Am isländischen Calderavulkan Askja gehen die Erdbeben weiter. Der Schwarm erzeugte in den letzten 48 Stunden 361 Erschütterungen. Die Meisten waren von geringer Magnitude, allerdings ereignete sich heute Morgen ein Beben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 5,4 km Tiefe. Die Projektion des Erdbebenherdes an der Oberfläche manifestierte sich 3,1 km östlich der Hütte von Dreki. Die meisten Erdstöße ereigneten sich an der Ostflanke des Calderavulkans.
Mittlerweile meldeten sich verschiedene Experten zu Wort und wie so häufig, werden die Beben unterschiedlichst interpretiert. Die offizielle Stimme des Instituts IMO sieht in den Beben keinen direkten Zusammenhang zum Vulkanismus. Man geht davon aus, dass die Beben tektonischer Art sind und in Verbindung mit der Plattengrenze zwischen Europa und Nordamerika stehen. Island-Erdbebenblogger Jon Friman schreibt in seinem 3. Update zum Schwarmbeben, dass nun eine neue Phase begonnen hätte. Seiner Meinung nach deuten die Beben auf einen Rifting-Prozess hin, und es könnte sich mittelfristig ein Vulkanausbruch ereignen. Allerdings weist er darauf hin, dass bis jetzt keine Inflation beobachtet wird.
Die meisten Beben finden in Tiefen um 5 km statt. Das ist die typische Tiefe eines bereits vorhandenen Magmenkörpers. Im Zusammenhang mit der Bardarbunga-Eruption 2014 ereigneten sich auch an der Askja Erdbebenschwärme. Es wurde vermutet, dass sich ein Magmatischer Gang bis zur Askja vorgearbeitet haben könnte. Der Alarmstatus der Askja wurde auf „gelb“ erhöht. Zudem war schon damals bekannt, dass sich Schmelze unter der Askja befindet. Die aktuellen Beben könnten also zumindest indirekt durch Magma getriggert werden. Einen finalen Magmenaufstieg sehe ich allerdings auch noch nicht.
Ätna: Erdbeben M 3,1
Heue Nachmittag ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum erschien im Nordosten des Vulkans, 8 km nordwestlich von Giardini Naxos. Der Tremor ist weiterhin erhöht.