Vulkane und Erdbeben

Heute fangen wir mal mit Regionalnachrichten an: in Hilzingen bei Konstanz am Bodensee ereignete sich heute Morgen eine kleine Serie schwacher Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,0.

In der Mittelitalienischen Region Perugia bebt die Erde weiterhin. Letzte Nacht gab es Erschütterungen bis zur Mw 4,8. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden. Es wurde auch die Aktivierung einer Schlammquelle beobachtet. Meldungen in der Boulevardpresse, dass durch die Erdbebenserie Vulkane in der Nähe von Rom aktiviert wurden, werden von Wissenschaftlern nicht bestätigt.

Der Sinabung auf Sumatra war gestern weiterhin besonders aktiv und generierte eine Serie pyroklastischer Ströme.

Vom Colima in Mexiko wurde gestern ebenfalls eine Erhöhung der Aktivität gemeldet und es begann wieder ein kurzer Lavastrom aus dem Krater zu fließen.

Fuego: Paroxysmus

Paroxysmus am fuego. © UNI MichiganDer Fuego in Guatemala geht gerade ab und erzeugt einen neuen Paroxysmus. Die Aktivität steigerte sich bereits in den letzten Tagen. Gestern fing ein neuer Lavastrom an zu fließen, was meistens eine paroxysmale Hochphase ankündigt. MIROVA zeigt ein sehr starkes thermisches Signal. Auf der LiveCam hat man derzeit einen freien Blick.

Italien: erneut starkes Erdbeben M 6,5

Update 31.10.16: In der betroffenen Region gibt es weiterhin zahlreiche Erdbeben mit Magnituden knapp über 4. Die Häufigkeit der Beben hat in den letzten Stunden ein wenig nachgelassen, doch man kann noch lange keine Entwarnung geben. Mehrere Ortschaften wurden zerstört. Besonders schlimm getroffen hat es z.B. Pescara del Tronto. In Norcia wurde die historisch bedeutende Basilika San Benedetto zerstört. Mindestens 15.000 Personen übernachten in Notunterkünften. Viele Menschen haben die Region bereits verlassen. Man geht von bis zu 100.000 Obdachlosen aus. Das Erdbeben forderte scheinbar keine neuen Todesopfer, allerdings gab es zahlreiche Verletzte.

Aus Rom wurden ebenfalls Schäden gemeldet: 2 Kirchen und eine Brücke mussten gesperrt werden. Dort wurden Risse festgestellt.

Originalmeldung: Die mittelitalienische Erdbebenregion Perugia kommt immer noch nicht zu Ruhe. Heute Morgen ereignete sich ein weiteres starkes Erdbeben der Magnitude 6,5.  Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und dürfte weitaus mehr Schäden verursacht haben als die beiden Erdstöße vom 26.10.16, zumal die Bausubstanz deutlich vorgeschädigt war. Bleibt zu hoffen, dass die meisten Menschen noch nicht in ihre Häuser zurückgekehrt waren, bzw. die Erdbebenregion verlassen hatten.

Diesmal bebte die Erde wieder weiter südlich in der Nähe von Norcia. Das im August zerstörte Accumoli liegt nur 16 km weiter südlich.

Das Erdbeben war auch in Rom zu spüren. dort wurde der U-Bahn Betrieb vorübergehend eingestellt.

Es ist mit weiteren Erdbeben in dieser Region zu rechnen.

2 Tage zuvor erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,8  das Tyyrhenische Meer vor Sizilien. Es lag in einer Tiefe von 449 km und dürfte sich daher an der Oberfläche kaum ausgewirkt haben. Dennoch ist der Erdstoß auf der Seismik des INGV Catania deutlich auszumachen. Das Hypozentrum lag 138 km nördlich von Palermo. Solche tiefen Rüttler könnten die Aktivität der nahegelegenen Vulkane der Liparischen Inseln (Stromboli, Vulcano) beeinflussen. Die submarine Vulkan Marsili und Vavilov liegen in gut 70 km Entfernung vom Epizentrum.

Italien: Erdbeben 5,8

Erdbeben vor Sizilien. © INGVEin starkes Erdbeben der Magnitude 5,8 erschütterte gestern Abend das Tyyrhenische Meer vor Sizilien. Es lag in einer Tiefe von 449 km und dürfte sich daher an der Oberfläche kaum ausgewirkt haben. Dennoch ist der Erdstoß auf der Seismik des INGV Catania deutlich auszumachen. Das Hypozentrum lag 138 km nördlich von Palermo. Solche tiefen Rüttler könnten die Aktivität der nahegelegenen Vulkane der Liparischen Inseln (Stromboli, Vulcano) beeinflussen. Die submarine Vulkan Marsili und Vavilov liegen in gut 70 km Entfernung vom Epizentrum.

