genauen Meldungen vor, aber ich rechne nicht mit größeren Schäden, oder einem Tsunami.
Im Iran gab es ein Beben M 4,7 in 10 km Tiefe. Solche Erdbeben können leichte Schäden verursachen.
Gestern wurde in der WAZ-Onlineausgabe ein Artikel veröffentlicht, der eine steigende Aktivität der Vulkane der Westeifel proklamierte. Ein Wissenschaftler der Uni Duisburg-Essen wurde dabei zitiert, dass es Indizien für einen aktiven Magmenkörper geben würde, der sich derzeit in 40 km Tiefe befinde, ein Ausbruch könne viel schneller stattfinden, als bisher gedacht. Dafür würden neuste seismische Messergebnisse sprechen, sowie Gasanalysen der Mofetten im Laacher See und an der Lahn. Ich wurde darauf hin von besorgten Lesern kontaktiert, ob da denn etwas dran sei?
Sicher ist es richtig, dass Vulkane auch ohne langfristige Vorzeichen relativ plötzlich eruptieren können. Besonders bei Vulkanen die lange ruhten und bei denen es keinerlei Aufzeichnungen von Eruptionen gibt, kann man sich nicht sicher sein, ob es kurzfristig nicht doch zu einem überraschenden Ausbruch kommen könnte. Mir liegen allerdings keinerlei Informationen vor, dass sich der Status der Vulkane in der Eifel in den letzten Jahren geändert hätte und halte eine unmittelbare, oder mittelbare Eruption für unwahrscheinlich.
Langfristig gesehen ist ein Vulkanausbruch im Gebiet der Vulkaneifel gut möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Wobei sich das „langfristig“ auf geologische Zeiträume bezieht, die sich in Jahrtausenden und Jahrmillionen rechnen.
Als Besorgnis erregende Anzeichen für eine baldige Eruption würde ich das Aufkommen von vulkanotektonischen Erdbeben ansehen, die in Tiefen weniger als 10 km liegen, kombiniert mit Bodendeformationen, einer deutlichen Änderung der Gaszusammensetzung und eine drastische Temperaturerhöhung der Gase. Um diese Anzeichen zu detektieren bedarf es natürlich ein vernünftiges seismisches Netzwerk und regelmäßige Untersuchung der Gase. Im reichen Deutschland sollte das eigentlich finanzierbar sein!
Die im oben verlinkten Artikel erwähnten Gasaustritte und vereinzelten Erdbeben sind nur Indizien, dass sich Magma im Untergrund bewegen könnte, aber es sind keine genauen Aussagen darüber möglich, ob es sich tatsächlich um eine Aufheizphase handelt, oder um einen Abkühlungsprozess. Um genauere Aussagen treffen zu können, müsste man Veränderungen über lange Zeiträume dokumentieren. Im Cheb-Becken -da sind sich viele Wissenschaftler sicher- weisen Seismik (hier werden pro Jahr oft mehrere Tausend Mikrobeben registriert) und Veränderungen der Heliumisotop-Konzentrationen in Gasproben tatsächlich darauf hin, dass ein Magmenkörper dabei ist an der Grenze Erdmantel-Erdkruste in letztere einzudringen. Aber auch hier weiß man nicht was passieren wird. Es kommt durchaus häufig vor, dass Magmenkörper in die Erdkruste eindringen, ohne dass ein Vulkan ausbricht. Davon zeugen weltweit zahlreiche Plutone.
Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe 43 km südwestlich von Medan und unweit des aktiven Vulkans Sinabung. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.
Die Erde bebte in Vanuatu mit einer Magnitude von 5,8 in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore im Norden des Archipels. Mit größeren Schäden rechne ich hier nicht.
Letzte Nacht manifestierte sich das bisher stärkste Erdbeben des Schwarms, von dem ich gestern bereits kurz berichtete. Das Beben hatte eine Magnitude von 4,7 und lag in 5 km Tiefe. Die Erschütterung war noch in der gut 150 km entfernten Metropole Izmir und auf der griechischen Insel Lesbos zu spüren. Dort richtete es leichte Schäden an. Heute bebte die Erde in der Region an der türkischen Küste weiter. Die Behörden sehen die Erdbebenserie nicht als mögliches Indiz eines bevorstehenden stärkeren Erdbebens an. Ich würde sagen, dass man ein solches nicht ausschließen kann. Touristen die dort vielleicht unterwegs sind, sollten sich die Gebäude in denen sie übernachten gut angucken und Fluchtwege einprägen!
Vor der Küste von Fiji gab ein ein schweres Erdbeben M 6,0. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe und 156 km vor dem Küstenort Nadi. Es folgten mehrere Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 5.7.
Ein Beben mit der Magnitude 5,6 manifestierte sich in Indonesien zwischen den Inseln Halmahera und Sulawesi. Es lag in 46 km Tiefe. In den letzten Tage ereigneten sich entlang der Störungszone in der Molucca-See zahlreiche Erdbeben.
Diese gab es heute ebenfalls an der Westküste der Türkei: ein kleiner Erdbebenschwarm mit Magnituden kleiner 4 rüttelte die Gegend 153 km nordwestlich von Izmir durch.