In den letzten Wochen zeigte sich der Popocatepetl von seiner aktiven Seite: fast täglich kommt es zu Ascheeruptionen. Gestern war der Vulkan in Mexiko besonders munter und erzeugte 398 Asche-Dampf-Exhalationen von geringer Intensität und eine größere Explosion. 50 Minuten lang wurde Tremor aufgezeichnet, hinzu kam 1 vulkanotektonisches Erdbeben.
Kliuchvskoi in Kamtschatka ist weiterhin aktiv. Gestern registrierte MIROVA starke thermische Signale. Diese finden ihren Ursprung in einem Lavastrom, der über die Südostflanke des Vulkans fließt. Zudem ist Kliuchevskoi explosiv tätig und produziert Aschewolken und strombolianische Eruptionen.
Auf Island bahnt sich möglicher Weise eine neue Eruption des Vulkans Hekla an. Diese Meinung vertritt zumindest der isländische Geophysiker Prof. Páll Einarsson. Nach seiner Auskunft ist der Druck im Inneren des Vulkans mittlerweile doppelt so hoch wie vor den letzten beiden Eruptionen der Hekla. Diese fanden bisher in einem zehnjährigen Intervall statt, doch der letzte Ausbruch ist bereits 16 Jahre her. Doch schon vor 2 Jahren wurde ein baldiger Vulkanausbruch proklamiert. Bereits damals war die Bodendeformation besorgniserregend. Trotzdem ist die Seismik relativ gering. Typischer Weise erhöht sie sich an der Hekla nur Stunden vor einem Ausbruch. Daher meint Páll Einarsson, dass ein Aufstieg auf die Hekla derzeit extrem gefährlich ist: der Vulkan könnte jeder Zeit ohne längere Vorwarnung eruptieren.
Heute ereignete sich ein schwaches Beben nordöstlich des Gipfels der Hekla.
Chaparrastique: in El Salvador ist der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen wieder unruhig geworden. Eine Dampfexplosion förderte auch etwas Vulkanasche und ließ sie in umliegenden Dörfern abregnen. Eine Dampfwolke stieg ca. 400 m hoch auf.
Santiaguito: bereits gestern ereignete sich eine starke vulcanianische Eruption am Domvulkan in Guatemala. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von gut 5000 Metern.
Turrialba: in Costa Rica ist der Turrialba wieder ausgebrochen und stieß eine Aschewolke aus. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Da der Vulkan aber seit einigen Monaten immer wieder eruptiert kann es bei Anwohnern zu Reizungen von Augen und Atemwegen kommen.
Am Kilauea auf Hawaii wird es langsam wieder spannender: vom Pu‘u ‘Ō‘ō geht ein Lavastrom aus der nun die Royal Gardens erreicht hat. Er hat eine Länge von 4,4 km und somit über Eindrittel der Strecke zum Ozean zurückgelegt. Der Lavastrom trägt nun die Bezeichnung „61g“.
In Costa Rica ist der VulkanPoas unruhig. Es kommt zu kleinen sporadischen Eruptionen phreatischen Ursprungs. Die Wassertemperatur des Kratersees ist gestiegen.
Der Shiveluch in Kamtschatka erzeugte in den letzten Tagen mehrere Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Ursprung dieser Aschewolken ist der Lavadom der weiterhin aktiv ist. Neben Explosionen kommt es zum Abgang pyroklastischer Ströme.
Heute steht der VulkanKlyuchevskoy in den Schlagzeilen: er produzierte eine Serie größerer Explosionen bei denen Vulkanasche bis in einer Höhe von 6 km aufstieg. Die Aschewolke driftete 47 km weit. MIROVA registrierte eine hohe thermische Strahlung. Der höchste Vulkan Eurasiens ist seit Mitte April aktiv.
Der japanische Vulkan Suwanosejima erzeugte ebenfalls mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokyo stieg Vulkansche dabei bis zu 2 km hoch auf. Den Explosionen war ein Erdbeben M 5,6 vorangegangen, welches südlich der Ryukyu Islands lag.
Am Ätna gab es im Nordosten eine kleines Schwarmbeben in großer Tiefe. Dieses deutet möglicher Weise auf die Intrusion eines Magmenkörpers hin.
Bardarbunga: am isländischen Zentralvulkan kam es zu 2 Erdbeben mit Magnituden von 3,6 und 3,1. Sie lagen um 5 km tief. Die Zahl der Beben ist momentan vergleichsweise gering.
Bulusan: auf den Philippinen regt sich der Bulusan mal wieder und steht mit einer Serie kleinerer Ascheeruptionen in den Schlagzeilen.
Sinabung: der Vulkan auf Sumatra tat es dem Bulusan gleich und erzeugte mehrere kleine bis moderate Ausbrüche bei denen Vulkanasche gefördert wurde. Beunruhigend ist anhaltendes Domwachstum. Vermutlich erreicht der Dom in den nächsten Tagen wieder eine kritische Größe und kollabiert.