Italien: schweres Erdbeben M 6,1

Erdbeben in Italien. © EMSCIn Mittelitalien kam es heute Abend erneut zu einer Serie schwerer Erdbeben. Die beiden stärksten Erschütterungen brachten es auf Magnituden von 5,5 und 6,1. Die Hypozenten lagen in 8 und 20 km Tiefe. Es wurden zahlreiche Gebäude stark beschädigt. Über evtl. Todesopfer ist noch nichts bekannt. Der stärkste Erdstoß wurde auch im 150 km entfernten Rom bemerkt. Dort wurden leichte Schäden verursacht.

Die Beben ereigneten sich erneut im Apennin und nur ca. 50 km nördlich von Amatrice entfernt. Dieser Ort wurde erst vor 2 Monaten von einem Erdbeben zerstört, bei dem fast 300 Menschen starben.

Die beiden Erdbeben dieses Jahr vielen in eine sogenannte seismische Lücke: weiter nördlich bebte die Erde bereits 1977 und den Süden der Region traf es 2009. In dem Gebiet dazwischen bauten sich die Spannungen im Untergrund weiter auf und mussten sich irgendwann entladen. So rechneten Geoforscher mit starken Erdbeben in dieser Region, doch noch immer kann man nicht vorhersagen, wann das Ereignis eintreten wird.

Update: am stärksten betroffen wurde die Gemeinde Visso. In der historischen Altstadt wurden viele Gebäude stark beschädigt. Trotzdem sind die Behörden zuversichtlich, dass die Opferzahlen gering bleiben. Bisher ist von nur einem Toten die rede. Dieser Mann soll einen Herzinfakt erlitten haben.

Am Abend brach bei vielen Menschen Panik aus und sie flüchteten aus ihren bebenden Häusern. Die z.T. historische Bausubstanz ist nicht erdbebensicher und die teilweise 500 Jahre alten Gebäude waren schon vor dem Beben baufällig, bzw. renovierungsbedürftig. Trotz Warnung von Seiten der Geoforscher investiert der italienische Staat viel zu wenig Geld in den Ausbau erdbebensicherer Strukturen.

Dass die Schäden im Vergleich zum Amatrice-Erdbeben geringe ausgefallen sind, ist der größeren Tiefe der aktuellen Erdbeben zu verdanken. Das Beben im August lag in nur 4 km Tiefe, gegenüber den 8 und 20 km der aktuellen Erdstöße. Zudem flüchteten viele Menschen nach dem ersten Beben ins Freie, so dass sich beim stärkeren 2. Erdstoß kaum noch jemand in den Häusern aufhielt.

Magnituden, Erdbeben und Schäden

Seismogramm. © was-ct.orgMagnituden gelten als Maß für die Stärke von Erdbeben und werden meistens aus den Maximalamplituden von Seismogrammen ermittelt. Diese Amplituden werden in einem linearen Zusammenhang mit der Energiefreisetzung gebracht, wodurch die Stärke verschiedener Erdbeben vergleichbar wird.

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Magnituden-Skalen, die allerdings untereinander schwer zu vergleichen sind:

Richterskala

Am bekanntesten ist die Richterskala, die heute kaum noch benutzt wird. Sie wurde in den 1930iger Jahren von Charles Richter entwickelt und wird wissenschaftlich als Lokalbebenmagnitude (ML) bezeichnet. Sie eignet sich nur für Erdbeben bei denen der Abstand zwischen dem Erdbebenzentrum (Epizentrum) und dem Seismographen kleiner als 1000 km ist.

Die Richterskala stellt eine logarithmische Beziehung zwischen dem Abklingverhalten einer seismischen Welle und deren Stärke her. Als Grundlage für diese Funktion dient die Beobachtung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem maximalen Ausschlag eines Seismogramms und der Entfernung zum Epizentrum gibt. Richter stellte den dekadischen Logarithmus der Amplitudenwerte als Funktion vom Abstand des Messinstruments zum Epizentrum dar. Eine Erhöhung um eine Magnitude entspricht einer Verzehnfachung der Amplitude.

