Anak Krakatau ist derzeit sehr munter und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Eruption einem Ende nähern würde. Die Stärke der Eruption fluktuiert, ist aber noch auf hohem Niveau. MIROVA zeichnet eine Thermalstrahlung in Höhe von 171 MW auf und das VSI registriert Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 40 mm. Einzelne Eruptionssignale, oder vulkanische Erdbeben werden nicht gemeldet, aber ich gehe davon aus, dass entweder die Seismik kaputt ist, oder dass man die Informationen zurückhält. Ein Team indonesischer Vulkanführer befand sich am Wochenende auf dem Vulkaneiland und hat beeindruckende Fotos mitgebracht. Man sieht starke strombolianische-vulcanianische Eruptionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern. Ein Lavastrom entspringt dem Krater und erreicht das Meer, es gibt (oder gab) einen Ocean Entry. Von diese steigt eine Wasserdampfwolke auf. Gegenüber dem Wochenende hat die thermische Strahlung abgenommen, von daher ist es unsicher, ob die Lava noch den Ozean erreicht. Seit Beginn der Eruption Mitte Juni, gab es immer wieder mehrtägige Hochphasen, welche man mit Paroxysmen vergleichen kann. Anders als bei den Paroxysmen am Ätna werden allerdings keine hohe Lavafontänen gefördert. Bei den Ätna-Eruptionen der letzten Jahre sind diese aber auch weitaus geringer ausgefallen, dafür hielten die Lavaströme und strombolianischen Eruptionen mehrere Tage an.
Ätna mit Aschewolke
Womit wir beim Ätna auf Sizilien wären! Dieser eruptierte heute Morgen eine kleine Aschewolke aus dem Nordost-Krater. Solche Aschewolken kennt man in den letzten Jahren eher aus dem Neuen Südostkrater, erscheinen aber auch immer wieder aus anderen Schloten. MIROVA registrierte gestern eine leichte thermischen Anomalie. Die Seismik ist unauffällig und der Vulkan lässt mit einer weiteren größeren Eruption auf sich warten. Diese könnte allerdings relativ kurzfristig einsetzten. Wie die heutige Aschewolke zeigt, steht Magma im Fördersystem.
Piton de la Fournaise
Die Eruption am Fournaise geht auf relativ geringem Niveau weiter. Aktuell ist noch eine Lavafontäne aktiv, welche einen Lavastrom speist. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung in Höhe von 1303 MW. Dass ist fast eine Halbierung des Vortageswertes. Entsprechend gering wird die Förderrate der Lava sein. Gestern Nachmittag betrug sie weniger als 5 Kubikmeter pro Sekunde.
Sarychev Peak: weitere Explosionen
Am Sarychev Peak auf den Kurilen gab es heute 4 weitere explosive Eruptionen. Laut VAAC Tokio stieg Vulkanasche bis in einer Höhe von 5 km auf. Seit Beginn der eruptiven Phase wurden 8 Eruptionen registriert.