Suwanose-jima: Bilder des japanischen Vulkans zeigen einen rot illuminierten Himmel über den Vulkankrater. Dieser rührt entweder von strombolianischen Eruptionen her, oder von einem aktiven Lavastrom im Krater. Das VAAC Tokyo registrierte keine Aschewolken.
Nach der kurzlebigen Eruption des Fournaise Ende Mai gibt es weiterhin Anzeichen das Magma aufsteigt. Die Seismik ist erhöht und es findet im Bereich des Gipfelkraters Inflation statt. Dieses Verhalten wurde zwar nach den letzten Eruptionen ebenfalls beobachtet, doch es ist nicht auszuschließen, das es in kürze zu einem weiteren Vulkanausbruch kommen könnte.
Neuigkeiten gibt es auch von einem anderen Schildvulkan, dem Kilauea auf Hawaii. Seit einigen Tagen senkt sich der Kraterboden immer weiter ab. Dass hat direkte Auswirkungen auf den Lavastrom vom 27. Juni (2014): bei einem Erkundungsflug konnte gestern keine frische Lava mehr gesichtet werden. Der relativ neue Lavastrom vom 24. Mai fließt Richtung Pali und damit in Richtung Küste. Er ist bereits 3,4 km lang. Es besteht also die Chance, dass es bald wieder einen ocean entry zu bewundern gibt.
Im Yellowstone Nationalpark stürzte ein 23 jähriger Mann in eine der heißen Quellen und kam ums Leben. Vermutlich erlag er starken Verbrennungen, alternativ kann er natürlich auch ertrunken sein. Die Leiche konnte nicht sofort geborgen werden. Er verließ die Holzstege, auf denen Besucher normalerweise sicher durch das Labyrinth heißer Quellen und Geysire geleitet werden. Erst in der Vorwoche verbrühten sich ein Vater und sein Sohn die Beine.
Am Masaya in Nicaragua haben Wissenschaftler eine Bodendeformation nachgewiesen. Demnach hob sich der Boden in Kraternähe um 3 cm an: ein Indiz dafür, dass weiteres Magma in die Magmakammer strömt. Es könnte zu einer Verstärkung der Eruption kommen. Meinem subjektiven Eindruck nach ist der Lavasee seit meinem Besuch dort gewachsen.
In Kamtschatka geben die Vulkane Karymsky und Shiveluch wieder Lebenszeichen von sich. Das VAAC Tokyo registrierte mehrere Aschewolken die von den Vulkanen aufsteigen.
Auch die Vulkane in Guatemala leben: Die Forscher vom INSIVUMEH beobachteten am PacayaTremor und schwache explosive Eruptionen. Diese gehen von einem Hornito im Krater aus. Die Explosionen am Fuego sind hingegen wieder deutlich stärker. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4900 m auf. Pro Stunde ereignen sich 1-2 Explosionen.
Während in den letzten Tagen das Mediengeschehen von den Unwettern in Deutschland dominiert wird, folgt hier ein Update in Sachen Vulkane. Diese sind in den letzten Tagen verhältnismäßig ruhig, was aber nicht heißt, dass es so bleiben muss!
Ätna: während der letzten Aktivitätsphase mit Paroxysmen aus der Voragine haben sich einige morphologische Veränderungen in der Gipfelregion ergeben. Am Nordostkrater ist ein Teil des Kraterrandes kollabiert und der Kegel weist eine Bresche auf. Die Bocca Nuova wurde praktisch vollständig mit Lava aufgefüllt. Die Voragine sackt ab und der Krater wird wieder tiefer. In den letzten Tagen fand rege Mikroseismik statt.
Bristol Island: die entlegenen Vulkaninsel in der Antarktis ist schon seit einigen Wochen aktiv. Zeitweise gibt es starke thermische Signale auf MIROVA und gestern ist ein Satellitenfoto aufgetaucht, dass eine Aschewolke zeigt.
Bromo: der Vulkan auf Java emittiert sporadisch Vulkanasche. Die Aktivität ist aber weitaus schwächer als zu Anfang des Jahres.
Kilauea: es fließen weiterhin Lavaströme die von 2 Förderschloten auf der Flanke des Puʻu ʻŌʻō ausgehen. Sie erreichen eine Länge von ca. 1500 m.
Kerinci: auf Sumatra spie der höchste aktive Vulkan Indonesiens eine Aschewolke aus. Sie stieg gut 800 m hoch auf. Die Vulkanologen halten weitere Eruptionen für möglich. Der Aktivität war ein Erdbeben der M 6,5 vorangegangen.
Matata: um dem Ort an der neuseeländischen „Bay of Plenty“ werden Tausende Erdbeben registriert die von einem aufsteigenden Magmakörper verursacht werden. Dieser befindet sich in 9 km Tiefe und sorgt in einem Gebiet von 20 x 20 km für Bodendeformationen: seit 1950 hob sich der Boden um 40 cm. Der aktive Vulkan White Island liegt in der Nähe.
Turrialba: in Costa Rica sorgte der Turrialba für Schlagzeilen, als der Vulkan am 2. Juni eine 1 km hoch aufsteigende Aschewolke ausstieß. Der Vulkan ist seit mehreren Monaten unruhig.