Anak Krakatau mit neuen Eruptionen – Pause währte nicht lange
Heute begann der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau mit einer erneuten Eruptionsserie. Das geht aus mehreren VONA-Meldungen und Berichten vom VSI hervor. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. In den VSI-Berichten heißt es hingegen, dass die Aschewolken bis zu 600 m über Kraterhöhe erreichen, was 757 m über dem Meeresspiegel entspricht. Solche Diskrepanzen in den Messungen kommen häufiger vor. Das liegt daran, dass die Satelliten kleiner Mengen Vulkanasche in größerer Distanz zum Vulkan detektieren, die mit dem Wind verweht wurde und so auch höher aufsteigen kann, während Grundbeobachter die Höhe der sichtbaren Eruptionswolke abschätzen. Heute wurden bislang 3 Eruptionen gemeldet. Die Aktivitätssteigerung kam nicht überraschend, da die Erdbebentätigkeit in den letzten Tagen vergleichsweise hoch war. Die Eruptionspause währte auch nicht lange, denn die letzten Explosionen wurden am 7. Dezember festgestellt. Kurzzeitig befürchtete man eine weitere Aktivitätssteigerung, da man zu Beginn der Phase Explosionen bis nach Sumatra hören konnte. Die Küstenbewohner sind schon nervös geworden und patrouillierten nachts am Strand, um ggf. vor einem Tsunami warnen zu können, falls es am Vulkan zu einem Flankenkollaps kommen sollte. Momentan gibt es für so ein Ereignis aber keine Warnzeichen, obwohl immer eine latente Gefahr besteht, dass sich etwas Unvorhergesehenes ereignet. Aber meistens passiert sowas ja, wenn man damit nicht rechnet.
Es gibt noch andere Vulkanaktivitätsmeldungen von Indonesien, die z.B. die beiden namensähnlichen Vulkane Marapi (Sumarta) und Merapi (Java) betreffen. Der erst genannte Feuerberg eruptiert Vulkanasche, die bis auf 3400 m Höhe aufsteigt. Der Merapi auf Java baut an seinem Lavadom und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden 138 Abgänge registriert. Was nicht registriert wurde, waren vulkanisch bedingte Erdbeben. Seit 3 Tagen gibt es keine mehr, was recht ungewöhnlich ist.
Während Marapi und Merapi ausgewachsene Vulkane sind (was nicht heißen soll, dass sie nicht noch größer werden können), steckt Anak Krakatau noch in den Kinderschuhen. Der Flankenkollaps von 2018 kostete dem Vulkan den größten Teil seines Kegels und es wird einige Zeit dauern, bis er seine ursprüngliche Größe zurückerlangt haben wird.