Für die Darstellung von Erdbeben mit Magnituden größer 6,5 taugt die Richterskala allerdings nichts. Ein Problem der meisten Magnituden-Skalen ist, dass sich die Amplituden im oberen Bereich nur noch wenig erhöhen, wenn mehr Energie freigesetzt wird. Diese Eigenschaft wird als Sättigungsproblem bezeichnet.

Oberflächenwellen-Magnitude

Die Energie eines Erdbebens lässt sich am besten berechnen, wenn man die Oberflächenwellen-Magnitude (Ms) betrachtet und sie in einer logarithmischen Funktion verwendet. Kernaussage dieser Funktion ist, dass bei der Erhöhung der Magnitude um eine Stufe das 32-fache an Energie frei wird. Bei einer Erhöhung um 2 Magnituden wird bereits mehr als 1000 Mal soviel Energie frei.

Moment-Magnituden-Skala

Um das Sättigungsproblem zu umgehen wurde die Moment-Magnituden-Skala (Mw) entwickelt. Sie ist heute quasi Standard und wird oft unwissentlich verwendet, wenn in den Medien von der Richterskala die Rede ist. Die Mw-Skala wurde 1977 von Kanamori eingeführt und basiert auf dem Seismischen Moment (Mo). Dies ist ein Skalarprodukt aus der Größe der Bruchfläche im Untergrund, der mittleren Verschiebung der Gesteinsblöcke und dem Schermodul des Gesteins. Das Seismische Moment wird mittels einer Formel aus der Oberflächenwellen-Magnitude bestimmt, erfährt aber keine Sättigung im oberen Amplitudenbereich. Daher eignet sich die Mw dazu die Stärken großer Erdbeben zu vergleichen. Die Moment-Magnituden-Skala ist begrenzt. Sie endet bei 10,6. Man nimmt an, dass die feste Erdkruste bei dieser Magnitude komplett zerbricht. Das stärkste jemals gemessene Erdbeben ereignete sich 1960 in Chile. Das Valdivia Erdbeben brachte es auf Mw 9,5 in 33 km Tiefe.

Die Betrachtung der Magnitude alleine reicht allerdings nicht aus um die Schäden eines Erdbebens zu qualifizieren. Man kann zwar abschätzen, dass mögliche Schäden eines energiereichen Erdbebens höher sind, als von einem Schwächeren. Ein entscheidendes Kriterium ist allerdings auch die Tiefe des Erdbebens. Je näher ein Hypozentrum an der Erdoberfläche liegt, desto fataler seine Auswirkungen. Dabei kann es sein, dass ein schwächerer, aber flacher liegender Erdstoß mehr Schaden anrichtet, als ein stärkerer tief liegender Erdstoß. Die Vorschädigung der Bausubstanz ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium um mögliche Schäden und Opferzahlen abzuschätzen. Oberflächennahe heißt im Allgemeinen eine Tiefe geringer als 10 km. Erdbeben in Tiefen größer 20 km verlaufen meistens weniger tragisch, es sei denn sie waren sehr stark.

(Quelle: WIKIPEDIA, USGS, GFZ)

Shiveluch und Suwanosejima

Shiveluch produzierte eine Aschewolke die 6,5 km hoch aufstieg. Der Vulkan in Kamtschatka baut fleißig an seinem Dom, doch dieser dürfte bei dieser Eruption wieder an Volumen verloren haben.

Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 7 Aschewolken die vom Suwanose-jima ausgingen. Ein Blick per LiveCam zeigte klare Sicht, aber nur eine diffuse Asche-Dampf Wolke.

Fuego in Guatemala ist weiterhin munter und seine Aktivität scheint sich langsam aber stetig zu verstärken. 

 

Vulkane und Erdbeben

Der Fuego in Guatemala steigert derzeit seine Aktivität. Gestern generierte der Vulkan 4 explosive Eruptionen pro Stunde. Möglicher Weise steuert er auf einen neuen Paroxysmus zu. Diese haben sich in den letzten Monaten allerdings abgeschwächt.

In unserer Facebook-Gruppe sind neue Bilder des Vulkans Sinabung aufgetaucht. Sie zeigen den weiter wachsenden Dom. Die Wahrscheinlichkeit für den Abgang pyroklastischer Ströme wird damit von tag zu Tag größer.

Gestern ereignete sich in der Schweiz ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag wenige Kilometer nördlich von Salgesch in 8 km Tiefe. Es folgten mehrere schwache Nachbeben.