Kilauea und Kliuchevskoi

Am Kilauea auf Hawaii ist Lavastrom 61g weiterhin aktiv. Er fließt vom Puʻu ʻŌʻō in südwestlicher Richtung über die Küstenebene. Bei den letzten Messungen am Samstag war der Lavastrom noch gut 3 km von der Küste entfernt. Am Wochenende bewegte er sich mit einer Geschwindigkeit von 140 m pro Tag. Die Thermalstrahlung ist derzeit mit 1640 MW sehr hoch.

Der Kliuchevskoi auf Kamchatka eruptierte wieder verstärkt. Das VAAC Tokyo registrierte 6 Ascheeruptionen. Vulkanasche erreichte demnach eine Höhe von 6,5 km.

Vom Sinabung auf Sumatra gibt es die Newsmeldung, dass in der Provinzhauptstadt Medan Asche niederging. Sie stammt von einer größeren Eruption des Vulkans bei der pyroklastische Ströme generiert wurden

Vulkane weltweit

Santiaguito Heutemorgen. © FB / Johanna Timeus
Santiaguito Heutemorgen. © FB / Johanna Timeus

Kilauea: der Lavastrom 61g hat die PulamaPali hinter sich gelassen und fließt langsam weiter in Richtung Küste. Der lavastrom geht von der Basis des Puʻu ʻŌʻō-Kraters aus und müsste nun fast 8 km lang sein. Damit hat er 2/3 des Weges bis zur Küste geschafft.

Santiaguito: in Guatemala gab es wieder 2 größere Explosionen die vom Domvulkan Santiaguito ausgingen. Vulkanasche stieg dabei bis zu 5 km hoch auf. Lavabomben mit einem Meter Durchmesser flogen bis zu 1 km weit. Pyroklastische Ströme flossen durch die Täler.

Sinabung: der Vulkan auf Sumatra ist weiterhin munter und erzeugt Asche-Eruptionen und kleiner pyroklastische Ströme, sowie Schuttlawinen.

In unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ sind einige Videos und Fotos zu den Nachrichten verlinkt.

Kilauea: Lavastrom erreicht Küstenebene

Lavastrom am Kilauea. © HVO

Der 61g genannte Lavastrom floss gestern über den Steilhang Pulama Pali und erreichte somit die Küstenebene. Die Behörden richteten ein „public-viewing-area“ bei Kalapana ein, von dem aus Neugierige einen Blick auf die Lava riskieren können. Der Aussichtspunkt liegt am Ende der Notfallstraße, dem ehemaligen Highway 130. Parkplätze wurden allerdings am Anfang der Notfallstraße eingerichtet, so dass man 5 km laufen muss. Die Straße selbst ist nur für Anwohner und Behördenfahrzeuge geöffnet.

Der Lavastrom 61g entspringt dem Puʻu ʻŌʻō-Krater und hat mittlerweile eine Länge von 6,9 km erreicht. Es ist seit 2 Jahren das erste Mal, dass ein Lavastrom die Küstenebene innerhalb der Nationalparkgrenze erreicht. Es bleibt spannend abzuwarten, ob er es bis zum Ozean schafft. Derzeit legt er am Tag 300 m zurück.

Ätna und Kilauea

In den News stehen heute 2 Inselvulkane: Am Ätna auf Sizilien stieg die Tremoramplitude  in den letzten Tagen linear an. Der Tremor ist immer noch auf niedrigem Niveau, dennoch könnte der leichte Anstieg auf veränderte Bedingungen im Vulkan hindeuten,

Am Kilauea auf Hawaii ist der stand des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater relativ stabil und steht auf 27 m unter dem Kraterrand. Vom Puʻu ʻŌʻō geht weiterhin ein Lavastrom aus, der eine Länge von gut 6,3 km erreicht hat. Er bewegte sich am Wochenende mit einer Geschwindigkeit von 100 m am Tag und reicht bis an die Royal Gardens Subdivision heran.

 

Was ist ein Vulkan?

Vulkane sind Öffnungen in der Erdkruste aus denen Lava und vulkanische Gase aus dem Erdinneren entweichen. Das entweichen der Lava wird als Vulkanausbruch, oder Eruption bezeichnet. In bewohnten Gegenden kann ein Vulkanausbruch katastrophale Wirkungen haben und Menschen gefährden.

Ein Vulkan wächst

Die Austrittsstellen von Lava und Gas werden als Schlot, Krater, Spalte, Bocce oder Fumarole bezeichnet. Aus Letzteren entweichen nur Gase. Um die Austrittsstelle in der Erdkruste lagert sich die entweichende Lava ab und lässt so einen Vulkan wachsen. Fein fragmentierte Lava wird Vulkanasche genannt. Sie kann hoch in die Atmosphäre aufsteigen und mit dem Wind verfrachtet werden. Die austretenden Gase vermischen sich mit der Atmosphäre. Aus den Gasen können auch Mineralien wie Schwefel kristallisieren, welche sich um die Austrittsöffnung ablagern.

