Bekannter Inselvulkan in Indonesien Ausgebrochen – Erdbebenaktivität war zuvor erhöht
Im indonesischen Sunda-Strait, der Meerenge zwischen den Inseln Sumatra und Java, ist der Inselvulkan Anak Krakatau ausgebrochen. Eine erste Eruption gab es um 12:46 WIB als eine Aschewolke 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Es folgten drei weitere Ausbrüche. Beim bisher letzten Ereignis stieg die Vulkanasche dann bereits 1000 m über Kraterhöhe auf. Laut dem VAAC Darwin erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel und driftete in Richtung Nordwesten. Bilder zeigen, dass auch rotglühende Tephra ausgestoßen wurde.
Die letzte Explosion erzeugte ein seismisches Signal von 45 Sekunden Dauer und hatte eine Maximal-Amplitude von 78 mm. Vor dem Ausbruch war die Seismizität wochenlang leicht erhöht. In der ersten Novemberwoche erreichte sie einen Peak mit fast 140 vulkanisch bedingten Erdbeben an einem Tag. Die Eruptionen kamen also nicht völlig überraschend.
Größere Mengen Wasser scheinen bei den Explosionen nicht mehr im Spiel zu sein, da sich der Krater nach dem Kollaps im Jahr 2018 wieder oberhalb des Meeresspiegels befindet und geschlossen ist.
Dafür macht aktuell noch ein anderer Inselvulkan von sich Reden: Dieser liegt in japanischen Hoheitsgewässern vor der Küste der Insel Iwo Jima (Ioto) und erlebte seinen Geburtstag erst Ende Oktober. Seitdem baute sich eine 450 x 200 m messende Insel auf, von der man noch nicht mit Sicherheit sagen kann, dass sie sich auf Dauer etablieren wird. Doch wenn die Eruptionen anhalten und die Insel weiter wächst, liegt es im Bereich des Möglichen.
Generell ist die Geburt einer neuen Vulkaninsel ein langjähriger Prozess, der nicht ohne starke Geburtswehen abläuft. Oft braucht es mehrere Zyklen aus Schöpfung und Zerstörung, aus Geburt und Niedergang, bis neues Land entstanden ist. Wobei man sich die Fragen stellen muss, wie lange „auf Dauer“ bedeutet. Auch auf Anak Kraktau gibt es keinen Garant dafür, dass sich die Insel über lange Zeiträume hinweg über der Wasserlinie halten kann. Beim Flankenkollaps von 2018 büßte die Insel zwei Drittel ihrer Gesamthöhe ein. Sogar der Teil mit dem Gipfelkrater verschwand bis kurz unter die Wasseroberfläche. Doch nun gibt der junge Inselvulkan sein Bestes, um wieder zu wachsen.