Lava ist eine weitgehend entgaste Gesteinsschmelze und erstarrt während der Abkühlung zu festem Gestein. Dieses Gestein wird als Vulkanit bezeichnet und baut das eigentliche Vulkangebäude auf. Es gibt unterschiedliche Lava-Arten aus denen verschiedene Vulkanite entstehen.

Schematische Darstellung eines Stratovulkans mit einer vulkanianischen Eruption. © fotoliaVulkane dienen dem System Erde als Überdruckventile und stabilisieren damit die feste Erdkruste. Zudem fördern sie wichtige Stoffe aus dem Erdinneren an die Oberfläche.

Ihre Gase und Aerosole helfen das Klima zu regulieren und schwitzen neben Kohlendioxid viel Wasserdampf aus. Die Lava ist reich an Mineralstoffen, welche den Boden in Vulkannähe besonders fruchtbar machen.

Ein Vulkan kann unterschiedliche Formen annehmen, welche stark von der Art der Lava abhängt, aus denen der Vulkan besteht. Der Typ des Vulkanausbruchs hängt maßgeblich vom Magma ab.

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Fuego und Bistrol Island

Fuego in Action. © prensa libre
Fuego in Action. © prensa libre

Gestern ereignete sich am Fuego in Guatemala der erwartete Paroxysmus. Glühende Tephra wurde bis zu 500 m hoch ausgeworfen und ein 2 km langer Lavastrom entstand. Eine Aschewolke stieg bis auf einer Höhe von 4800 m auf Metern auf. Kontinuierlich gingen Schuttlawinen ab. Heute morgen ist es wieder ruhiger am Fuego.

Vom entlegenen Vulkan auf Bristol Island in der Antarktis ist nicht viel bekannt, außer dass MIROVA extrem hohe Wärmestrahlung registriert. Zudem ist auf Satellitenbildern eine Aschewolke zu sehen. Die große Hitzestrahlung könnte von pyroklastischen Strömen verursacht werden.

Vulkane weltweit

Volcano-tectonic earthquakes am Cayambe. © IGEPN

Bromo: der Vulkan auf der indonesischen Insel Java ist weiterhin aktiv und emittiert Aschewolken. Die Ernte auf den Feldern in Vulkannähe ist bedroht, da die Vulkanasche die Pflanzen erstickt.

Cayambe: in Ecuador ist die Seismik am Cayambe deutlich erhöht. Seit dem 6. Juni wurden mehrere Hundert VT-Beben registriert. Diese deuten darauf in, dass Magma aufsteigt. Allerdings gibt es noch keine Bodendeformation. Cayambe liegt ca. 60 km nordöstlich der Hauptstadt Quito.

Popocatepetl, Calbuco und Fuego

Popocatepetl in Mexico steigerte seine Aktivität weiterhin. Der Vulkan erzeugte gestern 3 größere Explosionen und 479 leichtere Exhalationen. Zudem wurden 3 vulkanisch-tektonische Beben registriert.

Calbuco in Chile scheint sich auf eine neue Eruption vorzubereiten. Es wird Inflation gemessen und es ereigneten sich zahlreiche (161) vulkanisch-tektonische Erdbeben. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Der Vulkan brach erst letztes Jahr unvermittelt aus und erzeugte eine hoch aufsteigende Aschewolke und ein starkes vulkanisches Gewitter.

Fuego in Guatemala produziert derzeit stündlich mehrere moderate Explosionen. Es wird ein Lavastrom gespeist der inzwischen eine Länge von 600 m erreicht hat. Es ist gut möglich, das wir in den nächsten Tagen einen erneuten Paroxysmus am Fuego erleben werden.

Island: erhöhte Seismik

Schwarmbeben auf Island. © IMODurch Island zieht derzeit eine Welle schwacher Erdbeben, von der viele Vulkanregionen entlang des NE-SW streichenden Störungssystems betroffen sind. Die Beben beginnen am Reykjanes ridge, ziehen durch Hekla und Katla, gehen weiter zu Grimsvötn und Bardarbunga, um dann über den Herdubreid in der Tjörnes fracture zone zu enden. Diese Beben mit Magnituden kleiner 3 sind sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs und mit 2 stärkeren Beben assoziiert, die sich weit südwestlich vor Island ereignet haben: diese Beben brachten es auf M 4,9 und 4,5 und lagen in 10 km Tiefe.

Derweilen geistert das Schreckgespenst „Hekla“ durch die Medien. Es ist richtig, dass ein Vulkanausbruch dort überfällig ist und jederzeit einer stattfinden kann. Dass muss aber nicht heißen, das der Ausbruch unmittelbar bevorsteht. Die Stärke der Eruption lässt sich auch nicht vorhersagen und es ist unklar, ob es wieder zu Flugausfällen in Europa kommen wird, wie 2010 bei dem Eyjafjallajökull-Ausbruch.